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Pädagogische Hochschule Heidelberg
April 2025

Unterzeichnung der Vereinbarung der Hochschulfinanzierung
[velo] Das Land Baden-Württemberg hat sich mit den Hochschulen auf die Hochschulfinanzierung bis 2030 verständigt. Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Wissenschaftsministerin Petra Olschowski und Finanzminister Dr. Danyal Bayaz sowie die Leitungen der 45 staatlichen Hochschulen und der fünf medizinischen Fakultäten haben die Vereinbarung in Stuttgart unterzeichnet. Die PH Heidelberg wurde durch Rektorin Prof.in Dr.in Karin Vach und Kanzlerin Stephanie Wiese-Heß vertreten.
"Die Hochschulfinanzierungsvereinbarung 2026 bis 2030 unterstreicht die Bedeutung von Bildung als Zukunftsinvestition, und wir an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg begrüßen den klaren politischen Willen der baden-württembergischen Landesregierung, auch in herausfordernden Zeiten verstärkt in Wissenschaft zu investieren, ausdrücklich“, erklärte Rektorin Vach im Anschluss an die Unterzeichnung.
Bildung ist das Fundament unserer Gesellschaft; sie entscheidet über die Zukunft unserer Kinder, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und unsere Wettbewerbsfähigkeit. Vach daher weiter: „Die HoFV III erkennt die entsprechende bisherige Arbeit unserer Wissenschaftler:innen und Mitarbeiter:innen an und gibt uns allen gleichzeitig für die nächsten Jahre einen stabilen finanziellen Rahmen. Hier danke ich ausdrücklich unserer Kanzlerin Stephanie Wiese-Heß, die als Mitglied der Verhandlungsgruppe, maßgeblich dazu beigetragen hat, dass die Haushaltsstellen weiterhin ausfinanziert sind und eine flexible Mittelbewirtschaftung möglich wird.“
Rektorin Vach betonte abschließend die Chance, die sich aus der nun unterzeichneten Vereinbarung ergeben: „Wir werden die Stärken unserer Hochschule gerade im Bereich der Lehrer:innenbildung sowie der bildungswissenschaftlichen Forschung weiter schärfen. Aus Heidelberg werden auch weiterhin starke Impulse für unsere Schulen, unsere Wirtschaft und die Gesellschaft kommen.“
Die Meldung des Ministeriums finden Sie unter mwk.baden-wuerttemberg.de.
Foto: Jan Potente
An der Seite von Prof. Dr. Marita Friesen, seit April 2024 Geschäftsführende Direktorin der HSE seitens der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, fungiert Prof. Dr. Silke Hertel derzeit kommissarisch als Geschäftsführende Direktorin seitens der Universität. Wie Prof. Dr. Karl-Heinz Dammer, Prorektor für Studium, Lehre und Internationalisierung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, gehört Hertel dem Direktorium als Prorektorin für Studium und Lehre der Universität Heidelberg bereits qua Amt an.
Ergänzt wird das Gremium durch vier einstimmig vom HSE-Rat vorgeschlagene und von den Rektoraten der Verbundhochschulen bestellte Professor:innen. Seitens der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wurden Prof. Dr. Tobias Dörfler (Institut für Psychologie/Pädagogisch-psychologische Diagnostik) und Prof. Dr. Manfred Seidenfuß (Institut für Gesellschaftswissenschaften/Abteilung Geschichte) als Mitglieder des Direktoriums bestellt. Beide sind der HSE seit vielen Jahren eng verbunden und engagieren sich in verschiedenen Funktionen intensiv in der kooperativen Lehrkräftebildung.
Das Rektorat der Universität Heidelberg bestellte den ehemaligen Geschäftsführenden Direktor Prof. Dr. Michael Haus (Institut für Politische Wissenschaft/Moderne Politische Theorie) sowie Prof. Dr. Ingrid Lohmann (Centre for Organismal Studies/Department of Developmental Biology) in das Direktorium der Verbundeinrichtung, die durch Lohmanns naturwissenschaftliche Perspektive die Lehrkräftebildung im MINT-Bereich weiter stärken kann. Beratende Mitglieder des Direktoriums bleiben Dr. Sebastian Mahner und Dr. Christiane Wienand als Geschäftsführung seitens der Pädagogischen Hochschule bzw. der Universität.
Das neu besetzte, interdisziplinär aufgestellte Direktorium kommt am 30. April zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Es wird in den nächsten zwei Jahren die strategische Entwicklung der HSE begleiten und sich weiterhin engagiert für die erfolgreiche Kooperation zwischen der Pädagogischen Hochschule und der Universität Heidelberg einsetzen, um die Lehrkräftebildung am Standort nachhaltig zu stärken.
Text: HSE, Foto: Heidelberg School of Education | Ronny Beckert
Bildunterschrift: Das neue HSE-Direktorium mit Prof. Dr. M. Haus, Prof. Dr. I. Lohmann, Prof. Dr. S. Hertel, Prof. Dr. M. Friesen, Prof. Dr. M. Seidenfuß (v. l.). Nicht im Bild die Mitglieder Prof. Dr. K.-H. Dammer, Prof. Dr. T. Dörfler, Dr. S. Mahner und Dr. C. Wienand.
Hochschulpartnerschaft mit PH Luzern weiter ausgebaut
[hop] Eine Delegation der Leitung der schweizerischen PH Luzern war am 14. Februar zu Gast an der Hochschule. Die beiden Pädagogischen Hochschulen pflegen seit vielen Jahren eine aktive Partnerschaft. Zahlreiche gemeinsame Forschungsprojekte und eine rege Studierenden- und Mitarbeitendenmobilität zeugen von einem intensiven und fruchtbaren Austausch.
Ein zentrales Element ist das von "swissuniversities", der Dachorganisation der Schweizer Hochschulen, unterstützte binationale Doktoratsprogramm EFFORT (Empirisch-Fachdidaktische Forschung & Transfer: Heidelberg-Luzern) zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Ziele des Besuchs waren insbesondere das persönliche Kennenlernen der beiden Rektorinnen, Prof. Dr. Karin Vach und Prof. Dr. Kathrin Krammer, sowie die Vertiefung der Zusammenarbeit der beiden Hochschulen. In Präsentationen und Gesprächsrunden ging es um die Weiterführung des gemeinsamen Doktoratsprogramms EFFORT, einen Vergleich strategischer Schwerpunktsetzungen und einen möglichen Ausbau der Beziehungen zu Themen der Nachhaltigkeit, die an beiden Hochschulen einen Schwerpunkt bilden. Führungen durch die verschiedenen Gebäude und die Vorstellung von Testzentrale, Medienzentrum und Maker Space gaben zudem Anregungen für Weiterentwicklungen an der eigenen Hochschule.
