Personalia

Professorin Dr. Engin in NRW-Teilhabe- und Integrationsbeirat berufen

Das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen hat Professorin Dr. Havva Engin (Institut für Erziehungswissenschaft) in seinen Teilhabe- und Integrationsbeirat berufen. Unter der Leitung von Integrationsminister Joachim Stamp und der Staatssekretärin für Integration Serap Güler soll das Expertengremium die "Integrationsstrategie 2030" des Landes Nordrhein-Westfalen erarbeiten. Ziel ist eine Neujustierung der Einwanderungs- und Integrationspolitik des Landes. Ausgewählt wurde Engin, die bereits die Regierung des Landes Baden-Württemberg in allen wesentlichen Fragen der Integrationspolitik unterstützt und berät, auf Grund ihrer ausgewiesenen persönlichen wie fachlichen Expertise in den Bereichen Migration und Bildungspolitik.

"Aufgabe des Beirates ist es, die Landesregierung über die Chancen und Herausforderungen von Einwanderung und Integration zu beraten, neue Impulse zu setzen und um die besten Ideen zu streiten. Ich wünsche mir, dass wir in diesem Beirat wirklich diskutieren und Probleme von Zuwanderung und Integration ohne Scheuklappen ansprechen", sagt Integrationsminister Stamp.

Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen laut Professorin Engin, die in der Türkei geboren und in Deutschland aufgewachsen ist, dass die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Zuwanderungserfahrung in entscheidendem Maße von deren Bildungsintegration abhängt. "Als Vertreter der Wissenschaft gehört es zu unseren Aufgaben, die Landesregierung auf Grundlage solcher Ergebnisse bei der politischen Entscheidungsfindung zu unterstützen, um Menschen mit Einwanderungsgeschichte bestmöglich zu integrieren", so Engin. Sie wird daher auch ihre Expertise in Fragen des kulturellen Gedächtnisses in Einwanderungsgesellschaften sowie der Ausbildung von Erinnerungskulturen in den Teilhabe- und Integrationsbeirat einbringen.

Von ihrer Beiratstätigkeit verspricht sich die Erziehungswissenschaftlerin auch Impulse für ihre eigene Arbeit sowohl im Bereich der Forschung als auch in der Lehre: "Im Beirat werden durch die jeweiligen Mitglieder unterschiedlichste Bereiche vertreten, die ihre Sichtweise auf Migrations- und Integrationsdiskurse einbringen. Viele dieser Themen bergen ein großes Forschungspotenzial und geben uns zudem wertvolle Impulse für die Hochschullehre. Dies gilt insbesondere für die Ausbildung zukünftiger Lehrkräfte, die bei der Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund eine besondere Rolle spielen."

Zur Person
Havva Engin war nach ihrem Studium an der Technischen Universität Berlin zunächst als Lehrbeauftragte an der Freien Universität und am Pädagogischen Zentrum Berlin tätig. Zwischen 2000 und 2005 arbeitete Engin am Institut für Erziehungswissenschaft (TU Berlin): Aus dieser Tätigkeit ging ihre Promotion über die bildungspolitischen Reaktionen auf Migration in das Land Berlin hervor. Von 2005 bis 2009 hat Engin an der Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe als Juniorprofessorin für den Bereich "Sprachförderung für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund" geforscht und gearbeitet. 2009 nahm sie den Ruf der Fachhochschule Bielefeld auf eine Professur für Elementarpädagogik an, 2010 erfolgte der Wechsel an die Pädagogische Hochschule Heidelberg. Hier lehrt und forscht Engin seitdem im Bereich Interkulturelle Pädagogik und leitet zudem das Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik.