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Pädagogische Hochschule Heidelberg
April 2024
2. Heidelberger bildungspolitisches Gespräch
[velo] Welche Konsequenzen ziehen Wissenschaft, Politik und die Gesellschaft aus den Ergebnissen der PISA-Studie? Das war die Leitfrage beim 2. bildungspolitischen Gespräch, das am 13. März an der Hochschule stattfand. Nach einem eindrücklichen Appell von Rektorin Professorin Dr.in Karin Vach hielten Professor Dr. Michael Becker-Mrotzek sowie Daniel Hager-Mann jeweils eine Keynote.
Im Anschluss tauschten Vertreter:innen der Schulen sowie der Fraktionen im Landtag von Baden-Württemberg ihre Standpunkte aus. Die Moderation hatte erneut der Bildungs- und Wissenschaftsjournalist Armin Himmelrath inne.
„Wir können es nicht zulassen, dass Kinder unserer Gesellschaft zurückgelassen werden“, mahnte Rektorin Vach in ihrer Begrüßung. „Auch nahezu 25 Jahren nach dem ersten PISA-Schock ist es uns nicht gelungen, den Zusammenhang von Schulerfolg und sozialer Herkunft aufzubrechen. Eher hat sich dieser noch verschärft“, so Vach weiter. „Wir alle sind in der Verantwortung, dieser Entwicklung entgegenzuwirken, damit jedes Kind die Chance auf ein erfülltes Leben hat. Es freut mich daher sehr, dass wir bei unserem heutigen Heidelberger bildungspolitischen Gespräch so viele Menschen aus der Politik, der Wissenschaft, der Schulen und der Öffentlichkeit begrüßen dürfen.“
In seiner Keynote stellte Michael Becker-Mrotzek, Mitglied der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz, zunächst die aktuelle Studienlage vor. Der langjährige Direktor des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache zeigte am Beispiel des Deutschunterrichts in der Grundschule eindrucksvoll, wie die Anforderungen des flüssigen Lesens und Schreibens durch regelmäßige, kurze Übungseinheiten trainiert werden können. Wie ein Sportler zigmal trainieren müsse, den Ball in den Korb zu treffen, so müsse es auch in den Bereichen der basalen Kompetenzen – also Lesen, Schreiben und Rechnen – selbstverständlich werden, regelmäßig zu üben, so Becker-Mrotzek.
Auch Daniel Hager-Mann, Ministerialdirektor im Kultusministerium Baden-Württemberg, betonte in seiner Keynote die Bedeutung der Frühen Bildung: Das Land habe aus den Ergebnissen der Bildungsstudien gelernt und lege den Schwerpunkt auf die Förderung der Jüngsten. Man wolle die Sprachförderung in den Kindertageseinrichtungen sowie das Lesetraining in der Grundschule gezielt ausbauen. Mit Blick auf gute Konzepte sei man zudem im engen Austausch mit anderen Bundesländern sowie mit Wissenschaftler:innen wie Professorin Dr. Havva Engin (PH Heidelberg), die ihre Expertise im Bereich der interkulturellen Pädagogik in den wissenschaftlichen Beirat des Kultusministeriums einbringt.
Abgerundet wurde das 2. Heidelberger bildungspolitische Gespräch durch eine Podiumsdiskussion. An dieser beteiligten sich unter anderem die bildungspolitischen Sprecher:innen der Fraktionen im Landtag von Baden-Württemberg, Dr. Timm Kern (FDP/DVP), Thomas Poreski (GRÜNE), Christiane Staab (CDU) sowie Katrin Steinhülb-Joos (SPD). Die Perspektive der Schule war durch den Vorsitzenden des Landesschulbeirats, Thomas Speck, vertreten und die der Lehrer:innenbildung durch Myrle Dziak-Mahler, die lange die Geschäfte des Zentrums für Lehrer:innenbildung an der Universität zu Köln geführt hat.
In der Diskussion wurden insbesondere Differenzen bezüglich der notwendigen Schritte deutlich: So wurde zum Beispiel auf der einen Seite gefordert, mutig neue Wege zu gehen, die nicht an finanziellen Mitteln scheitern dürften; woraufhin andere etwa auf strukturelle Restriktionen verwiesen. Geschlossen einig waren sich die Diskutant:innen hingegen dabei, dass alle Kinder das Recht auf gute Bildung hätten, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihres sozialen Status. Teilhabe an Bildung sei essentiell für die Aufrechterhaltung der Demokratie – ein weiterer Aspekt, der von allen Beteiligten betont wurde.
Rektorin Vach schloss die Veranstaltung mit der Aufforderung, im Gespräch zu bleiben und gemeinsam und zum Wohle aller für mehr Bildungsgerechtigkeit im Land zu sorgen. Die Pädagogische Hochschule Heidelberg stellt hierfür gerne sowohl die Plattform bereit als auch ihre fachdidaktische und bildungswissenschaftliche Expertise.
Weitere Informationen unter www.ph-heidelberg.de/hbg.
Zwischen Konflikt und Dialog?
Die Fachtagung „Zwischen Konflikt und Dialog? Jüdisch-Muslimische Beziehungen in Deutschland in Krisenzeiten“ am 6. März an der PH Heidelberg hatte Interessierte eingeladen, aktuelle Herausforderungen sowie Chancen im Schnittfeld Judentum-Islam zu diskutieren. Sowohl das Judentum als auch der Islam sind hinsichtlich gegenwärtiger und zukünftiger Migrationsbewegungen hoch dynamischen Transformations- und Veränderungsprozessen ausgesetzt.
In Heidelberg arbeiten zahlreiche Institutionen und Akteure erfolgreich im Themenfeld „Empowerment für (migrationsbezogene) Diversität und inklusive und interreligiöse Bildung“ zusammen. Von ihnen haben das Zentrum für Transkulturelle Pädagogik (Hei-MaT) der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, die Muslimische Akademie Heidelberg und das Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg die Tagung gemeinsam veranstaltet.
Zunehmender Antisemitismus in Deutschland
Die Grußworte sprachen Rektorin Prof.in Dr.in Karin Vach und Heidelbergs Sozial-Bürgermeisterin Stefanie Jansen. Im ersten der beiden fachlichen Inputs unterstrich Prof. Dr. Fahimah Ulfat, Religionspädagogin an der Universität Tübingen, die Notwendigkeit einer friedlichen Koexistenz aller Menschen unterschiedlicher religiöser Prägung in Deutschland. Bedingung dafür sei, den Islam nicht nur aus einer „abstrakten“ historischen Perspektive heraus zu betrachten. Wichtig sei vielmehr, eine Interpretation und „Leseart“ des Koran anzustreben, die eine stärkere Einordnung der jeweiligen Aussagen in die historischen Entstehungskontexte ermöglicht, wodurch die enge Verflechtung zwischen Islam und Judentum deutlicher würde.
