Auszeichnung

Meike Engelhardt ist erste Stipendiatin der Stiftung Leben pur

Porträt von Meike Engelhardt.

Meike Engelhardt (Institut für Sonderpädagogik) ist die erste Nachwuchswissenschaftlerin, die ein Stipendium der Stiftung Leben pur erhalten hat: Ihr Promotionsvorhaben im Rahmen des EU-Forschungsprojektes INSENSION, das das Leben von Menschen mit schwerer Behinderung verbessern will, wird für ein Jahr mit monatlich 650 Euro gefördert. Mit der Vergabe des Jahresstipendiums soll zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Frage, wie das Leben von Menschen mit komplexer Behinderung verbessert werden kann, angeregt werden. Finanziert wird das Stipendium von der Stiftung Wohnhilfe.

Das innovative Forschungsprojekt INSENSION will mittels moderner Technik die Selbstständigkeit von Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung verbessern, die nicht über Lautsprache oder mithilfe von Symbolen kommunizieren. Eben dieser Zielgruppe widmet sich das Promotionsprojekt Engelhardts; es fokussiert dabei ein ganz spezifisches Szenario: die Interaktion zwischen zwei (vergleichsweise) unvertrauten Personen. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Frage, ob bzw. inwieweit Technologien die Betreuung von Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung durch unvertraute Personen verbessern kann: "Für unvertraute Betreuende wie zum Beispiel eine Vertretungslehrkraft stellt das Wahrnehmen und Deuten der hoch individuellen Verhaltenssignale von Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung eine große Herausforderung dar. Insbesondere dann, wenn keine Möglichkeit besteht, auf Hinweise naher Bezugspersonen zurückzugreifen", erklärt Engelhardt. "Umgekehrt ist es beispielsweise für Eltern, die diese Verhaltenssignale durch langjährige Erfahrung kennen, eine Herausforderung, ihr Kind mit schwerer und mehrfacher Behinderung von einer vergleichsweise unvertrauten Person betreut zu wissen."

Die junge Sonderpädagogin erarbeitet daher im Rahmen einer Grounded Theory Studie inwieweit Technologien einen Beitrag zur Qualitätssicherung in der Betreuung durch unvertraute Personen leisten können. Hierfür befragt Engelhardt Angehörige und pädagogische Fachkräfte bezüglich ihrer Erfahrungen sowie zu Strategien und Wünschen für die Bewältigung ebensolcher Situationen. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse will sie ein Konzept für eine assistive Technologie zur Unterstützung der Betreuenden entwickeln. Langfristiges Ziel ist es, dadurch die Betreuungsqualität für Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung zu steigern.

Weitere Informationen finden Sie unter www.insension.eu.