Entwicklung

Projekt will für angehende Lehrkräfte Kurs zu Datenkompetenz entwickeln

Das Symboldbild zeigt einen jungen Mann. Er sitzt vor einem Laptop und schreibt mit der rechten Hand auf einem Block. Vorne sieht man unscharf eine Frau ebenfalls am Laptop.Beide tragen Corona-bedingt einen Mund-Nase-Schutz. Copyright: adobe - insta_photos

Angehenden Lehrkräften Datenkompetenz im Kontext von Schule zu vermitteln. Das ist das Ziel eines neuen Projektes der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und der Technischen Universität Kaiserslautern. Die beiden Hochschulen waren mit ihrem Antrag "Data2Teach: Wie Daten Schule und Schulen Daten machen" bei dem KI-Campus-Ideenwettbewerb erfolgreich, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Die Projektkoordination hat in Heidelberg Professor Dr. Marco Kalz (Mediendidaktik) inne. Das kostenfreie Kursangebot soll der Öffentlichkeit bereits Anfang 2022 zur Verfügung stehen.

Künstliche Intelligenz (KI) gilt nicht nur als eine Schlüsseltechnologie der Zukunft. Bereits heute verarbeiten Algorithmen Daten in einem Umfang und mit einer Effizienz, wie sie von Menschen so nicht leistbar sind: Die Suche im Internet oder die Nutzung von Sprachassistenten wie Alexa oder Siri wären beispielsweise ohne KI nicht möglich. Auch im Kontext Schule ist das Potenzial von KI-gesteuerten Programmen und Daten groß: Die Systeme können Lehrkräfte sowohl im Schulmanagement, etwa bei der Raum- und Ressourcenplanung, als auch im Unterricht zum Beispiel durch die Erfassung von individuellen Lernständen unterstützen.

Als ein Gelingensfaktor gilt jedoch die entsprechende Qualifizierung der Lehrkräfte. Wissenschaftler:innen der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und der Technischen Universität Kaiserslautern wollen daher ein Angebot entwickeln, das bereits angehenden Lehrkräften die Grundlagen für Datenkompetenz im Kontext von Schule vermittelt.
Lehramtsstudierende sollen demnach einerseits dafür sensibilisiert werden, dass Daten im Bildungssystem eine immer größere Rolle spielen. Hier sind zum Beispiel Daten aus digitalen Lernsystemen zu nennen oder Daten aus Lernstandserhebungen. Darüber hinaus sollen die angehenden Lehrer:innen in die Lage versetzt werden, mit Daten im Unterricht zu arbeiten und beispielsweise selbst erstellte Datenvisualisierungen im Fachunterricht einzusetzen.
"Wir wollen im Rahmen des Projektes eine medienkritische Perspektive und eine mediendidaktische Perspektive verschränken und dabei mit praxisrelevanten Beispielen und schulnahen Daten eine hohe Relevanz und Attraktivität für angehende Lehrer:innen erreichen", so Kalz. Dazu greift Data2Teach auf vorherige Arbeiten und Lehrangebote wie etwa das Verbundprojekt "All is data"  zurück.

Es ist geplant, den entwickelten Kurs im Frühjahr 2022 in die digitale Lernplattform KI-Campus zu integrieren. Das Angebot soll ferner im Rahmen einer sogenannte "Open Educational Resources"-Veröffentlichung (OER) zur Verfügung gestellt werden.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/medienbildung.

Hintergrund
Der KI-Campus ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Pilotprojekt. Daran beteiligt sind der Stifterverband, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, das Hasso-Plattner-Institut, NEOCOSMO und das mmb Institut. Im Zentrum steht der prototypische Aufbau einer auf das Thema KI spezialisierten digitalen Lernplattform.
Die zweite Runde des KI-Campus-Ideenwettbewerbs stand im Zeichen der gezielten curricularen Ausgestaltung der Lernplattform. Gesucht wurden Projekte, die die bestehenden Lernangebote sinnvoll ergänzen und eine inhaltliche Vertiefung bieten.