Ausgabe 10 - Dezember 2019
[hop] Digitalisierung und neue Technologien werden immer bedeutsamer in der Lehrerbildung. Der erste Beitrag berichtet über eine Tagung an der Hochschule mit knapp 200 Teilnehmenden zum Thema „Digitalisierung in der ersten Phase der Lehrerbildung“; den Impulsvortrag hielt Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Eine neue Stiftungsprofessur für Informatik und ihre Didaktik, gefördert von der Carl-Zeiss-Stiftung, soll (angehende) Lehrkräfte aller Schulformen und -stufen im Fach Informatik aus- und weiterbilden. Im Themenfeld Internet angesiedelt ist das Projekt PROTECT, das Wege aus der Spiel- und Internetsucht von Jugendlichen erforscht und bereitstellt. Es wird für weitere drei Jahre gefördert und landesweit ausgebaut.
Digitalisierung in der ersten Phase der Lehrerbildung
180 Teilnehmende bei der 3. Fachtagung Lehrerbildung Baden-Württemberg in Heidelberg – Impulsvortrag von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Text: Dr. Corinna Assmann und PD Dr. Bernd Hirsch
Auf Einladung der Heidelberg School of Education kamen am 7. November im Altbau der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Vertreterinnen und Vertreter der lehrerbildenden Hochschulen Baden-Württembergs sowie weiterer Einrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet zusammen, um sich zum Thema „Digitalisierung in der ersten Phase der Lehrerbildung“ auszutauschen und zu vernetzen. Die Fachtagung verband die theoretische Diskussion grundlegender Fragen zur Digitalisierung mit good-practice-Beispielen aus einzelnen Fächern und Projekten.
Nach Tübingen (2017) und Freiburg (2018) übernahm dieses Jahr die Heidelberg School of Education (HSE) die Ausrichtung der Fachtagung für lehrerbildende Einrichtungen in Baden-Württemberg. Unter dem Motto „Digitalisierung in der ersten Phase der Lehrerbildung – Chancen, Herausforderungen, Risiken“ trafen sich in Heidelberg rund 180 Teilnehmende, um sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren, eigene Ergebnisse zu präsentieren und sich mit Kolleginnen und Kollegen zu vernetzen. Darunter waren Vertreterinnen und Vertreter der lehrerbildenden Hochschulen in Baden-Württemberg, der Seminare für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte (SAF), des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) sowie verschiedener Digitalisierungsprojekte von Hochschulen auch über die Landesgrenzen hinaus und viele weitere Interessierte und in der Lehrerbildung Aktive.
Impulsvortrag von Wissenschaftsministerin Bauer
Nach den Grußworten von Prof. Dr. Hans-Werner Huneke (Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg), Prof. Dr. Anja-Désirée Senz (Prorektorin für Studium und Lehre der Universität Heidelberg) und Prof. Dr. Petra Deger (Geschäftsführende Direktorin der HSE) markierte der Impulsvortrag von Theresia Bauer MdL (Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg) den inhaltlichen Auftakt der Tagung. In ihrem Beitrag betonte sie die Bedeutung von Austauschformaten wie der Fachtagung, in denen sich eine gewinnbringende Kultur der Zusammenarbeit über Institutionen und Disziplinen, über Theorie und Praxis sowie über Regionen hinweg widerspiegle. Die darin sichtbar werdende Bereitschaft, miteinander und voneinander zu lernen, sei eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreiche Lehrerbildung.
Im Anschluss hob Prof. Dr. Mandy Schiefner-Rohs (TU Kaiserlautern) in ihrer Keynote hervor, dass zunächst eine Verständigung stattfinden müsse, was Digitalisierung in Schule und Lehrerbildung generell und in der Professionalisierung angehender Lehrkräfte im Besonderen bedeute. Mit ihrem Titel „‚Alles beim Neuen‘ – Lehrer*innenbildung unter der Perspektive von Digitalisierung“ griff sie das Motto des Landesprogramms digital@bw auf, um zu zeigen, dass das Thema, obschon bereits seit den 1990er Jahren unter dem Begriff der Mediendidaktik präsent, spezifisch neue Aspekte mit sich bringe, mit eigenen Anforderungen an die Lehrerbildung, die entsprechend untersucht, verstanden und diskutiert werden müssten. Dabei betonte sie die Notwendigkeit einer stärkeren Subjektorientierung, die sich von der gängigen Metapher des „Fit-machens“ löse, um stärker die sozio-materiellen Praktiken in den Blick zu nehmen und unter der Perspektive von Digitalisierung neu zu gestalten.
