Auszeichnung

ReKli:B als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet

Ministerialrat Hennies, Rektor Huneke und Geographie-Leiter Siegmund

Das Projekt "Regionalen Klimawandel beurteilen lernen" (ReKli:B) der Abteilung Geographie an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wurde als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. In Anwesenheit von Rektor Professor Dr. Hans-Werner Huneke überreichte Ministerialrat Robert Hennies (Bundesumweltministerium) die Auszeichnung an Professor Dr. Alexander Siegmund, Leiter der Abteilung Geographie. Die Vereinten Nationen würdigen somit den besonderen Einsatz der Forscherinnen und Forscher für den Erhalt, die nachhaltige Nutzung und Vermittlung der biologischen Vielfalt. An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ist ReKli:B - nach "Expedition Moor" (Geographie) und dem Ökogarten (Biologie) - bereits das dritte Vorhaben, das entsprechend ausgezeichnet wird.

"Als bildungswissenschaftliche Hochschule ist es eine unserer Kernaufgaben, Menschen zu befähigen, aktiv und eigenverantwortlich ihre eigene und die Zukunft anderer zu gestalten. Der Bildung für Nachhaltige Entwicklung kommt dabei eine besondere Bedeutung zu und ist daher eines unserer Leitthemen", erklärt Rektor Huneke. Wer abschätzen will, welche Auswirkungen das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Teilen der Welt hat, muss laut Huneke nämlich lernen, nachhaltig zu denken. "Das heute ausgezeichnete Projekt hat dabei Vorbildcharakter, vermittelt es doch zudem die Fähigkeit, das erlernte Wissen auch anwenden und Probleme nicht nachhaltiger Entwicklungen im Kontext des regionalen Klimawandels erkennen und zu deren Lösung beitragen zu können", so der Rektor.

Um diese Kompetenzen erwerben zu können, fördert das Projekt "Regionalen Klimawandel beurteilen lernen" die Beurteilungskompetenz von Kindern und Jugendlichen in Fragen des regionalen Klimawandels. Den Kern bildet ein in dieser Form einzigartiger methodisch-didaktischer Dreiklang aus Erhebungen im Gelände, vertiefender Analyse im Labor und Veranschaulichung von Prozessen im Experiment und Modell. "Über 2.000 Schülerinnen und Schülern haben so bei uns gelernt, an regionalen Phänomenen wie zum Beispiel der Bodenerosion oder dem veränderten Wachstumsverhalten von Pflanzen, die bisherigen und zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels zu erkennen, zu analysieren und nachhaltige Anpassungsstrategien zu beurteilen", sagt Siegmund.

Durch die intensive Auseinandersetzung mit der Thematik lernen die Kinder und Jugendlichen zudem den Wert der Natur schätzen. Damit dieser Effekt nachhaltig wirkt, wurden modellhaft entwickelte Lernmodule durch den Einsatz von Methodenkoffern in einem mehrstufigen Fortbildungssystem in der schulischen wie außerschulischen Umweltbildung der Metropolregion Rhein-Neckar implementiert. Darüber hinaus konnten laut Siegmund insbesondere über die in das Projekt eingebundenen Stützpunktschulen zahlreiche Lehrkräfte als Multiplikatoren gewonnen und ein Umweltkommunikations-Netzwerk aus Umweltforschern, Umweltbildnern und Umweltakteuren aufgebaut werden.
Aus ReKli:B, das durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt von 2012 bis 2016 gefördert wurde, sind zudem zahlreiche Nachfolgeprojekte entstanden: Die entwickelten Lernmodule werden zum Beispiel durch die Förderung des Umweltministeriums Baden-Württemberg auf das ganze Bundesland ausgeweitet. Für Auszubildende der Metropolregion Rhein-Neckar werden zudem in Kooperation mit ausgewählten Unternehmen sowie der IHK Rhein-Neckar und gefördert durch das Bundesumweltministerium Lernmodule zur Klimaanpassung eingesetzt.

Gerade diese Nachhaltig freut Ministerialrat Hennies, der das Referat "Bildung, Deutsche Bundesstiftung, Umwelt" im Bundesumweltministerium leitet. Mit Blick auf die aktuelle weltpolitische Situation betonte er in seiner Laudatio, wie wichtig die Arbeit der Heidelberger Geo-Forscherinnen und Forscher sei, um insbesondere die Dialogfähigkeit und das Orientierungswissen sowie kreatives und kritisches Denken zu fördern und Experimentier- und Gestaltungsräume für Nachhaltigkeitslösungen bzw. gesellschaftliche Innovationen zu schaffen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/geographie.