Transfer

Jugendliche geben Impulse für die Arbeitswelten der Zukunft

Das Kooperationsprojekt "Foresight4Youth" verfolgt das Ziel, einen Einblick in die Vorstellungen bildungsferner Jugendlicher zur Zukunft von Arbeitswelten zu gewinnen und ihre Vorstellungen gemeinsam mit Arbeits- und Zukunftsforschern zu reflektieren. Professorin apl. Dr. Nicole Marmé und Dr. Jens-Peter Knemeyer von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zeichneten für die wissenschaftliche Projektevaluation verantwortlich; ihre Erkenntnisse fließen maßgeblich in einen Handlungskatalog ein, der den Transfer des Programms ermöglicht. Die Studie sowie die Arbeiten der Jugendlichen wurden nun im Rahmen einer Abschlussveranstaltung in Dortmund/Nordrhein-Westfalen vorgestellt.

Im "Wissenschaftsjahr 2018 - Arbeitswelten der Zukunft" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) realisierte der Verein "science2public - Gesellschaft für Wissenschaftskommunikation e.V." in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg das Projekt "Foresight4Youth! Arbeitswelten von morgen aus Sicht der Jugend von heute". Hauptziel des Projektes war es, insbesondere Jugendlichen auch ohne akademischen Hintergrund für ein gemeinsames Zukunftsdenken, Zukunftsvisualisieren, Zukunftsgestalten der Arbeitswelten von morgen zu gewinnen. "Es ist jedem klar, dass es in den nächsten Jahren aufgrund der Digitalisierung und Globalisierung zu großen Veränderungen in der Arbeitswelt kommen wird", erklärt Marmé. "Ich finde es gut und richtig, dass das Projekt 'Foresight4Youth' schon heute vermeintlich abgehängte Jugendliche auf diesen Weg mitnimmt und ein Stück weit auf die Zukunft vorbereitet."

Die Heidelberger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten hierzu zunächst, wie Jugendliche aus prekären Verhältnissen die Zukunft der Arbeit sehen und welche Einstellungen sie dazu haben. Im Rahmen des Projektes wurden dann Methoden, Instrumente und Formate entwickelt, die die Jugendlichen für Fragen zu Wissenschaft, Forschung und Gesellschaft interessieren und zu eigenverantwortlicher Mitgestaltung an Zukunftsfragen motivieren können. Dabei entwarfen über 100 Jugendliche aus der Dortmunder Bildungs-, Entwicklungs- und Qualifizierung mbH und der Caritas Dortmund in Zusammenarbeit mit PädagogInnen sowie Medienschaffenden aus der Metropolregion Rhein-Ruhr ihre persönlichen Ansichten zur zukünftigen Arbeitswelt.
"Die Gruppe der Jugendlichen, mit denen in diesem Projekt gearbeitet wurde, waren sehr heterogen: Von Geflüchteten über Schulabbrecher bis hin zu 'Drogenkarrieren' war alles vertreten", berichtet Knemeyer. "Es war beeindruckend, wie gut es mit den Projekten gelungen ist, dass die Jugendlichen konstruktiv zusammengearbeitet haben, sich Gedanken über die Arbeitswelt gemacht und diese künstlerisch - beispielsweise als audiovisuelle Produktion oder Choreografien - umgesetzt haben."

Um die Übertragbarkeit des Projekts zu ermöglichen, evaluierten Marmé und Knemeyer die durchgeführten Workshops. Ende 2018 soll dann ein Handlungskatalog erscheinen, der Modellempfehlungen zur Arbeit mit Jugendlichen ohne akademischen Hintergrund bezüglich der Zukunftsvisualisierung bietet.

Weitere Informationen finden Sie unter www.foresight4youth.com.