PD Dr. Steffen Wild (Heidelberg School of Education) ist der diesjährige Preisträger des Forschungsförderpreises der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Mit der Auszeichnung würdigt die Hochschule Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die beispielsweise besonders innovativ sind bzw. Nischenthematiken aufgreifen.
Wild erhält den Preis für die Studie "Digitale Kompetenzen im Dualen (Aus-)Bildungssystem", die als eine der ersten empirischen Analysen für die Ausprägung von digitalen Kompetenzen im dualen Bildungssystem gilt. Für den mit 3.000 Euro dotierten Preis vorgeschlagen wurde Wild von Professor Dr. Tobias Dörfler (Institut für Psychologie). Überreicht wurde die Auszeichnung von Professor Dr. Christian Spannagel, Prorektor für Forschung, Transfer und Digitalisierung.
Beschäftigte sehen sich in immer stärkerem Maße mit digitalen Medien sowie Informations- und Kommunikationstechnologien konfrontiert. Es erscheint daher folgerichtig, dass Beschäftigte von Anfang an in digitalen Kompetenzen geschult werden. "Gerade für das in Deutschland so erfolgreiche duale System, bei dem Lernende sowohl praktische Fertigkeiten im Unternehmen als auch theoretisches Wissen an einer Berufs- bzw. Hochschule erwerben, gibt es bislang jedoch kaum entsprechende Konzepte", erklärt Dörfler.
Dies liegt laut dem Professor für Pädagogisch-psychologische Diagnostik unter anderem daran, dass für die duale Ausbildung eine eklatante Lücke bei der Erfassung von digitalen Kompetenzen existiert. Dem stimmt Prorektor Spannagel zu und ergänzt: "Die Studie, die Dr. Wild gemeinsam mit Professor Dr. Deuer von der DHBW Ravensburg durchgeführt hat, ermöglicht nun einen ersten Einblick und leistet damit nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Forschung über das duale Bildungssystem. Aufbauend auf die Studie können nun außerdem entsprechende Bildungsprogramme entwickelt werden."
Den Forschungsausschuss unter Leitung Spannagels hat neben dem hohen Innovationsgrad insbesondere die methodische Kompetenz Wilds überzeugt: "Uns hat die kompetente Anwendung von methodisch anspruchsvollen Datenauswertungen beeindruckt, die sich an Goldstandards der Empirischen Bildungsforschung orientieren. Die Arbeit von Wild trägt zudem zur internationalen Sichtbarkeit unserer Hochschule im Bereich der dualen Bildung sowie im Kontext von digitalen Kompetenzen bei. Es freut mich daher sehr, Steffen Wild heute den Forschungsförderpreis 2021 zu überreichen", so der Prorektor.
PD Dr. Steffen Wild sei inbesondere den Menschen, die ihn unterstützt und gefördert haben, dankbar, erzählt er bei der Urkundenübergabe. Er erklärt weiter: "Das mit der Auszeichnung verbundene Preisgeld soll für die anstehende erneute Datenerhebung im dualen Bildungssystem eingesetzt werden. Hierzu wird die Kooperation mit Professor Dr. Deuer fortgesetzt."
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/forschungspreise sowie unter www.hse-heidelberg.de.
Zur Person
Steffen Wild absolvierte an der Evangelischen Fachhochschule Ludwigsburg ein Studium der Sozialpädagogik und Sozialen Arbeit, bevor er an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg Erziehungswissenschaft studierte. Nach einer Anstellung am Berufsbildungswerk Waiblingen wechselte er als Akademischer Mitarbeiter an die Pädagogische Hochschule Freiburg. Promoviert wurde Wild 2013 an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Nach einer Tätigkeit am Universitätsklinikum Heidelberg ging er 2016 als Akademischer Mitarbeiter an die DHBW Ravensburg; 2020 erfolgte der Wechsel an die Heidelberg School of Education, einer gemeinsamen Einrichtung der Pädagogischen Hochschule und der Universität Heidelberg. Die Venia Legendi im Fachgebiet "Empirische Bildungsforschung" (Ludwigsburg) erhielt Wild 2020.
Über den Preis
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg schreibt im zweijährigen Wechsel einen hochschulinternen Lehrpreis und einen Forschungsförderpreis aus. Im Jahr 2021 wird der Forschungsförderpreis zum dritten Mal vergeben (2017: Professor Dr. Martin Hailer; 2019: Dr. Andreas Schnirch; 2021: PD Dr. Steffen Wild). Der Preis würdigt innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die bisher nicht oder höchstens in geringem Umfang finanziell gefördert wurden. Sämtliche Hochschulmitglieder können Personen vorschlagen; auch Bewerbungen aus eigener Initiative sind möglich.