Würdigung

Professor Dr. Markus Lang erhält Lehrpreis der PH Heidelberg

Markus Lang und Karl-Heinz Dammer. Lang hat die Lehrpreis-Urkunde und eine gelbe Rose in der Hand. Beide schauen freundlich in die Kamera.

Professor Dr. Markus Lang wurde für sein außergewöhnliches Engagement für gute Lehre und (digitale) Barrierefreiheit im Bereich Blinden- und Sehbehindertenpädagogik mit dem diesjährigen Lehrpreis der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ausgezeichnet. Neben Lang wurde auch Dr. Michael Neuberger (Sportwissenschaft/-pädagogik) entsprechend ausgezeichnet; die beiden teilen sich das Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro. Die Vergabe der Urkunden fand im Rahmen der feierlichen Amtseinführung von Rektorin Professorin Dr.in Karin Vach statt; die Laudationen hielt Professor Dr. Karl-Heinz Dammer, Prorektor für Studium, Lehre und Internationalisierung.

"Für Professor Lang ist die Lehre wesentlicher Bestandteil seines Wirkens: Er gibt seine langjährigen Erfahrungen im Kontext von Blindheit und Sehbeeinträchtigung mit vollem Einsatz und mit viel Begeisterung an seine Studierenden weiter. Er leitet sie an, ermutigt sie kreativ zu werden und gibt ihnen zahlreiche Lernimpulse", so Prorektor Dammer. "Professor Lang hat zudem stets die individuellen Bedarfe seiner Studierenden im Blick: Sein Lehrangebot ist konsequent barrierearm zugänglich. Damit leistet er langfristig einen wichtigen Beitrag für eine inklusive Gesellschaft, da seine Studierenden mit und ohne Behinderung diese Erfahrung an ihre Schüler:innen weitergeben. Es ist mir eine große Freude, Professor Lang mit dem internen Lehrpreis 2022 auszuzeichnen."

Professor Lang war von einer Alumna und ehemaligen wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule für den Preis vorgeschlagen worden: Als Begründung nennt sie zum einen seine vorbildlichen Skripte, die den Lernprozessen der Studierenden einen hervorragenden Nährboden bieten. Sein multimodaler Medieneinsatz spreche zudem verschiedene Sinneskanäle an, ermögliche Studierenden eine zeitliche Flexibilität und rege zu weiterführende Recherchen an. Bemerkenswert sei ferner der abwechslungsreiche und inspirierende Anwendungsbezug: So lege Professor Lang zum Beispiel Wert darauf, dass die Studierenden Hilfsmittel für Schüler:innen mit Blindheit und Sehbeeinträchtigung selbst erproben, um deren Funktion, Handhabung und Einsatzmöglichkeiten besser zu verstehen. Er lässt zudem seine eigene internationale Forschung in die Lehre einfließen, indem er die Ergebnisse mit den Studierenden diskutiert. Bei allen Studien- und Prüfungsleistungen sei für Lang überdies eine äußerst wertschätzende und umsichtige Feedbackkultur selbstverständlich.

In dem Nominierungsschreiben wird außerdem die Interdisziplinarität seines Wirkens betont: Professor Lang öffne seine Lehre regelmäßig für Studierende anderer sonderpädagogischer Fachrichtungen und besuche zudem selbst die Veranstaltungen von anderen Wissenschaftler:innen. Über den Mailverteiler der Abteilung mache Lang ferner etwa auf einschlägige Veranstaltungen und aktuelle Fachbeiträge aufmerksam, um die Wahrnehmung der Studierenden für weitere Sinnesbeeinträchtigungen zu sensibilisieren und sie zur eigenständigen Weiterentwicklung ihrer Kompetenzen zu ermutigen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/blinden-und-sehbehindertenpaedagogik.

Zur Person
Markus Lang hat an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd Lehramt für Grund- und Hauptschulen mit den Fächern Geschichte, Deutsch und Musik studiert. Nach dem 1. Staatsexamen wechselte er an die Pädagogische Hochschule Heidelberg und absolvierte ebenda den Aufbaustudiengang Lehramt für Sonderschulen mit den Fachrichtungen Sprachbehindertenpädagogik und Blindenpädagogik sowie den Erweiterungsstudiengang Rhythmisch-musikalische Erziehung Behinderter. Nach dem 2. Staatsexamen war Lang für mehrere Jahre als Sonderschullehrer tätig, bevor er an die Pädagogische Hochschule Heidelberg abgeordnet wurde. Hier wurde er 2002 promoviert und übernahm 2005 eine Professurvertretung in der Fachrichtung Blinden- und Sehbehindertenpädagogik. 2013 wurde der Sonderpädagoge von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zum W3-Professor für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik ernannt; ebenda ist Lang außerdem für die Koordination der Didaktischen Werkstätten verantwortlich.

Zur Auszeichnung
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg schreibt im zweijährigen Wechsel einen hochschulinternen Lehr- und einen Forschungsförderpreis aus. Der erste Lehrpreis ging 2018 an Anne Schneider (Institut für Mathematik und Informatik), 2020 wurde Nicholas Humphrey (Theaterpädagogik) entsprechend gewürdigt. 2022 wurden sowohl Markus Lang (Blinden- und Sehbehindertenpädagogik) als auch Michael Neuberger (Sportwissenschaft/-pädagogik) entsprechend ausgezeichnet. Sämtliche Hochschulmitglieder können Personen vorschlagen; auch Bewerbungen aus eigener Initiative sind möglich.