Prof. Dr. Doron Kiesel, wissenschaftlicher Direktor der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland, ging in seinem Input auf die einschneidenden Entwicklungen innerhalb der jüdischen Gemeinden in Folge des terroristischen Überfalls am dem 7. Oktober 2023 ein. Er wies in diesem Zusammenhang auf den zunehmenden Antisemitismus in der Gesellschaft hin. Seiner Ansicht nach sei gegenwärtig von jüdischer Seite wenig Interesse und Motivation gegenüber Dialogformaten gegeben. Dazu müsse zunächst der Vertrauensverlust gegenüber bisherigen Dialogpartner:innen verarbeitet werden, was seine Zeit brauche. Trotzdem appellierte er, den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen.
Podiumsgespräch zum interreligiösen Dialog
Im zweiten Teil der Veranstaltung tauschten sich in einem Podiumsgespräch Prof.in Dr.in Havva Engin, Leiterin des Heidelberger Zentrums für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik (Hei-MaT), Diplom-Theologe Bruno Landthaler, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Jüdische Religionspädagogik an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, Danijel Cubelic, Leiter des Amtes für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg sowie Yasemin Soylu, Geschäftsführerin der Muslimischen Akademie Heidelberg, aus. Sie diskutierten, wie ein interreligiöser Dialog in Deutschland zwischen Menschen jüdischen und muslimischen Glaubens in Krisenzeiten aussehen kann und welche Bildungsangebote notwendig sind, um aktuellen Entwicklungen Rechnung zu tragen.
Zum Abschluss stellten Lukas Pfister und Kristin Carlow eine Handreichung für die schulisch-unterrichtliche Praxis vor. Sie entstand als Ergebnis des Projektes „Heidelberger Bündnis für Jüdisch-Muslimische Beziehungen (2020 - 2022)“ und wurde von Seiten der Stiftung „evz-Erinnern-Verantwortung- Zukunft“ gefördert.
An die Fachtagung schließt sich ab dem 17.04.2024 eine digitale Ringvorlesung an, die sich aus weiteren Perspektiven den jüdisch-muslimischen Beziehungen widmen wird.
Text: Prof. Dr. Havva Engin, Foto (privat): Referent:innen und Veranstalter:innen der Fachtagung (Professorin Havva Engin 4.v.l.) sowie Rektorin Karin Vach (rechts) und Bürgermeisterin Stefanie Jansen (7.v.l.) am 06.03.2024 an der PH Heidelberg.
Jubiläum: Fünf Jahre BNE-Zentrum
[red] Am 1. Februar feierte das Zentrum Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) der Hochschule sein fünfjähriges Bestehen gemeinsam mit vielen Mitgliedern sowie BNE-engagierten Menschen aus der Region. Rektorin Prof.in Dr.in Karin Vach eröffnete die Feierlichkeiten mit einem Grußwort. Anschließend war viel Raum für die Anwesenden, ihre Perspektiven auf die Arbeit des BNE-Zentrums zu teilen sowie zukünftige Entwicklungschancen für die Zusammenarbeit einzubringen.
Auf der Veranstaltung wurde auf die zahlreichen Höhepunkte des BNE-Zentrums hingewiesen. 2018 wurde ein BNE-Symposium, 2019 eine Veranstaltung zu „Fridays for (which Future)?“ durchgeführt. 2021 war der „Tag der Nachhaltigkeit“ Auftakt für den Weg der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zu einer nachhaltigen Hochschule. 2022 wurden die beiden Sammelbände zu „Digitale Bildung für nachhaltige Entwicklung“ veröffentlicht. 2023 wurde die BNE-Kommissionstagung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) durchgeführt, außerdem startete der neue Masterstudiengang „Digitale Bildung für nachhaltige Entwicklung (DBNE)“ zum Wintersemester 2023/24.
Weitere Informationen: https://www.ph-heidelberg.de/bne-zentrum/startseite/
Ab sofort: auf Deutschlandstipendien bewerben!
[velo] An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg werden zum kommenden Wintersemester erneut Studierende mit dem Deutschlandstipendium unterstützt. Für das Studienjahr 2024/2025 stehen 21 Stipendien zur Verfügung. Interessierte Studierende mit überdurchschnittlichen Studienleistungen und sozialem Engagement können sich zwischen dem 15. März und dem 15. Mai 2024 bewerben.
Insgesamt 14 Stipendien für alle Studierende der Hochschule stehen über die Klaus Höchstetter Stiftung, die Sparkasse Heidelberg, die Familie Schweinhardt-Stiftung sowie den Freundeskreis ZONTA-Club Heidelberg e.V. zur Verfügung. Die sechs Stipendien der Vector Stiftung richten sich speziell an MINT-Studierende der lehramtsbezogenen Studiengängen der Sekundarstufe. Die Ausschreibung der Dr. Rainer Wild Stiftung richtet sich an Studierende des Bachelorstudiengangs Prävention und Gesundheitsförderung sowie an Studierende des Fachs Alltagskultur und Gesundheit.
Alle Stipendiat:innen erhalten - unabhängig von Einkommen oder BAföG - jeweils ein Jahr lang monatlich 150 Euro von der jeweiligen Stiftung und weitere 150 Euro vom Bund. Ein Anliegen der Stiftungen ist die Förderung der Persönlichkeitsbildung junger Menschen. Dieses Ziel verfolgt auch die Pädagogische Hochschule Heidelberg, die seit 2011 am Deutschlandstipendium teilnimmt. Sie richtet ihr Lehr- und Lernangebot daher konsequent an den zu erlangenden Kompetenzen der Absolvent:innen aus und legt besonderen Wert auf die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und sich gesellschaftlich zu engagieren. Eine Eigenschaft, die auch bei der Auswahl der Stipendiat:innen berücksichtigt wird. Eine weitere Voraussetzung für die Vergabe sind exzellente fachliche Leistungen, entweder im Studium oder in den Schulzeugnissen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/stipendien.
Tutorium für die Stimme
Du hast manchmal Schwierigkeiten, vor anderen Leuten frei, laut und selbstbewusst zu sprechen? Im „Tutorium für die Stimme“ könnt ihr das Potential eurer Stimme entdecken und diese für euch persönlich und für den Lehrberuf weiterentwickeln. Im Tutorium werden wir uns in praktischen Übungen mit Atmung, Körperausdruck und Artikulation auseinandersetzen. Das von Studierenden für Studierende angebotene Tutorium findet im SoSe 2024 donnerstags von 16:15 bis 17:45 Uhr in Raum A 406 (Neubau) statt.
Ziel ist, im Laufe des Semesters eine authentische Präsenz zu erarbeiten, die zu eurer eigenen Persönlichkeit passt. Alles, was ihr benötigt, sind Lust und Probierfreude, eure Stimme und Sprechweise zu erkunden und zu verbessern. Das erste Treffen findet am 25. April statt.
Hier geht es zum Flyer (PDF, ca. 5,3MB).
Text: Laura Schuster Camposeco
Lust auf Schulpraxis im Ausland?
Das Zentrum für schulpraktische Studien (ZfS) kooperiert mit ausgewählten deutschen Schulen in Südamerika, an denen Studierende das integrierte Semesterpraktikum (ISP) absolvieren können. Welche Voraussetzungen und Rahmenbedingungen gelten? Was bieten die Schulen? Zum ISP im Ausland im WiSe 2024/2025 oder später findet am 10. April um 13 Uhr eine online-Infoveranstaltung statt.
