Gemeinsam die Welt entdecken

55 Kindergärten und Grundschulen, die schon die Kleinsten für naturwissenschaftliche Phänomene begeistern, erhielten die "Forscherstations-Plaketten".

Auf dem Jahresempfang wurden die begehrten Plakette vergeben.

Rund einhundert ErzieherInnen und Lehrkräfte waren zum Jahresempfang des Klaus-Tschira-Kompetenzzentrums für frühe naturwissenschaftliche Bildung gGmbH in das Studio der Villa Bosch gekommen, um als Anerkennung für ihre hervorragende Arbeit die "Forscherstations-Plakette 2012" entgegenzunehmen. Die Plakette wird jeweils am Jahresanfang für das zurückliegende Jahr verliehen. Voraussetzung ist, dass mindestens zwei PädagogInnen pro Einrichtung an einer der kostenlosen Fortbildungen des Kompetenzzentrums teilgenommen und ihr Wissen auch in die Praxis umgesetzt haben. Die Plakette zeigt Eltern und Interessierten: Hier können Kinder selbstständig und aktiv naturwissenschaftliche Phänomene ihres Alltags erforschen.

"Es freut uns besonders, dass wir so viele 'Wiederholungstäter' haben", mit diesen Worten eröffnete Stifter Dr. Klaus Tschira die Verleihung der begehrten Plaketten. Zwei Drittel der Einrichtungen erhalten die Auszeichnung schon zum zweiten, dritten oder sogar vierten Male. Damit zeigt sich, dass das Konzept der Forscherstation aufgeht. Langfristig sollen ErzieherInnen und Lehrkräfte für naturwissenschaftliche Themen begeistert werden und diese Begeisterung an ihre Schützlinge weitergeben.
"Von Anfang an war uns wichtig, dass die Pädagogen gemeinsam mit den Kindern die Welt entdecken", sagte Prof. Dr. Manuela Welzel-Breuer, Direktorin der Forscherstation und Physik-Professorin an der Pädagogischen Hochschule. "Die Kinder sollen sich die Welt mit ihren Fragen und in ihrem Tempo erschließen."

Was vor sieben Jahren als kleines Projekt der Klaus Tschira Stiftung an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg begann, hat sich mittlerweile zu einer renommierten Forschungseinrichtung entwickelt. Meilensteine auf dem bisherigen Weg waren 2009 die Eröffnung des Kompetenzzentrums in der Speyrer Straße, wo seitdem neben den Fortbildungen und Coachings auch die kostenlosen Materialkisten ausgeliehen werden können. Im vergangenen Juni erfolgte dann die Ausgründung als gemeinnützige GmbH und einen Monat später wurde das Kompetenzzentrum erstes An-Institut der Hochschule.
Zudem wird das erfolgreiche Konzept der Forscherstation in die Hauptstadt "exportiert": Die Klaus Tschira Stiftung wird ein Projekt fördern, dass das Kompetenzzentrum gemeinsam mit der Freien Universität Berlin durchführt. Im Rahmen des Projektes sollen Multiplikatoren ausgebildet werden, die Erzieherinnen und Lehrkräfte dann auch in der Hauptstadt weiterbilden. "Ziel ist, auch in Berlin eine Forscherstation aufzubauen, die nach dem Vorbild der Heidelberger 'Mutter'-Forscherstation arbeitet", so Dr. Monika Zimmermann, die dieses Projekt leiten wird.

In der Rhein-Neckar-Region wurden in den vergangenen Jahren über 500 ErzieherInnen und Lehrkräfte fortgebildet. Knapp 120 Einrichtungen von Angelbachtal bis Zellertal wurden bisher mit den Forscherstations-Plaketten ausgezeichnet. 29 Einrichtungen haben sich zudem mit Hilfe des Kompetenzzentrums und Paten vor Ort eine eigene kleine Forscherstation eingerichtet. Darin stehen den Kindern viele Ideen und Materialen zur Verfügung, mit denen sie die Alltagsphänomene nach Herzenslust erforschen können.