Schnelle Umsetzung in den Schulen unumgänglich
In der von Dr. Tobias Endler (HSE) moderierten Podiumsdiskussion waren sich Ministerin Bauer und Prof. Schiefner-Rohs einig, dass der durch den rasanten technischen und gesellschaftlichen Wandel erzeugte Handlungsdruck eine schnelle Umsetzung in Schulen und Hochschulen unumgänglich mache. Dies stellten die Diskutantinnen u. a. mit Hinweis auf die jüngste International Computer and Information Literacy Study (ICILS) klar, auf die an diesem Tag mehrmals verwiesen wurde. Als Nucleus der überfälligen Transformation in den Hochschulen könne nach Schiefner-Rohs die im Zuge der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ neu aufgestellte Lehrerbildung wirken, für die die transdisziplinäre Perspektive konstitutiv sei. Ministerin Bauer schloss sich dieser Einschätzung an und wies auf das Potenzial der Schools of Education hin, Impulse zu setzen und neue Wege zu denken. Die Frage der Nachhaltigkeit und Verstetigung von Projekten und Förderprogrammen durch eine Überführung in dauerhafte Strukturen spiele dabei eine essenzielle Rolle, wie Schiefner-Rohs ergänzte.
Gab es während der Mittagspause die Gelegenheit, den Gedankenaustausch im kleineren Kreis fortzusetzen, so konnten sich die Teilnehmenden der diesjährigen Fachtagung beim Gang über den „Markt der digitalen Möglichkeiten“ über ein breites Themenspektrum informieren. Die 15 Poster- bzw. Videopräsentationen gewährten interessante Einblicke in fachlich, medienpädagogisch oder studienberatend innovative Projekte zur Digitalisierung in der ersten Phase der Lehrerbildung an den Hochschulstandorten Heidelberg, Karlsruhe, Ludwigsburg, Stuttgart und Tübingen sowie Aachen, Regensburg und Saarbrücken.
Workshops mit „good-practice-Beispielen“
Die anschließende Workshop-Phase bot einen vertieften Einblick in ausgewählte good-practice-Beispiele und Raum für intensivere Diskussionen: Workshop I setzte sich mit allgemeinen Bildungsfragen in deren Verknüpfung mit fachdidaktischen Konzepten auseinander. Eine zentrale Frage der Diskussion war, wie sich Lerninhalte und -ziele an Hochschulen durch Digitalisierung verändern und im Zuge einer forcierten Digitalisierung der Verlust vieler analoger Formate und Techniken zugunsten einer Selektion ausschließlich „digitalisierbarer“ Inhalte vermieden werden könne. Die Workshops II und III widmeten sich Beispielen aus der Fächerpraxis und blickten aus der Perspektive der MINT- bzw. der geisteswissenschaftlichen Fächer auf die Vermittlung digitaler Kompetenzen an Lehramtsstudierende. Hier zeigte sich, dass Beispiele für produktive Einsatzmöglichkeiten digitaler Tools zahlreiche Anreize und Anknüpfungsmöglichkeiten für andere Fächer bieten, was Eingang fand in eine Diskussion zu den Vorzügen einer inter- oder transdisziplinären Herangehensweise an das Thema Digitalisierung. In beiden Workshops wurden auch Angstgefühle und Ressentiments gegenüber neuen (digitalen) Medien thematisiert, deren Überwindung eine zentrale Aufgabe für alle Phasen der Lehrerbildung darstelle. Workshop IV fokussierte Einsatzmöglichkeiten digitaler Medien in Lehr-/Lernsituationen und brachte hier unterschiedliche Perspektiven ins Spiel – von übergeordneten Fragen der Kompetenzvermittlung und Curriculumsentwicklung über die Möglichkeiten von Lernplattformen und E-Learning-Angeboten ergänzend zur traditionellen Präsenzlehre bis hin zu konkreten Anwendungsbeispielen mit Augmented-Reality-Lehrmaterialien.
Insgesamt machten die Workshops deutlich, dass es gerade zum Thema Digitalisierung in der Lehrerbildung ein erhebliches Interesse an good-practice-Beispielen und erfolgreichen, praxiserprobten Projekten mit Modellcharakter gibt. Im Abschlussplenum fassten Dr. Christiane Wienand und Dr. Sebastian Mahner (beide Geschäftsführung der HSE) als zentrales Ergebnis des Tages zusammen, dass die Digitalisierung der Lehrerbildung sich in einem Dreieck unterschiedlicher Ansprüche entfalte: erstens dem Handlungsdruck aus Politik und Gesellschaft, zweitens dem hochschuleigenen Anspruch, wissenschaftlich fundiert und didaktisch sinnvoll vorzugehen, und drittens der Forderung nach Nachhaltigkeit. Weitere Ideen und Anregungen wurden im Laufe des Tages von allen Beteiligten über ein digitales Tool eingereicht und gesammelt, sodass zum Ende der Veranstaltung mögliche Ansatzpunkte für die weitere Zusammenarbeit präsentiert werden konnten. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden zur Fachtagung waren durchweg positiv und unterstrichen noch einmal die Bedeutung solcher Austausch- und Vernetzungsgelegenheiten. Auch die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Landesregierung zeigten sich sehr interessiert an der Fortführung dieses Formats.
