Professor Dr. Andreas Trumpp, Abteilungsleiter Stammzellen und Krebs am Deutschen Krebsforschungszentrum und Hochschulrat der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, wurde am 10. Dezember 2018 mit dem Landesforschungspreis Baden-Württemberg ausgezeichnet. Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, ehrte Trumpp im Rahmen eines Festakts in der Staatsgalerie Stuttgart. Die Auszeichnung für Spitzenleistungen in der Angewandten Forschung ist mit 100.000 Euro dotiert und ist damit der höchstdotierte Forschungspreis, den ein Bundesland ausschreibt. Die Pädagogische Hochschule Heidelberg gratuliert ihrem Hochschulrat herzlich zu diesem Erfolg.
"Spitzenwissenschaftler wie Andreas Trumpp haben großen Einfluss auf die internationale Sichtbarkeit des Forschungsstandorts Baden-Württemberg. Das hilft uns in unseren Bemühungen, die notwendige kritische Masse an wissenschaftlicher Exzellenz aufzubauen, um auch künftig an der Weltspitze zu bleiben", betont Bauer.
Auch Professor Dr. Hans-Werner Huneke, Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, würdigt die Arbeit Trumpps: "Professor Trumpp leistet im Bereich der Stammzellenforschung eine äußerst innovative Arbeit zur Bekämpfung von Krebs. Er setzt sich dafür ein, seine Forschung in konkrete, angewandte Konzepte zu überführen. Dieser Anspruch verbindet Professor Trumpp mit unserer Hochschule: Auch unsere Forschungsaktivitäten sind häufig anwendungsorientiert und bieten einen Mehrwert für zahlreiche Bildungskontexte in Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Wir sind stolz, dass wir mit Professor Trumpp einen so hochkarätigen Wissenschaftler für den Hochschulrat gewinnen konnten und gratulieren ihm herzlich zu der Auszeichnung mit dem Landesforschungspreis 2018."
Seit Jahren verfolgt Andreas Trumpp mit herausragenden Forschungsarbeiten das Ziel, aus wissenschaftlichen Erkenntnissen der Stammzellforschung neue Behandlungsstrategien gegen Krebs und insbesondere gegen die metastatische Ausbreitung der Tumoren zu entwickeln. Auf dem Weg dorthin hat er mit seinem Forscherteam und Kollegen zahlreiche Ergebnisse erzielt, die möglicherweise bald schon Krebspatienten zugute kommen könnten. Dazu zählt die Entdeckung des Potenzials so genannter "schlafender" Stammzellen für die Krebstherapie, aber auch die Identifikation der Stammzellen, die für die metastatische Ausbreitung von Brustkrebs im Körper verantwortlich sind. Beim Bauchspeicheldrüsenkrebs wiederum, der bislang kaum erfolgreich behandelt werden kann, fanden Forscher um Andreas Trumpp und Martin Sprick heraus, wie die Tumorzellen Resistenz gegen Krebsmedikamente entwickeln. Einen weiteren Ansatzpunkt für neue Therapien entdeckten Andreas Trumpp und Kollegen bei der Akuten Myeloischen Leukämie. Diese besonders aggressive Form von Blutkrebs kehrt nach zunächst erfolgreicher Therapie sehr häufig zurück. Auch dafür sind therapieresistente Stammzellen verantwortlich.
"Krebsstammzellen sind ein wissenschaftlich faszinierendes Gebiet, wir erweitern mit unseren Ergebnissen das Verständnis, wie unser Körper funktioniert. Gleichzeitig tragen wir unmittelbar dazu bei, dass Krebspatienten mit wirksameren Therapien in Zukunft besser geholfen werden kann", sagt der Preisträger Trumpp und ergänzt: "Ich bin sehr glücklich über diese wunderbare Anerkennung unserer Arbeit. Für mich selbst und auch für mein fantastisches internationales Team ist der Preis ein großer Ansporn und eine wichtige Motivation."
Hintergrund
Mit dem Landesforschungspreis werden herausragende wissenschaftliche Leistungen aller Disziplinen gewürdigt und einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht. Bisherige Preisträger kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen - von der Biologie über die Philologie bis zur Finanzwissenschaft. Seit 1999 ist der Preis zweigeteilt. Als höchstdotierter Forschungspreis, den ein Bundesland ausschreibt, werden je 100.000 Euro an eine Forscherin oder einen Forscher aus der Grundlagenforschung und eine Wissenschaftlerin oder einen Wissenschaftler aus der anwendungsbezogenen Forschung vergeben. Mit der Förderung haben die Preisträgerinnen und Preisträger die Möglichkeit, ein Forschungsvorhaben ihrer Wahl umzusetzen.