Gleichstellung

Hochschule überzeugt im Ranking nach Gleichstellungsaspekten

Im aktuellen Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten des Center of Excellence Woman and Science erzielt die Pädagogische Hochschule Heidelberg sehr gute Platzierungen. Bewertungskriterien waren die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Studium, wissenschaftlicher Weiterqualifikation und Personal. Dabei wurden die Leistungen der Hochschulen in insgesamt fünf Bereichen bewertet. In drei davon belegt die Pädagogische Hochschule Heidelberg die Spitzengruppe: bei den Studierenden, den Promovierenden und dem wissenschaftlichen Personal. Bei den Professuren liegt die Hochschule im Mittelfeld; bei den Juniorprofessuren bzw. den Habilitationen wurde die Hochschule auf Grund der geringen Fallzahl nicht berücksichtigt.

Professorin Dr. Karin Vach, Gleichstellungsbeauftragte der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, freut sich über das Gesamtergebnis, zählt die Frauenförderung und Chancengleichheit doch zu den Profilmerkmalen der Hochschule. Gleichzeitig betont sie, dass Genderfragen alle Geschlechter betreffen: "Wir setzen uns für die besondere Förderung von Frauen beispielsweise im Bereich der wissenschaftlichen Karrieren ein, aber im Sinne der Gleichstellung wollen wir auch mehr männliche Studierende in bildungsbezogenen Studiengängen gewinnen."
Für Vach sind die erfolgreichen Informationsveranstaltungen der Hochschule - wie etwa die Beteiligung am Boys' Day oder die gezielte Beratung von Männern über Möglichkeiten des Lehramtsstudiums und anderer bildungsbezogener Studiengängen - zwar wichtig, reichen aber nicht aus, um tatsächlich eine Änderung herbeizuführen: "Zur Umsetzung des Leitprinzips des Gender Mainstreaming müssen die entsprechenden politischen Weichen gestellt werden. So sind etwa die kürzere Studiendauer und die schlechtere Bezahlung beim Grundschullehramt als Abwertung der akademischen und beruflichen Anforderungen zu verstehen", meint die Gleichstellungsbeauftragte. "Das hält nach wie Männer von der Wahl des Studiums ab und steht - da landesweit überproportional viele Frauen diesen Studiengang wählen - der Geschlechtergleichstellung entgegen."

Darüber, dass die PH Heidelberg in Bezug auf die Gleichstellung von Professorinnen und Professoren nur eine mittelmäßige Platzierung erreichen konnte, zeigt sich Vach zwar verwundert, erklärt dies jedoch mit dem dem Ranking zu Grund liegende Kaskadenmodell: So ist zwar etwa jede zweite Professur mit einer Frau besetzt, in Relation zu dem hohen Anteil weiblicher Promovierender entspricht dies aber nur rund 37 Prozent.
Die Gleichstellungsbeauftragte begrüßt, dass sich so viele Studentinnen für eine wissenschaftliche Laufbahn an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg entscheiden und betont: "Unabhängig vom Ranking sind wir auf einem guten Weg und wir werden uns auch weiterhin dafür einsetzen, dass Gleichstellung von Frauen und Männern an unserer Hochschule umgesetzt wird."

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/gleichstellung-und-diversitaet.

Zum Ranking
Das Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten in Lehre und Forschung wird vom Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung seit 2003 alle zwei Jahre veröffentlicht. Das Ranking soll die Entwicklungen der Hochschulen im Bereich der Gleichstellung von Frauen und Männern mit Hilfe quantitativer Indikatoren kontinuierlich vergleichbar und im Abstand von zwei Jahren Veränderungen und Trends sichtbar machen. Das aktuelle Ranking beruht auf Daten des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2015; eingeflossen sind die Daten von 287 Hochschulen.