Würdigung

Professor Dr. Gervé mit dem Goldenen Zugvogel 2018 ausgezeichnet

Prof. Dr. Hans-Werner Huneke, Prof. Dr. Friedrich Gervé und Henrike Schön

Professor Dr. Friedrich Gervé (Institut für Sachunterricht) erhält den Goldenen Zugvogel 2018 der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Der Preis wird auf Vorschlag von Studierenden vergeben und würdigt das Engagement Gervés in Bezug auf die Anerkennung von im Ausland erbrachten Studienleistungen und die damit verbundene Verbesserung der Studienqualität.

"Wer sich in einer globalen vernetzten Welt zurechtfinden will, der muss ein Verständnis für unterschiedliche Kulturen und interkulturelle Kommunikationsprozesse entwickeln. Unseren Studierenden den Erwerb dieser Kompetenzen zu ermöglichen und sie zu fördern, gehört zu unseren zentralen Aufgaben", sagt Professor Dr. Hans-Werner Huneke, der als Rektor für die internationalen Beziehungen der Pädagogischen Hochschule Heidelberg gesamtverantwortlich ist. "In diesem Zusammenhang gewinnt die Anerkennung der im Ausland erbrachten Studienleistungen eine immer größere Bedeutung: Auf der einen Seite ist sie Voraussetzung für die Vergabe von Stipendien durch unsere Mittelgeber. Für unsere Studierenden bedeutete eine entsprechende Anerkennung wiederum, dass sie ohne Studienzeitverlängerung im Ausland studieren oder ein Praktikum absolvieren können." Die Hochschule sei sich dieser Verantwortung bewusst, so Huneke weiter: "Wir brauchen Menschen, die sich dem mitunter schwierigen Verfahren zur Anerkennung von Modulen stellen und praxisorientierte Lösungen finden. Professor Gervé hat sich hierbei hochschulweit hervorgetan und es ist mir daher eine besondere Freude, ihm heute den Goldenen Zugvogel zu überreichen."

Professor Dr. Gervé erhält den Goldenen Zugvogel 2018 insbesondere für sein vorbildliches Engagement bei Fragen der akademischen Anerkennung sowie für die Beratung der Studierenden, die an Partnerhochschulen im Ausland studieren. Gervé war unter anderem von Tutorinnen und Tutoren im Akademischen Auslandsamt für den Preis vorgeschlagen worden: "In der Erstberatung zum Auslandsstudium haben wir beinah täglich mit Fragen zur möglichen Anerkennung zu tun", erklärt Henrike Schön (Leiterin des Akademischen Auslandsamt). "Mit Friedrich Gervé haben wir einen zuverlässigen Partner, der individuelle Lösungen findet indem er mit den Studierenden Learning Agreements vereinbart und somit die vollständige Anerkennung von Leistungen aus dem Ausland ermöglicht. Diese Praxis ist ein Vorbild und ihr gebührt die Ehrung", erklärt Schön.

"Mein Dank gilt vor allem den Studierenden, die sich auf den Weg machen, Grenzen überschreiten, sich dem Anderen, dem Fremden stellen, es zu ihrem Eigenen werden lassen und damit persönliche wie fachliche Kompetenzen entwickeln, die gerade in Zeiten wachsender Nationalismen, Abschottungs- und Ausgrenzungstendenzen für eine demokratische Bildungsarbeit so wichtig sind", sagt Gervé. Es sei ihm immer wieder eine Freude diese Kompetenzentwicklungen als Studienleistungen anerkennen zu dürfen. Auch mit Blick auf aktuelle Entwicklungen werde er sich weiterhin dafür einsetzen, so Gervé abschließend, dass Studierende die Möglichkeit zum kritischen Denken erhalten.

Zur Person
Friedrich Gervé studierte Lehramt für Grund- und Hauptschulen mit den Fächern Sachunterricht, Mathematik und Anfangsunterricht an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Nach dem Vorbereitungsdienst war er als Grund- und Hauptschullehrer tätig, absolvierte ein Aufbaustudium zum Diplom-Pädagogen und wurde 1997 an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd promoviert. Von 1995 bis 2009 war er, unterbrochen durch ein weiteres Jahr als Grund- und Hauptschullehrer in Freiburg und zwei Jahre als Fachschulrat an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, an der Pädagogischen Hochschule Freiburg tätig. Seit 2009 ist er Professor für Schulpädagogik/Sachunterricht an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und leitet dort das Institut für Sachunterricht.

Zur Auszeichnung
Der Goldene Zugvogel ehrt Lehrende der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, die Studierende exzellent betreuen, die an Partnerhochschulen ein Auslandssemester absolvieren oder an einer ausländischen Bildungseinrichtung praktische Erfahrungen sammeln. Der Preis ist nicht dotiert, will jedoch ein deutliches Zeichen der Wertschätzung setzen.