Forschung

Kooperation untersucht Wirkung von realen Tierbegegnung auf Lernerfolg

Eine Frau und eine Schülerinnen sitzen im Zoo auf dem Boden. Das Mädchen hält in iPad in der Hand. Die Frau lehnt sich zu ihr rüber.

[HD] Das Thema Bildung hat im Zoo Heidelberg einen hohen Stellenwert. Ein wichtiger Aspekt und ein wesentlicher Unterschied der Bildungsangebote im Zoo gegenüber Büchern, sind der praktische Ansatz und der reale Bezug zum Tier: Die Teilnehmenden können die Tiere sehen, riechen, hören und in manchen Fällen sogar füttern oder anfassen. Miriam Raab, Doktorandin an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und Zoopädagogin im Zoo Heidelberg, erforscht das Thema im Rahmen ihrer Promotion. Sie möchte herausfinden, inwiefern sich der Lernerfolg verändert, wenn der Zoo als außerschulischer Lernort in die schulischen Unterrichtseinheiten integriert wird. Das Forschungsprojekt wird von der Felix Wankel Stiftung gefördert.

Den inhaltlichen Rahmen der Forschungsarbeit bildet das Thema Nutztiere: Grundschüler:innen sollen zum einen erfahren, welche Bedeutung Nutztiere für den Menschen haben, was artgerechte Haltung bedeutet und wie ein verantwortungsvolles Konsumverhalten aussehen kann. Hierzu entwickelte Raab gemeinsam mit den Professoren Dr. Armin Baur, Dr. Markus Lang und Dr. Friedrich Gervé eine Lehr-Lern-Sequenz für die Primarstufe. Aufgebaut ist die Einheit im Sinne des methodischen Dreischritts des außerschulischen Lernens: Vorbereitung des Themas in der Schule, ein Besuch mit Vertiefungsstunde im Zoo Heidelberg und als Abschluss die Nachbereitung ebenfalls wieder in der Schule.
Um die Auswirkungen des Lernens im Zoo beurteilen zu können, wurden Vergleichsgruppen gebildet. Der eine Teil bearbeitete die Unterrichtseinheit ohne Zoobesuch ausschließlich im Klassenraum, der andere Teil mit Zoobesuch und Tierkontakt. Ein eigens entwickelter Interviewleitfaden soll Aufschluss über den Lernerfolg der Schüler geben. Die Datenerhebung sowie die Durchführung der Unterrichtseinheit inklusive Zoobesuchen fanden bis Schuljahresende im Juli 2022 statt. Im Herbst 2022 wird nun die Auswertung erfolgen.

Raab berichtet: "Die Kinder haben sich schon im Vorfeld sehr auf den Zoobesuch gefreut und konnten es kaum erwarten. Im Zoo war das Highlight dann natürlich die Nähe zu den Bauernhoftieren. Sie haben es sehr genossen, die Tiere zu streicheln und zu füttern. Ich bin erwartungsvoll, dass der Lernort Zoo durch diese Forschungsarbeit weiter an Bedeutung gewinnt und in Zukunft für noch mehr Schulklassen als eine attraktive Alternative zum Unterricht im Klassenzimmer genutzt wird."

Die gesamte Meldung des Zoos und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg finden Sie unter www.zoo-heidelberg.de.