Würdigung

Hochschule würdigt die Doktorandinnen Steinbacher und Cook-Jeltsch

Veronika Cook-Jeltsch, Frauke Janz und Jana Steinbacher nach der Verleihung. Die Preisträgerinnen halten ihre Urkundenmappe und eine gelbe Rose in der Hand. Alle lachen freundlich in die Kamera.

Jana Steinbacher und Veronika Cook-Jeltsch erhalten den diesjährigen Nachwuchswissenschaftlerinnen*-Preis der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Der Preis wird vom Gleichstellungsbüro der Hochschule vergeben, ist mit insgesamt 2.500 Euro dotiert und würdigt herausragende Promotionsvorhaben von Doktorandinnen: So erforscht Steinbacher die Anpassungsfähigkeit von Lehrenden und Studierenden an digitale Lehr-/Lernbedingungen und Cook-Jeltsch beschäftigt sich mit dem Erwerb von berufsorientierten Fremdsprachenkompetenzen an berufsbildenden Schulen.

"Eingegangen waren durchweg sehr gute Bewerbungen und es fiel der Auswahlkommission äußerst schwer, zu entscheiden, welche exzellente junge Wissenschaftlerin den Preis bekommen sollte", sagte Gleichstellungsbeauftragte Dr. Frauke Janz bei ihrer Laudatio im Rahmen der feierlichen Amtseinführung von Rektorin Professorin Dr.in Karin Vach. "Nach eingehender Prüfung und Beratung haben wir beschlossen, den Preis zu teilen – wir konnten und wollten nicht zwischen Jana Steinbacher und Veronika Cook-Jeltsch – entscheiden. Es ist mir eine Ehre, den beiden den diesjährigen Nachwuchswissenschaftlerinnen*-Preis zu überreichen."

Die Bildungswissenschaftlerin Jana Steinbacher, deren Promotionsvorhaben von Professor Dr. Christian Rietz (Fakultät für Erziehungs- und Sozialwissenschaften) betreut wird, erhält die Auszeichnung für ihre Forschung zum Thema "Individual Digital Readiness als Gelingensbedingung für digitale Bildung in einer (post-)pandemischen Welt".
Mit dem Beginn der Corona-Pandemie hat der Diskurs über die Digitalisierung der Bildung an neuer Bedeutung gewonnen. Empirische Untersuchungen aus dem Sommersemester 2020 und dem Wintersemester 2020/2021 zeigen, dass die pandemiebedingte Umstellung auf digitale Lehre von Vielen als herausfordernd und belastend wahrgenommen wurde. Das psychische Wohlbefinden von Studierenden sollte jedoch nicht ausschließlich von Präsenzlehre abhängig sein, sondern auch unter digitalen Bedingungen sichergestellt werden. "Voraussetzung hierfür ist das Merkmal einer ‚Individual Digital Readiness‘ also eine Art Reifegrad im Hinblick auf digitale Transformationen", so Janz. "Jana Steinbacher hat diesen Begriff in Bezug auf Bildungsprozesse weiterentwickelt und geschärft. In ihrer Dissertation verfolgt sie das Ziel der Theoriebildung und anschließender Operationalisierung und Validierung, um daraus Handlungswissen zum souveränen Umgang mit digitalen Lehr-/Lernsituationen zu generieren und anschließend Grundlagen für Interventionsmöglichkeiten an der Hochschule zu schaffen. Das Vorhaben von Frau Steinbacher hat eine ebenso hohe wissenschaftliche wie praktische Relevanz und ist daher aus unserer Sicht besonders preiswürdig."

Veronika Cook-Jeltsch kommt von der Pädagogischen Hochschule Zürich und promoviert als externe Doktorandin an der Fakultät für Kultur- und Geisteswissenschaften der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Ihr Promotionsvorhaben zum Erwerb der berufsorientierten Fremdsprachenkompetenzen im Fach Englisch an berufsbildenden Schulen in der Schweiz wird von Professorin Dr. Karin Vogt betreut.
Die Englischlehrerin schließt mit ihrem Promotionsvorhaben ein Forschungsdesiderat: 2004 wurde im Kanton Zürich der Englischunterricht ab der zweiten Primarschulklasse eingeführt. Bislang fehlt es jedoch an Studien, ob sich diese grundlegende Veränderung im Lehrplan auf das Abschlussniveau und die Fremdsprachenkompetenz von Berufsschüler:innen insbesondere im Bereich Business English auswirkt. Auf der Grundlage einer quantitativen Datenerhebung widmet sich Cook-Jeltsch in ihrer Mixed Method Studie der Nachzeichnung der Entwicklung sowie der Ausdifferenzierung der berufsorientierten Fremdsprachenkompetenz von Lernenden im Englischunterricht an einer kaufmännischen Schule. "Die Arbeit ist methodisch sehr gut durchdacht und hochrelevant für die Praxis. Als Gleichstellungsbeauftragte freut es mich besonders, dass wir mit Veronika Cook-Jeltsch eine hervorragende Nachwuchswissenschaftlerin unterstützen können, die neben ihrer berufsbegleitende und binationale Promotion zudem Care-Aufgaben erfüllt", so Janz abschließend.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/gleichstellung-und-diversitaet.

Zu den Personen
Jana Steinbacher absolvierte an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe den Bachelor-Studiengang Lehramt Grundschule mit der Profilierung Europalehramt. Im Anschluss wechselte sie in den Master Bildungswissenschaften der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Während ihrer Masterarbeit war sie Fellow im Master Lab #TheNewNormal des Stifterverbandes und der Heinz Nixdorf Stiftung zur Förderung studentischer Forschungsarbeiten zur digitalen Transformation an Hochschulen. Seit 2021 ist Steinbacher Akademische Mitarbeiterin an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, wo sie an der Fakultät für Erziehungs- und Sozialwissenschaften promoviert. Sie ist Mitglied des Global Doctoral Consortium des International Council for Open and Distance Education.

Veronika Cook-Jeltsch studierte an der Universität Zürich einen Master in Englischer Literatur und Linguistik. Im Anschluss übernahm sie verschiedene Lehraufträge sowohl an Gymnasien als auch an berufsbildenden Schulen in den Kantonen Aargau, Zug und Zürich. 2010 erhielt Cook-Jeltsch an der Universität Fribourg das Lehrdiplom für Gymnasien und Berufsschulen in der Schweiz im Fach Englisch. Seit 2011 unterrichtet sie an einer Wirtschaftsschule in Zürich und promoviert seit 2020 zusätzlich und binationale an den Pädagogischen Hochschule Heidelberg und Zürich. Cook-Jeltsch ist Mitglied des Netzwerkes für Praxisbegleiter:in der Universität Fribourg und wirkt an der berufspraktischen Ausbildung zum Lehrdiplom der Universität Zürich mit.

Zur Auszeichnung
Der Preis für Nachwuchswissenschaftlerinnen* wird vom Gleichstellungsbüro der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ausgeschrieben. Er ist mit 2.500 Euro dotiert und würdigt ein herausragendes laufendes oder im aktuellen Akademischen Jahr abgeschlossenes Promotionsvorhaben von Doktorandinnen der Hochschule. Mit dem Preis soll zudem der Anteil hervorragender Wissenschaftlerinnen* in Wissenschaft und Forschung erhöht werden.