Forschung

DaF/DaZ-Promotionskolleg geht in die zweite Förderphase

Das Symbolbild zeigt den Altbau der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Copyright: PH Heidelberg.

[PHFR] Zum 1. August 2020 geht das Promotionskolleg DaF/DaZ "Vom fachsensiblen Sprachunterricht zum sprachsensiblen Fachunterricht", ein gemeinsames Projekt der sechs baden-württembergischen Pädagogischen Hochschulen, in die zweite Förderphase. "Die Pädagogischen Hochschulen leisten einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Ausbildung von Lehrkräften. Mit der weiteren Förderung des Promotionskollegs 'Deutsch als Fremdsprache / Deutsch als Zweitsprache' wollen wir das Lehramtsstudium mit Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses sprachlich professionalisieren", sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.

Lag der bisherige Schwerpunkt auf der Beforschung von Unterricht in Vorbereitungsklassen, so soll künftig die Ausbildung von Lehrkräften in den Blick genommen werden. Sieben abgeordnete Lehrkräfte an den Pädagogischen Hochschulen Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Ludwigsburg, Schwäbisch Gmünd und Weingarten beforschen in Einzelprojekten, die komplementär und als einander ergänzend zu verstehen sind, Professionalisierungsmaßnahmen im Bereich der sprachlichen Bildung während des Studiums. Dabei sollen Ausbildungsmodule und Fortbildungsbausteine (zum Beispiel in Form von Lehrvideos und Handreichungen für den Einsatz im E-Learning an den beteiligten Hochschulen) im Bereich der sprachlichen Bildung im Fach erstellt werden.

Bildungs- und fachsprachliche Kompetenzen sind in allen Fächern gefordert und müssen im Unterricht der einzelnen Fächer gezielt auf- und ausgebaut werden. Auf diese anspruchsvolle Aufgabe sollten künftige FachlehrerInnen bereits im Studium vorbereitet werden.

Die fachbezogene sprachliche Bildung ist bislang nicht systematisch in der fachdidaktischen Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern verankert. An diesem Punkt setzen die einzelnen Forschungsvorhaben an: Ein Ziel ist es, sich mit Professionalisierungswegen auseinanderzusetzen, Konzepte dazu zu entwickeln und zu erproben.

In der ersten Förderphase lag der Fokus des Forschungsinteresses auf den Gelingensbedingungen für eine erfolgreiche Bildungsbeteiligung von Schülerinnen und Schülern mit Deutsch als Zweitsprache, die über keine hinreichenden Kompetenzen in bildungs- und fachsprachlichen Registern verfügen. So wurde in zwei Projekten das sprachliche und fachliche Lernen in der Vorbereitungsklasse untersucht, in drei weiteren Projekten stand das (fach-)sprachliche Handeln im naturwissenschaftlichen Unterricht im Zentrum des Forschungsinteresses, zwei Projekte hatten Migrationsmehrsprachigkeit im Fokus. Die Teilprojekte der zweiten Förderphase schließen an die Ergebnisse aus dem Promotionskolleg DaF/DaZ I an. Während in Freiburg, Karlsruhe und Schwäbisch Gmünd in Kooperation mit verschiedenen Fachdidaktiken Module entwickelt werden, in denen die professionelle Unterrichtswahrnehmung angehender Lehrkräfte im Hinblick auf sprachliche Herausforderungen im Fach gefördert werden soll, ist in Ludwigsburg eine summative Evaluation der Wirksamkeit von bereits bestehenden Lehrkooperationen des Faches Deutsch mit anderen Fachdidaktiken geplant. Die in Heidelberg und Weingarten angesiedelten Projekte haben ihren Forschungsschwerpunkt in der Ausbildung Studierender im Integrierten Semesterpraktikum (ISP), in dem Vermittlungseinheiten und Trainings zur Diagnose- und Förderkompetenz u.a. mittels Videoanalyse auf ihre Auswirkungen im Handeln der Studierenden untersucht werden. Schwerpunkt der künftigen Arbeit ist der Ausbau der Kooperation mit den Fachdidaktiken unter der Perspektive der fachlichen Sprachbildung und dem Einbezug von Mehrsprachigkeit im Unterricht.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-freiburg.de/deutsch.

Ihre Ansprechpartnerin an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ist Professorin Dr. Inga Harren (Institut für deutsche Sprache und Literatur); sie arbeitet mit Professor Dr. Christian Rietz (Institut für Erziehungswissenschaft) zusammen. Informationen zu dem Teilprojekt finden Sie unter www.phhd-forschung.de.

Eine gemeinsame Pressemitteilung der Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg.