Forschung

Über Gender-Sensitivität in der Prävention und Gesundheitsförderung

Professor Dr. Jens Bucksch (Pädagogische Hochschule Heidelberg) führt gemeinsam mit Professorin Dr. Yolanda Demetriou (Technische Universität München) und Junior-Professorin Dr. Anne Reimers (Technische Universität Chemnitz) eine systematische Übersichtsarbeit zu geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Förderung von Bewegungsverhalten und der Reduktion von Sitzverhalten durch. Das Projekt "genEffects" wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und beginnt am 1. Januar 2018.

"Wir wissen bereits, dass sich Mädchen und Jungen im Bewegungs- und Sitzverhalten unterscheiden", erklärt Bucksch. Diese Unterschiede ließen sich unter anderem mit gender-bezogenen sozial-konstruktivistischen Theorien und Sozialisationstheorien erklären. "Wir können allerdings noch keine Aussagen darüber treffen, wie dieser Genderaspekt in entsprechenden Interventionsstudien zur Förderung des Bewegungsverhalten und Reduktion des Sitzverhaltens im Kindes- und Jugendalter berücksichtig wird", sagt der Professor für Prävention und Gesundheitsförderung.
Da die aus den Studien resultierenden Maßnahmen jedoch für alle Geschlechter gleichermaßen zur Gesundheitsförderung und gesundheitlichen Risikominimierung beitragen und damit gesundheitliche Ungleichheiten reduzieren sollen, erscheint es den Forschenden essentiell, die Gender-Sensitivität der Interventionsstudien zu evaluieren. "Hierzu werden wir zunächst eine Checkliste entwickeln, die es uns erlaubt, die Gender-Sensitivität in den vorliegenden Interventionsstudien zu beurteilen. Im Anschluss wollen wir dann - basierend auf dieser Checkliste - die mittels systematischer Literatursuche identifizierten Interventionen entsprechend analysieren", so Bucksch. Die Ergebnisse sollen Ende 2019 vorliegen und langfristig dazu beitragen, dass Mädchen und Jungen die bestmöglichen Anreize zu einem bewegten Leben erhalten.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/gefoe.