Studierendengesundheit

Kooperationsprojekt zur Reduzierung sitzenden Verhaltens im Studium.

Die Pädagogische Hochschule Heidelberg und die Techniker Krankenkasse leisten gemeinsam einen Beitrag zur Studierendengesundheit: Das neue Modellprojekt "Kopf-Stehen" will zukünftig in Studium und Lehre leichte körperliche Aktivitäten mit dem Ziel etablieren, sitzendes Verhalten zu reduzieren und chronisch-degenerativen Krankheiten vorzubeugen. Geleitet wird das Projekt von Robert Rupp (Prävention und Gesundheitsförderung).

"Langes Sitzen gilt nach aktuellem Forschungsstand als eigenständiges Gesundheitsrisiko für zahlreiche Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes II oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen", erklärt Rupp. Besonders Studierende seien enormen Sitzbelastungen ausgesetzt, an deutschen Hochschulen werde das Thema jedoch bislang kaum beachtet. "Dabei ist es entscheidend, das Sitzen regelmäßig zu unterbrechen und längere Phasen im Stehen zu verbringen, um das Gesundheitsrisiko zu mindern. Gemeinsam mit der Techniker Krankenkasse wollen wir daher ein evidenzbasiertes Praxiskonzept entwickeln, das leicht intensive Basisaktivitäten wie Stehen oder Gehen in das alltägliche Studieren integriert."
Das Vorhaben läuft über drei Jahre, wobei zunächst eine gezielte Analyse der Bedarfe durchgeführt wird. Hierzu wird ein Gremium eingerichtet, an dem sowohl Studierende als auch Vertreter der Hochschule sowie Petra Dann, Prozessberaterin bei der Techniker Krankenkasse, beteiligt sind. Konkrete Angebote soll es ab dem Wintersemester 2017/2018 geben: "Zur Erprobung innovativer Sitz-Steh-Lehrformate sollen zum Beispiel Seminarräume mit Sitz-Steh-Pulten ausgestattet werden", sagt der Projektleiter. "Darüber hinaus planen wir eine Informationskampagne, in deren Rahmen auch Fortbildungs- und Beratungsangebote bereitgestellt werden."

Das Projekt richtet sich an alle Studierenden der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. "Ein besonderes Transferpotenzial sehen wir jedoch in der Erreichung der Lehramtsstudierenden, da diese als angehende Lehrkräfte potenzielle Multiplikatoren bezüglich der Schüler- und Lehrergesundheit darstellen", meint Rupp. Lehrkräfte, die selbst einen aktiven Lebensstil pflegen, seien im Schulalltag verstärkt für Möglichkeiten des zeitweisen Stehens sensibilisiert, so der Diplom-Pädagoge. Die durchgeführten Maßnahmen sowie das Gesamtkonzept sollen bis Ende 2019 evaluiert werden und Modellcharakter für andere Hochschulen haben.