Weitere Fragen, die behandelt werden: Wie funktioniert das mit den Begleitseminaren? Gibt es Kontakte zu Ehemaligen und finanzielle Förderungen? Und was bieten Kolumbien und Ecuador auch außerhalb des Praktikums? Bei Interesse bittet das ZfS um eine kurze Anmelde-Mail an: prak-gs☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg
Der Zoomlink zur Teilnahme an der Veranstaltung lautet: https://ph-heidelberg-de.zoom-x.de/j/5365202273 (Meeting-ID: 536 520 2273)
Text: Isolde Rehm
Lernt die christlichen Hochschulgruppen kennen!
In Heidelberg gibt es eine große Vielfalt an christlichen Hochschulgruppen. Zu Semesterbeginn wollen die Beteiligten Studierende aller Semester zu lockeren Abenden einladen, um in den Austausch über Gott und den Glauben zu kommen. In den einzelnen Hochschulgruppen gibt es Diskussionsabende, Gottesdienste, Kleingruppen, Lobpreis-Abende, aber auch Spike-Sessions auf der Neckarwiese, Spiele- und Filmabende etc. und dabei viele neue Leute, die man kennenlernen kann.
Egal, ob ihr viele Fragen und Zweifel habt, euren Glauben neu aufleben lassen wollt oder einfach mal neugierig seid - hier seid ihr herzlich Willkommen:
Campus Connect: Studierendengottesdienste (Connects): alle 2 Wochen donnerstags um 20 Uhr in der Calvary Chapel, heidelberg.campus-connect.de
EC – Entschieden für Christus: Treffen jeden Mittwoch um 19:30 Uhr in der Lutherstraße 43, ec-heidelberg.de
ESG – Evangelische Studierendengemeinde: Gemeindeabende mit gemeinsamen Kochen jeden Mittwoch um 19 Uhr im Karl-Jaspers-Haus (Plöck 66), esg-heidelberg.de
Hochschul-SMD Heidelberg: Großgruppenabende dienstags um 19:00 Uhr, meistens in der Vangerowstraße 5, smd-heidelberg.de
SfC – Studierende für Christus: internationale Studierendengottesdienste (Living Room) jeden Mittwoch um 19:30 Uhr in der Bergheimer Straße 133, sfc-heidelberg.de
Wir freuen uns auf euch! Erik Mehringer (Campus Connect Heidelberg) im Namen der christlichen Hochschulgruppen Campus Connect, EC, ESG, SMD und SfC
Text: Erik Mehringer, Foto: Campus Connect Heidelberg
Kinder bewegen sich zu wenig
[hop] Kinder und Jugendliche an deutschen Schulen fühlen sich durchwegs gesund. Doch fast alle von ihnen bewegen sich zu wenig. Mädchen bewegen sich durchschnittlich noch weniger als Jungs. Die gesundheitliche Situation ist stark vom Wohlstand, Alter und Geschlecht abhängig. Das sind einige Ergebnisse der internationalen HBSC-Studie (Health Behaviour in School-aged Children), an der 51 Länder beteiligt sind und die in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelt wurde.
Die aktuellen Daten für Deutschland hat ein Forschungsverbund unter Leitung der Technischen Universität München (TUM) und der Universitätsmedizin Halle erhoben. Von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ist Dr. Jens Bucksch, Professor für Prävention und Gesundheitsförderung, mit seinem Team an der Studie beteiligt gewesen.
6.475 Schüler:innen im Alter von 11 bis 15 Jahren befragt
Alle vier Jahre werden repräsentative Umfragen an Schulen durchgeführt. Die Wissenschaftler:innen untersuchten Fragestellungen rund um die Themen körperliche Aktivität, Mobbing und Cybermobbing, psychisches Wohlbefinden, Gesundheitskompetenz und gesundheitliche Ungleichheiten. An der jüngsten Erhebung im Jahr 2022 beteiligten sich 6.475 Schüler:innen im Alter von 11 bis 15 Jahren aus ganz Deutschland. Die Ergebnisse sind im Journal of Health Monitoring erschienen.
Bewegung und Sport
Nur etwa jedes zehnte Mädchen, jeder fünfte Junge sowie jede:r achte der gender-diversen Heranwachsenden erfüllte die Empfehlung der WHO für tägliche Bewegung von mindestens 60 Minuten. Je älter die Befragten waren, desto weniger bewegten sie sich. Während rund 15 Prozent der elfjährigen Mädchen die WHO-Bewegungsempfehlung erreichten, waren es bei den Fünfzehnjährigen nur knapp sieben Prozent. Während die körperliche Aktivität von 2009 bis 2022 bei Jungen relativ stabil blieb, nahm diese bei Mädchen insgesamt leicht ab.
Der Unterschied zwischen Jungen und Mädchen gehört zu eklatantesten Befunden der Studie, unterstreicht Professor Bucksch: „Grundsätzlich wird das Bewegungsverhalten von sehr vielen Faktoren beeinflusst. Es hört sich etwas tradiert an, aber die gesellschaftlichen Vorstellungen, wie Jungen und wie Mädchen zu sein haben, sind nach wie vor da. Gerade bei den 11- bis 15-jährigen Mädchen ist es so, dass die körperlichen Veränderungen gravierender sind und sie dann ihren Körper häufiger nicht gern zeigen. Jungs dagegen inszenieren sich eher mit ihrem stärker werdenden Körper.“ Ein weiterer Grund ist, dass Mädchen weniger Bewegungsfreiraum zugestanden wird, so Bucksch mit Verweis auf einige Studien. „Die Eltern haben hier ein viel höheres Sicherheitsempfinden. Da heißt es häufiger: Bei dem Weg fahr ich Dich lieber. Das sind alles Bewegungszeiten, die verloren gehen“, erläutert der Gesundheitswissenschaftler.
Subjektive Gesundheit und psychosomatische Beschwerden
84 Prozent der Kinder und Jugendlichen berichteten nach Selbsteinschätzung einen guten eigenen Gesundheitszustand und 87 Prozent eine hohe Lebenszufriedenheit. Diese hat sich gegenüber der Erhebung 2017/18 zwar verschlechtert, im Vergleich zu den Erhebungen 2009/10 sowie 2013/14 ist die Lebenszufriedenheit jedoch gestiegen. Es konnte ein kontinuierlicher Anstieg von vielfältigen psychosomatischen Beschwerden, wie beispielsweise Bauch- oder Kopfschmerzen, Einschlafproblemen oder Gereiztheit, zwischen 2010 und 2022 beobachtet werden.
Gesundheitliche Ungleichheit
In Familien mit niedrigem Wohlstand geben 24 Prozent der weiblichen Heranwachsenden eine niedrige Lebenszufriedenheit an. Das ist doppelt so häufig wie bei Schülerinnen mit höherem sozioökonomischem Status. Bei männlichen Heranwachsenden mit niedrigem familiärem Wohlstand geben 17 Prozent eine niedrige Lebenszufriedenheit an. Das ist dreimal so häufig wie bei Schülern mit höherem sozioökonomischem Status.
