Gemeinsam für eine exzellente Lehrerbildung

Die Pädagogische Hochschule Heidelberg hat das Akademische Jahr 2013/2014 eröffnet. Den Festvortrag hielt der Universitätsrektor Professor Eitel.

Gemeinsam für eine exzellente Lehrerbildung: Professorin Wellensiek und Professor Eitel

Die Pädagogische Hochschule Heidelberg hat das Akademische Jahr 2013/2014 mit einer Matinee eröffnet. Den Festvortrag hielt der Rektor der Universität Heidelberg, Professor Dr. Eitel. Für seine langjährigen Verdienste um die Hochschule wurde dem ehemaligen Vorsitzenden des Hochschulrates, Professor Dr. Schwark, die Würde eines Ehrensenators verliehen. Darüber hinaus wurden sowohl heraus­ragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten von Studierenden als auch das inter­nationale Engagement von Professorin Dr. Vogt gewürdigt.

Die Akademische Matinee war geprägt von der geplanten Lehramtsreform und der damit verbundenen Kooperation von Universität und Pädagogischer Hochschule. Der Standort Heidelberg biete in Bezug auf die Lehrerbildung strukturell optimale Voraussetzungen, so die Rektorin der PH, Professorin Dr. Wellensiek, in ihrer Eröffnungsansprache: "Als Exzellenzuniversität verfügt die Ruperto Carola über ein hochqualifiziertes Lehrangebot in der ganzen Breite der Fächer; die Pädagogische Hochschule weist dagegen ausgesprochene Expertisen in den Fachdidaktiken auf. Eine Zusammenführung dieser Kompetenzen birgt einen enormen Mehrwert für die Lehrerbildung." Außerdem werden in Heidelberg sämtliche Lehramtsstudiengänge einschließlich der Sonderpädagogik in unmittelbarer räumlicher Nähe zueinander angeboten. "Das macht den Standort einzigartig in Baden-Württemberg", erklärte Wellensiek.

In seinem Grußwort dankte Lukas Drawitsch als Vertreter der Studierenden dem PH-Rektorat für die unbürokratische Zusammenarbeit bei der Einführung der Verfassten Studierendenschaft. Er begrüßte außerdem die geplante Verlängerung der Studiendauer, durch die die Lehrerbildung eine größere Wertschätzung erfahre. Bedenken äußerte Drawitsch jedoch bezüglich der Umstellung der Studiengänge auf Bachelor und Master: Hier würfen die Durchlässigkeit zum Master und das Berufsprofil mit Bachelorabschluss für die Studierenden noch viele Fragen auf.
Der Ehrensenator der Universität und Preisstifter der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Professor Dr. Esser, würdigte in seinem Grußwort das Engagement beider Rektorate. Er betonte, dass die geplante Kooperation für die Metropolregion Rhein-Neckar die große Chance biete, zum Leuchtturm der Lehrerbildung zu werden.

Die intelligente Zusammenführung der jeweiligen Kompetenzen bei Wahrung der eigenständigen Profile war dann auch der Leitgedanke des Festvortrags von Rektor Eitel: Die Universität setze in vielen Bereichen bereits auf Kooperationen, um Synergieeffekte zu nutzen und Expertisen zu bündeln. Dies gelte es nun auch im Bereich der Lehrerbildung umzusetzen und die Kooperation zwischen Universität und Pädagogischer Hochschule weiter auszubauen. "Wir bringen unsere forschende Fachwissenschaft ein, die Pädagogische Hochschule ihre forschende Fachdidaktik", erklärte Eitel. Damit könne der geplante gemeinsame Lehramtsstudiengang "Master of Education mit den Vertiefungsprofilen Sekundarstufe I und I/II" zu einem wegweisenden Modell in der Lehrerbildung werden. Außerdem verspreche die institutionelle Zusammenarbeit wichtige Qualitätsgewinne, von denen letztlich sämtliche Akteure profitieren könnten. Eine gemeinsame "School of Education", eingebunden in die Wissenschaftslandschaft der Metropolregion, schaffe die Voraussetzung für ein breites Spektrum an fachwissenschaftlich, fachdidaktisch und pädagogisch exzellent ausgebildeten Lehrkräften. Diese Vision umzusetzen, sei ein wichtiger Beitrag "zum Wohle unserer Kinder, unserer Studierenden und unserer Gesellschaft".

Für sein erfolgreiches Wirken für die Pädagogische Hochschule ehrte Wellensiek den ehemaligen Vorsitzenden des Hochschulrates, Professor Schwark. Mit seiner langjährigen Erfahrung und seiner bildungspolitischen Weitsicht habe er die Hochschule auf ihrem Weg zu einem lebendigen Ort für Forschung und Lehre, Schulentwicklung sowie Weiterbildung stets kompetent unterstützt.
Ebenfalls honoriert wurden herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten. Den von Ehrensenator Michael Raubal gestifteten und mit je 500 Euro dotierten "Michael-Raubal-Preis" erhielten Claudia Cremer, Laura Avemarie, Marleen Häußler und Matthias Gebauer. Der Karin und Carl-Heinrich Esser-Preis in Höhe von je 1.000 Euro für herausragende Leistungen bei wissenschaftlichen Abschlussarbeiten, die einen Beitrag zur Förderung der Inklusion leisten, ging an Nicolas Schrick, Nona Renschler und Mario Resch. "Unsere Studierenden sollen auf hohem wissenschaftlichen Niveau und gleichzeitig mit Bezug zur Praxis ausgebildet sein sowie in Verantwortung für sich selbst und andere handeln können", so der Prorektor für Studium und Lehre, Professor Dr. Härle. "Die preisgekrönten Arbeiten repräsentieren dieses Bildungsziel in hervorragender Art und Weise."
Der Prorektor für Forschung und Internationalität, Professor Dr. Dr. Lange, vergab anschließend den "Goldenen Zugvogel": Die Auszeichnung ging an Professorin Dr. Vogt für ihre exzellente Betreuung von ERASMUS-Studierenden in ihren mehr­monatigen Auslandspraktika an Kooperationsschulen in Wales und Irland.

Karsta Holch, neu gewählte Vorsitzende des Hochschulrates, skizzierte zum Abschluss drei wesentliche Aufgaben des Gremiums anhand der Stichworte "Aufsicht, strategische Beratung und Brückenfunktion in die Gesellschaft". Angesichts der weitreichenden Entwicklungsperspektiven für den Standort Heidelberg, die sie ausdrücklich begrüße, sagte sie dem Rektorat die umfassende Unterstützung durch den Hochschulrat zu.