Studium und Lehre

Neues Studienangebot ermöglicht Informatische Bildung in allen Fächern

Das Foto zeigt schreibende Hände auf der Tastatur eines Laptops.

Studierende der lehramtsbezogenen Bachelor- und Masterstudiengänge der Pädagogischen Hochschule Heidelberg können sich ab September 2019 in das Besondere Erweiterungsfach "Informatische Bildung in der Schule" einschreiben. Die zusätzliche Qualifikation befähigt die angehenden Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten dazu, Inhalte sowie Denk- und Arbeitsweisen der Informatik in ihre Fächer einzubinden. Mit dem neuen Studienangebot verfolgt die Pädagogische Hochschule Heidelberg langfristig das Ziel, dass Schülerinnen und Schüler digitale Anwendungen nicht nur kritisch nutzen, sondern sie auch selbst gestalten können und dabei wichtige Zukunftskompetenzen erwerben.

"Digitale Anwendungen sind aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Mit der Nutzung sind insbesondere Kinder und Jugendliche bestens vertraut, das Wissen über die Entwicklung und den technischen Hintergrund bleibt indes meist vage. Grundkompetenzen in Informatik werden jedoch immer wichtiger und müssen - in Ergänzung zu den klassischen Kulturtechniken wie Lesen und Schreiben - Eingang in den regulären Schulunterricht finden", erklärt Professorin Dr. Vera Heyl, Prorektorin für Studium, Lehre und Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.

Das neue Besondere Erweiterungsfach "Informatische Bildung in der Schule" richtet sich daher an angehende Lehrkräfte aller Fächer und aller Schularten - angefangen in der Grundschule bis hin zur Sekundarstufe I sowie der Sonderpädagogik: "Die Studierenden werden in die Informatik sowie die Programmierung eingeführt und lernen, die informatischen Inhalte in den Fächern, die sie eigentlich studieren, anzuwenden", sagt Professor Dr. Christian Spannagel. Gerade hier sieht der Prorektor für Forschung, Transfer und Digitalisierung einen wichtigen Vorteil der Informatischen Bildung: "Digitale Anwendungen können jedes Fach bereichern - sei es in Form von selbstprogrammierte Vokabeltrainern für den Fremdsprachenunterricht, der Auseinandersetzung mit ethischen und moralischen Fragen zum Beispiel im Zusammenhang mit selbstfahrenden Autos oder dem Einsatz von Computern in der Kommunikation mit beeinträchtigten Menschen."

Die Studierenden erwerben zudem Wissen über die Informatikdidaktik: "Lehrkräfte werden so in die Lage versetzt, Unterricht zu gestalten in dem Kinder und Jugendliche beispielsweise lernen, mit informatischen Methoden ein Problem zu analysieren und die Lösung in Form eines Algorithmus zu formulieren", meint Spannagel. Damit verbunden ist nicht nur Kreativität, sondern auch kommunikative Kompetenzen sowie die Fähigkeit zur Zusammenarbeit und zum kritischen Denken - alles wichtige Kernkompetenzen, wie Prorektorin Heyl abschließend anmerkt: "Als Pädagogische Hochschule geht es uns letztendlich genau darum: Menschen dazu zu befähigen, selbstbestimmt zu leben und Verantwortung für sich und die Gesellschaft zu übernehmen."

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/be-ibis.

Hintergrund
Das Besondere Erweiterungsfach "Informatische Bildung in der Schule" richtet sich an alle Studierenden der lehramtsbezogenen Bachelor- und Masterstudiengänge, die ein besonderes Interesse an Informatik haben und dieses im Rahmen ihres Studiums vertiefen möchten. Immatrikulieren kann sich, wer im lehramtsbezogenen Bachelorstudiengang mindestens 25 Leistungspunkte erfolgreich erworben hat. Das Studium konstituiert sich aus einem Basismodul zu den Grundlagen der Informatik und drei Vertiefungsmodulen, die sich mit Informatiksystemen in der Schule sowie der Informatikdidaktik beschäftigen. Der Studienumfang beläuft sich auf insgesamt 36 Leistungspunkte; angeboten wird das Besondere Erweiterungsfach erstmals im Wintersemester 2019/2020.