Neue Impulse für die Welterbe-Bildung

Der Arbeitskreis "World Heritage Education" tagte am 4. Mai. Die Ergebnisse des Treffens sollen in einer "Berliner Resolution" zusammengefasst werden.

© Peter Dippon

Prof. Dr. Jutta Ströter-Bender, Dieter Offenhäußer und Peter Dippon

Am 4. Mai 2012 tagte der interdisziplinäre Arbeitskreis "World Heritage Education" im Bode-Museum, Weltkulturerbe Museumsinsel in Berlin. Auf seiner dritten Tagung befasste sich der Arbeitskreis mit Methoden der medialen Vermittlung des Welterbes und mit Grundsatzfragen zur interkulturellen Bildung an Schulen. Akteure der UNESCO-Welterbe-Stätten stellten überdies neue Projekte ihrer Bildungsarbeit vor.
Organisiert wurde das Treffen von Prof. Dr. Jutta Ströter-Bender vom Fachbereich Kunst der Universität Paderborn und Prof. Dr. Alexander Siegmund sowie Peter Dippon vom Fachbereich Geografie der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in Kooperation mit der Deutschen UNESCO-Kommission und den Staatlichen Museen zu Berlin.

Im Mittelpunkt des dritten Arbeitskreistreffens standen der Erfahrungsaustausch zu methodischen Fragen der Welterbe-Bildung und Fallbeispiele aus der Praxis. Dieter Offenhäußer, stellvertretender Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission, hob die Bedeutung der Welterbe-Bildung als "dritte Säule des Welterbe-Programms" hervor: Neben dem Denkmal- und Naturschutz und der Förderung eines nachhaltigen Tourismus gehöre die interkulturelle Bildung zum Kernauftrag der UNESCO-Welterbe-Konvention. Erstmals nahmen daher auch Vertreter der UNESCO-Projektschulen an dem Treffen teil. Offenhäußer sprach sich für eine künftig noch intensivere Kooperation mit den Schulen aus. Ein Erfolg sei, dass sich der Arbeitskreis bereits im ersten Jahr auf weitere Welterbe-Stätten erweitert habe.
Neuer Kooperationspartner ist außerdem die UNESCO-Welterbe-Stätte "Museumsinsel Berlin". Darüberhinaus haben sich fünf weitere Welterbe-Stätten an dem Treffen des Arbeitskreises beteiligt: Vertreter der Klassik Stiftung Weimar, der Zeche Zollverein, der Weltnaturerbe-Stätte "Alte Buchenwälder Deutschlands", der Grube Messel und des Nationalparks Wattenmeer präsentierten ihre Initiativen zur Förderung der Welterbe-Bildung.
Drei Arbeitsgruppen befassten sich ferner mit Methoden der medialen Vermittlung des Welterbes, mit grundsätzlichen Fragen zur interkulturellen Bildung an Schulen und mit museumspädagogischen Ansätzen zur Bildungsarbeit an UNESCO-Welterbe-Stätten. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen sollen in einer "Berliner Resolution" zusammengefasst werden. Außerdem hat der Arbeitskreis die Einrichtung eines "Forschungspools" mit wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema Welterbe-Bildung angeregt.

Künftig soll das Treffen des Arbeitskreises World Heritage Education regelmäßig am ersten Freitag im Mai stattfinden, 2013 in der Welterbe-Stätte Grube Messel. Die Deutsche UNESCO-Kommission hat die Akteure des Arbeitskreises überdies zur Teilnahme an ihrer diesjährigen Hauptversammlung eingeladen: Bei der 72. Hauptversammlung der Deutschen UNESCO-Kommission, die vom 21. bis 22. Juni 2012 in Stralsund stattfindet, steht das Welterbe im Mittelpunkt. Anlass ist das 40-jährige Bestehen der UNESCO-Welterbe-Konvention.