Das Niveau der gesundheitlichen Ungleichheiten zwischen Schüler:innen mit unterschiedlichem sozioökonomischem Status hat sich zwischen 2017/18 und 2022 nicht verschärft, ist aber weiterhin hoch. „Die Ergebnisse unterstreichen nochmals, dass nicht alle Kinder und Jugendlichen die gleichen Gesundheitschancen haben. Um Mobbing, gesundheitliche Ungleichheiten und die Häufigkeit psychosomatischer Beschwerden zu reduzieren, braucht es zielgruppenspezifische Maßnahmen, die beispielsweise Schulform, Migrationshintergrund, sozioökonomischen Status, Geschlecht und Alter besonders berücksichtigen. Mädchen, ältere und gender-diverse Heranwachsende sind in vielen Bereichen besonders betroffen“, erklärt die stellvertretende Studienleiterin Dr. Irene Moor von der Universitätsmedizin Halle.
Weitere Informationen zur deutschen HBSC-Studie sind abrufbar unter: www.hbsc-germany.de.
Hintergrund
Ihren Ursprung hat die internationale HBSC-Studie im Jahr 1982, als sie in Kooperation mit der Weltgesundheitsorganisation ins Leben gerufen wurde (www.hbsc.org). Deutschland ist seit 1992 an dem Forschungsnetzwerk beteiligt. Eine umfassende internationale Einordnung der deutschen HBSC-Studienergebnisse mit anderen teilnehmenden Ländern wird voraussichtlich im Sommer 2024 veröffentlicht.
Der HBSC-Studienverbund Deutschland umfasst sieben Standorte, die sich jeweils auf unterschiedliche Themenbereiche spezialisiert haben, und wird gemeinsam durch die Technische Universität München (Prof. Dr. Matthias Richter) und die Universitätsmedizin Halle (Dr. Irene Moor) geleitet. Weitere beteiligte Standorte sind die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (Prof. Dr. Ludwig Bilz), das Universitätsklinikum HamburgEppendorf (Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer), die Pädagogische Hochschule Heidelberg (Prof. Dr. Jens Bucksch), die Universität Tübingen (Prof. Dr. Gorden Sudeck) und die Hochschule Fulda (Prof. Dr. Katharina Rathmann, Prof. Dr. Kevin Dadaczynski).
Quellen: Gemeinsame Medieninformation der Universitätsmedizin Halle (Saale) und der Technischen Universität München; Interview mit Professor Bucksch mit Table Media
Englisch in der Grundschule beliebt
[hop] Die im Dezember 2023 veröffentlichte neueste Pisa-Studie hat aufgezeigt, dass deutsche Schüler:innen immer noch große Defizite in Deutsch und Mathematik aufweisen. Vor diesem Hinter-grund hat der Fremdsprachenunterricht in der Grundschule einen schweren Stand: Politiker:innen fordern eine Reduktion oder gar Abschaffung der Englischstunden zugunsten der beiden Hauptfächer. Englischdidaktikerin Prof. Dr. Jutta Rymarczyk hat in ihrer Studie „KiwiS“ bei Grundschüler:innen ermittelt, wie diese selbst den Fremdsprachenunterricht einschätzen.
Die Studie zeigt, dass sich Englisch oder Französisch bei Kindern großer Beliebtheit erfreuen. Die Kinder befürworten zudem einen frühen Beginn der Fremdsprache in der Grundschule. Auch die Mehrzahl der Kinder mit einer anderen Erstsprache als Deutsch wünscht sich, möglichst früh Englisch zu lernen, so ein weiteres Ergebnis.
Bildungspolitischer Hintergrund
Bildungspolitiker:innen reagieren auf Schwächen bei den Deutsch- und Mathematikleistungen häufig mit Eingriffen in den Fremdsprachenunterricht. So wurde der Beginn für Englisch und Französisch in Baden-Württemberg ab dem Schuljahr 2020/2021 von der ersten in die dritte Klasse verschoben und Nordrhein-Westfalen folgte dem Beispiel im Schuljahr 2021/2022. Proteste von Fremdsprachendidaktiker:innen verschiedener Bundesländer blieben ungehört.
In den meisten europäischen Ländern gehört Fremdsprachenunterricht in den Bildungsplan der Grundschule. EU-weit haben 2021 knapp 85 Prozent der Grundschüler:innen Englisch gelernt, rund fünf Prozent Französisch und 3,5 Prozent Deutsch, wie aus der Erhebung „Foreign Language Learning Statistics 2023“ des Statistikportals Eurostat der Europäischen Kommission hervorging. Zwischen 2013 und 2021 stieg der Anteil der Grundschüler:innen in der Europäischen Union, die sogar zwei oder mehr Fremdsprachen lernen, von 4,6 Prozent auf 7,2 Prozent an.
Untersuchung an baden-württembergischen Grundschulen
Vor diesem bildungspolitischen Hintergrund hat Prof. Dr. Jutta Rymarczyk in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres die „KiwiS“-Studie (Kinder wollen internationale Sprachen) zum frühen Fremdsprachenlernen unter Kindern der Klassen 3 und 4 an Grundschulen in Baden-Württemberg durchgeführt. Nachdem der Fokus früherer Studien auf Lehrkräften, Eltern und Expert:innen für Fremdsprachenlernen lag, sollten nun die Kinder selbst in einer Befragung gehört werden. Ihre jeweilige Motivation ist ein entscheidender Faktor für Lernerfolge in der Grundschule. Es wurde unter anderem ermittelt, ob die Kinder sich den Fremdsprachenunterricht (je nach Region Englisch oder Französisch) ab der ersten, dritten oder fünften Klasse wünschten, wieviel Spaß ihnen der Unterricht machte und ob sie lieber mehr Deutsch- bzw. Mathematikunterricht statt des Erlernens der Fremdsprachen hätten. Die Fragebögen wurden den Kindern online oder in Papierform an ihren Grundschulen zugänglich gemacht. Der Kontakt zu den Grundschulen wurde größtenteils über die Referendar:innen an den Seminarstandorten hergestellt.
43 Prozent der befragten Kinder befürworten Fremdsprachenunterricht ab Klasse 1
Erste Ergebnisse zeigen, dass die meisten der befragten Kinder (n=1.624) sich für den Fremdsprachenunterricht in der Grundschule aussprechen. Dabei haben mit 43,35 Prozent sogar etwas mehr Kinder für den Beginn ab der ersten Klasse gestimmt als ab der dritten Klasse (42,55 Prozent). Lediglich knapp zehn Prozent haben sich für Fremdsprachenunterricht ab Klasse 5 ausgesprochen.
Der Mehrheit der Kinder macht der Unterricht „viel“ bis „sehr viel“ Spaß (n=1.355). 686 Kinder, also rund 42 Prozent der gesamten Befragten, gibt an, mehrsprachig zu sein. Sehr viele dieser Kinder wünschen sich den Fremdsprachenunterricht ab Klasse 1 (42,42 Prozent).
