Forschung

Verbundprojekt für digitale Barrierefreiheit in der Lehre wird gefördert

Das Symbolbild zeigt eine Person, die am Laptop arbeitet. Man sieht das Gesicht der Person nicht. Copyright: PH Heidelberg.

Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre hat das Kooperationsprojekt "Hochschul-Initiative Digitale Barrierefreiheit für Alle" (SHUFFLE) als förderwürdig eingestuft. Unter der Federführung der Hochschule der Medien Stuttgart sollen ab August 2021 Maßnahmen zur Verbesserung der digitalen Barrierefreiheit in der Lehre an deutschen Hochschulen entwickelt werden. Neben der HdM Stuttgart sind die Universität Bielefeld sowie die Pädagogischen Hochschule Freiburg und Heidelberg an dem Vorhaben beteiligt. In Heidelberg hat Professor Dr. Johannes Hennies (Institut für Sonderpädagogik) die Projektleitung inne.

Rund 11 Prozent der Studierenden in Deutschland haben eine Behinderung oder chronische Krankheit. In einer repräsentativen Studie gaben rund Zweidrittel davon an, dass sich ihre Beeinträchtigung stark auf ihr Studium auswirkt. Um dennoch erfolgreich am Studium teilnehmen zu können, werden digitale Lerninhalte von den betroffenen Studierenden als besonders hilfreich empfunden. Ähnlich äußern sich auch Studierende etwa mit Pflegeverantwortung oder Migrationshintergrund.

Bislang fehlt es in der deutschen Hochschullandschaft jedoch an einem systematischen und forschungsbasierten Rahmenwerk zum adäquaten Umsatz digitaler Barrierefreiheit in der Lehre. Dieses wollen die Hochschule der Medien Stuttgart (Projektleitung), die Universität Bielefeld und die Pädagogischen Hochschule Freiburg und Heidelberg nun gemeinsam entwickeln und evaluieren. Ziel ist die Entwicklung eines sogenannten Reifegradmodells, das es sämtlichen deutschen Hochschulen ermöglicht, den Zustand ihrer digitalen Barrierefreiheit zu messen, zu bewertet und bei Bedarf systematisch zu verbessern.

Die Heidelberger Wissenschaftler:innen Professor Dr. Johannes Hennies, Professor Dr. Markus Lang, Dr. Barbara Bogner und Frank Laemers (Institut für Sonderpädagogik) bringen ihre Expertise insbesondere in zwei Arbeitspakete ein. Das erste beschäftigt sich mit multimodalen Lernskripten: Entwickelt werden soll eine Software, die etwa die Anzeige von Untertiteln, eine Übersetzung in Gebärdensprache oder die Zuschaltung von Audiodeskriptionen in Lehrmaterialien automatisch ermöglicht. Das zweite Arbeitspaket will das Bewusstsein der Lehrenden für die Belange von Studierenden mit individuellen Bedarfen (SmiB) stärken. Hierzu soll eine digitale Plattform entwickelt werden, die über verschiedene Einschränkungen und Barrieren informiert, virtuelle Begegnungen mit SmiB als Expert:innen ermöglicht und so Lösungen aufzeigt.

Weitere Informationen finden Sie unter digitalisierung.hdm-stuttgart.de/barrierefreiheit sowie unter www.ph-heidelberg.de/ifs.