Forschung

Neues EU-Projekt fördert Fremdsprachenausbildung in der Ukraine

Ein neues internationales Projekt will die Fremdsprachenausbildung in der Ukraine modernisieren, an europäische Standards angleichen und insbesondere die Ausbildung im Fach Englisch verbessern. An dem Vorhaben "Foreign Language Teacher Training Capacity Development as a Way to Ukraine's Multilingual Education and European Integration" (MultiEd) sind neben der Pädagogischen Hochschule Heidelberg unter anderem acht ukrainische und eine britische bzw. eine estnische Universität beteiligt. In Heidelberg verantworten Professor Dr. Hans-Werner Huneke (Deutsch), Professorin Dr. Jutta Rymarczyk (Englisch) und Dr. Stéfanie Witzigmann (Französisch) das Projekt; die Koordination obliegt Leonie Exarchos (Center for International Teacher Education). MultiEd wird bis November 2022 im Rahmen von Erasmus+, dem Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union, gefördert.

"Europa ist reich an Sprachräumen, die eng beieinander leben und sich austauschen - es funktioniert nur mehrsprachig. Das gilt für das geografische, das politische und das kulturelle Europa", sagt Huneke. "Mittel- und Osteuropa, auch die Ukraine, verfügen über eine lange Kultur der Mehrsprachigkeit. Sie gilt es auf die aktuellen Rahmenbedingungen neu auszurichten. Fremdsprachenlehrerinnen und -lehrer sind die zentralen Multiplikatoren in diesem Prozess. Ihre Ausbildung ist daher ein besonders vielversprechender Ansatzpunkt für Reformen, zu denen sich die Ukraine entschlossen hat. Modernen Konzeptionen für den Fremdsprachenunterricht wie dem Content and Language Integrated Learning kommen dabei eine Schlüsselrolle zu."
MultiEd verfolgt daher das Ziel, die Curricula in den ukrainischen Bachelor- und Masterstudiengängen für Lehramtsstudierende im Fremdsprachenbereich zu modernisieren, neue Lehrmethoden insbesondere aus dem Bereich Content and Language Integrated Learning (CLIL) stärker einzubeziehen und die auf CLIL basierten Englischkurse zu erweitern. Darüber hinaus sollen die Entwicklung nationaler Strategien für die Förderung von Multilingualismus im Bildungsbereich sowie die Internationalisierung der Hochschulbildung in der Ukraine unterstützt werden.

In den nächsten drei Jahren wollen sich die beteiligten Projektpartner in Form von Workshops, Seminaren und in Zukunft gegenseitigen Studienbesuchen intensiv und direkt austauschen. Die Pädagogische Hochschule Heidelberg wird ihre ausgewiesene Expertise in der Lehrerbildung in diesen Prozess einbringen: "Im Projekt MultiEd kommen die Partner aus der Ukraine und aus den anderen europäischen Ländern intensiv ins Gespräch. Dieses Gespräch nützt beiden Seiten: Es hilft, die Begriffe zu schärfen, die Konzeptionen zu prüfen und zu konkretisieren und neue Ideen zu integrieren. Das Kick-off-Treffen in Saporischschja hat gezeigt, wie sehr die Partner dazu bereit sind und wie neugierig sie aufeinander sind", so Huneke.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/multied.