Am Austausch nahmen seitens der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Mitglieder des Rektorats und der Dekanate aller drei Fakultäten teil: Prof. Dr. Karin Vach (Rektorin), Prof. Dr. Alexander Siegmund (Prorektor für Forschung, Nachhaltigkeit und Digitalisierung), Prof. Dr. Christian Rietz (Fakultät I), Prof. Dr. Stefan Zöllner-Dressler (Fakultät II), Prof. Dr. Manuela Welzel-Breuer und Prof. Dr. Lissy Jaekel (Fakultät III). Das Treffen wurde organisiert durch Prof. Dr. Markus Rehm (Beauftragter für die Hochschulkooperation mit der PH Luzern und Co-Leiter EFFORT). Der Luzerner Delegation gehörten Prof. Dr. Kathrin Krammer (Rektorin) und Prof. Dr. Dorothee Brovelli (Prorektorin Forschung und Entwicklung) an.
Weitere Informationen zum Projekt EFFORT: https://www.phlu.ch/forschung/geschaeftsstelle-forschung-und-entwicklung/binationales-doktoratsprogramm-der-ph-luzern-und-der-ph-heidelberg.html
Foto (PHHD/Hohenester, von links nach rechts): Christian Rietz, Karin Vach, Markus Rehm, Kathrin Krammer, Lissy Jaekel, Dorothee Brovelli, Stefan Zöllner-Dressler, Manuela Welzel-Breuer; nicht im Bild: Alexander Siegmund

Bewerbung auf Deutschlandstipendien: ab sofort
[red] An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg werden zum kommenden Wintersemester erneut Studierende mit dem Deutschlandstipendium unterstützt. Für das Studienjahr 2025/2026 stehen 21 Stipendien zur Verfügung. Interessierte Studierende mit überdurchschnittlichen Studienleistungen und sozialem Engagement können sich bis zum 15. Mai 2025 bewerben.
Insgesamt 14 Stipendien für alle Studierende der Hochschule stehen über die Klaus Höchstetter Stiftung, die Sparkasse Heidelberg, die Familie Schweinhardt-Stiftung sowie den Freundeskreis ZONTA-Club Heidelberg e.V. zur Verfügung. Die sechs Stipendien der Vector Stiftung richten sich speziell an MINT-Studierende der lehramtsbezogenen Studiengängen der Sekundarstufe. Die Ausschreibung der Dr. Rainer Wild Stiftung richtet sich an Studierende des Bachelorstudiengangs Prävention und Gesundheitsförderung sowie an Studierende des Fachs Alltagskultur und Gesundheit.
Alle Stipendiat:innen erhalten - unabhängig von Einkommen oder BAföG - jeweils ein Jahr lang monatlich 150 Euro von der jeweiligen Stiftung und weitere 150 Euro vom Bund. Ein Anliegen der Stiftungen ist die Förderung der Persönlichkeitsbildung junger Menschen. Dieses Ziel verfolgt auch die Pädagogische Hochschule Heidelberg, die seit 2011 am Deutschlandstipendium teilnimmt. Sie richtet ihr Lehr- und Lernangebot daher konsequent an den zu erlangenden Kompetenzen der Absolvent:innen aus und legt besonderen Wert auf die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und sich gesellschaftlich zu engagieren. Eigenschaften, die auch bei der Auswahl der Stipendiat:innen berücksichtigt werden. Eine weitere Voraussetzung für die Vergabe sind exzellente fachliche Leistungen, entweder im Studium oder in den Schulzeugnissen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/stipendien.
Foto: Presse/PHHD
Besser lesen im Studium!
[red] Ein Online-Workshop unter Leitung von Dr. Miriam Kaluza. Dieser findet am Mittwoch, 30. April 2025 um 16.15 Uhr statt. Er richtet sich an alle Studierenden der PH HD, die erstmals mit wissenschaftlichen Texten arbeiten, an solche, die noch zügiger und effektiver Texte für Veranstaltungen, Prüfungen, Unterrichtsvorbereitung oder privat lesen möchten, sowie an Bald-Absolvent:innen, die in der Abschlussarbeitsphase den Überblick über Literaturberge bewahren und ihre Nerven schonen möchten.
Die Teilnehmer:innenzahl ist begrenzt. Die Anmeldung erfolgt via Stud.IP. Rückfragen können per Mail an Dr. Dalibor Cesak (cesak@ph-heidelberg.de) gestellt werden.
Foto: PHHD
Talk: "ISP im Ausland"
[red] Das Zentrum für schulpraktische Studien (ZfS) kooperiert mit ausgewählen deutschen Schulen in Südamerika, an denen Studierende das Integrierte Semesterpraktikum (ISP) absolvieren können. Am Dienstag, 22. April 2025 um 18.00 Uhr beantworten Studierende, die ihr ISP bereits im Ausland absolviert haben, sowie Ausbildungslehrkräfte aus Bogotá Fragen bezüglich des ISP im Ausland. Die Veranstaltung findet online via Zoom statt. Weitere Informationen sowie den Zoom-Link finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/studium. Foto: Presse/PHHD
Infoveranstaltung: Praktikum in China und Usbekistan
[red] Das Zentrum für schulpraktische Studien (ZfS) bietet ein Praktikumsprogramm sowohl in China als auch in Usbekistan an. Interessierte können sich im Rahmen einer Infoveranstaltung am Donnerstag, 17. April 2025 um 17.00 Uhr unverbindlich informieren. Die Veranstaltung findet online statt. Weitere Informationen sowie den Zoom-Link finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/studium. Foto: Presse/PHHD
Hands-on Nachhaltigkeit: kreatives Vor-Ort-Schulprojekt
[red] In diesem mehrteiligen Praxisworkshop am 30. April und 16. Juli an den St. Raphael Schulen lernen angehende Lehrer:innen kreative AG-Formate mit einem Fokus auf Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) kennen. Gemeinsam mit PH-Alumna und Lehrerin Luisa Brass werden eine Second-Hand-Börse und entsprechende Unterrichtsstunden geplant, bei denen Schüler:innen im Mittelpunkt stehen. Das Angebot der HSE richtet sich an Lehramtsstudierende aller Fächer und Schularten.
Mehr erfahren
Termine sind am 30. April und 16. Juli jeweils 14.15 bis 15.45 Uhr. Hinzu kommen Praxiseinsätze an der Schule. Interessierte Studierende der lehramtsbezogenen Studiengänge senden ihre Anmeldung mit Angabe ihrer Studien- bzw. Unterrichtsfächer bitte per E-Mail bis spätestens 22.04.2025 an zq-nachhaltigkeit@heiedu.uni-heidelberg.de. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Die Vergabe der Plätze wird in der Reihenfolge der Anmeldungen vorgenommen.
Der Workshop kann sowohl als Einzelangebot als auch im Rahmen der Zusatz-/Querschnittsqualifikation Nachhaltigkeit (ZQQ) als Praxisbaustein (3 LP) belegt werden. Die Teilnahme umfasst in jedem Fall die aktive Beteiligung am Kick-off- und am Abschlusstreffen sowie die Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation der Schultermine im Team und in Abstimmung mit der Lehrerin.
Weitere Informationen: www.hse-heidelberg.de/hands-on-nachhaltigkeit
Text: HSE, Foto: Presse/PHHD

Forschen für den Schulalltag
Schulunterricht besteht aus Multitasking. Kinder mit unterschiedlichsten Begabungen und kulturellen Hintergründen mitnehmen, neue Lernformen anbieten, demokratische Werte vermitteln und auch digitale Schul- und Unterrichtsentwicklung voranbringen – Lehrer:innen sind stetig gefordert, sich neuen Entwicklungen anzupassen. Wie die Forschung dazu beitragen kann, die Professionalisierung von Lehrkräften für die Schulpraxis zu erforschen und weiterzuentwickeln, war im März Thema des 6. IGSP-Kongresses „Professionalisierung durch schulische Praxis?“.
Der Veranstaltungsort an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg hätte nicht besser gewählt sein können, sagte Rektorin Prof.in Dr.in Karin Vach bei der Begrüßung im Festsaal. „Die Professionalisierung künftiger Lehrkräfte ist die DNA unserer Hochschule.“ Die Pädagogische Hochschule arbeite in vielfältiger Weise daran, angehende Lehrkräfte fit für den Berufsalltag zu machen.
Die Frage nach den Anforderungen für eine gute Schulpraxis sei hochaktuell und gleichzeitig ein Dauerbrenner, sagte Prof. Dr. Marcel Veber, Präsident der Internationalen Gesellschaft für Schulpraktische Studien und Professionalisierung (IGSP). Die Fachgesellschaft beschäftigt sich seit mehr als einem Jahrzehnt länderübergreifend mit Fragen der lehrberuflichen Professionalisierung und fördert den wissenschaftlichen Diskurs dazu.
Die mehr als 200 Teilnehmenden - Wissenschaftler:innen aller Statusgruppen wie Promovierende, Postdoktorand:innen und Professor:innen sowie Studierende und Lehrkräfte – stellten eigene Arbeiten vor. Sie diskutierten in Panels mit über 100 Vorträgen aktuelle Forschungsansätze und Entwicklungen zu Fragen der Professionalisierung im Kontext schulischer Praxis.
Wie lässt sich die neue Schulpraxis erforschen?
„Schule ist mehr denn je in Bewegung“, so auch die Einschätzung von Kongressleiterin Prof. Dr. Silvia Greiten. Der Druck durch die zunehmende Heterogenität der Klassen und die unbefriedigenden PISA-Ergebnisse sei immens. „Das klassische Unterrichtsmodell ist nicht die Zukunft, künftige Lehrkräfte müssen in der Lage sein, die Lernvoraussetzungen der einzelnen Schüler zu erkennen und offene Lernformate einzusetzen.“ Dabei müsse sich die Lehrer:innenbildung stetig mit verändern, um Studierenden das Rüstzeug für die Berufspraxis mitzugeben.
Die Tagung nehme in den Fokus, wie sich die aktuelle Schulpraxis erforschen lasse und welche Fragestellungen dafür entwickeln werden müssen, sagte die Wissenschaftlerin für Schulpädagogik und empirische Bildungsforschung. Dafür sei gerade die besondere Struktur der IGPS geeignet, die eine einzigartige Schnittstelle zwischen Praxis und Forschung bilde.
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg mache bereits gute Forschung in diesem Bereich, in enger Zusammenarbeit mit Projektschulen, so Greiten. „Doch wir müssen uns immer wieder fragen, wie Forschung in und mit der Schulpraxis so gelingen kann, dass die Schulen und die Lehrkräftebildung davon profitieren. Und auch, wie Hochschullehrende in Kontakt mit der sich rasant verändernden Schulpraxis bleiben können. Möglicherweise wären hier noch mehr Vernetzung und Austausch mit den Lehrkräften vor Ort hilfreich.“
Ein Tagungsband ist in Vorbereitung. Weitere Informationen zum Programm, den einzelnen Themen und Ansprechpersonen finden sich auf dieser Seite: https://www.ph-heidelberg.de/igsp-hd2025/startseite/
Text: Antje Karbe, Foto (PHHD/Hohenester): Rektorin Vach beim Grußwort mit Blick ins Auditorium
"Wie sinnvoll sind Smartphone-Verbote an Schulen?"
[red] Zu viel Bildschirmzeit ist vor allem für junge Menschen nicht gut. Deshalb wird immer wieder diskutiert, wie kürzlich bei der Sitzung der Bildungsminister:innen, ob die Handynutzung an Schulen eingeschränkt werden sollte. Doch eine wissenschaftliche Basis für Verbote gibt es nicht. Mediendidaktiker Prof. Dr. Marco Kalz hat sich im Interview mit dem MDR Radio zum Smartphoneverbot an Schulen geäußert: "Ich würde sogar sagen, dass man die Schulen dort pädagogisch didaktisch einschränkt“.