Aufhorchen lässt insbesondere dieser Befund, so Professorin Rymarczyk, also dass sich fast die Hälfte der mehrsprachigen Kinder wünscht, gleich zu Beginn ihrer Schullaufbahn mit dem Fremdsprachenunterricht anfangen zu können. Diese Kinder haben häufig Probleme, dem deutschsprachigen Unterricht zu folgen. „Im Englisch- oder Französischunterricht haben sie jedoch Erfolgserlebnisse, weil sie über Erfahrungen im Erlernen einer Zweitsprache verfügen oder diese Sprache sogar bereits zu einem gewissen Grad beherrschen“, schlussfolgert die Englischdidaktikerin. Diese Erfahrung unterstreicht die Aussage eines deutsch-türkischsprachigen Mädchens: „Bitte streichen Sie nicht diese zwei Stunden Englisch. Es macht mir sehr Spaß und es ist die einzige Fach, die ich sehr gut kann." Studienleiterin Rymarczyk erläutert auf der Basis dieser Ergebnisse: „Auf jeden Fall haben sie im Fremdsprachenunterricht die gleichen sprachlichen Voraussetzungen wie die Kinder mit Deutsch als Erstsprache: Alle sitzen hier in demselben Boot. Das gibt ein Gefühl von Sicherheit. Neben den Erfolgserlebnissen und der Anerkennung durch die Peer Group ist das für die Ausbildung des Selbstwertgefühls und die Identitätsfindung von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit“.
Um auf europäischer Ebene anschlussfähig zu bleiben, so die Englischdidaktikerin in Bezug auf den internationalen Kontext, ist es notwendig, dass die deutsche Bildungspolitik Schüler:innen gleiche Lernbedingungen ermöglicht wie in den Nachbarstaaten. International gelinge dies Deutschland nur mit dem Beginn des Fremdsprachenunterrichts in der Primarstufe. Die Grundschüler:innen sind der „KiwiS“-Studie zufolge dazu offenbar bereit.
Weitere Informationen und englische Version der Pressemitteilung
https://www.ph-heidelberg.de/englisch/forschung/kiwis/
Projektverantwortliche
Prof. Dr. Jutta Rymarczyk, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg, +49 6221 477 405, rymarczyk☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de
Medienkontakt
Dr. Birgitta Hohenester, Presse & Kommunikation, hohenester☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de
Zusammenarbeit in der Krebsbehandlung verbessern
[hop] Ein europaweites interdisziplinäres Onkologie-Trainingsprogramm der EU ist in Barcelona gestartet, an dem Prof. Dr. Marco Kalz und andere Wissenschaftler:innen der Pädagogischen Hochschule Heidelberg mitarbeiten.
Krebspatient:innen werden in Europa in unterschiedlichen Fachgebieten behandelt: medizinische Onkolog:innen, Radioonkolog:innen, chirurgische Onkolog:innen, Krankenpfleger:innen und viele andere sind hieran beteiligt. Für eine optimale Krebsbehandlung ist eine enge Zusammenarbeit zwischen diesen Expert:innen und Fachkräften unerlässlich. Dafür ist jedoch ein solides Verständnis der Rollen und Ziele des jeweils anderen in der Behandlung der Patient:innen erforderlich.
Ziel: Interdisziplinäres Onkologie-Trainingsprogramm
INTERACT-EUROPE 100, das Nachfolgeprojekt von INTERACT-EUROPE, ist im Dezember 2023 gestartet und auf drei Jahre ausgelegt. Es wird von der Europäischen Union im Rahmen des europäischen Plans zur Krebsbekämpfung kofinanziert. 38 Partnerorganisationen aus 15 Ländern sind an der Initiative beteiligt. Ziel des Projekts ist, in jedem Krebszentrum in Europa neue Standards für die Teamarbeit und die Patient:innenversorgung zu schaffen. Dazu soll ein neues interdisziplinäres Onkologie-Trainingsprogramm entwickelt werden.
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg bringt mit Prof. Dr. Marco Kalz, Dr. Taibe Kulaksız und Jana Steinbacher ihre Expertise im didaktischen Design und der Entwicklung von technologiegestützten Lernaktivitäten in das Projekt ein. Das Team arbeitet dabei eng mit dem Universitätsklinikum Heidelberg, der Turku University of Applied Sciences sowie der Goethe-Universität Frankfurt und der Polytechnischen Universität Valencia zusammen.
Im Rahmen des Projekts werden außerdem zwei neue Module entwickelt, die sich auf die pädiatrische Onkologie und die spezifischen Bedürfnisse vertriebener medizinischer Fachkräfte und Pflegebedürftiger aus der Ukraine konzentrieren.
Auftaktveranstaltung in Barcelona
Am 8. und 9. Februar 2024 fand in Barcelona unter Federführung der European Cancer Organisation (ECO) die Auftaktveranstaltung für INTERACT-EUROPE 100 statt, die zweite Phase des Projekts, das dieses Trainingsprogramm in 100 Krebszentren in ganz Europa implementieren wird. Die Veranstaltung diente dazu, Feedback und Wünsche der Stakeholder zu sammeln, zu denen sowohl Expert:innen als auch Patientenvertreter:innen zählen. Beim vorherigen Empfang im Regionalbüro der Europäischen Kommission in Barcelona tauschten sich Projektpartner:innen, politische Entscheidungsträger:innen und Patientenvertreter:innen miteinander aus. Die Auftaktveranstaltung fand im „Paediatric Cancer Centre Hospital Sant Joan de Deu (HSJD)“ statt, wo das Projekt präsentiert und im Austausch mit Direktor:innen von Krebszentren und Mitgliedern des Konsortiums diskutiert wurde.
Weitere Informationen
https://kalz.cc/project/interact100/ https://www.europeancancer.org/eu-projects/impact/interact-europe-100
Projektverantwortlicher
Prof. Dr. Marco Kalz, Fakultät II, Institut für Kunst, Musik und Medien - Medienbildung, Pädagogische Hochschule, Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg, +49 6221 477 331, kalz☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de
Medienkontakt
Dr. Birgitta Hohenester, Presse & Kommunikation, Pädagogische Hochschule, Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg, +49 6221 477 643, hohenester☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de
Foto (privat, v.l.): Jana Steinbacher (PH Heidelberg), Dr. med. Niall Brindl (Universitätsklinikum Heidelberg), Heli Mikkonen und Dr. Virpi Sulosaari (Turku University of Applied Sciences)
Prof. Dr. Marita Friesen neu im HSE-Vorstand
[velo] Dr. Marita Friesen, Professorin für Fachdidaktik aus dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich, ist das neueste Mitglied im Leitungsteam der Heidelberg School of Education (HSE). In der wissenschaftlichen Einrichtung von Pädagogischer Hochschule und Universität Heidelberg übernimmt sie – neben Prof. Dr. Michael Haus (Universität) – das Amt der Geschäftsführenden Direktorin. Friesen folgt auf Prof. Dr. Petra Deger, die ihr Amt nach sieben Jahren niedergelegt hat.