PROTECT zu Computerspielabhängigkeit landesweit ausgebaut
Baden-Württemberg fördert Psychologie-Projekt von Jun.-Professorin Lindenberg über weitere drei Jahre
[velo] Die Hochschule will das am Institut für Psychologie entwickelte Programm "Professioneller Umgang mit technischen Medien" (PROTECT), das die Internet- und Computerspielabhängigkeit bei Jugendlichen nachweislich reduziert, landesweit an Schulen bringen. Ziel ist es, dem Entstehen von Internetbezogenen Störungen frühzeitig entgegen zu wirken. Die Projektleitung hat Jun.-Prof. Dr. Katajun Lindenberg inne. Das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg fördert das Vorhaben "Gründung einer landesweiten Disseminationsstruktur für PROTECT-Präventionsprojekte" (PROTECTdissemination) für drei Jahre mit rund 364.000 Euro.
Aktuelle Studien zeigen, dass etwa 97 Prozent der 12- bis 19-Jährigen in Deutschland ein eigenes Smartphone besitzen; 2010 waren es lediglich 14 Prozent. Etwa sechs Prozent der Jugendlichen leiden unter sogenannten Internetbezogenen Störungen: "Sie ziehen sich häufig zurück und vernachlässigen Freunde, frühere Hobbies und schulische Pflichten. Die Leistungsfähigkeit nimmt ab, die Konflikte mit Eltern und Lehrkräften nehmen zu. Ihre Lebensqualität wird maßgeblich beeinträchtig", erklärt Junior-Professorin Dr. Katajun Lindenberg.
2018 hat die Weltgesundheitsorganisation Computerspielabhängigkeit offiziell als Krankheit eingestuft und zur Entwicklung von Präventionsmaßnahmen aufgerufen. Das international erste Programm, das die Internet- und Computerspielabhängigkeit bei Jugendlichen nachweislich signifikant reduziert, ist PROTECT: Von Lindenberg und ihrem Team entwickelt, lernen die Schülerinnen und Schüler dabei den funktionalen Umgang mit Alltagsproblemen und werden befähigt, technische Medien in einem angemessenen Umfang zu nutzen.
Damit Schülerinnen und Schüler in ganz Baden-Württemberg von dem Programm profitieren können, sollen nun im Rahmen von PROTECTdissemination landesweit Trainerinnen und Trainer fortgebildet werden. Diese werden befähigt, in Schulen Interventionen zur Prävention von Internetbezogenen Störungen durchzuführen: Hierzu durchlaufen sie zunächst 32 theoretische Unterrichtseinheiten, in denen sie die Vermittlung der PROTECT-Interventionen sowie eine Informationsvermittlung zum gesunden Umgang mit Medien lernen. Im Anschluss sind 16 Unterrichtseinheiten praktische Fortbildung vorgesehen, die an Schulen durchgeführt und von erfahrenen PROTECT-Ausbilderinnen und -Ausbildern begleitet werden. Nach dem erfolgreichen Abschluss eines kompletten Trainings erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat, das sie zur selbständigen Durchführung des Programms befugt.
Zur Organisation von PROTECTdissemination ist der Aufbau von zwölf so genannten Regionalzentren geplant: Diese sollen sich aus Kommunalen Suchtbeauftragten und Mitarbeitenden aus Beratungsstellen zusammensetzen und als regionaler Ansprechpartner für die Schulen fungieren. Die Koordination der Trainings erfolgt zunächst zentral über die Pädagogische Hochschule Heidelberg; im Projektverlauf ist die Ausgründung eines Instituts geplant, das die nachhaltige Etablierung sicherstellen soll. Die Wirksamkeit des Vorhabens unter Alltagsbedingungen wird ab dem Frühjahr 2020 durch eine klinische Langzeitstudie untersucht, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/protect.
Hochschulen erhalten Stiftungsprofessur für Informatik
Carl-Zeiss-Stiftung fördert Professur an der Heidelberg School of Education für zehn Jahre
[velo] Die Pädagogische Hochschule und die Universität Heidelberg waren mit ihrem Verbundantrag in einer Ausschreibung der Carl-Zeiss-Stiftung erfolgreich: Die Stiftung fördert sie eine Professur für Informatik und ihre Didaktik über einen Zeitraum von zehn Jahren. Die Professur ist an der gemeinsamen Heidelberg School of Education verortet und soll (angehende) Lehrkräfte aller Schulformen und -stufen im Fach Informatik aus- und weiterbilden. Die Nachhaltigkeit ist durch die anschließende Übernahme der Stiftungsprofessur auf eine W3-Professur an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg gesichert.
