Auszeichnung

Umweltbundesamt zeichnet das Geco-Lab der Abteilung Geographie aus

Umweltministerin Svenja Schulze, Daniel Volz, Svenja Brockmüller, Professor Alexander Siegmund und Dr. Harry Lehmann (Fachbereichsleiter UBA)

Das Projekt "Geco-Lab: Dem Klimawandel begegnen - das Beispiel Auszubildende (klimAZUBI)" der Abteilung Geographie der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wurde Ende Juni 2018 mit dem Preis "Blauer Kompass - Anpassungspioniere gesucht" des Umweltbundesamtes ausgezeichnet. Ziel des Wettbewerbs ist es, Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zu fördern, gesellschaftliche Akteure für die Notwendigkeit der Anpassung an den Klimawandel zu sensibilisieren, die besten Projektideen auszuzeichnen und einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen.

In der Kategorie "Bildungs- und Forschungseinrichtungen" wählte eine Fachjury mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft das Geco-Lab, Kompetenzzentrum für geoökologische Raumerkundung der Abteilung Geographie, für sein Bildungsprojekt im Bereich Klimaanpassung aus insgesamt 111 eingereichten Bewerbungen aus. Professor Dr. Alexander Siegmund, Svenja Brockmüller und Daniel Volz nahmen die Auszeichnung aus den Händen von Bundesumweltministerin Svenja Schulze entgegen; die Laudatio hielt Jörg Sommer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Umweltstiftung.

"Wir sind bereits mitten im Klimawandel und unser Wissen über die Folgen nimmt stetig zu. Besonders die Städte müssen sich jetzt mehr und mehr auf Starkregen und Hitzeperioden einstellen. Das verlangt bauliche und planerische Veränderungen, aber auch mehr Kenntnisse in der Bevölkerung", erklärte Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Die insgesamt vier Innovationen, die mit dem "Blauen Kompass 2018" ausgezeichnet wurden, greifen laut Schulze genau diese Aspekte auf und zeigen in kreativer Weise, "wie die Anpassung an den Klimawandel sowohl unsere Infrastruktur schützen als auch die Lebensqualität der Städte verbessern kann".

In den Vorhaben des Geco-Lab im Bereich Climate Change Education geht es insgesamt darum, dem Klimawandel nachhaltig zu begegnen. In dem Teilprojekt "klimAZUBI" entwickeln die Heidelberger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Lernmodule, die bei Auszubildenden in Unternehmen der Metropolregion Rhein-Neckar Bewusstsein und Handlungskompetenz in Sachen Klimawandel und -anpassung fördern. "Für Baustoffkonzerne ist etwa der Rohstofftransport über Flüsse ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor. Was aber passiert, wenn Flüsse in Zukunft durch Klimawandel-bedingten, vermehrten Wassermangel oder häufigere Hochwasser schlechter befahrbar sind? Gemeinsam mit den Auszubildenden als zukünftige Entscheidungsträger sprechen wir daher zunächst allgemein über die Folgen des Klimawandels und entwickeln dann gemeinsam entsprechende maßgeschneiderte Anpassungsstrategien", erklärt Professor Siegmund, Leiter der Abteilung Geographie und des Geco-Labs. Um eine Nachhaltigkeit zu gewährleisten, werden pro Unternehmen jährlich mehrere Gruppen von 15 bis 20 Auszubildenden aus allen Handlungsebenen - Verarbeitung, Verwaltung, Verkauft etc. - in das Programm einbezogen, das sich insgesamt über zwei Jahre erstreckt und über die Industrie und Handelskammer Rhein-Neckar als Kooperationspartner in der Region verbreitet sowie verstetigt werden soll.

Jörg Sommer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Umweltstiftung, zeigte sich von dem Vorhaben begeistert: "Die junge Generation wird auf alle Fälle sehr viel mit den Folgen des Klimawandels zu tun haben, und deshalb ist es ganz besonders wichtig, dass sie sich sehr früh für dieses Thema sensibilisieren. Dass sich dieses Projekt der Pädagogischen Hochschule Heidelberg nicht nur dezidiert an die junge Generation, sondern insbesondere auch an Auszubildende wendet und ihnen die Chance gibt, ihre Branchen, ihre Unternehmen und auch ihre Arbeitsplätze klimaresilient zu machen, finde ich spannend. Ich hoffe sehr, dass die Auszeichnung mit dem Blauen Kompass Ihnen diesen Rückenwind verleiht, dass noch viele andere Menschen die Idee bekommen: 'Azubis können mehr als in der Berufsschule ihre Mathestunden abzusitzen'."

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/geographie.