Als Mitglied des Direktoriums und im Kontext ihrer an der HSE verorteten Professur wirkt Friesen seit 2022 in Forschung und Lehre in der kooperativen Lehrkräftebildung am Standort Heidelberg. In der Ausbildung künftiger Mathematiklehrkräfte bringt sie sowohl an der Pädagogischen Hochschule als auch an der Universität Heidelberg Lehre in der Mathematikdidaktik aus, etwa im Verschränkungsmodul Geometrie des Master of Education (Sek I/Gym) beider Hochschulen. Im Zentrum ihres Interesses stehen Fragen der Gestaltung effektiver Lerngelegenheiten zur Verschränkung von Hochschul- und Schulmathematik sowie von Fachwissenschaft und Fachdidaktik. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die forschungsbasierte Entwicklung von Fortbildungen für MINT-Lehrkräfte im Verbundprojekt MINT-ProNeD, in dem Professorin Friesen mit Professor Dr. Markus Vogel (Pädagogische Hochschule) den Bereich der Mathematik verantwortet. Das im Kompetenzverbund lernen:digital angesiedelte Projekt bietet Lehrkräften adaptive und digital angereicherte Lernumgebungen und soll das Berücksichtigen heterogener Lernvoraussetzungen und den Einsatz digitaler Tools in der Unterrichtspraxis unterstützen.
„Ich freue mich sehr, von nun an als Geschäftsführende Direktorin die Arbeit an der HSE zu begleiten und mitzugestalten. Eine gute Kooperation zwischen Pädagogischer Hochschule und Universität ist entscheidend für die gemeinsame Weiterentwicklung einer qualitätsvollen Lehrkräftebildung am Standort Heidelberg und angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen in Schule und Lehrkräftebildung eine wichtige gemeinsame Aufgabe. Im Zentrum sollte dabei immer die Frage stehen, wie wir in Lehre und Forschung dazu beitragen können, unsere angehenden Lehrkräfte bestmöglich auf ihre künftigen beruflichen Anforderungen vorzubereiten, und welche Bedingungen dafür notwendig sind“, so Friesen. „Im Rahmen der HSE wird bereits eine Vielzahl innovativer Veranstaltungen und Formate angeboten, welche die Lehrkräftebildung am Standort bereichern. Ich freue mich daher besonders auf die Zusammenarbeit mit Professor Michael Haus und dem gesamten HSE-Team. Bei meiner Vorgängerin Petra Deger möchte ich mich ganz herzlich für die stets sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken sowie für die kollegiale Unterstützung im Rahmen der Amtsübergabe.“
Professorin Deger hatte seit Oktober 2017 gemeinsam mit der universitätsseitigen Leitung – zunächst Professorin Dr. Beatrix Busse, seit 2020 Professor Haus – die inhaltliche Konzeption, den Aufbau und die nachhaltige Etablierung der HSE als hochschulübergreifende wissenschaftliche Einrichtung von Pädagogischer Hochschule und Universität Heidelberg verantwortet. Die Soziologin möchte der Heidelberger Lehrkräftebildung durch den Wechsel in der HSE-Doppelspitze neue Impulse ermöglichen. „Ich freue mich, dass ich dazu beitragen konnte, die HSE als gemeinsamen Ort für Lehramtsstudierende und Forschende/Teacher Educators beider Hochschulen zu etablieren und die Lehrkräftebildung durch ein breites Spektrum hochschulübergreifender Projekte, Maßnahmen und Aktivitäten mit Leben zu füllen“, resümiert die scheidende Amtsinhaberin.
„Die Konsolidierung der HSE als auf Dauer gestelltes Zentrum der kooperativen Lehrkräftebildung ist nicht zuletzt Petra Degers Verdienst“, betont ihr ehemaliger Amtskollege Professor Haus. „Ihr gebührt mein herzlicher Dank für die hervorragende Zusammenarbeit. Von ihren Erfolgen – auch als versierte Leiterin großer Verbundprojekte und engagierte Netzwerkerin innerhalb wie außerhalb der Hochschulen – wird die HSE und mit ihr die Lehrkräftebildung im Verbund nachhaltig profitieren. Ich freue mich sehr, dass mit Marita Friesen so eine geeignete Nachfolgerin gewonnen werden konnte.“
Weitere Informationen finden Sie unter www.hse-heidelberg.de.
Zur Person
Marita Friesen studierte an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg die Fächer Mathematik, Geographie und Englisch für das Lehramt an Realschulen und legte nach dem ersten Staatsexamen zusätzlich die Magisterprüfung für Fachdidaktik in diesen Fächern ab. Nach dem zweiten Staatsexamen war sie sieben Jahre lang als Lehrerin tätig, bevor sie 2013 eine Abordnung an die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg erhielt. Dort wurde sie 2017 mit einer Arbeit zur Analysekompetenz zum Nutzen multipler Repräsentationen in Lehr- und Lernsituationen des Mathematikunterrichts promoviert. Nach einer Anstellung als Postdoktorandin im Fach Mathematik wechselte Friesen von Ludwigsburg an die Pädagogische Hochschule Freiburg, wo sie 2019 zur Juniorprofessorin für Fachdidaktische Professionalisierungsforschung berufen wurde. Im April 2022 hat die Pädagogische Hochschule Heidelberg sie auf die W3-Professur für Fachdidaktik aus dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich berufen. Seit April 2024 ist Marita Friesen Geschäftsführende Direktorin der Heidelberg School of Education, deren erweitertem Direktorium sie bereits seit 2022 angehört.
Professor Sehringer in hohem Alter gestorben
[red] Professor Dr. Wolfgang Sehringer ist am 3. Februar 2024 im Alter von 94 Jahren in seiner Heimat Schopfheim gestorben. Der Lehrer, Psychologe und renommierte Hochschullehrer wirkte über 20 Jahre im Fachbereich Pädagogische Psychologie an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Seine fachliche Expertise und seine menschliche Strahlkraft haben den Fachbereich und das Studium vieler Generationen von Lehramtsstudierenden geprägt.
Wolfgang Sehringer kam in Mannheim zur Welt und wuchs in Schopfheim auf, der Heimatstadt seines Vaters, eines evangelischen Pfarrers. Nach dem Abitur studierte Sehringer an den Universitäten in Freiburg im Breisgau, Basel, Kiel, Heidelberg und Reading. Sein Lehramtsstudium in Deutsch, Englisch und Geschichte schloss er mit dem Staatsexamen für das höhere Lehramt ab, sein parallel dazu durchgeführtes Psychologiestudium mit der Promotion (Freiburg im Breisgau 1956). 1958 heiratete er die Germanistin und spätere Gymnasiallehrerin Marliese Feßler (1927–2020).
Nach zweijähriger Tätigkeit als Lektor für Deutsche Sprache und Literatur an der University of Reading (1958–1960) war Sehringer zunächst Gymnasiallehrer in Lörrach und Schopfheim. 1968 wechselte er an die Pädagogische Hochschule Heidelberg, 1971 wurde er ebenda auf eine Professur für Pädagogische Psychologie berufen. Gastprofessuren führten ihn an die Universität Basel und an die Pädagogische Hochschule Erfurt. Nach seiner Pensionierung 1994 blieb er der Pädagogischen Hochschule Heidelberg für zwölf weitere Jahre eng verbunden.
Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählten die Psychologie der Kinderzeichnung und die optimale Zusammensetzung von Schulklassen, aber auch das Lehrerhandeln im Unterricht. Neben mehreren Fachbüchern legte er zahlreiche Beiträge in Fachzeitschriften, Lexika und Sammelbänden vor, auch international, so in Ungarn, Spanien und den Vereinigten Staaten.
