Forschung

Physiker schicken junge Forscher auf die Spuren von Wilhelm Röntgen

Menschen vor einem Bus von X-perimente.

Eine Arbeitsgruppe von Professorin apl. Dr. Nicole Marmé und Dr. Jens-Peter Knemeyer (Abteilung Physik) hat interaktive Experimente entwickelt, die Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaften, Technik und Medizin begeistern sollen. Die Kampagne ist Teil eines Gemeinschaftsprojektes des Deutschen Röntgen-Museums und der Reiss-Engelhorn-Museen: Diese wollen im "Röntgenjahr 2020" Kindern und Jugendlichen deutschlandweit die Möglichkeit geben, selbst aktiv zu werden und zu experimentieren. Ermöglicht wird das Projekt von der Klaus Tschira Stiftung.

Am 8. November 1895 entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen "eine neue Art von Strahlen": Sie machten erstmals Unsichtbares sichtbar - im Nano-, Mikro- und Makrobereich. Röntgen hat damit weltweit Wissenschafts- und Alltagsgeschichte geschrieben und tut es bis heute. 1901 wurde er mit dem erstmals vergebenen Nobelpreis gewürdigt. Im Jahr 2020 wird bundesweit der 125. Entdeckungstag der Röntgenstrahlen und der 175. Geburtstag ihres Entdeckers gefeiert.

Aus diesem Anlass haben das Deutsche Röntgen-Museum in Remscheid und die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim das Projekt "X-perimente - Das Unsichtbare sichtbar machen" entwickelt: Gemeinsam mit der Abteilung Physik der Pädagogischen Hochschule Heidelberg haben sie ein Fahrzeug ausgestattet, das nun vielfältige und spannende Experimente deutschlandweit in den Unterricht bringt. Allen Experimenten und Problemstellungen gemein ist, dass sie das Unsichtbare sichtbar machen. Das "X-perimente Mobil" beschränkt sich dabei nicht nur auf Röntgenstrahlung, sondern beschäftigt sich mit dem gesamten elektromagnetischen Spektrum von infraroten Strahlen, über das sichtbare Licht bis hin zur radioaktiven Gammastrahlung.

Das Team um Marmé und Knemeyer hat bei der didaktischen Entwicklung der Experimente den Hands-on-Science Gedanken stringent aufgegriffen. Sie geben den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, selbst zum Entdecker zu werden und durch eigene Experimente naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen nachzuvollziehen. "Nur wer sich mit Freude intensiv mit Problemstellungen beschäftigt und Experimente zur Problemlösung oder zur Überprüfung eigener Hypothesen selbstständig entwirft, plant und durchführt, kann erfahren und nachvollziehen, wie Forscher denken und arbeiten", so Marmé.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/physik.

Hintergrund
Ab Januar 2020 reist das "X-perimente Mobil" durch Deutschland und macht dabei an verschiedenen Schulen, Museen und Bildungseinrichtungen Station. Das kostenlose Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche von Klasse 4 bis 8 und mit erweiterten Einblicken an die Stufen ab Klasse 9, jeweils in Absprache mit den Lehrenden in den Räumen der Bildungseinrichtungen.