Studium und Lehre

Angebot für mehr digitale Nachrichten- und Informationskompetenz geplant

Das Bild ist über die Schulter einer Frau aufgenommen. Man sieht primär ein Handy, das sie in der rechten Hand hält. In der linken hält sie einen Becher Kaffee. Copyright: PH Heidelberg

Die Pädagogische Hochschule Heidelberg war bei der Ausschreibung "Medienkompetenz und journalistische Grundlagen an Hochschulen" der LFK, Medienanstalt für Baden-Württemberg, erfolgreich: In den nächsten drei Jahren sollen flexible Lehrangebote entwickelt und etabliert werden, die Studierende dazu befähigen, sich aufgeklärt mit Nachrichten auseinanderzusetzen. Das Angebot soll langfristig dazu beitragen, die Nachrichten- und Informationskompetenz insbesondere von Schüler:innen zu stärken. Das Projekt "Journalistische und crossmediale Kompetenzentwicklung für Studierende" (JOKER) wird von Lehrenden des Masterstudienganges E-Learning- und Medienbildung koordiniert.

Das Freizeitverhalten von Kindern und Jugendlichen ist durch Medien geprägt. Dies beeinflusst auch ihr Nachrichten- und Informationsverhalten. Die Mehrheit der Schüler:innen nutzt Suchmaschinen bzw. soziale Medien auch, um sich zu informieren. Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass gerade Jüngere mit formal geringerer Bildung Schwierigkeiten haben, die online erworbenen Informationen einzuordnen und zu bewerten. Funktionierende Demokratien sind jedoch auf Bürger:innen angewiesen, die Nachrichten richtig verstehen und hinterfragen können.

"Es ist essentiell für unsere Gesellschaft, die Nachrichten- und Informationskompetenz gerade von Schüler:innen der Klassen 1 bis 10 zu stärken. Als lehrerbildende Hochschule sehen wir es daher als unsere Aufgabe an, (angehende) Lehrkräfte dazu zu befähigen, gemeinsam mit ihren Schüler:innen Nachrichten auf deren Informationsgehalt, ihre Qualität und ihre Unabhängigkeit hin zu beurteilen zu können", erklärt Professorin Dr. Vera Heyl, Prorektorin für Studium, Lehre und Weiterbildung. "Es freut mich daher sehr, dass wir bei der Ausschreibung der Medienanstalt für Baden-Württemberg erfolgreich waren: Dies ermöglicht es uns, ein Angebot zu entwickeln, das unter anderem unser Pflichtmodul zu den Grundlagen der Medienbildung im Lehramtsstudium um journalistische und crossmediale Kompetenzen ergänzt."

Unter der Leitung von Professor Dr. Marco Kalz sollen ab Oktober 2021 zunächst anwendungsbezogene Veränderungen initiiert werden: "Das erste Arbeitspaket umfasst gestaltungsorientierte Lehrinhalte. Hier wollen wir Lehreinheiten entwickeln, die den Studierenden vermitteln, wie Nachrichten zum Beispiel verifiziert werden können oder was sie von einer Meinung unterscheidet", erklärt der Professor für Mediendidaktik. "In einem zweiten Schritt wollen wir gemeinsam mit unseren Praxispartnern journalistische Kernkompetenzen in den Fokus nehmen: Geplant sind Lern- und Lehrmaterialien etwa zur Identifizierung von Fake News oder zum Umgang mit Kommentaren. Im Anschluss soll es um die Funktionsweisen sozialer Medien und die Rolle von Journalist:innen gehen. Das Lernangebot soll praxisorientiert sein, damit die Studierenden selbst erleben, wie Nachrichten entstehen."

Es ist geplant, die entwickelten Lehrinhalte - nach erfolgreicher Evaluation - curricular sowohl in die lehramtsbezogenen Studiengänge als auch den Masterstudiengang E-Learning und Medienbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zu integrieren. Der Öffentlichkeit soll das Angebot im Rahmen einer sogenannte "Open Educational Resources"-Veröffentlichung (OER) kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/medienbildung.