Forschung

Projekt untersucht Reflexionsfähigkeit frühpädagogischer Fachkräfte

FOERFLEX Team.

Wie kann die Reflexionsfähigkeit von frühpädagogischen Fachkräften systematisch gefördert werden? Dieser Frage geht das Projekt "Förderung der Reflexionsfähigkeit von frühpädagogischen Fachkräften" (FOERFLEX) nach, das von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg gemeinsam mit der Forscherstation, Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung durchgeführt wird. Die Projektleitung hat seitens der Pädagogischen Hochschule Jun.-Prof. Dr. Hendrik Lohse-Bossenz (Institut für Psychologie) inne. Das Vorhaben wird von der Klaus Tschira Stiftung gefördert; die Ergebnisse sollen bis Ende 2022 vorliegen.

Reflexion als die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Praxis sowie den zugrundeliegenden Überzeugungen und Haltungen dient der Verbesserung des eigenen professionellen Handelns. In der aktuellen Diskussion um die Professionalisierung frühpädagogischer Fachkräfte wird der kontinuierliche Praxisreflexion daher eine hohe Bedeutsamkeit beigemessen.
Methoden, die die Reflexionen entsprechend anregen sollen, existieren in der Aus- und Weiterbildungen von pädagogischen Fachkräften bereits zahlreiche. Diese basieren jedoch selten auf einem spezifischen Reflexionsmodell und sind noch seltener Gegenstand der (Evaluations-)Forschung. Somit gibt es bislang kein konsensuell geteiltes, empirisch hinterlegtes Verständnis darüber, was Reflexion ist und wie Reflexionsfähigkeit innerhalb der Aus- und Weiterbildung aufgebaut werden kann.

Im Rahmen des FOERFLEX-Projektes sollen daher spezifische, auf bestimmte Reflexionsaktivitäten ausgerichtete Elemente entwickelt und in das Curriculum einer Fortbildungsreihe der Forscherstation implementiert werden. Parallel dazu wird ein Verfahren entwickelt, das die Erfassung des aktuellen Reflexionsniveaus ermöglicht. Die Wirksamkeitsprüfung soll anhand eines längsschnittlichen Vergleichs-Kontrollgruppendesigns erfolgen und einen Nachweis der Lernwirksamkeit spezifischer Reflexionselemente über den Verlauf einer Fortbildungsreihe hinweg erlauben.
Die erwarteten Erkenntnisse sollen zum einen die Reflexionsfähigkeiten von Frühpädagoginnen und -pädagogen fördern und darüber hinaus zur theoretischen Weiterentwicklung des Reflexionsbegriffes beitragen. Eine Implementierung der dann entwickelten, dokumentierten und evaluierten Reflexionselemente in andere Fortbildungsreihen ist zudem denkbar.

Das Vorhaben wurde auf der diesjährigen Tagung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, Sektion Empirische Bildungsforschung mit einem Poster-Preis ausgezeichnet. Die Gutachterinnen und Gutachter würdigten insbesondere das innovative Forschungsdesign, das die Entwicklung und Implementation von Fortbildungselementen sowie die Überprüfung der Wirksamkeit beinhaltet.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/lohse-bossenz-hendrik.