2000 wurde Wolfgang Sehringer mit dem Ernst-Kris-Preis der SIPE (Société internationale de psychopathologie de l’expression et d’art-thérapie) ausgezeichnet. Ab 2001 war er Ehrenmitglied der Ungarischen Gesellschaft für Psychiatrie.
Foto: Lacher
Quellen: Dr. Petra Scheltwort, Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Karlsruhe, Wikipedia
FACHPOWER - PH-übergreifende Fortbildungsreihe
Lehrkräfte an ISP-Kooperationsschulen für das integrierte Schulpraktikum (ISP) sind die Hauptakteur:innen in der Betreuung der Studierenden im Praktikum. An diese richtet sich die PH-übergreifende digitale dreiteilige Fortbildungsreihe FACHPOWER, die gemeinsam von den Schulpraxisämtern organisiert wird. In drei Veranstaltungen werden die Lehrkräfte für die Unterstützung der Studierenden im Praktikum fit gemacht.
Der zweite Schulungstag fand am 13. März mit einer Einführung von Prof. Dr. Benjamin Fauth (Foto), dem Leiter der Abteilung Empirische Bildungsforschung am Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) statt. Im anschließenden fachinternen Austausch zu Praxismerkmalen qualitätsvollen Unterrichts wurde ein kollegialer Austausch zu tiefenstrukturellen Merkmalen im Unterricht angeregt. Praxislehrkräfte und Fachdidaktiker:innen loteten gemeinsam aus, wie der Unterrichtsfeedbackbogen gewinnbringend zum Einsatz kommen kann: https://ibbw-bw.de/,Lde/Startseite/Empirische-Bildungsforschung/unterrichtsfeedbackbogen_tiefenstrukturen. Der dritte Schulungstag findet am 19. Juni statt.
Eine Teilnahme ist an dieser Reihe zwar nicht mehr möglich. Aber wer Interesse an solchen Fortbildungen hat, kann eine Mail ans Zentrum für schulpraktische Studien (ZfS) schicken und wird dann automatisch benachrichtigt, wenn wieder eine ähnliche Reihe angeboten wird (prak-gs@ph-heidelberg.de).
Text: Isolde Rehm, Foto: Prof. Dr. Benjamin Fauth, Universität Tübingen
Zertifikatsstudium Extremismus und Radikalisierung abgeschlossen
Zwischen November 2023 und Februar 2024 fand der dritte Durchgang des Zertifikatsstudiums „Extremismus und Radikalisierung: Handlungskompetenz für die Bildungsarbeit mit Jugendlichen“ statt, der nun erfolgreich abgeschlossen wurde. Ziel des Angebots ist, die Teilnehmenden zu befähigen, verschiedene Formen von Extremismus und Radikalisierung zu erkennen und junge Menschen für die Thematik zu sensibilisieren. Teilnehmende sind Lehrkräfte und andere Personen im Bildungsbereich.
Ein weiteres Ziel des Zertifikatsstudiums ist auch, in begründeten Verdachtsmomenten die Gefahrenlage angemessen einzuschätzen sowie – je nach Sachlage - in Absprache bzw. Zusammenarbeit mit geeigneten Netzwerk-Akteur:innen gemeinsame zielführende Schritte für ein angemessenes Vorgehen einzuleiten.
Beim Zertifikatsstudium, das von der Professional School der Hochschule angeboten wird, kooperieren das Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik (Prof. Dr. Havva Engin), Mosaik e.V. (Dzeneta Isakovic) und Weisser Ring e.V. (Günther Bubenitschek) eng miteinander.
Das Zertifikatsstudium ist in drei thematische Blöcke unterteilt, die im Abstand von vier bis sechs Wochen digital stattfinden. Sie umfassen jeweils anderthalb Online-Seminartage; die Selbstlernphasen der Teilnehmenden werden durchgehend durch E-Learning-Kurse unterstützt. Jeder Block besteht aus einer forschungsbasierten Hinführung, Fallbeispielen, konkreten Anwendungsaufgaben für den Arbeitskontext sowie einem intensiven Austausch innerhalb der Gruppe. Im Zentrum stehen der persönliche Kontakt und der intensive Diskurs mit Expert:innen aus verschiedenen Fachbereichen und Praxisfeldern.
Angesprochen werden mit dem Angebot alle Berufsgruppen, die mit jungen Menschen arbeiten und für die das Thema Extremismus im Arbeitsalltag hohe Relevanz besitzt. Die Teilnehmenden des dritten Durchgangs kamen aus verschiedenen Bundesländern; sie arbeiten als Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter:innen, Sozialpädagog:innen sowie bei der Polizei.
Aufgrund der guten Rückmeldungen der Teilnehmenden sowie einer anhaltenden Nachfrage seitens interessierter Personen ist in Planung, im Herbst 2024 einen neuen Durchgang des Zertifikatsstudiums an den Start zu bringen.
Text: Prof. Dr. Havva Engin
Fortbildungsangebot für Kommunen
Wie können Kommunen Menschen mit Behinderung motivieren, sich aktiv an der Gestaltung von Strukturen und Angeboten im Quartier zu beteiligen? Diese Frage steht im Mittelpunkt von Fortbildungen, die die Bildungsfachkräfte des Annelie-Wellensiek Zentrums für inklusive Bildung (AW-ZIB) ab Herbst 2024 für Kommunen in Baden-Württemberg anbieten werden. Die Fortbildungen sind Teil der Strategie "Quartier 2030 – Gemeinsam.Gestalten." des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg.
Die Strategie "Quartier 2030 – Gemeinsam.Gestalten." möchte Akteur:innen bei der Quartiersentwicklung unterstützen, um die Lebens- und Arbeitsbedingungen in einem Quartier zu verbessern. Ein Schwerpunkt liegt dabei in Fortbildungsmöglichkeiten für diejenigen, die sich in der Quartiersentwicklung engagieren wollen. Die Quartiersakademie beim Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) vermittelt deswegen Fortbildungsmöglichkeiten zu diesem Thema.
Das AW-ZIB hat für kommunale Vertreter:innen aus Baden-Württemberg ein Fortbildungsangebot entwickelt. Dieses gliedert sich in verschiedene Bausteine: In den Input-Bausteinen werden die Erfahrungen der Bildungsfachkräfte zur Thematik vorgetragen und diskutiert. Folgende Themen werden dabei bearbeitet:
- Bedeutung von Service User Involvement: Wie können Nutzer:innen des Quartiers als Expert:innen in eigener Sache beteiligt werden?
- Auseinandersetzung mit Partizipationsprozessen und kommunaler Beteiligung sowie konkrete Vorschläge zu deren Umsetzung.
- Welche Barrieren kann es bei der Teilhabe an kommunalen Prozessen und bei Angeboten des Quartiers geben? Wie können diese reduziert werden?
Die Fortbildungsteilnehmenden erlangen Kenntnisse zu Lebenswelten von Menschen mit Behinderung und werden für verschiedene Lebenslagen im Quartier sowie für unterschiedliche Beteiligungschancen von Menschen mit Behinderung sensibilisiert. Darüber hinaus werden Bausteine entwickelt, mit denen die Bildungsfachkräfte auf die konkrete Situation vor Ort eingehen können.