Kalz argumentiert u.a., dass man etwa Social Media selbst zum Inhalt des Unterrichts machen kann. Auch für eine schnelle Recherche sind Smartphones nützlich. Eine Einschränkung beim Schulprogramm und bei Medienentwicklungsplänen hält er nicht für sinnvoll. Wie der profilierte Mediendidaktiker noch argumentiert und wie sich andere Expert:innen zu diesem Thema äußern, kann im Interview des MDR: „Medienkonsum bei Jugendlichen. Wie sinnvoll sind Smartphone-Verbote an Schulen?“ unter https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/handy-smartphone-schule-verbot-eltern-wunsch-100.html nachverfolgt werden.
Marco Kalz hat zudem den Forschungsstand zum Thema auf seiner Homepage zusammengefasst, der hier nachgelesen werden kann: https://kalz.cc/2025/03/18/mobiltelefone-aus-schulen-verbannen/
Foto: Presse/PHHD
We are all Teacher Educators
Im Projekt «ExPiTe³ – Trinational Exchange on School Practice for Teacher Education» kooperieren die Pädagogische Hochschule Zug (Schweiz), die Pädagogische Hochschule Heidelberg (Deutschland) sowie die Saxion University (Niederlande) miteinander und mit verschiedenen Schulen an den jeweiligen Standorten. Von der Schweizerischen Nationalagentur für Austausch und Mobilität Movetia finanziert, untersucht das Projekt, wie Hochschulen und Schulen optimal zusammenarbeiten können, um Studierende auf den Lehrberuf vorzubereiten.
Das Motto lautet: „We are all Teacher Educators“. Internationale Praxislehrpersonen-Tandems tauschen sich in kollegialer Hospitation über ihre Arbeit mit Studierenden aus, Projekttreffen bieten Einblicke in verschiedene Kooperationskonzepte. Das Zentrum für schulpraktische Studien (ZfS) koordiniert das Treffen der Ausbildungsberater:innen von ISP-Kooperationsschulen mit den internationalen Gästen vom 14. bis 16. Mai 2025 in Heidelberg.
Das Projekt schafft ein internationales Weiterbildungsangebot für erfahrene Praxislehrpersonen und macht die Expertise anderer Hochschulen für das Schulfeld zugänglich. Die Laufzeit des Projekts erstreckt sich vom 1. August 2024 bis zum 31. Juli 2026. Insgesamt sind drei Projekttreffen geplant, von denen zwei online stattfinden. Das zentrale Projekttreffen in der Schweiz findet im November 2025 statt und kombiniert Schulbesuche mit dem Austausch der Kooperationspartner.
Text: Isolde Rehm, Foto (PHHD/Hohenester): Austausch zum Unterricht


Dr. Stine Albers folgt dem Ruf auf die Professur für Sachunterricht
Professorin Dr. Stine Albers folgt zum 1. April 2025 dem Ruf der Pädagogischen Hochschule Heidelberg auf die Professur "Didaktik des Sachunterrichts aus grundschulpädagogischer Perspektive". Stine Albers wird am Institut für Sachunterricht sowie am Institut für Erziehungswissenschaft tätig sein. Ihre Lehre ist im Primarbereich verortet.
Das Forschungsinteresse von Stine Albers liegt insbesondere auf Fragen nach Bildung, Heimat, kindlichen Zugängen zu Welt sowie einer Sach(unterrichts)didaktik. Mit Blick auf (angehende) Pädagog:innen liegt einer ihrer Schwerpunkte auf Fragen der (Selbst-)Reflektion. Sie ist mitverantwortlich für die Herausgabe der Buchreihe "Basiswissen Grundschule" sowie der online veröffentlichten Zeitschrift „widerstreit sachunterricht“. Stine Albers ist Sprecherin der Landesfachschaft Sachunterricht in Baden-Württemberg und als psychoanalytische Sozial- und Kulturwissenschaftlerin affiliiertes Mitglied der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV).
Weitere Informationen finden Sie in Kürze unter www.ph-heidelberg.de/institut-fuer-sachunterricht.
Text: Verena Loos & Prof. Dr. Stine Albers, Foto: Presse/PHHD
Zur Person
Stine Albers hat an der Universität Oldenburg Lehramt mit den Fächern Deutsch und Sachunterricht studiert. Als Promotionsstipendiatin des Landes Niedersachsens absolvierte sie den Promotionsstudiengangs "Prozesse fachdidaktischer Strukturierung" an der Universität Oldenburg und verfasste eine Dissertation zu Erwerbungslosigkeit als Thema in der Lehrer:innenbildung für den Sachunterricht in der Grundschule. Nach ihrer Promotion war sie an der Universität Bremen als Lektorin im Bereich des Sachunterrichts tätig. Zwischenzeitlich übernahm sie eine Vertretungsprofessur für Didaktik des Sachunterrichts an der Universität Oldenburg. Eine Rufannahme führte Stine Albers dann als Juniorprofessorin für Erziehungswissenschaft / Pädagogik und Didaktik der Primarstufe mit Schwerpunkt Sachunterricht an die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg. Nach erfolgreicher Tenuierung war sie dort seit letztem Jahr als Professorin tätig. Im April 2025 erfolgte der Wechsel auf die Professur "Didaktik des Sachunterrichts aus grundschulpädagogischer Perspektive" an die Pädagogische Hochschule Heidelberg.
Dr. Priska Sprenger übernimmt Mathematik-Juniorprofessur
[velo] Juniorprofessorin Dr. Priska Sprenger folgt zum 1. April 2025 dem Ruf der Pädagogischen Hochschule Heidelberg auf die Juniorprofessur mit Tenure-Track "Mathematik und ihre Didaktik". Sie wird ab sofort am Institut für Mathematik und Informatik lehren und ebenda ihr Forschungsprofil weiterentwickeln. Die Tenure-Track-Professur wird durch das Bund-Länder-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (Tenure-Track-Programm) gefördert.
Trotz ihrer noch recht jungen akademischen Laufbahn ist Sprenger sehr präsent in der (inter-)nationalen Forschungsgemeinschaft: So hielt sie etwa Hauptvorträge beim Arbeitskreis Grundschule, bei der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik und jüngst bei der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft. Sie hat nationale und internationale Veröffentlichungen in renommierten Zeitschriften (z. B. "ZDM - Mathematics Education") und war Mitherausgeberin der "Early Mathematics Learning – Selected Papers of the POEM Conference 2016". Ihre Rolle als Co-Leader der Arbeitsgruppe für frühe mathematische Bildung auf der Conference of the European Society for Research in Mathematics Education sowie ihre Aktivitäten im wissenschaftlichen Beirat der Stiftung Kinder forschen unterstreicht ihre Position in der Science Community der Mathematikdidaktik zusätzlich.
