Inauguration

UNESCO Chair für Erdbeobachtung und Geokommunikation eingerichtet.

Professor Huneke, Dr. Möller, Dr. Clüsener-Godt, Professor Siegmund und Wissenschaftsministerin Bauer

Der erste UNESCO Chair in Baden-Württemberg wurde an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in der Abteilung Geographie eingerichtet. Der Lehrstuhl für Erdbeobachtung und Geokommunikation von Welterbestätten und Biosphären­reservaten verknüpft erstmals digitale Geomedien zur Umweltforschung mit Fragen der Umweltbildung, um insbesondere Kindern und Jugendlichen aufzuzeigen, wie schützenswert das kulturelle und natürliche Erbe der Menschheit ist. In Anwesenheit von Theresia Bauer, Wissenschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg, überreichte Dr. Miguel Clüsener-Godt (UNESCO Paris) am 25. Oktober 2016 die offizielle Urkunde an Professor Dr. Hans-Werner Huneke, Rektor der PH Heidelberg. Dieser richtete im Anschluss den Lehrstuhl gemeinsam mit Professor Dr. Alexander Siegmund, Leiter der Abteilung Geographie, symbolisch ein.

"Ich gratuliere der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zu diesem großen Erfolg. Als Teil des Netzwerks der UNESCO-Lehrstühle wird die Hochschule auch international noch sichtbarer", so Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Der Lehrstuhl diene nicht nur der Profilbildung und der Internationalisierung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, sondern sei auch eine wichtige Bereicherung des Hochschulstandorts Baden-Württemberg.

Daran anknüpfend sagte Professor Huneke: "Der Lehrstuhl baut auf die langjährige Expertise der Abteilung Geographie in den Bereichen Umweltforschung, Umweltbildung sowie Bildung für Nachhaltige Entwicklung auf. Er fügt sich außerdem nahtlos in unser Profil als bildungswissenschaftliche Hochschule ein, die Lösungen für aktuelle gesellschaftliche Probleme findet und insbesondere junge Menschen dazu befähigt, eine nachhaltige Entwicklung aktiv mit zu gestalten." Durch seine Vernetzung mit den mehr als 700 UNESCO Chairs in über 120 Ländern gebe der Heidelberger UNESCO Chair fürwahr wertvolle Impulse für die internationale Ausrichtung der Hochschule, stimmte Huneke Wissenschaftsministerin Bauer zu.

Dr. Miguel Clüsener-Godt (UNESCO Paris) und Dr. Lutz Möller (stellv. Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission) verwiesen auf die Relevanz des Chairs für die nachhaltige Entwicklung und Vermittlung des universellen Wertes von UNESCO-Welterbestätten und Biosphärenreservaten. Beide begrüßten insbesondere den Einsatz von digitalen Geoinformationstechnologien sowie innovativer Labor- und Feldmethoden.

Die Ziele des UNESCO Chairs für Erdbeobachtung und Geokommunikation von Welterbestätten und Biosphärenreservaten zeigte Professor Siegmund in seinem Beitrag auf: "Wir nutzen moderne Geomedien, um Umweltveränderungen zu untersuchen und aufzuzeigen, wie wichtig der Schutz insbesondere von UNESCO-Welterbestätten, Biosphärenreservaten und anderen von der UNESCO kategorisierten Stätten ist." Dafür greifen die Forscherinnen und Forscher um Professor Siegmund nicht nur auf weltweite Satellitendaten sondern auch auf verschiedene andere Geodaten wie beispielweise Informationen über Veränder­ungen der Erdoberfläche zurück: "Wir arbeiten dabei - übrigens als erster UNESCO Chair überhaupt - an der Schnittstelle von Umweltforschung und Umweltbildung mit digitalen Geodaten", sagte Siegmund. "Dadurch können wir zum Beispiel Managern von Welterbestätten und Biosphärenreservaten direkt zeigen, wie sich die Umwelt in ihren Gebieten verändert und welche Auswirkungen das unter anderem für die Menschen vor Ort hat." Die Ergebnisse werden ferner genutzt, damit Kinder und Jugendliche - ganz im Sinne der UNESCO - selbst erleben und damit besser begreifen, wie wichtig Nachhaltigkeit ist bzw. welche Auswirkungen deren Fehlen hat.

Wie Erdbeobachtung konkret aussieht, erlebten die Gäste aus dem In- und Ausland in dem Festvortrag von Dr. h.c. Thomas Reiter, ESA-Koordinator für das ISS-Programm und Berater des Generaldirektors der Europäischen Weltraum­organisation. Der ehemalige Astronaut zeigte in faszinierenden Bildern, welche neuen Perspektiven sich durch den Blick aus dem Weltall auf die Erde ergeben und wie schützenswert der Planet ist.

Weitere Informationen unter www.ph-heidelberg.de/unesco-chair.