Auszeichnung

Hochschulrat Professor Dr. Trumpp erhält Deutschen Krebspreis

Andreas Trumpp.

Der Deutsche Krebspreis, gestiftet von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung, zählt zu den höchsten Auszeichnungen in der deutschen Krebsmedizin. Professor Dr. Andreas Trumpp, Abteilungsleiter Stammzellen und Krebs am Deutschen Krebsforschungszentrum und Hochschulrat der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, hat den Preis dieses Jahr in der Sparte "Experimentelle Forschung" erhalten. Damit wird seine Arbeit gewürdigt, die wesentlich zum Verständnis der Krebsentstehung und der Ausbreitung von Krebs im Körper beigeträgt. Die Verleihung fand am 19. Februar 2020 auf dem Deutschen Krebskongress in Berlin statt.

Krebsstammzellen bei verschiedenen Krebsarten identifizieren, ihre Schwachstellen aufspüren und mit diesen Erkenntnissen die Ausbreitung und Therapieresistenz von Tumoren eindämmen - das sind die Ziele, die Andreas Trumpp mit seiner Forschung verfolgt. Mit seiner grundlegenden Arbeit untermauert er laut den Preisstiftern das Konzept der Tumorstammzellen und hat dadurch wesentlich zum Verständnis der Krebsentstehung und der Ausbreitung von Krebs im Körper beigetragen.

Trumpp konnte demnach unter anderem zeigen, dass sich Blutstammzellen oft in einem schlafähnlichen Zustand befinden und dabei multiresistent sind; aktiviert werden sie erst durch den Verlust von reiferen Blutzellen oder Entzündungsprozesse. Diese Regulationsprozesse der normalen Blutbildung übertrug Trumpp auf Leukämiestammzellen und fand heraus, dass das MYC-Onkogen darüber entscheidet, ob die Leukämiestammzellen gerade aktiv sind oder sich in einer Ruhephase befinden. Diese Erkenntnis ist für die klinische Praxis deshalb wichtig, weil aktivierte Krebsstammzellen sich durch eine Chemotherapie bekämpfen lassen, während ruhende Stammzellen darauf nicht ansprechen.

Hintergrund
Der Deutsche Krebspreis wird von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung jährlich für wegweisende Arbeiten in der Onkologie verliehen. Er besteht aus drei Sparten: experimentelle onkologische Grundlagenforschung, translationale Forschung sowie Tumordiagnostik und -behandlung. Jede Kategorie ist mit 7.500 Euro dotiert.