Digitale Anwendungen sind aus der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken und bestimmen immer mehr Alltag und Beruf. Mit der Nutzung moderner Informationstechnologien sind insbesondere Kinder und Jugendliche bestens vertraut, das Wissen über die Wirkmechanismen von Informatiksystemen und über die informationstechnischen Hintergründe bleibt indes meist vage. Wer jedoch in einer zunehmend durch Digitalisierung geprägten Welt souveräne Entscheidungen für sich und andere treffen will, muss die Wirkungsweisen von digitalen Anwendungen verstehen und kritisch beurteilen können. Ministerin Theresia Bauer, Vorsitzende der Stiftungsverwaltung der Carl-Zeiss-Stiftung, fordert daher, dass Informatische Bildung - in Ergänzung zu den klassischen Kulturtechniken wie Lesen und Schreiben - in allen Schulformen fest im Unterricht verankert wird.
Bislang steht der großen gesellschaftlichen Bedeutung und Notwendigkeit von Informatischer Bildung als Teil von Allgemeinbildung das nur gering ausgestattete Fach Informatik sowohl an Schulen als auch in der Lehrerbildung gegenüber. Diesem Mangel will die Carl-Zeiss-Stiftung mit bundesweit fünf Stiftungsprofessuren für Informatik und ihre Didaktik entgegenwirken; eine davon wird in Heidelberg eingerichtet. Professor Dr. Christian Spannagel, Prorektor der Pädagogischen Hochschule und Professor für Mathematikdidaktik mit Schwerpunkt Informatik, begrüßt das Engagement der Stiftung: "Wir müssen Lehrkräfte aller Schularten in die Lage versetzen, Schülerinnen und Schülern zentrale Inhalte sowie Denk- und Arbeitsweisen der Informatik zu vermitteln - sei es im Schulfach Informatik oder in fächerübergreifenden Unterrichtskontexten wie etwa dem Sachunterricht der Grundschule. Nur so kann es gelingen, Schülerinnen bzw. Schüler auf das Leben in einer von Digitalisierung geprägten Welt vorzubereiten."
Professorin Dr. Anja-Désirée Senz, Prorektorin für Studium und Lehre der Universität Heidelberg, unterstreicht die gesellschaftliche Relevanz der Lehrerbildung im Kontext Digitalisierung: "Den Hochschulen kommt neben der fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen und bildungswissenschaftlichen Qualifizierung die bedeutende Aufgabe zu, angehende Lehrkräfte multiperspektivisch und forschungsnah mit den Implikationen der Digitalisierung vertraut zu machen und für Probleme wie Potenziale zu sensibilisieren."
Mit der nun eingeworbenen W3-Stiftungsprofessur soll die Informatikdidaktik in Heidelberg wieder vollumfänglich vertreten werden. Sie ist an der Heidelberg School of Education (HSE), der gemeinsamen hochschulübergreifenden Einrichtung der Universität und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, verortet. "Die HSE verfolgt unter anderem das Ziel, angehenden wie berufstätigen Lehrkräften Informations-, Medien- und Digitalkompetenzen zu vermitteln und Möglichkeiten zu deren kontinuierlicher Erweiterung zu bieten. Die Stiftungsprofessur für Informatik und ihre Didaktik ergänzt dieses Vorhaben bestens", betont Professorin Dr. Petra Deger, seitens der PH Geschäftsführende Direktorin der HSE.
Weitere Informationen finden Sie unter www.hse-heidelberg.de/hsedigital.
Hintergrund
Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung die älteste private wissenschaftsfördernde Stiftung in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.
Naturwissenschaftliche Grundbildung unterstützen
Internationales Projekt will Lehrkräfte besser auf differenzierten MINT-Unterricht vorbereiten
[velo] Unter der Leitung von Prof. Dr. Armin Baur und Dr. Susanne Rohrmann ist an der Hochschule das Projekt "Differentiation in Inquiry-based Learning (Focus Experimentation)" (DifferentiatInq) gestartet. Gemeinsam mit Universitäten und Schulen aus Finnland, Zypern, Österreich und Deutschland wollen die Heidelberger Forscher ein Differenzierungskonzept zur Förderung prozeduraler Kompetenzen in der naturwissenschaftlichen Grundbildung entwickeln. Ziel ist es, Lehrkräfte bestmöglich auf den naturwissenschaftlichen Unterricht in heterogenen Klassen vorzubereiten.
Gefördert wird das Vorhaben für drei Jahre über Erasmus+, dem EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport.
Die europäischen Bildungssysteme müssen heute Bildungsangebote für eine zunehmend heterogene Schülerschaft bieten. Dabei entsteht Heterogenität zum Beispiel durch die Unterschiede im Geschlecht oder in den familiären Hintergründen der Schülerinnen und Schüler; dazu kommen unter anderem Veränderungen im Schulsystem, Migration oder die Inklusion. "In der Pädagogik ist das Potenzial heterogener Lerngruppen unumstritten - insbesondere für schwächere Schülerinnen und Schüler, aber auch für leistungsstarke Kinder", erklärt Baur. Heterogene Lerngruppen stellen jedoch besondere Ansprüche an die Lehrkräfte, die ihren Unterricht an die jeweiligen Bedarfe und Bedürfnisse anpassen müssen.