Schwerpunkte ihrer Forschung sind die Untersuchung mathematischer Lern- und Entwicklungsprozesse von Kindern zu unterschiedlichen Kompetenzen im Elementar- und Primarbereich, wie beispielsweise Strukturwahrnehmung und -nutzung oder Computational Thinking. Sprenger forscht interdisziplinär und nutzt innovative Erhebungsmethoden wie Eye-Tracking, um Wahrnehmungsprozesse zu untersuchen.
Ihre Forschungsarbeit prägt auch die wissenschaftliche Lehre der Juniorprofessorin, die äußerst positiv evaluiert wurde. Sie legt großen Wert auf eine praxisnahe und forschungsbasierte Lehre, die das selbstständige Denken und die individuelle Kompetenzentwicklung der Studierenden fördert. Sie bindet dabei aktuelle wissenschaftliche Fragestellungen ein und nutzt praxisnahe Beispiele, wie Videovignetten, um ein tieferes Verständnis zu fördern. Insbesondere ihre Forschung im Bereich Künstliche Intelligenz bietet innovative Ansätze in der Lehre, was für die zukunftsorientierte Qualifizierung von Studierenden wichtig ist.
"Mit großer Vorfreude blicke ich meiner zukünftigen Rolle an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg entgegen und bin gespannt auf die Zusammenarbeit mit den Studierenden und Kolleginnen und Kollegen", sagt Sprenger. "Ich freue mich sehr darauf, mich einzubringen und das Fach Mathematik, insbesondere im Bereich Primarstufe aktiv mitzugestalten."
Weitere Informationen finden Sie in Kürze unter www.ph-heidelberg.de/mathematik.
Foto: PHHD/Hohenester
Neue Doppelspitze: Lukas Pfister und Ayline Heursen
Promovieren kann eine einsame Sache sein. Jahrelange Recherche, akribische Schreibarbeit und der Fokus auf ein einzelnes Thema – da wird man schnell zum:zur Einzelkämpfer:in. Umso wichtiger sei es in solchen Phasen, sich mit anderen auszutauschen, fachlich wie auch sozial, finden Lukas Pfister und Ayline Heursen.
Die beiden frisch gewählten Vorsitzenden des Promovierendenkonvents der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wollen solche Netzwerke ausbauen. Die Grundlagen sind längst gelegt: Seit zehn Jahren – am 1. April 2025 jährte sich die Gründung – vertritt der Promovierendenkonvent die Interessen von Doktorand:innen der Heidelberger Hochschule. Darüber hinaus bieten Anlaufstellen wie die Graduate School und das Forschungsreferat Beratung, finanzielle Unterstützung und sogar ein Mentoringprogramm für Nachwuchsforschende an.
Dennoch finden Pfister und Heursen es wichtig, mehr gemeinsame Aktivitäten zu organisieren, die zum "Gemeinschaftsgefühl" der Promovierenden beitragen. "Wir wollen regelmäßig zu einem Stammtisch einladen, bei dem man mit anderen Fachbereichen in Kontakt kommt und nicht nur in der eigenen Bubble bleibt", sagt Pfister. Auch soll der Online-Treff für gemeinsame Schreibzeiten wiederbelebt werden: "Dafür verabredet man sich auf Zoom und setzt sich ein Ziel für die nächsten etwa drei Stunden“, erklärt Heursen. „Am Ende tauscht sich die Gruppe aus, wie es gelaufen ist."
Auch der hochschulübergreifende Austausch gehört dazu, beispielsweise in der Sommerakademie der Graduiertenakademie der Pädagogischen Hochschulen Baden-Württembergs. Diese findet am 4. und 5. Juli 2025 an der PH Heidelberg statt und hält für die Promovierenden zahlreiche Workshops und Kurse bereit.
Wie hilfreich gute Kontakte sein können, wissen die beiden Sprecher:innen aus eigener Erfahrung: Ayline Heursen promoviert seit Juli 2024 im Bereich Mathematik, Lukas Pfister seit Januar 2024 in der Erziehungswissenschaft. Beide haben sich schon während ihres Studiums in Hochschulgremien engagiert. Denn: Wer eine Situation verbessern wolle, müsse sich auch einbringen, findet Heursen: "Das Engagement bringt mir zudem Motivation für meine eigene Forschung." Die Arbeit im Konvent sei eine tolle Chance, Einfluss auf Hochschulprozesse zu nehmen, meint auch Pfister. Als Beispiel nennt er die Überarbeitung der Promotionsordnung, in deren Überarbeitung der Konvent eingebunden ist. Gemeinsam mit Rektorat und der Graduate School planen Heursen und Pfister zudem eine Abschlussfeier für Absolvent:innen der Promotion.
Ayline Heursen und Lukas Pfister möchten in ihrer zweijährigen Amtszeit zudem Anlaufstelle für Anliegen jeglicher Art sein – und sie würden sich über weitere Mitstreiter:innen freuen. Zwar sind alle Doktorand:innen der Hochschule automatisch Mitglieder des Konvents, in dessen Mailingliste muss sich jedoch jeder proaktiv eintragen. "Wir haben noch Sitze in Gremien zu vergeben", sagt Pfister. Nicht zuletzt bereicherten verschiedene Perspektiven die Arbeit der Interessenvertretung, meint Heursen: "Wir beide können zwar aus unseren eigenen Erfahrungen berichten. Um aber alle Fachbereiche und Interessen abzudecken, ist jede helfende Hand wichtig und willkommen."
Weitere Informationen gibt es unter www.ph-heidelberg.de/promovierendenkonvent.
Text: Antje Karbe, Foto: PHHD/Hohenester
Zertifikat für Hochschuldidaktik an Deutschdozentin Dr. Christina Bär
[hop] Deutschdozentin Dr. Christina Bär hat sich erfolgreich weitergebildet und das „Baden-Württemberg-Zertifikat für Hochschuldidaktik“ erworben. Rektorin Prof.in Dr.in Karin Vach hat der Akademischen Rätin das ministeriell beurkundete Zertifikat Mitte Februar überreicht.
