Würdigung

Vier exzellente Masterarbeiten mit Höchstetter-Stiftungspreis geehrt

Sophie Mosch, Hannah Sturm, Lukas Pfister und Mario Kunert sind die Preisträger:innen des Höchstetter-Stiftungspreises für das Wintersemester 2023/2024. Mit diesem würdigen die Pädagogische Hochschule Heidelberg und die Klaus Höchstetter Stiftung jedes Semester exzellente Leistungen bei wissenschaftlichen Abschlussarbeiten im Masterstudium. Der Preis ist mit jeweils 500 Euro dotiert. Die Laudatio hielt Professorin Dr.in Karin Vach, Rektorin der Hochschule, im Rahmen der Verabschiedung der Absolvent:innen.

Sophie Mosch hat an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg den Masterstudiengang Lehramt Grundschule absolviert. Bei ihrer Abschlussarbeit zum Thema „(Re)Produktion von Gender“ handelt es sich um eine qualitative Studie, in der Mosch Grundschulkinder zu ihren Geschlechtskonstruktionen interviewt. Laut Vach, die selbst lange als Grundschullehrerin tätig war, ist dies ein sowohl methodisch als auch ethisch herausforderndes Vorhaben: „Mosch nimmt zum einen die Kinder als eigenständige Akteur:innen in den Blick. Darüber hinaus überzeugt ihre Arbeit durch einen breiten, interdisziplinär ausgerichteten und anspruchsvollen Theorierahmen. In der Kombination gelingt es Sophie Mosch Erkenntnisse zu generieren, die über den pädagogischen Diskurs zur Kindheits- und Jugendforschung hinausgehen.“

Hannah Sturm und Lukas Pfister sind beide Absolvent:innen des Master of Education Lehramt Sekundarstufe I; sie teilen sich den Preis der Fakultät für Kultur- und Geisteswissenschaften.
Für Rektorin Vach ist die Arbeit von Sturm idealtypisch für die Pädagogische Hochschule Heidelberg: „Hannah Sturm verbindet – bezogen auf ein zentrales Thema der Deutschdidaktik – eine gründliche theoretische Auseinandersetzung mit einem praktischen Ansatz der Leseförderung. Innovativ ist dabei nicht nur die differenzierte und reflektierte Vorgehensweise selbst, sondern auch der inhaltliche Akzent: Während die Lautleseförderung sich für gewöhnlich primär mit der Leseflüssigkeit befasst, wendet sich Sturm der prosodischen Artikulation zu.“ Dass die akustisch wahrnehmbaren Ausdrucksformen des Sprechens nicht minder relevant sind, beweise die angehende Lehrerin im Rahmen ihrer empirischen Studie überzeugend.

Gleichermaßen überzeugt hat die Arbeit von Lukas Pfister zur transkulturellen Bildung, deren theoretisches Gehalt laut Vach weit über gewöhnliche Masterarbeiten hinaus geht und die durch ihre sprachliche Elaboriertheit beeindruckt. Pfister leistet eine systematische Kritik an dem bislang relativ schwach bearbeiteten Konzept der „Transkulturalität“ und verschafft dessen „im Kern berechtigten Anliegen gleichsam eine bildungsphilosophisch und migrationspädagogisch anspruchsvolle Grundlage“, so Vach. Hierfür setzt sich der Absolvent kritisch und zugleich konstruktiv mit der Kulturphilosophie von Ernst Cassirer und dem „Dritten Raum“ von Homi Bhabba auseinander.

Mario Kunert ist wie Mosch Absolvent des Master of Education Lehramt Grundschule. Unter dem Titel „Mehr als nur Dreck!“ hat er eine Unterrichtseinheit entwickelt, bei der Grundschüler:innen erstmals mehr über Boden und Klimawandel lernen. Auch diese Arbeit verbindet aktuelle Forschungsergebnisse idealtypisch mit den Alltagsvorstellungen von Schüler:innen: „Die beteiligten Kinder können einen hohen Erkenntnisgewinn verzeichnen und haben gleichzeitig praktische Handlungsalternativen gelernt. Durch seine innovative Herangehensweise hat Mario Kunert zudem ein Paradigma geschaffen, das von seiner Anlage her auf andere Themen und Lernsituationen übertragbar ist“, erklärte Rektorin Vach abschließend.

Die Pädagogische Hochschule Heidelberg sowie die Klaus Höchstetter Stiftung gratulieren Sophie Mosch, Hannah Sturm, Lukas Pfister und Mario Kunert herzlich zu der Auszeichnung. Sie wünschen den Absolvent:innen für ihren weiteren Weg alles Gute.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/hoechstetter-stiftungspreis