Forschung und Entwicklung

Mehrsprachige Entwicklung von Kindern ermöglichen und unterstützen

Professorin Dr. Steffi Sachse (Pädagogische Hochschule Heidelberg) führt gemeinsam mit Dr. Anke Buschmann (Zentrum für Entwicklung und Lernen Heidelberg) das Forschungsprojekt "Gemeinsam zur Sprache" durch. Beauftragt vom hessischen Ministerium für Soziales und Integration verfolgen die Forscherinnen das Ziel, über eine gemeinsame Qualifikation von Eltern, Kindertagespflege und zukünftiger Kindertagesstätte eine gelingende mehrsprachige Entwicklung von Kindern von Anfang an zu ermöglichen und zu unterstützen. Die ersten Workshops sind für Ende 2017 geplant; die wissenschaftliche Begleitung und Evaluierung erfolgt fortlaufend.

"Wir gehen mit dem Projekt 'Gemeinsam zur Sprache' neue und innovative Wege, um vor dem Hintergrund des hessischen Bildungs- und Erziehungsplanes im Sinne einer durchgängigen sprachlichen Bildung und Förderung mehrsprachiger Kinder gelingende Bildungs- und Erziehungspartnerschaften anzuregen", erklärt Sachse. "Unser Ziel ist es, kokonstruktive Begegnungen zwischen Eltern mehrsprachiger Kinder sowie Fachkräften aus der Kindertagespflege und den Kindertagesstätten zu ermöglichen und mit Leben zu füllen."
In dem Vorhaben werden demnach gemeinsame Qualifizierungen erstmals für alle drei Personengruppen erstellt und durchgeführt, um so am Thema einer alltagsintegrierten sprachlichen Bildung und Förderung mehrsprachiger Kinder zu arbeiten und darüber zu kooperieren. "Vorgesehen sind vier gemeinsame Termine sowie zwei Vertiefungstermine, für die sich die Teilnehmenden im Verbund anmelden können", so Sachse. In den inhaltlich aufeinander aufbauenden Workshops lernen die Teilnehmenden ihre Rolle für einen erfolgreichen Spracherwerb der Kinder kennen und erfahren, wie sie die Kinder in ihrem jeweiligen Kontext beim Erlernen der verschiedenen Sprachen zu Hause sowie in den Bildungsinstitutionen unterstützen können. "Hierfür lernen sie konkrete Gelegenheiten für sprachlernunterstützende Alltagsinteraktionen kennen und üben sich in der Umsetzung sprachbildender Verhaltensweisen", sagt die Entwicklungspsychologin.

Das Projekt und die darin entstehenden Qualifizierungen werden von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Ziel ist es, das Konzept im Verlauf des Projekts kontinuierlich zu begleiten, zu optimieren und am Ende Aussagen über Durchführbarkeit und Akzeptanz zu ermöglichen. Damit soll die Voraussetzung geschaffen werden, in einem weiteren Schritt die tatsächliche Wirksamkeit eines solchen Ansatzes auf Ebene des Bildungsorts und der Kinder in den Blick zu nehmen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/sachse-steffi.