Rektorin Vach unterstrich bei der feierlichen Übergabe des Zertifikats, wie wichtig solche Fortbildungen sind: „Da die Pädagogische Hochschule Heidelberg Mitglied im Hochschuldidaktik Zentrum Baden-Württemberg (HDZ) ist, konnte Christina Bär – auch mit Unterstützung der Fakultät für Kultur- und Geisteswissenschaften – neue Anregungen für ihre unterschiedlichen hochschuldidaktischen Aufgaben in der Lehre erhalten und sich dadurch weiter professionalisieren.“
Das Zertifikat ist in die drei Module „Grundlagen der Hochschuldidaktik“, „Vertiefung in hochschuldidaktischen Themenbereichen“ und „individuelle Schwerpunktsetzung“ unterteilt. Besonders gefallen hat Christina Bär das breite Themenangebot zu Arbeitsbereichen, die in der Hochschuldidaktik relevant sind, wie etwa „Methoden in der Lehre“, „kompetenzorientiert prüfen“ oder „digitales Lehren und Lernen“. Bereichernd fand sie, dass die Veranstaltungen von Kolleg:innen aus verschiedenen Hochschulen in Baden-Württemberg und aus unterschiedlichen Fachbereichen besucht wurden. „So habe ich andere Fachkulturen besser kennengelernt und meine dadurch reflektiert“, resümiert sie. Auch die hohe Qualität der Fortbildungen hat sie beeindruckt.
Neues Seminarkonzept erlernt und umgesetzt
Zum Abschluss des Fortbildungsprozesses bot sich Christina Bär im Rahmen von Modul 3 die Möglichkeit zur individuellen Profilierung: „Hier habe ich ein neues Seminarkonzept zum digitalen Lehren und Lernen entwickelt und umgesetzt. Die Methode heißt „Inverted Classroom“. Die Studierenden erhalten ein digitales Materialangebot für das Selbststudium, mit dem sie fachliche Inhalte erarbeiten. Letztere werden dann in der Präsenzsitzung angewendet, sodass vor Ort mehr Raum für Übung und die Besprechung von Fragen der Studierenden bleibt. Ich setze das neue Seminarkonzept nun in der Veranstaltung „Sprachwissenschaftliche Grundlagen des Deutschunterrichts“ in der Grundbildung Deutsch um.“
Bei der Umsetzung der Methode konnte Christina Bär von ihrem Kollegen Prof. Dr. Christian Spannagel lernen, der diese Methode schon lange mit viel Erfolg in der Mathematik einsetzt, und sie freut sich über ihren Transfer ins Fach Deutsch. „Es war schön, einen Experten direkt vor Ort zu haben. Ich habe bei ihm hospitiert und mich mit ihm ausgetauscht, was ich sehr bereichernd fand“, sagt sie.
HDZ-Programm 2025 online
Über ein vielfältiges und praxisorientiertes Angebot an Workshops unterstützt das HDZ auch 2025 wieder Lehrende dabei, ihre didaktischen Kompetenzen weiterzuentwickeln. Die Lehrenden der Mitgliedshochschulen können aus über 150 Workshops zu aktuellen hochschuldidaktischen Themen wählen, die teilweise online, teilweise in Präsenz stattfinden. Die Workshops richten sich an alle Fachrichtungen und sind sowohl für erfahrene Dozierende als auch für Lehrkräfte in der Anfangsphase ihrer Lehrtätigkeit geeignet. Mindestens zwei Workshops werden jedes Jahr auch an der PH Heidelberg veranstaltet und von der Professional School koordiniert. Alle Veranstaltungen sind anrechenbar für das Baden-Württemberg-Zertifikat für Hochschuldidaktik.
Weitere Informationen sowie die Anmeldemöglichkeiten finden Sie auf der HDZ-Programmseite: https://tcmanager.scc.kit.edu/hdz/courses.do. Weitere Informationen zum Zertifikat, das Christina Bär absolviert hat, gibt es unter https://www.hdz-bawue.de/zertifikat/.
Foto: PHHD/Hohenester
Jubiläum für Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerd-Bodo von Carlsburg
[hop] Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerd-Bodo von Carlsburg feiert dieser Tage ein besonderes Jubiläum: Er setzt sich seit einem halben Jahrhundert für die Belange der Hochschule ein und hat sich international einen Namen gemacht, weil er maßgeblich die fruchtbaren wissenschaftlichen Beziehungen zu renommierten Universitäten in den baltischen Staaten initiiert und ausgebaut hat.
Im Namen der Hochschule danken Prorektor Prof. Dr. Karl-Heinz Dammer und seine Weggefährt:innen dem herausragenden Erziehungswissenschaftler: „Bodo hat sich 50 Jahre vorbildlich sowohl in wissenschaftlicher als auch persönlicher Hinsicht für die Pädagogische Hochschule Heidelberg eingesetzt“, so Prorektor Dammer.
Seit 1. März 1975 an der Hochschule
Der 1942 in Dresden geborene Erziehungswissenschaftler hat ein Lehramtsstudium an der Universität Hamburg absolviert und nach seiner Zweiten Staatsprüfung 1972 promoviert. Er war von 1973 bis 1975 Akademischer Rat an der Universität Wuppertal. Zum 1. März 1975 wechselte er an die Pädagogische Hochschule Heidelberg, wo er sich als Professor für Allgemeine Pädagogik auch mehrere Jahre als Institutsdirektor und Dekan der Fakultät engagierte. Seit seiner Emeritierung 2008 ist er bis heute der Hochschule als Lehrbeauftragter treu geblieben.
Ehrendoktorwürden und Verdienstmedaillen
Professor von Carlsburg hat sich international als Experte für den osteuropäischen Bildungsraum einen Namen gemacht. Regelmäßig hat er Gastprofessuren in Litauen (Vilnius) und Estland (Tallin) wahrgenommen. Für seine Verdienste um die intensive wissenschaftliche Kooperation zwischen Deutschland und den baltischen Staaten wurde er 1995 mit der Ehrendoktorwürde der Akademie für Bildungswissenschaften (Vilnius) der Vytautas Magnus Universität (Kaunas) ausgezeichnet. Auch die Universität Tallinn hat ihm 1999 die Ehrendoktorwürde verliehen.
