Transfer und Innovation

BMBF fördert das Vorhaben "Innovative Hochschule" von PH und MRN

Das Vorhaben "TRANSFER TOGETHER - Bildungsinnovationen in der Metropolregion Rhein-Neckar" der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wird im Rahmen der Förderinitiative "Innovative Hochschule" von Bund und Ländern gefördert. In der ersten von zwei Auswahlrunden erhielt das in Kooperation mit der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (MRN) entstandene Konzept den Zuschlag. Beantragt wurde die Fördersumme von rund 5,3 Millionen Euro auf fünf Jahre. Ziel ist es, den Transfer von forschungsbasierten Bildungsinnovationen aus der Hochschule in außerschulische Bereiche der Metropolregion strukturiert auszubauen und den bidirektionalen Wissenstransfer zwischen Hochschule, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur zu fördern.

Mit TRANSFER TOGETHER wird die bereits bestehende Zusammenarbeit zwischen der PH Heidelberg und der MRN intensiviert und neu strukturiert. So soll an der Hochschule ein Transferzentrum eingerichtet werden, das eng mit der MRN und mit den Kooperationspartnern in der Region vernetzt ist. "Die bildungswissenschaftlichen Forschungsprojekte unserer Hochschule sind traditionell anwendungsorientiert und orientieren sich an aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen. Die daraus entstehenden Konzepte bieten dabei nicht nur einen Mehrwert für den schulischen Bereich, sondern auch für zahlreiche andere Bildungskontexte in Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft", erklärt Professor Dr. Christian Spannagel (Prorektor für Forschung, Medien und IT).
Die Pädagogische Hochschule sei, so Spannagel weiter, insbesondere über die zahlreichen Schulpraktika bereits fest in der Bildungslandschaft der Metropolregion verankert: "Ein Wissenstransfer von und zu anderen Partnern stand bei uns bislang jedoch noch nicht im Fokus." Diesen strategischen Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung in der Metropolregion zu fördern, ist wiederum eine der Aufgabe der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH: "Die Faktoren 'Wissen und Kompetenzen' nehmen im nationalen wie internationalen Wettbewerb stark an Bedeutung zu, funktionierende Bildungs-Netzwerke und ein effektiver Wissenstransfer werden immer mehr zum Standortfaktor", sagt Dr. Markus Gomer, der bei der MRN den Bereich Bildung, Gesundheit, Arbeitsmarkt leitet. "Das Arbeiten, Leben und Lernen, wie wir es heute kennen, wird sich gravierend verändern. Noch fehlt es allerdings an überzeugenden, tragfähigen Konzepten, wie wir die nächste Generation richtig auf die Anforderungen der Zukunft vorbereiten."

Die Expertise der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und das Netzwerk der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH sollen nun genutzt werden, um eben diese Konzepte zu entwickeln und in die Region zu transferieren. Neben der Schaffung einer zentralen Anlaufstelle an der Hochschule, die Beratungs- und Vernetzungsangebote bei Gründungs- und Verwertungsfragen bietet, sollen regionale Netzwerke im Bildungsbereich auf- und ausgebaut werden. So wollen die Heidelberger Forscher zum Beispiel mittels ihrer fachdidaktischen Expertise Jugendliche für MINT-Fächer begeistern, um Unternehmen bei der Suche nach qualifizierten Fachkräften zu unterstützen. Auch der Dialog mit der Öffentlichkeit soll intensiviert werden: "Unsere Hochschule verfügt über eine große Expertise auch im Bereich 'Prävention und Gesundheitsförderung'. Gleichzeitig gibt es in der Region viele Unternehmen, die ihr Betriebliches Gesundheitsmanagement ausbauen wollen, oder Privatpersonen, die sich für ein gesundheitsförderliches Leben interessieren. Diese unterschiedlichen Gruppen wollen wir zusammenbringen, um gemeinsam über entsprechende Themen zu diskutieren", erläutert Spannagel.

Die neuen Kooperations- und Transferstrukturen ermöglichen allen Beteiligten die Chance von niedrigschwelligen Bildungszugängen und fungieren somit als ein bedeutender Motor für Innovationen in der Metropolregion Rhein-Neckar. Für diese bietet die Kooperation somit einen wichtigen Standortvorteil; gleichzeitig erhalten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Pädagogischen Hochschule wichtige Impulse aus der Praxis, die wiederum in die Ausbildung insbesondere angehender Lehrkräfte einfließen können.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/transfer.

Zur Ausschreibung
Die Förderinitiative "Innovative Hochschule" nimmt die - neben Forschung und Lehre - dritte Mission "Transfer und Innovation" in den Blick und richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Universitäten sowie an Fachhochschulen. Das unabhängige Auswahlgremium hat in einem expertengeleiteten Wettbewerbsverfahren 48 Hochschulen in 19 Einzel- und 10 Verbundvorhaben zur Förderung ausgewählt, darunter das Heidelberger Konzept. Der Bund investiert insgesamt bis zu 550 Millionen Euro für zwei Auswahlrunden à fünf Jahre für den strategischen Auf- und Ausbau der Zusammenarbeit von Hochschulen mit der Wirtschaft bzw. anderen gesellschaftlichen Akteuren und stärkt damit die strategische Rolle der Hochschulen im regionalen Innovationssystem.