Die Aus- und Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern muss hierauf reagieren und die Lehrkräfte auf das Unterrichten in heterogenen Klassen vorbereiten. Das nun gestartete DifferentiatInq-Projekt hat genau das für den naturwissenschaftlichen Unterricht zum Ziel: Erkenntnismethoden - wie etwa das Experimentieren - sind laut den Forscherinnen und Forschern in der naturwissenschaftlichen Grundbildung von großer Bedeutung. Während es für das Erlernen von inhaltlichen Kompetenzen bereits entsprechende Differenzierungskonzepte gibt, fehlen diese bislang für prozedurale Kompetenzen. Den Lehrkräften steht demnach kein fundiertes Konzept zur Verfügung, wie sie Kindern mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen Kompetenzen zum naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinn vermitteln können.
Um ein entsprechendes Differenzierungsmodell zur Förderung prozeduraler Kompetenzen (Schwerpunkt Experimentieren) zu entwickeln, bringen die Projektpartner ihre unterschiedlichen Expertisen ein. Sie wollen dabei zunächst die konkreten Bedarfe in der Schulpraxis identifizieren und führen hierzu nationale Analysen durch, deren Ergebnisse in einer transnationalen Analyse zusammengeführt werden. Das darauf aufbauende Differenzierungskonzept soll bis Ende 2022 publiziert werden und Praxisbeispiele sowie Lehr-Lern-Materialien zur Verdeutlichung enthalten. Durch die internationale Zusammensetzung der Forschungsgruppe soll die Anwendbarkeit in verschiedenen europäischen Ländern ermöglicht werden. Das Buch wollen die Projektpartner zudem als Grundlage zur Planung und Durchführung von Seminaren und Lehrkräftefortbildung nutzen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/biologie.
Zugänge für Blinde und Sehbehinderte ins Schloss Heidelberg
Sonderpädagogik-Studentin Marieke Wydra entwickelt in Abschlussarbeit Schlossführung für blinde und sehbehinderte Menschen
[velo] Die historischen Monumente des Landes für alle Besucherinnen und Besucher zugänglich zu machen ‒ das ist die Aufgabe der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Wie sie diesen Anspruch unterstützen können, haben zwei Studentinnen der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in ihren wissenschaftlichen Abschlussarbeiten erforscht: In einer der Arbeiten entwickelte Marieke Wydra eine Führung, die blinden und sehbehinderten Menschen Besonderheiten des Heidelberger Schlosses erfahrbar macht. Die Arbeit wurde von Professor Dr. Markus Lang (Institut für Sonderpädagogik) betreut.
Die Abschlussarbeit ist in enger Kooperation mit den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg und dem Badischen Blinden- und Sehbehindertenverein entstanden. Am 12. November 2019 wurde die Führung der Öffentlichkeit vorgestellt. Die angehende Sonderpädagogin Marieke Wydra befasst sich in ihrer Abschlussarbeit zunächst insbesondere mit den allgemeinen Herausforderungen, wenn im Sinne der Barrierefreiheit neue Zugangsmöglichkeiten in denkmalgeschützte Gebäude geschaffen werden. Um die Heidelberger Schlossführerinnen und -führer im sensiblen Umgang mit blinden und sehbehinderten Menschen zu schulen, hat sie zudem einen Leitfaden entwickelt. Darin gibt sie konkrete Hinweise, wie Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung angesprochen, wie Objekte und Entfernungen am besten verbal beschrieben oder das taktile Erleben begleitet werden.
Den Schwerpunkt ihrer Arbeit stellen die von Wydra entwickelten Elemente geführter Touren da, die blinden und sehbehinderten Erwachsenen den kulturellen Zugang zum Heidelberger Schloss ermöglichen: Die Absolventin nennt für die einzelnen Stationen zunächst grundlegende und geschichtliche Aspekte. Im Anschluss zeigt sie detailliert und fein ausgearbeitet Zugangsmöglichkeiten und notwendige Anpassungen für blinde und sehbehinderte Menschen auf. So gibt Wydra zum Beispiel die Empfehlung, über das Ertasten von Mauerresten die Zerstörung des Schlosses, durch das Zählen der Tore die Befestigungsanlage oder durch die Bedienung einer Weinpumpe den Repräsentationszweck zu verdeutlichen.
Um Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung den Zugang zu Elementen zu ermöglichen, die zum Beispiel aufgrund ihrer Größe oder Positionierung nicht taktil erlebt werden können, hat Wydra Reliefmodelle entwickelt: Mittels eines beschichteten Spezialpapiers, das dunkel bedruckte Flächen und Linien durch kurzes Erhitzen aufquellen lässt, sind so zum Beispiel ein verkleinerter, taktiler Lageplan des Schlosses sowie ausgewählte taktile Wappen entstanden. Das Elisabethentor wurde im Vakuum-Tiefziehverfahren als stark erhöhtes und reproduzierbares Kunststoffrelief nachgebildet.
