PH Heidelberg hebt Haushaltssperre auf

Nach intensiven Verhandlungen hat das MWK in Stuttgart der Aufhebung der Haushaltssperre mit sofortiger Wirkung zugestimmt.

@ Freundt

Prof. Dr. Wellensiek: "Mein Dank gilt allen Hochschulmitgliedern für die große Unterstützung."

@ Kühlewein

Christoph Glaser: "Wir haben die Schwierigkeiten als Chance genutzt."

Am 13. Mai 2009 verhängte der damalige Kanzler der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Wolfgang Goihl, eine Haushaltssperre. Es folgten drei Jahre der Aufarbeitung, der konzeptionellen, strategischen sowie inhaltlichen Neuausrichtung und letztendlich der Konsolidierung des Haushaltes – 2012 ist die PH Heidelberg wieder als finanziell gesichert anzusehen. Nach intensiven Verhandlungen hat das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Stuttgart daher der Aufhebung der Haushaltssperre mit sofortiger Wirkung zugestimmt.

An die Aufhebung waren folgende Bedingungen geknüpft, die die PH Heidelberg vollständig erfüllen konnte: Es musste ein hinreichender Haushaltsrest für 2011 gebildet werden, der wesentlich über dem Haushaltsrest 2010 liegt. "Dies haben wir durch den verantwortungsbewussten Umgang aller Hochschulmitglieder mit den vorhanden Ressourcen erreicht", erklärte Christoph Glaser, der seit 2010 Kanzler der Hochschule ist. Überdies galt es, einen beratenden Haushalts­ausschuss zu gründen, was im Februar 2012 erfolgte. "Außerdem berichten wir zwei Mal pro Jahr im Ministerium über die finanzielle Entwicklung der Hochschule", so Glaser weiter. Die vollständige Konsolidierung des Haushaltes mit Spielraum für strategische Zukunftsprojekte konnte somit erreicht werden.

"Wir haben die Schwierigkeiten der letzten drei Jahre als Chance genutzt", ist sich der Kanzler sicher. So wurde die Hochschule zum Beispiel intern stärker vernetzt, um Synergien effektiver zu nutzen: "Wir sind nun als quervernetzte Hochschule aufgestellt, so dass einzelne Fächer und Studiengänge enger zusammen arbeiten", sagte Prof. Dr. Anneliese Wellensiek, die seit Oktober 2009 der PH Heidelberg vorsteht.
Auch das Controlling wurde professionalisiert: "Wir haben Instrumente wie die Forecast-Betrachtung eingeführt und die Hochschulleitung berichtet außerdem quartalsmäßig an den Hochschulrat", ergänzte Glaser. 2011 wurde ferner eine sogenannte "geordnete Mittelvergabe" eingeführt, durch die die Verantwortung Einzelner nicht nur für den eigenen Bereich, sondern für die gesamte Pädagogische Hochschule Heidelberg aufgezeigt wird.
Die PH Heidelberg setzt nun überdies auf das Qualitätsmanagement: Im Mai 2011 fand erstmals – unter großer Beteiligung auch der Studierenden – eine Qualitätswoche statt. Außerdem wurde die Antragsstellung auf Förderlinien ausgebaut, um auch weiterhin mit anderen Hochschulen im Wettbewerb bestehen zu können. "Dass das der richtige Schritt war, zeigt der 'Qualitätspakt Lehre', über den wir Ende 2011 4,4 Millionen Euro auf fünf Jahre zur Verbesserung von Studienbedingungen und Lehrqualität erhalten haben", freute sich Wellensiek.
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg hat außerdem ihre regionalen, nationalen und internationalen Kontakte ausgebaut. So hat die Hochschule am Wissenschaftsstandort Heidelberg ihre Zusammenarbeit mit der Stadt Heidelberg, der Ruperto Carola sowie mit der Hochschule für Jüdische Studien intensiviert, eine Kooperation mit der SRH Hochschule Heidelberg startete jüngst. Auch bestehen Kooperationen beispielsweise mit der Manfred Lautenschläger-Stiftung, der VRD Stiftung oder der BASF SE. Dass die Hochschule auch international mit hochwertigen Partnern zusammenarbeitet, fand 2011 Bestätigung: Ein gemeinsames Projekt mit der Thomson Rivers University in Kanada wird seitdem durch die Baden-Württemberg Stiftung unterstützt.

"Wir haben in den letzten drei Jahren viel erreicht und wir möchten allen Hochschulmitgliedern unseren Dank für die große Unterstützung ausdrücken", erklärten Wellensiek und Glaser abschließend. Das Rektorat ist sich sicher: Die Hochschule ist nun bestmöglich auf die Herausforderungen der nächsten Jahre vorbereitet.