Im Dezember 2023 hat die Vytautas Magnus Universität den herausragenden Einsatz von Gerd-Bodo von Carlsburg unterstrichen und ihn für sein Lebenswerk geehrt: Er erhielt die Verdiensturkunde und -medaille für seine langjährigen Verdienste um die Partnerschaft zwischen den Hochschulen in Litauen und Deutschland.
In der Nachfolge von Professor von Carlsburg hat Juniorprofessorin Dr. Anne Kirschner die Hochschulbeauftragung für die Kooperation mit der Vytautas Magnus Universität übernommen.
2012 wurde von Carlsburg bereits für sein internationales Engagement mit dem ersten Goldenen Zugvogel der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ausgezeichnet. Das Akademische Auslandsamt begründete die Auswahl unter anderem mit der vorbildlichen Organisation von Vorbereitungskursen für die Praktikant:innen. In diesen erwerben die Studierenden Grundkenntnisse der litauischen Sprache sowie landeskundliches Wissen und werden so bestmöglich auf ihr Praktikum vorbereitet.
Hervorragender Kenner der Historischen Pädagogik
Sein enormer produktiver Einsatz für die länderübergreifenden Kooperationen findet Ausdruck in drei Dutzend Bänden der Baltischen Studien zur Erziehungs- und Sozialwissenschaft, die er herausgegeben hat. Er ist zudem Herausgeber zahlreicher Reihen und Zeitschriften und ein hervorragender Kenner der Historischen Pädagogik.
Darüber hinaus engagiert er sich als Präsident des Weltbundes für die Erneuerung der Erziehung. Der Weltbund entstand 1921 als internationales Diskussionsforum der Reformpädagogik und arbeitet in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Reformschulen bis heute daran, eine zeitgemäße pädagogische Praxis, Forschung und Förderung sowie den Austausch pädagogischer Ideen und die Erprobung neuer Wege der Bildung und Erziehung voranzutreiben.
Die Hochschule wünscht Gerd Bodo von Carlsburg weiterhin produktives Tätigsein und aktive Einbindung in die wissenschaftliche Community.
Foto (privat): Verleihung von Verdiensturkunde und -medaille der Vytautas Magnus Universität an Professor von Carlsburg (links).

SUPER YOU: Selbstkompetenz entwickeln
[hop] SUPER YOU zielt darauf ab, die Selbstkompetenz von Jugendlichen insbesondere an (Haupt-)Schulen in Brennpunkten gezielt zu fördern. Wer vermittelt Selbstkompetenz besser als eine Schule, die für die eigenen Fragen und Belange die genau passenden Antworten entwickelt? Und zwar gemeinsam mit denen, die es betrifft. Die modulare Fortbildung findet in Präsenz sowie online am 8.5. und 3.6. statt und wird von der Professional School durchgeführt. Eine Anmeldung ist bis 5. Mai möglich.
Die Referierenden sind Florian Helfer, Lehrer und Akademischer Rat an der PH Heidelberg, sowie Marén Heinzelmann, Stellvertretende Schulleiterin.
SUPER YOU ist individuelles und systemisches Empowerment gleichermaßen:
durch die Befähigung von Jugendlichen, eigenständig zukunftsrelevante Kompetenzen zu entwickeln & ihr Potenzial auszuschöpfen
durch die Qualifizierung von Lehrkräften und anderen Bildungspraktikerinnen
durch die strukturelle Verankerung von Selbstkompetenzförderung an der Schule
Lehrkräfte werden in dieser Fortbildung qualifiziert, für ihre Schule passgenaue Selbstkompetenz stärkende Projekte zu entwickeln und mit ihren Schüler:innen umzusetzen.
Sie erhalten Antworten auf folgende Fragen:
Wie gestalte ich in Schule ein projektbezogenes Lernsetting, das Selbstwirksamkeit, soziale Eingebundenheit und Kompetenzerleben ermöglicht?
Wie können Schüler:innen als Expert:innen in eigener Sache beteiligt werden?
Welche Themen/Inhalte bieten sich als (Selbst-) Erfahrungsraum an?
Modul 1: Reflexion der Lehrkraftrolle in einem leistungsfreien Kontext
Modul 2: Methoden zur Stärkung der Selbstkompetenz
Modul 3: Praxiswissen zur Projektentwicklung in der Schule (Lernsettings, Schülerpartizipation, Erfahrungsräume)
Termine & Orte
Modul 1 und 2: Donnerstag, den 8.5.2025, 9:00 - 16:45 Uhr, in Präsenz, Transferzentrum der PH HD.
Modul 3: Dienstag, den 3.6.2025, 14:00 -17:00 Uhr, online per Zoom.
Zur Anmeldung geht es hier: https://www.ph-heidelberg.de/professional-school/unser-angebot/details/modulare-fortbildung-empowerment-durch-selbstwirksamkeit-super-you-in-praesenz-und-online/
Foto: PHHD/Hohenester

Sportunterricht Update: Vermittlungsimpulse für die Praxis
Am 19. März veranstaltete die Abteilung Sportpädagogik erstmalig die praxisorientierte Fortbildung „Sportunterricht Update“ für Sportlehrkräfte aller Schulformen. Im Fokus standen innovative Spielsportarten wie Street Racket, Roundnet und Mini-Fußball, die den Sportunterricht abwechslungsreicher und motivierender gestalten können.
Die Fortbildung bot den Teilnehmenden die Gelegenheit, sich mit diesen neuen Sportarten vertraut zu machen. Street Racket kombiniert Elemente aus Tennis und Badminton, Roundnet ist ein spannendes Teamspiel mit einem netzartigen Aufbau und Mini-Fußball ermöglicht es, ein sicheres und freudvolles Spielerlebnis im Schulsport zu schaffen.
„Ziel dieser Veranstaltung ist es, interessierten Sportlehrkräften neue Ideen und Impulse für den Sportunterricht zu vermitteln“, erklärt Timo Weber, der die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Sportprofessor Dr. Peter Neumann, dem ZSL Mannheim und in Kooperation mit der Unfallkasse Baden-Württemberg verantwortlich organisiert hat.
