Nachwuchsförderung

Hochschule erhält sechs Juniorprofessuren mit Tenure Track

Das Foto zeigt eine Frau mit Buch in der Hand und einen Mann der ihr etwas darin zeigt.

Die Pädagogische Hochschule Heidelberg war in der zweiten Bewilligungsrunde des Bund-Länder-Programms zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses erfolgreich: Wie die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz am 12. September 2019 bekanntgegeben hat, können an der Hochschule nun sechs Juniorprofessur mit Tenure Track etabliert werden. Da diese dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine verlässliche Karriereplanung ermöglichen, stellen die bewilligten Juniorprofessuren einen wichtigen Baustein im Bereich der Personalentwicklung dar und stärken die Position der PH Heidelberg im Wettbewerb um die besten Köpfe.

Die Pädagogische Hochschule Heidelberg hat sich bereits in der Vergangenheit als national und international wettbewerbsfähig erwiesen; sie verfügt jedoch bislang nicht über die finanziellen Rahmbedingungen und über die Forschungsinfrastruktur, wie sie an den Landesuniversitäten Standard sind. Dazu kommt, dass bei Berufungen im Bereich der Lehrerbildung nicht nur eine Habilitation, sondern auch ein Lehramtsstudium und eine mindestens dreijährige Schulpraxis vorausgesetzt werden. "Dies ist auf der einen Seite ein Alleinstellungsmerkmal, das den besonderen intensiven Wechselbezug von Theorie und Praxis ermöglicht, der unsere Lehrbildung so besonders macht", erklärt Professor Dr. Hans-Werner Huneke, Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Diese Fokussierung beschränke jedoch gleichzeitig den Kreis derer, die für eine wissenschaftliche Karriere an der Hochschule überhaupt in Frage kommen. Bereits verbeamtete, promovierte Lehrkräfte wechseln zudem selten in die Wissenschaft, wenn dort für sie keine unbefristete Tätigkeit in Aussicht steht. Dazu kommt, dass die Hochschule zum Beispiel im MINT-Bereich mit Unternehmen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen um die besten Fachkräfte konkurriert: "Für die Zukunftsfähigkeit unsere Gesellschaft ist es jedoch entscheidend, dass unsere Studierenden und perspektivisch die Schülerinnen und Schüler von Topleuten ausgebildet werden", meint Huneke.

Mit den nun bewilligten Juniorprofessuren mit Tenure Track werden alle bildungswissenschaftlichen Bereiche der Hochschule unterstützt: die Erziehungswissenschaft, die Sonderpädagogik (Schwerpunkt: Inklusions- und sonderpädagogische Grundlagen), die englische Sprache und ihre Didaktik, Philosophie, Mathematik und ihre Didaktik (Bereich der Grundschule mit einem Schwerpunkt digitale Bildung) sowie die Didaktik der Naturwissenschaften (Schwerpunkt Grundschule). Die Pädagogische Hochschule Heidelberg baut somit - gleichmäßig verteilt über alle Fakultäten - ihre Anreizsysteme, die die Entscheidung für eine wissenschaftliche Laufbahn erleichtern sollen, aus: "Wir haben sechs W1-Juniorprofessur mit Tenure Track bewilligten bekommen, die nach erfolgreicher Bewährungsphase den unmittelbaren Übergang in eine Lebenszeitprofessur bieten. Damit verbessern wir nicht nur die Planbarkeit einer wissenschaftlichen Laufbahn, sondern erhöhen auch die beruflichen Chancen unserer Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler", freut sich Professor Dr. Christian Spannagel, der als Prorektor für Forschung, Transfer und Digitalisierung für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses verantwortlich zeichnet.

Neben den neuen Juniorprofessuren mit Tenure Track besteht weiterhin die Möglichkeit, sich zu habilitieren und auf eine Lebenszeitprofessur berufen zu werden. Den Nachwuchskräften steht zudem ein umfangreiches Programm zur Personalentwicklung zur Verfügung, das die Pädagogische Hochschule Heidelberg in den letzten Jahren erfolgreich etabliert hat. Dieses hält insbesondere individuelle Mentoring- und Coaching-Angebote sowie Weiterbildungs- und Fördermöglichkeiten bereit.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/forschung.

Hintergrund
In dem Bund-Länder-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses stellt der Bund bis 2032 eine Milliarde Euro an Fördermitteln bereit, um bis zu 1.000 zusätzliche Tenure-Track-Professuren zu schaffen. Mit der Etablierung der Tenure-Track-Professur als international bekanntem und akzeptiertem Karriereweg soll nicht zuletzt die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Wissenschaftssystems erhöht werden. In der zweiten Bewilligungsrunde 2019 wurden 532 Professuren an 57 Hochschulen bewilligt.