Digitalisierung

Neues Kooperationsprojekt will Schülerinnen für IT-Laufbahn begeistern

Frau beim ZOrA Auftakt.

Schülerinnen der Oberstufe für eine berufliche Laufbahn im Bereich der Informatik, der Naturwissenschaften und der Technik zu begeistern, ist das Ziel eines neuen Projekts der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in Kooperation mit der Universität Heidelberg. Junge Frauen lernen hier insbesondere kreative und soziale Themenfelder der Informatik kennen und sprechen mit Wissenschaftlerinnen und IT-Expertinnen über entsprechende Karrierewege. Die Leitung der "Zukunfts-Orientierungs-Akademie" (ZOrA) haben seitens der Pädagogischen Hochschule Professorin apl. Dr. Nicole Marmé und Dr. Jens-Peter Knemeyer (Institut für Naturwissenschaften, Geographie und Technik) sowie seitens der Universität Professor Dr. Michael Gertz (Institut für Informatik) inne. Das Vorhaben wird bis Herbst 2022 von der Klaus Tschira Stiftung gefördert und arbeitet mit zahlreichen Partnern in der Metropolregion Rhein-Neckar zusammen.

Die zunehmende Digitalisierung bestimmt immer mehr Alltag und auch Beruf. Zukünftig, so scheint es, werden in fast allen Berufsfeldern fundierte IT-Kenntnisse unerlässlich sein und die Anzahl an sogenannten MINT-Berufen - also Tätigkeiten in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik - wird deutlich zunehmen. Aktuelle Studien für Deutschland zeigen jedoch, dass sich Schülerinnen im Gegensatz zu Schülern deutlicher seltener für einen entsprechenden Berufsweg entscheiden. Den jungen Frauen bleibt damit eine große Anzahl an interessanten und lukrativen Tätigkeitsfeldern verschlossen und den Unternehmen entgehen zahlreiche potenzielle Fachkräfte.
Die Studien zeigen allerdings auch, dass Mädchen grundsätzlich über die gleichen Voraussetzungen und Begabung für naturwissenschaftlich-technische Bereiche verfügen wie Jungen. Unterschiede lassen sich jedoch in den Interessen feststellen: Während Schüler sich häufig für technische Zusammenhänge interessieren, begeistern sich Schülerinnen eher für die kreativen Möglichkeiten.

Genau hier setzt die "Zukunfts-Orientierungs-Akademie" der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in Kooperation mit der Universität Heidelberg an: Das im Januar 2020 gestartete Vorhaben konzentriert sich auf die Informatik und verbindet diese mit Kunst, Design, Medizin und insbesondere sozialen Innovationen. So lernen die Oberstufenschülerinnen, wie sie mit IT-Kenntnissen einen positiven Beitrag zum Beispiel zur Krebstherapie oder zur Entwicklungshilfe leisten können. Hierzu werden ihnen die Grundlagen der Programmierung vermittelt und sie beschäftigen sich mit dem kreativen Prozess, in dem ein digitales Produkt entsteht. Die Akademie bringen die Schülerinnen zudem mit erfolgreichen Wissenschaftlerinnen und IT-Expertinnen zusammen: Geplant sind beispielsweise Gespräche und Workshops bei der SAP und dem Heidelberg Institute of Theoretical Studies, bei denen sich die jungen Frauen aus erster Hand über entsprechende Karrierewege informieren und individuelle Fragen stellen können.

Eine Anmeldung zu den ersten Akademien ist ab sofort unter www.zora-hd.de möglich. Die Teilnahme ist kostenlos; besondere Vorkenntnisse sind nicht notwendig.