Wissenstransfer

Heidelberger BNE-Fortbildung wird erstmals in Kolumbien angeboten

Der Transfer von Themen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in die Gesellschaft ist eine Kernkompetenz der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Die Fachbereiche Physik und Geographie befähigen zum Beispiel gemeinsam mit der VRD Stiftung für Erneuerbare Energien und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt Erzieherinnen und Erzieher sowie Grundschullehrkräfte der Metropolregion Rhein-Neckar dazu, Kinder an das wichtige Zukunftsthema "Erneuerbare Energien" heranzuführen. Neben der Nachhaltigkeitsbildung ist auch die Internationalisierung der Lehrerbildung ein wichtiges Leitthema der Hochschule. Dabei werden zahlreiche internationale Hochschulkooperationen durch eine kolumbianische Ausbildungsschule und regelmäßig vor Ort genutzte Praxisfelder ergänzt.

Ein Projekt unter der Leitung von Dr. Manuela Welzel-Breuer, Professorin für Physik und ihre Didaktik, verbindet nun die beiden Schwerpunkte BNE und Internationalisierung: Im August und September 2017 führt sie - aufbauend auf Fortbildungsangeboten für pädagogische Fachkräfte in der Rhein-Neckar-Region - gemeinsam mit Nathalie Manco, Studentin im Master-Studiengang Bildungswissenschaften, erstmals eine entsprechende Fortbildungsreihe in Medellín/Kolumbien durch. Angepasst an die lokalen Verhältnisse werden in drei Durchgängen insgesamt 70 kolumbianische Lehrkräfte der Grundschule an erlebnisorientierte Zugänge zum Thema der erneuerbaren Energien herangeführt. Die Grundschullehrkräfte lernen Sonne, Wind und Wasserkraft als wichtige Energieressourcen kennen und erarbeiten Möglichkeiten, dieses Thema im Unterricht spannend und forschend-entdeckend zu vermitteln.

Nach den ersten zwei Ausbildungsmodulen zeigt sich Manco äußerst zufrieden: "Die kolumbianischen Lehrkräfte sind überaus motiviert und engagiert bei der Sache. Bereits nach dem ersten Modul zum Thema der Sonnenenergie haben sie mit ihren Kindern experimentiert: Solarballons wurden gestartet und die Erwärmung von Wasser durch die Sonne wurde genau beobachtet." Welzel-Breuer, die neben ihrer wissenschaftlichen Expertise auch auf ihre über fünfzehnjährige Erfahrung in der Gestaltung von Lehrumgebungen für kolumbianische Straßenkinder zurückgreifen kann, ergänzt: "BNE ist ein Ziel, das nicht nur regional, sondern weltweit umzusetzen ist. Insofern bin ich sehr froh, dass wir innerhalb unserer Hochschulkooperation die Möglichkeit haben, Wissenstransfer in diesem wichtigen Bereich zu ermöglichen und gleichzeitig wissenschaftlichen Nachwuchs und Lehrkräfte zu qualifizieren. Ich hoffe insbesondere auch für dieses Projekt auf eine nachhaltige Wirkung."

Die Fortbildung erfolgt auf Einladung von MOVA, einem Staatlichen Lehrerfortbildungszentrum, und der Bildungsinstitution Escuela Normal Superior María Auxiliadora. Die fachlichen Grundlagen wurden an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg im Team mit Tanja Attree, Doktorandin im Fach Physik, und Julia Mrazek, Doktorandin im Fach Geografie, erarbeitet. Gefördert wird das Transferprojekt aus Mitteln für internationale Beziehungen der Pädagogischen Hochschule, der VRD-Stiftung für Erneuerbare Energien sowie durch den Fachbereich Physik.

Weitere Informationen zu der Fortbildung "Sonne, Wind und Wasser" finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/professional-school.