Für Lang leistet die Arbeit Wydras einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der kulturellen Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen: "Frau Wydra schafft es auf bemerkenswerte Weise, sich intensiv in die Gegebenheiten am Heidelberger Schloss als ein wesentliches historisches Kulturgut einzuarbeiten, barrierefreie Informationszugänge zu entwickeln und blinden- und sehbehindertenpädagogisch durchdachte Lösungen abzuleiten." Diese Lösungen sind dabei nicht exklusiv für blinde und sehbehinderte Menschen gedacht, sondern können jede Führung bereichern und auch nicht sehbeeinträchtigten Menschen intensive Erfahrungen und neue Einblicke ermöglichen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/blinden-und-sehbehindertenpaedagogik.
Junge Forscher auf den Spuren von Wilhelm Röntgen
Klaus Tschira Stiftung unterstützt Projekt, das Jugendliche für Naturwissenschaften begeistern will
[velo] Eine Arbeitsgruppe von Professorin apl. Dr. Nicole Marmé und Dr. Jens-Peter Knemeyer (Abteilung Physik) hat interaktive Experimente entwickelt, die Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaften, Technik und Medizin begeistern sollen. Die Kampagne ist Teil eines Gemeinschaftsprojektes des Deutschen Röntgen-Museums und der Reiss-Engelhorn-Museen: Diese wollen im "Röntgenjahr 2020" Kindern und Jugendlichen deutschlandweit die Möglichkeit geben, selbst aktiv zu werden und zu experimentieren. Ermöglicht wird das Projekt von der Klaus Tschira Stiftung.
Am 8. November 1895 entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen "eine neue Art von Strahlen": Sie machten erstmals Unsichtbares sichtbar - im Nano-, Mikro- und Makrobereich. Röntgen hat damit weltweit Wissenschafts- und Alltagsgeschichte geschrieben und tut es bis heute. 1901 wurde er mit dem erstmals vergebenen Nobelpreis gewürdigt. Im Jahr 2020 wird bundesweit der 125. Entdeckungstag der Röntgenstrahlen und der 175. Geburtstag ihres Entdeckers gefeiert.
Aus diesem Anlass haben das Deutsche Röntgen-Museum in Remscheid und die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim das Projekt "X-perimente - Das Unsichtbare sichtbar machen" entwickelt: Gemeinsam mit der Abteilung Physik der Pädagogischen Hochschule Heidelberg haben sie ein Fahrzeug ausgestattet, das nun vielfältige und spannende Experimente deutschlandweit in den Unterricht bringt. Allen Experimenten und Problemstellungen gemein ist, dass sie das Unsichtbare sichtbar machen. Das "X-perimente Mobil" beschränkt sich dabei nicht nur auf Röntgenstrahlung, sondern beschäftigt sich mit dem gesamten elektromagnetischen Spektrum von infraroten Strahlen, über das sichtbare Licht bis hin zur radioaktiven Gammastrahlung.
Das Team um Marmé und Knemeyer hat bei der didaktischen Entwicklung der Experimente den Hands-on-Science Gedanken stringent aufgegriffen. Sie geben den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, selbst zum Entdecker zu werden und durch eigene Experimente naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen nachzuvollziehen. "Nur wer sich mit Freude intensiv mit Problemstellungen beschäftigt und Experimente zur Problemlösung oder zur Überprüfung eigener Hypothesen selbstständig entwirft, plant und durchführt, kann erfahren und nachvollziehen, wie Forscher denken und arbeiten", so Marmé.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/physik.
Hintergrund
Ab Januar 2020 reist das "X-perimente Mobil" durch Deutschland und macht dabei an verschiedenen Schulen, Museen und Bildungseinrichtungen Station. Das kostenlose Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche von Klasse 4 bis 8 und mit erweiterten Einblicken an die Stufen ab Klasse 9, jeweils in Absprache mit den Lehrenden in den Räumen der Bildungseinrichtungen.
Wirken des ersten deutschen Blindenlehrers erstmals erforscht
Sonderpädagogik-Studentin Sandra Kiebler beschäftigt sich in ihrer Abschlussarbeit mit dem Blindenpädagogen Christian Niesen
[velo] Die historischen Monumente des Landes für alle Besucherinnen und Besucher zugänglich zu machen ‒ das ist die Aufgabe der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Wie sie diesen Anspruch unterstützen können, haben zwei Studentinnen der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in ihren wissenschaftlichen Abschlussarbeiten erforscht: In einer der Arbeiten beschäftigte sich Sandra Kiebler mit Christian Niesen, der in den 1770ern am Mannheimer Hof erstmals erfolgreich einen blinden Jugendlichen unterrichtet hat. Die Arbeit wurde von Professor Dr. Markus Lang (Institut für Sonderpädagogik) betreut.
