Weiterbildung

Neue Kooperation will Hochschullehre mit Design Thinking verbinden

Lehrende der Pädagogischen Hochschule Heidelberg können sich in den nächsten zwölf Monaten bei der Anwendung des Innovationsansatzes Design Thinking in eigenen Lehrveranstaltungen coachen lassen; ihnen steht zudem ein umfangreiches Workshop-Angebot offen. Ermöglicht wird das Angebot durch eine Zusammenarbeit der Hochschule mit der Hopp Foundation aus Weinheim: Die beiden Organisationen wollen zum einen Lehrenden sowie angehenden Lehrkräften einen ersten Kontakt mit dem Ansatz ermöglichen. Darüber hinaus wollen sie gemeinsam der Frage nachgehen, ob und unter welchen Bedingungen Design Thinking grundsätzlich eine Bereicherung für die lehramtsbezogene Hochschullehre darstellen kann. Das Vorhaben wird von der Professional School der Pädagogischen Hochschule koordiniert und von der Hopp Foundation finanziert.

Design Thinking ist derzeit in aller Munde. Nicht nur Unternehmen und Non-Profit-Organisationen arbeiten vermehrt mit diesem Ansatz zur kreativen Entwicklung von Lösungen und Ideen, auch an Schulen und unter Lehrkräften findet er immer mehr Verbreitung. So erklärt Gepa Häusslein, dass sie im Rahmen ihrer Arbeit "sehr gute Erfahrungen mit dem Einsatz von Design Thinking bei der Gestaltung von Unterrichtseinheiten in der Schule machen". Laut der Geschäftsführerin der Hopp Foundation for Computer Literacy & Informatics gGmbH ermöglicht die spezielle Kombination von Prozessschritten, Methoden und Arbeitsweisen den Lehrkräften eine direkt umsetzbare Struktur. Mit dieser könnten Lehrerinnen und Lehrer Arbeitsweisen wie eine positive Fehlerkultur, einen respektvollen Umgang mit Andersartigkeit oder die Begegnung auf Augenhöhe unmittelbar in ihrem Unterricht verankern.

In Bezug auf den Einsatz von Design Thinking in der Hochschullehre hat die Professional School der Pädagogischen Hochschule Heidelberg erste gute Erfahrungen gemacht: Im Rahmen von einem Pilotprojekt haben sich Lehrende wie Christian Mühleis (Abteilung Politikwissenschaft) im Sommersemester 2019 entsprechend coachen lassen. Die fachliche Gestaltung des Seminares oblag dabei weiterhin dem Dozenten, bei der didaktischen Gestaltung wurde er von der Agentur Mindshift.One aus Mannheim beraten. "Die Zusammenarbeit mit der Coachin Laura Ricke war ausgesprochen fruchtbar. Ich habe noch einmal eine ganz neue methodische Herangehensweise kennengelernt und meine methodisch-didaktischen Kompetenzen insgesamt weiterentwickelt", sagt Mühleis.

Um weiteren Lehrenden und damit mehr Studierenden einen Einblick in den Innovationsansatz ermöglichen zu können, kooperiert die Hochschule mit der Hopp Foundation. "Uns geht es nicht unbedingt darum, aus einer Lehrveranstaltung einen kompletten Design Thinking Prozess zu machen oder einsatzfertige Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln", erläutert Antje Schröder-Schulz, die das Vorhaben als Geschäftsführerin der Professional School koordiniert. "Dies bietet sich zwar zum Beispiel für didaktisch orientierte Seminare, bei denen Unterrichtsmaterialien erarbeitet werden, durchaus an. Es lassen sich aber auch einzelne Bestandteile des Ansatzes für bestimmte Seminareinheiten herausgreifen und kombinieren."

Bei der Umsetzung können sich die Lehrenden der Hochschule im Sommersemester 2020 sowie im Wintersemester 2020/2021 coachen lassen. In Ergänzung finden kürzere Einführungsworkshops an der Hochschule statt; die Lehrenden können zudem kostenfrei an dem umfassenden Workshop-Angebot teilnehmen, das die Hopp Foundation für Lehrkräfte bereithält. Nach einem Jahr sollen die Erfahrungen reflektiert und geprüft werden, ob bzw. wie ein "Design Thinking"-Coaching und -Workshops sinnvoll in die lehramtsbezogene Hochschullehre integriert werden können.

Lehrende der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, die sich für das Vorhaben interessieren, können sich ab sofort per E-Mail an die Professional School wenden.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/professional-school.