Inklusive Bildung

Spende für die Qualifizierung von zwei weiteren Bildungsfachkräften

Das Bild zeigt die Personen, die bei der Nachqualifizierung gesprochen haben. Sie stehen neben einander. Das Foto wurde in der Aula der Hochschule aufgenommen.

Am Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung (AW-ZIB) der Pädagogischen Hochschule Heidelberg lehren und forschen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam zu Querschnittsaufgaben der Inklusion. Das Besondere dabei: An dem Zentrum arbeiten sechs Menschen, die als kognitiv beeinträchtigt gelten und vorab eine dreijährige Vollzeit-Qualifizierung zu Bildungsfachkräften erfolgreich durchlaufen haben. Um das Angebot aufrechterhalten und um neue Themen abdecken zu können, plant die Hochschule die Qualifizierung von zwei weiteren Bildungsfachkräften.
Unterstützt wird das Vorhaben von Dr. Jobst Wellensiek, Ehemann der 2015 verstorbenen Rektorin der Hochschule und Namensgeberin des Zentrums Professorin Dr. Annelie Wellensiek, sowie dem Rotary Club Heidelberg-Schloss: Sie überreichten der Hochschule am 7. Februar 2022 in Anwesenheit einer Vertreterin des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württembergs eine entsprechende Spende in Höhe von 50.000 Euro.

Der Großteil der Summe war beim 90. Geburtstag von Dr. Wellensiek gesammelt worden, der auf Geschenke verzichtet und stattdessen um Spenden für die Qualifizierung gebeten hatte. "Meine Frau hat sich stets dafür eingesetzt, dass alle Menschen nicht nur an der Gesellschaft, sondern auch an Bildung teilhaben können. Ihr war es wichtig, dass wir uns nicht voneinander abgrenzen, sondern durch die Verschiedenheit voneinander lernen und im Austausch neue Antworten finden", erklärt Wellensiek. "Die erfolgreiche Arbeit des Annelie-Wellensiek-Zentrums für Inklusive Bildung hätte Annelie stolz gemacht. Und es freut mich sehr, dass so viele Menschen das Vorhaben ebenfalls unterstützen und wir heute diese Spende zur Qualifizierung von zwei weiteren Bildungsfachkräften überreichen können." Der Rotary Club Heidelberg-Schloss unterstützt im Rahmen seiner schwerpunktmäßigen Förderziele das Vorhaben ebenfalls gerne, sodass insgesamt 50.000 Euro in Anwesenheit des Clubpräsidenten Professor Dr. Lutz Gade übergeben werden konnten.

Die Spende entgegen nahmen Professor Dr. Hans-Werner Huneke, Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, sowie die professoralen Leiterinnen des AW-ZIB Prorektorin Dr. Vera Heyl und Dr. Karin Terfloth. Rektor Huneke dankte Dr. Wellensiek und dem Rotary Club Heidelberg-Schloss: "Heidelberg nimmt auch durch das Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung eine bundesweite Vorreiterrolle im Bereich der gelebten Inklusion ein. Dass dem so ist, verdanken wir auch unseren Förderern: Sie tragen dazu bei, dass wir der inklusiven Entwicklung im Land wesentliche Impulse geben können."
Heyl und Terfloth ergänzen: "Im aktuell laufenden Wintersemester haben die Bildungsfachkräfte bereits 21 Bildungsveranstaltungen an zehn Hochschulen im Land ausgebracht. Mit der Qualifizierung von zwei neuen Bildungsfachkräften möchten wir das Bildungsangebot etwa im Bereich inklusive Schul- und Lernerfahrungen ausbauen. Wir wollen es außerdem zwei weiteren Personen mit Behinderungserfahrung ermöglichen, eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt an einer Hochschule zu entwickeln."

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/aw-zib.

Hintergrund
Die Qualifizierung von zwei weiteren Bildungsfachkräften soll im Herbst 2022 starten. Geplant ist eine dreijährige Vollzeit-Qualifizierung, die von der Lebenshilfe Heidelberg unterstützt wird und an der die sechs bereits qualifizierten Bildungsfachkräfte der Pädagogischen Hochschule Heidelberg beteiligt sind. Die angehenden Bildungsfachkräfte lernen dabei, von ihren eigenen Teilhabe- und Ausgrenzungserfahrungen zu berichten, um angehende Fach- und Führungskräfte dafür zu sensibilisieren. Sie werden zudem in die partizipative Forschung sowie in die Transferarbeit des Annelie-Wellensiek-Zentrums für Inklusive Bildung eingebunden.