Die Arbeit ist in enger Kooperation mit den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg und dem Badischen Blinden- und Sehbehindertenverein entstanden. Sie wurde am 12. November 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt.Die wissenschaftliche Abschlussarbeit von Sandra Kiebler beschäftigt sich mit Christian Niesen und der Frage, inwiefern dieser durch sein blindenpädagogisches Wirken den Anstoß für die Blindenbildung in Deutschland gegeben hat. Die weltweit erste Blindenschule wurde 1784 in Paris gegründet; Niesen jedoch überwand bereits in den 1770er Jahren die damals vertretene Meinung, dass Menschen mit Blindheit nicht bildbar seien. So unterrichtete er äußerst erfolgreich am Mannheimer Kurfürstenhof den früh erblindeten Johann Ludwig Weissenburg. Zur Beantwortung ihrer Forschungsfragen schafft Kiebler zunächst einen historischen Zusammenhang. Die angehende Sonderpädagogin wirft hierzu einen Blick in die Geschichte der Blindenpädagogik und beleuchtet darüber hinaus den aufgeklärten Absolutismus zur Regierungszeit Karl Theodors.
Der umfassendste Teil der Arbeit widmet sich der Untersuchung des Unterrichts Niesens mit seinem Schüler, wobei die Mathematik die tragende Rolle spielt. Kiebler zeichnet dabei ein feines und durchaus differenziertes Bild von Niesen: Dieser war demnach früh zu der Erkenntnis gekommen, dass sich Wahrnehmung und Sprache sehender Menschen oftmals auf visuelle Reize bezieht; blinde Menschen nehmen hingegen über das Fühlen und Erleben wahr. Beiden gleich ist die grundsätzliche Möglichkeit der Bildung, es braucht lediglich unterschiedliche Ansätze der Didaktik - eine Idee, die sich durchaus mit dem heutigen Gedanken des inklusiven Unterrichts vergleichen lässt und die damals einzigartig war. Auf Grundlage der als gleichwertig erachteten intellektuellen Leistungsfähigkeit blinder und sehender Menschen entwickelte Niesen Rechenbücher für blinde und sehende Schülerinnen und Schüler. Und das zu einer Zeit - wie Kiebler weiter aufzeigt - in der es noch keine einzige Blindenschule gab und sich ein gemeinsamer Schulbesuch an allgemeinen Schulen nicht ansatzweise abzeichnete. Mit der Erkenntnis, dass dem Unterricht mit Menschen mit Blindheit eine eigene Didaktik unterliegen muss, geht die Entwicklung spezieller mathematischen Hilfsmittel einher. Kiebler stellt die von Niesen entwickelten ausführlich vor. Sie zieht dabei Parallelen zur heutigen Blindenpädagogik, in der Lehrkräfte ihre Veranschaulichungsmedien immer noch häufig selbst herstellen müssen. Die grundsätzlichen Anforderungen an die Medien, beispielsweise an Größe, Stabilität oder Reduktion, haben sich - so eine Erkenntnis Kieblers - seit Niesen ebenfalls kaum geändert. Auch die Differenzierung des Unterrichtsmaterials nach unterschiedlichen Kenntnisniveaus findet sich laut Kiebler bereits bei Niesen.
Zum Abschluss ihrer Arbeit betrachtet die Absolventin differenziert die Bedeutung von Niesen zu Lebzeiten, seinen Einfluss auf andere Blindenpädagogen sowie auf die heutige Zeit. Sie kommt zu dem Schluss, dass seine Sichtweise auf Blindheit als außergewöhnlich und äußerst fortschrittlich bezeichnet werden muss. Sein Wirken und insbesondere seine zwei Werke über die Lehrart des Mathematikunterrichts mit Sehenden und Blinden haben so Kiebler die Institutionalisierung der Blindenbildung maßgeblich beeinflusst.
"Die Person Christian Niesen und seine Arbeit in der Blindenpädagogik ist bislang wenig erforscht", sagt Lang. Die Arbeit von Kiebler sei daher besonders bemerkenswert: "Frau Kiebler hat die weit verstreuten Berichte, Dokumente und Zeugnisse zum Wirken Christian Niesens äußerst gründlich zusammengetragenen und sie kompetent zu einem aussagekräftigen Überblick verarbeitet. So gelingt ihr eine für die historische Blindenpädagogik erkenntisvolle Arbeit, die das Wirken Niesens für die gleichwertige Bildungsfähigkeit blinder Menschen über seine Zeit hinaus überzeugend belegt."
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/blinden-und-sehbehindertenpaedagogik.