Zu Beginn der Veranstaltung erwartete die rund 30 teilnehmenden Lehrkräfte ein aktiver Einstieg in die Sportart Street Racket (Referent: Klaus Richter). Im Anschluss ging es weiter mit einem intensiven Workshop zum Roundnet, der alltagsnah und materialreduziert viele kreative Spielideen den Teilnehmenden vorstellte (Referent: Dr. Robert Zimmermann). Der abschließende Workshop widmete sich dem Mini-Fußball, einer pädagogischen Variante des klassischen Fußballs, die anfängersensibel und sicher für den Sportunterricht konzipiert ist (Referenten: Timo Weber & Peter Neumann).
Zum Abschluss der Veranstaltung gab es eine kurze Reflexionsrunde, in der die Teilnehmenden den Wunsch äußerten, diese Veranstaltung 2026 zu wiederholen.
Text: Timo Weber, Foto (privat): Beim Minifußball im Workshop

Gebärdensprachdolmetschen-Lehrende aus 3 Ländern zu Gast
[hop] Um miteinander in den Austausch zur Lehre in Studien- und Ausbildungsgängen Gebärdensprachdolmetschen zu kommen, gibt es ein DACH-Netzwerk, in dem sich Lehrende des Fachs aus Süddeutschland, Österreich und der Schweiz kommunizieren. Das Netzwerktreffen 2025 fand Anfang Februar an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg statt.
Nachdem die Treffen zunächst online stattfanden, gab es Ende Februar 2024 ein erstes Präsenz-Treffen in Innsbruck. In diesem Jahr richtete der Studienstandort Heidelberg das Netzwerktreffen am 7. und 8. Februar aus. Lehrende aus Innsbruck, Zürich, Landshut und Heidelberg kamen zusammen, um sich zur Gebärdensprach- und Dolmetschlehre auszutauschen.
Für den Samstag hatten sich Markus Fertig und Prof. Dr. Uta Benner (Abteilungsleitung Gebärdensprachdolmetschen) ein besonderes Programm überlegt. Prof. Dr. Johannes Hennies, Pädagogik und Didaktik der Gehörlosen und Schwerhörigen, gab einen Einblick in die wissenschaftliche Sammlung zu Deaf History (Lothar Scharf) der Stiftung Pro Kommunikation in Baden-Württemberg. Die Sammlung ermöglicht einen guten Überblick über die Geschichte tauber Menschen. Im Anschluss führte Johannes Hennies durch Heidelberg und folgte dabei mit den interessierten Gästen und Kolleg:innen den Spuren tauber Menschen in der Stadt.
Es hat sich wieder gezeigt, wie wertvoll standortübergreifender Austausch und Vernetzung ist, sodass eine Fortführung der Treffen auch 2026 geplant ist.
Foto: privat

PH Heidelberg war im Professorinnenprogramm 2030 erfolgreich
Anerkennung für eine starke Gleichstellung: Die PH Heidelberg hat sich für das Professorinnenprogramm 2030 des Bundes und der Länder qualifiziert. In der aktuellen Auswahlrunde wurde ihr Gleichstellungskonzept von einem externen Gremium - Expert:innen für Gleichstellungs- und Karrierefragen aus Wissen-schaft, Kunst und Hochschulen - begutachtet und positiv bewertet. Die Heidelberger Hochschule hat nun die Möglichkeit, Förder-gelder für bis zu drei erstberufene Professorinnen zu beantragen.
Die Mittel in der Höhe dieser Professuren können dann für gleichstellungsfördernde Maßnahmen verwendet werden, die in der erfolgreichen Hochschulbewerbung eingereicht wurden. Insgesamt wurden für diese Förderrunde 56 Hochschulen ausgewählt, die mit ihren gleichstellungspolitischen Zielen, Strukturen und Maßnahmen überzeugten.
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg versteht Gleichstellung als Querschnittsaufgabe und gehört zu den wenigen Hochschulen, die ihre Professuren bereits fast paritätisch besetzt haben: Im Jahr 2024 lag der Frauenanteil bei den Professuren bei 48,7 Prozent. Bundesweit liegt der Frauenanteil der Professor:innen bei rund 29 Prozent. Doch auch an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg entscheidet sich ein überproportional großer Anteil von Frauen gegen einen Verbleib in der Wissenschaft: Der Anteil der weiblichen Studierenden liegt bei 71,4 Prozent; je höher aber die wissenschaftliche Karrierestufe, desto niedriger der Frauenanteil.
Nach dem sogenannten Kaskadenmodell sollten sich Geschlechterproportionen auch auf den folgenden Qualifizierungsstufen abbilden. "Aus diesem Grund liegt der Fokus der gleichstellungsfördernden Maßnahmen im erfolgreichen Gleichstellungskonzept auf der Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses, beispielsweise im Bereich der Promotionen und Postdocs", sagt Dr. Frauke Janz, die Gleichstellungsbeauftragte der Pädagogischen Hochschule. Zu solchen Maßnahmen gehören unter anderem die Finanzierung von Promotions- und Überbrückungsstellen für Nachwuchswissenschaftlerinnen (je eine bei derzeit einer erstberufenen Professorin). Die Hochschule bietet Wissenschaftlerinnen des akademischen Mittelbaus unter anderem die Möglichkeit, für einen begrenzten Zeitraum ihr Aufgabenprofil zugunsten eigener Forschungstätigkeit zu verändern. Zudem können Forscherinnen Mittel für Hilfskräfte sowie Reise- und Tagungskostenzuschüsse beantragen.
"Das erfolgreiche Abschneiden im Professorinnenprogramm 2030 freut uns sehr und zeigt, dass die Pädagogische Hochschule Heidelberg im Bereich der Gleichstellung auf dem richtigen Weg ist", sagt Prof.in Dr.in Rektorin Karin Vach. Im Programmzeitraum sei bereits eine Professur mit einer erstberufenen Frau besetzt worden, ergänzt Kanzlerin Stephanie Wiese-Heß. "Damit können wir nun zügig die Fördergelder zur Umsetzung der Gleichstellungsmaßnahmen beantragen."
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/gleichstellung-und-diversitaet.
Text: Antje Karbe; Foto: Sabine Felber


Heidelberger bildungspolitisches Gespräch "Demokratiebildung" am 10.04.:
https://www.ph-heidelberg.de/hbg/termine/10-april-2025/
Bodenseeländertagung 2025 vom 23.-24.4.:
https://bdh-bw.de/bota25/