Nachwuchsförderung

Pädagogische Hochschulen starten hochschulübergreifendes Mentoringprogramm

Nicole Flindt in einem Beratungsgespräch mit einem Doktoranden.

[KA] Der Erfolg akademischer Karrieren hängt nicht nur von den wissenschaftlichen Leistungen ab. Wichtig sind auch Kenntnisse über Strukturen und Prozesse des Wissenschaftsbetriebs sowie Schlüsselqualifikationen in Bereichen wie Führung, Drittmitteleinwerbung oder Wissenschaftskommunikation. Die sechs Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg haben deshalb das neue, hochschulübergreifende Mentoringprogramm "m.powerment" entwickelt, das gezielt Wissenschaftler:innen nach der Promotion fördert. An den Start gegangen ist das auf 24 Monate angelegte Programm jetzt als Pilotprojekt an den Pädagogischen Hochschulen in Karlsruhe, Ludwigsburg und Schwäbisch Gmünd; Heidelberg folgt 2023. Zielgruppe sind Postdocs, Juniorprofessor:innen sowie Tenure-Track-Professor:innen; angeboten wird das neue Mentoringprogramm über graph, die gemeinsame Graduiertenakademie der Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg.

"Mit m.powerment unterstützen wir unsere promovierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei, ihre Potenziale zu reflektieren, verschiedene Karrierewege und -chancen zu erkennen, und so ihre individuelle berufliche sowie persönliche Entwicklung fokussiert voranzutreiben", sagt Professorin Dr. Annette Worth, Prorektorin für Forschung und Nachwuchsförderung in Karlsruhe und Leiterin von graph. "Denn Mentoring hat sich im Kontext der wissenschaftlichen Personalentwicklung als besonders wirksam für die gezielte Karriereentwicklung erwiesen."

Kernelement von m.powerment ist das Eins-zu-Eins-Mentoring in Tandems. Jeweils einer:einem Nachwuchswissenschaftler:in steht ein:e erfahrene:r Professor:in beratend und begleitend zur Seite. Außerdem profitieren die Wissenschaftler:innen in der Qualifizierungsphase vom Aufbau eines hochschulübergreifenden interdisziplinären Netzwerks. Das Begleitprogramm m.pulse bietet Workshops und Veranstaltungen zu karriererelevanten Schlüsselqualifikationen wie Führung, Drittmitteleinwerbung oder Wissenschaftskommunikation. "Wir freuen uns sehr über die gute Resonanz auf das Pilotprojekt. Insgesamt 16 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Qualifizierungsphasen sind im ersten Durchlauf dabei", so Worth.

An der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg hat sich mit Professor Dr. Ulf Kieschke, Dekan der Fakultät I, und Dr. Nicola-Hans Schwarzer aus dem Bereich Psychologie und Diagnostik bereits ein Tandem gefunden: Mentee Schwarzer schätzt in dem Programm besonders "den kollegialen Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen, die sich an vergleichbaren Punkten in ihrer beruflichen Laufbahn befinden - und natürlich den Austausch mit meinem erfahrenen Mentor, der über einen rein fachlich-inhaltlichen Austausch hinausgeht". Auch Mentor Kieschke sieht Vorteile in seiner Rolle: "Wenn ich begabte jüngere Kolleg*innen unterstützen kann, tue ich das natürlich gern - nicht zuletzt deshalb, weil ich glaube, dass Mentorenschaft keine 'Einbahnstraße' ist: Sich als Berater und Ansprechpartner in neue Herausforderungen, Problemlagen und Sichtweisen hineinzudenken, verleiht auch der eigenen Hochschularbeit wertvolle Impulse."

Die Auftaktveranstaltung von m.powerment fand im Juli an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd statt. Im Spätherbst steht dann ein Workshop zum Thema Führungskompetenzen auf dem Programm und die graph-Winterakademie widmet sich der gemeinsamen Netzwerkarbeit. Eine erste Zwischenbilanz von m.powerment soll bei einem Netzwerktreffen im Sommer 2023 gezogen werden.

Weitere Informationen finden Sie unter www.graduiertenakademie.de/mentoring.

Eine gemeinsame Presseerklärung der Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg