„Nein zu Hitler!“

Ausstellung in den Räumen der Hochschule feierlich eröffnet

Am 12. April 2011 wurde in den Räumen der Pädagogischen Hochschule eine Ausstellung über „Sozialdemokratie und Freie Gewerkschaften in Verfolgung, Widerstand und Exil 1933 – 1945“ feierlich eröffnet. Die Ausstellung wurde bereits von Dezember 2010 bis Januar 2011 in der Friedrich Ebert Gedenkstätte gezeigt und nun – nach Station in Karlsruhe – aufgrund der großen Nachfrage erneut nach Heidelberg geholt.

Prof. Anneliese Wellensiek, Rektorin der Hochschule, begrüßte die zahlreichen Gäste am Dienstag in den Räumen der PH: „Ein Erinnern an die Vergangenheit, Gedanken an die Opfer und Dank an die Menschen des Widerstands ermöglichen auch jüngeren Menschen, sich aktiv mit der Nazi-Diktatur auseinanderzusetzen. Umso wichtiger finde ich es, die Ausstellung ‚Nein zu Hitler!’ in unserer Hoch­schule zu zeigen. ‚Bildung nach Auschwitz’ (eine Modifikation von Adornos Vortragstitel) ist und bleibt eine zentrale Aufgabe moderner LehrerInnenbildung“, betonte Wellensiek.
Auch Prof. Gert Weisskirchen, Mitglied der Grundwertekommission und ehemaliger außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, wies in seiner Ansprache darauf hin, dass es eine wichtige Aufgabe der Hochschule ist, die Studierenden zum Nachdenken und zum Auseinendersetzen anzuregen. Demokratie sei ein zerbrechliches Gut, das nur erhalten werden könne, wenn sich Menschen für die Demokratie einsetzten – gerade wenn sie schwach sei, so Weisskirchen.
Daran anknüpfend stellte Dr. Frank Mentrup, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landestagsfraktion, die Frage nach einer angemessenen Form der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Er forderte die Anwesenden auf, sich aktiv mit der Ausstellung zu beschäftigen. Nur durch Rückmeldung der Besucher könnten neue Formen der Präsentation entwickelt werden, erklärte Mentrup.
Hildegard Klenk, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Nordbaden, problematisierte die Rolle der Lehrerschaft während der Nazi-Diktatur und betonte ebenfalls die Bedeutung der Lehrerausbildung für eine starke Demokratie.

Im Anschluss führten Dr. Martin Gräfe von der Friedrich-Ebert-Stiftung und Dr. Andrea Hoffend, Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. (Sektion Nordbaden), in die Ausstellung ein. Diese wurde 2008 vom Historischen Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) entwickelt, um anlässlich der 75-jährigen Wiederkehr der Machtergreifung der Nationalsozialisten an Widerstand und Verfolgung von Mitgliedern der SPD und der Freien Gewerkschaften zu erinnern. Seit Herbst 2008 konnte die Ausstellung bereits an verschiedenen Orten in Deutschland gezeigt werden. Sie besteht aus 40 Tafeln und mehr als 250 Exponaten, von denen ein großer Teil aus den Beständen des Archivs der sozialen Demokratie der FES stammt.

Besucher sind bis zum 03. Mai 2011 werktags von 09.00 bis 19.00 Uhr herzlich eingeladen, sich die Ausstellung in den Räumen der Pädagogischen Hochschule (Keplerstraße 87; neben der Cafeteria) anzuschauen.

Ihr Ansprechpartner zur Ausstellung:
Dr. Helmut Wehr
Abteilungsleiter Allgemeine Pädagogik
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Tel.:    +49 6221 477-506
E-Mail: wehr(at)ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de


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