Hochschulpolitik

PH Heidelberg begrüßt Aktion "Grenzenlos studieren. Europa wählen!"

Logo "Grenzenlos studieren. Europa wählen!"

Bei der Europawahl am Sonntag, 26. Mai 2019 können die Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union entscheiden, welche Abgeordneten sie von 2019 bis 2024 im Europäischen Parlament vertreten. Aktuelle Prognosen sehen die Gefahr einer deutlichen Stärkung europakritischer rechter und rechtspopulistischer Parteien. Ein Rechtsruck des Europaparlaments würde für Hochschulen voraussichtlich gravierende Einschränkungen nach sich ziehen, denn die Mobilität in Studium, Forschung und Verwaltung könnte dann deutlich eingeschränkt werden. Die Pädagogische Hochschule Heidelberg unterstützt daher die proeuropäische Initiative "Grenzenlos studieren. Europa wählen!", die von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ins Leben gerufen wurde und die Studierende auffordert, sich an der Wahl zum Europaparlament zu beteiligen.

"Uns ist allen bewusst, wie wertvoll Mobilität und Zusammenarbeit in Europa für unsere Studierenden, für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und auch für unsere Verwaltung geworden sind", sagt HRK-Präsident Professor Dr. Peter-André Alt. "Die vertrauensvolle Kooperation mit unseren europäischen Nachbarn und Partnern ist aus dem hochschulischen Alltag buchstäblich nicht mehr wegzudenken." Diese Entwicklung werde durch populistische und nationalistische Tendenzen, wie sie auch in Deutschland zu beobachten sind, gefährdet, so Alt weiter. Mit der Initiative "Grenzenlos studieren. Europa wählen!" sollen daher insbesondere Studierende sensibilisiert werden, ihr Wahlrecht zu nutzen.

Professor Dr. Hans-Werner Huneke, Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, begrüßt diesen Aufruf sowohl in Bezug auf den Erhalt der internationalen Mobilität als auch hinsichtlich der Förderung des demokratischen Engagements: "Die Wissenschaftsfreiheit setzt zwingend auch den lebendigen Austausch und die uneingeschränkte Mobilität von Studierenden, Forschenden und von Ideen in der Europäischen Union und im gesamten Europäischen Hochschulraum voraus. Das ist für uns selbstverständlich geworden. Je nach Ergebnis der Europawahl kann sich dies aber mit teils gravierend Folgen ändern. Als Hochschule unterstützen wir daher die Initiative der HRK, nach der sich jede und jeder selbst befragen soll, in welchem Europa er oder sie künftig leben will, und dann wählen geht."

Den Erwerb von transkulturellen Kompetenzen zu ermöglichen und zu fördern, gehört zu den zentralen Aufgaben des Bildungssystems. Besonders deutlich wird das in der Lehramtsausbildung: Diese muss den Herausforderungen der globalisierten Welt Rechnung tragen und angehende Lehrkräfte auf eine zunehmend von Diversität geprägte Schulwirklichkeit vorbereiten. Die Pädagogische Hochschule Heidelberg setzt sich dafür ein, dass ihre Mitglieder internationale Erfahrungen machen können, ihre Arbeit an globalen Fragestellungen ausrichten und Anregungen aus anderen Bildungssystemen und ihren Lernkulturen aufnehmen. Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen in ganz Europa ist hierfür eine entscheidende Voraussetzung.
Bildungsexpertinnen und -experten sind zudem im besonderen Maße aufgefordert, selbst als politisch interessierte und informierte Bürgerinnen und Bürger mit eigenen Auffassungen und Haltungen erkennbar zu sein. Insbesondere Lehrkräfte sollen Vorbild sein und Schülerinnen und Schülern helfen, sich mit verschiedenen Positionen auseinanderzusetzen und sich eine eigene Meinung zu bilden.

Hinweis
Die Hochschulrektorenkonferenz hat die aktuell im Bundestag vertretenen Parteien zu ihrer hochschulpolitischen Position, zu ihren Strategien und Zielen befragt. Die Antworten finden Sie unter www.hrk.de.