In der Auftaktveranstaltung am 26. April 2024 (10:00-11:30 Uhr, digital über Zoom) erfahren interessierte Personen, die in den Kommunen Baden-Württembergs für nachhaltige Quartiersentwicklung verantwortlich sind, mehr über die Bedeutung des Einbezugs von Expert:innen in eigener Sache – wie zum Beispiel Menschen mit Behinderung. Das Team des AW-ZIB stellt in der Auftaktveranstaltung auch Fortbildungsinhalte vor – beispielsweise auf welche Barrieren Menschen mit Behinderung in der Partizipation an der Quartiersentwicklung stoßen. Die Auftaktveranstaltung wird finanziert aus Landesmitteln, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat.
Weitere Informationen zur Auftaktveranstaltung sowie dem Fortbildungsangebot der Bildungsfachkräfte finden Sie auf der Website des AW-ZIB: www.ph-heidelberg.de/aw-zib/fortbildung-fuer-kommunen/.
Text und Foto: AW-ZIB
Wirtschaftsministerin informierte sich über Girls‘ Digital Camps
[BaWü] Dr. Nicole Hoffmeister Kraut hat am 20. Februar das MINT Zukunftslabor der Hochschule besucht. Dort informierte sich die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg über das Verbundprojekt "Girls‘ Digital Camps", das die Hochschule mit der experimenta gGmbH durchführt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Nicole Marmé (Institut für Mathematik und Informatik) erhalten Schülerinnen der Klassen 5-8 konkrete Einblicke in digitale Anwendungen und Berufsfelder.
"Digitale Kompetenzen sind heute und in Zukunft wichtiger denn je. Sie sind wichtige Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen, Arbeiten und unseren Alltag geworden", betonte Hoffmeister-Kraut bei ihrem Besuch. "In Zukunft werden digitale Anwendungen und Technologien nochmal ganz neue Dimensionen erreichen und unsere Berufsbilder mitprägen. Deshalb ist es mir wichtig, dass Mädchen frühzeitig digitale Kompetenzen entwickeln und IT-Anwendungen und -Berufe für sich entdecken. Ohne Frauen, die daran mitarbeiten, verschenken wir vielfältige Perspektiven und Potenziale. Darum brauchen wir mehr Mädchen und junge Frauen, die sich für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) und IT-Anwendungen begeistern."
Deshalb hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg nach einer anfänglichen Modellphase das Transferprogramm Girls‘ Digital Camps auf alle Wirtschaftsregionen in Baden-Württemberg ausgerollt. Ziel der Girls‘ Digital Camps ist es, den digitalen Gender-Gap abzubauen, das geschlechtsspezifische Berufswahlverhalten aufzubrechen, jungen Frauen frühzeitig die Chancen digitaler Kompetenzen zu vermitteln und mehr Mädchen und junge Frauen für IT-Berufe zu gewinnen.
Neben der Vorstellung des Verbundprojekts durch die Pädagogische Hochschule Heidelberg erwartete die Wirtschaftsministerin an insgesamt vier Stationen eine eindrucksvolle Ergebnispräsentation der aktuellen Teilnehmerinnen. "Ich bin beeindruckt, was ihr hier in den letzten Wochen auf die Beine gestellt habt", lobt Hoffmeister-Kraut die Mädchen bei der abschließenden Übergabe kleiner Sachpreise als Wertschätzung für die besten und kreativsten Ergebnisse.
Die Ministerin freut sich, dass die Mädchen die Girls‘ Digital Camps so zahlreich nutzen, um sich spielerisch und voller Freude in IT und digitalen Anwendungen auszuprobieren und dabei ihre Stärken und Talente in diesen Bereichen entdecken. "Digitale Kompetenzen helfen bei der Lösung großer, zukunftsweisender Aufgaben unserer Gesellschaft, wie zum Beispiel der Bekämpfung des Klimawandels, der Umsetzung der Energiewende oder bei der Entwicklung nachhaltiger Mobilität", so die Ministerin. "Unser Land braucht mehr Frauen, die unsere digitale Zukunft aktiv mitgestalten."
Quelle: www.baden-wuerttemberg.de
Dritte Modulprüfung erfolgreich bestanden!
Susann Bensch und Louisa Kabbe haben bei ihrer Qualifizierung zur Bildungsfachkraft am Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung (AW-ZIB) ihre dritte Modulprüfung erfolgreich bestanden. Für die Prüfung haben beide ein 40-minütiges Bildungsangebot geplant und für die Prüfungskommission ausgebracht. Das Thema des Bildungsangebots waren ihre persönlichen Lernerfahrungen.
Susann Bensch und Louisa Kabbe werden seit Herbst 2022 am AW-ZIB zu Bildungsfachkräften qualifiziert. Beide besuchten eine Schule mit dem sonderpädagogischen Schwerpunkt Geistige Entwicklung. Darüber hinaus haben sie auch inklusive Lern-, Arbeits- und Freizeiterfahrungen gesammelt, so dass die Erfahrungsexpertise des Zentrums im Bereich des inklusiven (außer)schulischen Lernens erweitert wird.
In ihrem dritten Qualifizierungssemester haben sich Bensch und Kabbe intensiv mit ihren persönlichen Lernerfahrungen sowie der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK), dem Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderung, beschäftigt. Dazu haben sie an Bildungsangeboten der Bildungsfachkräfte hospitiert und auch schon kleinere Bausteine übernommen, um zu lernen, wie ein gutes Angebot aufgebaut und durchgeführt werden kann.
In ihrer Modulprüfung haben sie die theoretischen Inhalte und die praktischen Erfahrungen verbunden: Bensch und Kabbe haben ein 40-minütiges Bildungsangebot geplant und für die Prüfungskommission ausgebracht. Thema des Bildungsangebots waren ihre Lernerfahrungen. Gemeinsam haben sie einen Ablaufplan erarbeitet und Lernziele für die Teilnehmenden formuliert. Mit ihrer Qualifizierungsleitung Noemi Heister haben sie auch die dazugehörige PowerPoint-Präsentation erstellt.
Die Qualifizierungsteilnehmerinnen haben in ihrem Bildungsangebot vorgestellt, was aus ihrer Sicht für einen guten inklusiven Unterricht erforderlich ist und wie eine inklusive Beschulung mit dem Artikel 24 (Recht auf Bildung) der UN-BRK zusammenhängt. Im Anschluss hat die Prüfungskommission, die aus der Pädagogischen Leitung Sarah Maier und den Bildungsfachkräften Anna Neff und Thorsten Lihl bestand, Fragen gestellt und mit den Qualifizierungsteilnehmerinnen über die Inhalte diskutiert – zum Beispiel darüber, mit welchen Barrieren sie beim Lernen umgehen mussten.
Weitere Informationen zur Qualifizierung finden Sie auf der Website des AW-ZIB: https://www.ph-heidelberg.de/aw-zib/qualifizierung/
Text und Foto: AW-ZIB
Beratungstage nicht nur für Erstsemester vom 8.-12.4.
https://www.ph-heidelberg.de/beta/beratungstage-im-sose-2024/
Festakt: "10 Jahre Graduate School" am 17.4.
https://www.ph-heidelberg.de/graduate-school/ueber-die-graduate-school/10-jahre-graduate-school/