"Jeder muss bei sich selbst anfangen"

Eine Ringvorlesung der Pädagogischen Hochschule beleuchtet verschiedene Dimensionen und Perspektiven der Inklusion. Erstes Thema war "Migration und Inklusion".

Die Expertenrunde zum Thema "Migration und Inklusion" der PH Heidelberg fand am 29. April 2013 in der Festhalle der Hochschule statt. Gästen waren Yvonne Decker (PH Freiburg) und Sylvia Selke sowie Dalibor Cesak (PH Heidelberg). Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "Inklusion als Über- oder Herausforderung für Lehrpersonen?", die das Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Die Moderation der Diskussion übernahmen Studierende der Hochschule und stellten ihre zuvor erarbeiteten Fragen.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung Ende April stand die Herausforderung, Mehrsprachigkeit innerhalb der Klassen in den Unterricht zu integrieren. Dabei wurde das Verhältnis von exklusiven und inklusiven Maßnahmen diskutiert. Außerdem wurden die Möglichkeiten und Schwierigkeiten bei der Umsetzung von Vorbereitungsklassen, der transkulturellen Pädagogik und entsprechenden Fortbildungen für das Lehrpersonal von verschiedenen Seiten betrachtet. Im Fokus stand auch die Einbindung der Maßnahmen in den regulären Unterricht.
Die Experten waren sich einig, dass die Haltung und das Interesse gegenüber den Schülerinnen und Schülern ausschlaggebend für eine gelungene Inklusion sind. "Jeder muss bei sich selbst anfangen und an sich selbst arbeiten", schlossen sie zum Ende der Diskussion.

"Ich fand die Vorlesung sehr interessant. Mir hat gefallen, dass die Expertenrunde so vielseitig war und dass die Fragen von uns Studierenden ausgegangen sind", sagte Julia Crusan, die im dritten Semester an der Hochschule studiert. "Die Diskussion war praxisbezogen und wir haben viele Tipps für später bekommen." Und Sarah Zumstein betonte: "Es gab einen Austausch, wir sind wirklich ins Gespräch gekommen."

Im Rahmen der Ringvorlesung werden verschiedene Aspekte der inklusiven Schule an fünf Abenden diskutiert; Studierende bereiten die Diskussionsrunden in einer Lehrveranstaltung vor. Am 29. April diskutierten die Studierenden mit drei Experten über "Migration und Inklusion": Frau Selke ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik ("Hei-MaT"). Von der PH Freiburg war die Akademische Rätin Frau Decker eingeladen. Decker beschäftigt sich im Bachelor-Studiengang "Frühe Bildung" unter anderem mit Sprache sowie mit dem Umgang mit Vielfalt und Fremdsein. Dalibor Cesak, geboren in Tschechien, kam als Student über ein Austauschprogramm nach Heidelberg. Mittlerweile ist der DAAD-Preisträger wissenschaftlicher Mitarbeiter im Praktikumsamt der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg.

Die nächste Expertenrunde zum Thema "Behinderung und Inklusion" findet am 13. Mai 2013 um 16.00 Uhr in der Festhalle der Pädagogischen Hochschule Heidelberg statt.