Haupt- und Werkrealschullehrkräfte

PH Heidelberg plant den "Aufbaustudiengang Lehramt Sonderpädagogik".

Die Pädagogische Hochschule Heidelberg wird ihre besondere Expertise in die sonderpädagogische Weiterqualifizierung von Haupt- und Werkrealschullehrkräften, die an einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren tätig sein werden, einbringen. Die Hochschule wird hierzu voraussichtlich ab dem Wintersemester 2018/2019 den "Aufbaustudiengang Lehramt Sonderpädagogik" berufsbegleitend anbieten. Das Vorhaben wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert.

"Wir freuen uns, unsere wissenschaftliche Kompetenz dafür einsetzen zu können, dass der derzeit äußerst hohe Bedarf an Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen schnellstmöglich mit hochqualifizierten Lehrkräften gedeckt wird", sagt Professor Dr. Hans-Werner Huneke (Rektor). Dr. Vera Heyl, Prorektorin für Studium, Lehre und Weiterbildung und selbst Professorin für Psychologie in sonderpädagogischen Handlungsfeldern, freut die Entscheidung der Landesregierung für eine Weiterqualifizierung von Haupt- und Werkrealschullehrkräften besonders: "Inklusion braucht sonderpädagogische Expertise und Inklusion braucht inklusionspädagogische Kompetenzen in allen Lehrämtern. Die Pädagogische Hochschule Heidelberg hat daher in sämtlichen lehramtsbezogenen Studiengängen das Thema 'Inklusion' sowohl in den Bildungswissenschaften als auch in der Fachdidaktik fest verankert." In den Studiengängen mit Lehramtsbezug Sonderpädagogik werde die sonderpädagogische Expertise in zwei sonderpädagogischen Fachrichtungen überwiegend grundständig erworben, so Heyl weiter. "Dass wir nun in größerem Umfang die Möglichkeit erhalten, Lehrkräfte, die bereits im Schuldienst aktiv sind, für die Herausforderungen einer immer heterogener werdenden Schülerschaft zu qualifizieren, ist ein wichtiges Signal hin zu einem Schulsystem, das erfolgreiche Bildungsverläufe für alle ermöglicht."

Der Aufbaustudiengang wird in enger Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg entwickelt, "in Heidelberg wird der Schwerpunkt voraussichtlich auf den Fachrichtungen 'Lernen' und 'Sprache' liegen", erklärt Professorin Dr. Birgit Werner (Direktorin des Instituts für Sonderpädagogik). Ein Studienbeginn soll stets zum Wintersemester möglich sein; der Studienumfang wird 90 Leistungspunkte umfassen, die Berufserfahrung der Lehrkräfte wird mit weiteren 30 Leistungspunkten angerechnet. Pro Kohorte sollen in Heidelberg etwa 50 Lehrkräfte sowohl in den beiden Fachrichtungen als auch in den sonderpädagogischen Grundlagen sowie in einem sonderpädagogischen Handlungsfeld wissenschaftlich fundiert und in enger Abstimmung mit der Praxis qualifiziert werden. Zurzeit arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der entsprechenden Prüfungsordnung; erste Informationen zu dem Zulassungsverfahren sollen ebenfalls rechtzeitig vorliegen.