Würdigung

Ausgezeichnete Abschlussarbeiten im Sachunterricht geehrt

Für ihre herausragenden Abschlussarbeiten wurde der Sachunterrichtspreis 2023 an Alexandra Dalkidou und Daniel Wellenreuther (Bachelor) sowie an Melisa Karaca und Nicola Gottschalk (Master) verliehen. Mit diesem Preis würdigt das Institut für Sachunterricht der Pädagogische Hochschule Heidelberg jedes Jahr Arbeiten, die sowohl das weite Spektrum als auch den interdisziplinären und integrativen Charakter des Sachunterrichts exzellent widerspiegeln. Das Preisgeld von je 200 Euro wird von einem privaten Spender gestiftet.

Alexandra Dalkidou hat in ihrer Bachelorarbeit Möglichkeiten für eine didaktisch fundierte methodische Umsetzung der umfangreichen Thematik „Nationalsozialismus und Holocaust“ in der Grundschule erarbeitet. Dabei führt Dalkidou das Konzept des „Historischen Lernens an Biografien“ von Andrea Becher mit dem Konzept von Matthias Heyl zusammen, dem es um eine soziologische Betrachtung der nationalsozialistischen Verfolgung ging. Dalkidou zeige, so Dr. Anette Hettinger (Geschichte), die Fähigkeit auf, geschichts- wie sachunterrichtsdidaktische Fragestellungen selbständig, problemorientiert, kritisch abwägend und reflektiert zu bearbeiten.

Daniel Wellenreuther analysiert und evaluiert in seiner Bachelorarbeit einen Unterrichtsentwurf zur Herz-Lungen-Wiederbelebung durch Grundschüler:innen. In seiner Laudation hob Valentin Kleinpeter (Biologie) die Forschungsmethode des Studenten und sein großes Engagement hervor: Wellenreuther, der selbst im Rettungsdienst arbeitet, habe vorbildlich mit den Kindern gearbeitet und die erhobenen Daten äußerst sauber ausgewertet. Mit seiner Arbeit leistet Wellenreuther einen Beitrag dazu, ein Forschungsdesiderat zu schließen sowie die Relevanz von erster Hilfe ins Bewusstsein zu rücken.

Auch Melisa Karaca trägt dazu bei, ein Forschungsdesiderat zu schließen: In ihrer Masterarbeit beschäftigt sie sich mit dem sozial-emotionalen Lernen, das zwar im Allgemeinen gut beforscht ist; recht wenig bekannt ist jedoch über dessen Bedeutung für Kinder mit Migrationsbiografie. Karaca hat ein entsprechendes Unterrichtskonzept entwickelt, es in einer Vorbereitungsklasse durchgeführt und anschließend daraufhin evaluiert, ob das Konzept tatsächlich den angestrebten Benefit erzielt. Laut Dr. Karin Friedrich (Grundschulpädagogik) überzeugt Karaca insbesondere durch ihre gründliche und genaue Arbeitsweise sowie ihr hohes Reflexionsvermögen.

Die Masterarbeit von Nicola Gottschalk greift sowohl den für den Sachunterricht relevanten Inhalt „Natur“ als auch die aktuell in der Sachunterrichtsdidaktik bedeutsamer werdende Methode des Philosophierens mit Kindern auf. Diese beschreibt Gottschalk zunächst umfassend und zeigt dann, wie Philosophieren mit Kindern in der Praxis eingesetzt werden kann, um mit Schüler:innen über gesellschaftsrelevante und vielschichtige Begriffe nachzudenken. Die Kombination aus zielgruppenspezifischer Unterrichtsmethode und gleichzeitiger Erhebung von Daten, die Lehrenden Hinweise auf die Vorstellungen von Kindern über „Natur“ geben, mache die Arbeit besonders gelungen, so Viktoria Rieber (Naturwissenschaftlich-technischer Sachunterricht) in ihrer Laudatio.

Die Pädagogische Hochschule Heidelberg gratulieren Alexandra Dalkidou, Daniel Wellenreuther, Melisa Karaca und Nicola Gottschalk herzlich zu der Auszeichnung. Sie wünschen den Absolvent:innen für ihren weiteren Weg alles Gute.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/institut-fuer-sachunterricht.