Maßnahmen für internationale Mobilität im Lehramt Grundschule
Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert ProMobiLGS für drei Jahre mit 480.000 Euro
[velo] Das Projekt "Programm zur [Förderung der] internationalen Mobilität im Lehramt Grundschule" (ProMobiLGS) der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wird im Rahmen des Programms "Lehramt.International" des Deutschen Akademischen Austauschdienstes gefördert. Für die Laufzeit Oktober 2019 bis Dezember 2022 erhält die Hochschule rund 480.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Primäres Ziel ist es, strukturierte Mobilitätsfenster für angehende Grundschullehrkräfte einzurichten und somit im Ausland erbrachte Studienleistungen erstmals vollständig anzuerkennen.
Die Projektleitung obliegt dem Center for International Teacher Education; es arbeitet eng mit der Hochschulleitung, den beteiligten Fächern sowie der Stabsstelle Qualitätsmanagement zusammen. "Eine qualitätsvolle Lehramtsausbildung muss den Herausforderungen der globalisierten Welt Rechnung tragen und angehende Lehrkräfte auf eine zunehmend von Diversität geprägte Schulwirklichkeit vorbereiten", erklärt Professor Dr. Hans-Werner Huneke, der als Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg auch den Bereich Internationalisierung verantwortet. An der PH Heidelberg wurde daher 2018 das Center for International Teacher Education (CITE) eingerichtet, das die Internationalisierung der gesamten Lehramtsausbildung in Forschung, Lehre und Transfer konzipiert und umsetzt. Dass sich ProMobiLGS auf den Primarbereich konzentriert, hält Huneke für einen folgerichtigen Schritt, ist die Internationalisierung hier doch bislang deutlich unterrepräsentiert: "Es freut mich sehr, dass wir es angehenden Grundschullehrkräften nun erstmals strukturiert ermöglichen können, globale Entwicklungen und Zusammenhänge selbst zu erleben und der Heterogenität in den Klassen authentisch und selbstbewusst gerecht zu werden."
Den Bachelorstudiengang "Bildung im Primarbereich (Bezug Lehramt Grundschule)" belegen an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg aktuell rund 745 Personen; studienbezogene Erfahrungen im Ausland sammeln bislang die wenigsten davon. "Das Modellprojekt ProMobiLGS hat das Ziel, ein strukturiertes Mobilitätsfenster einzurichten. Das hat für die Studierenden den Vorteil, dass ihre im Ausland erbrachten Studienleistungen vollständig anerkannt werden können und sich das Studium somit nicht verzögert", sagt Henrike Schön, Leiterin des Center for International Teacher Education. Hierzu will die Hochschule zunächst ihr starkes internationales Netzwerk weiter ausbauen: "Um die vollständige Anerkennung von Leistungen zu ermöglich, brauchen wir Partnerhochschulen, die mit dem Studienangebot im Primarbereich kompatibel sind. Wir starten mit fünf Partnerhochschulen in der Schweiz, in der Türkei und in Neuseeland; weitere sollen im Projektverlauf folgen", so CITE-Geschäftsführerin Anja Bast-Schneider.
Die DAAD-Förderung eröffnet den Studierenden zudem die Möglichkeit, sich auf Stipendien für Studienaufenthalte im Ausland sowie für Stipendien für Auslandspraktika zu bewerben. Das ProMobiLGS-Projekt sieht ferner die fachbezogene Vertiefung der internationalen Hochschulbeziehungen vor: "Neben Workshops planen wir wechselseitige Gastdozenturen. Diese sollen den fachlichen Austausch fördern, interkulturelle Kompetenzen stärken und das Wissen über den Umgang mit internationaler Diversität und kultureller Vielfalt vertiefen", berichtet Schön. Auch die Anzahl der ausländischen Studierenden, die für ein Gastsemester an die Hochschule kommen, und damit verbunden die Auseinandersetzung mit Lehr- und Lernkulturen im internationalen Vergleich soll gesteigert werden.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/promobil-gs.
Hintergrund
Über das Programm "Lehramt.International" will der Deutsche Akademische Austauschdienst - mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung - insbesondere die Auslandsmobilität von Lehramtsstudierenden steigern und Praxiserfahrungen an schulischen Einrichtungen im Ausland ermöglichen. In der ersten Ausschreibung waren 19 Modellprojekte aus zwölf Bundesländern erfolgreich: Sie alle werden von 2019 bis 2022 lehramtsbezogene Hochschulpartnerschaften mit Schwerpunk auf Mehr-Fächer-Kooperationen aufbauen und/oder etablieren.
Eastern Partnership for Research Methodology Training
Graduate students` scholarly internship at Heidelberg University of Education within the programme DAAD
[red] On 3-13 November graduate students of the Institutes for Pedagogy and Psychology, Philology and Multilingual Education and History and Law of the Abai KazNPU, Kazakhstan, visited the Pedagogical University of Heidelberg (Germany) as part of a scholarly internship for further training with an emphasis on research methodology, under the project «Eastern Partnership», funded by the German Academic Exchange Service (DAAD) and partially Abai KazNPU.
The internship program includes lectures, seminars and workshops on research methods, the use of digital and innovative technologies in education, working with databases and SPSS, and training specialists for inclusive education. In addition, participants attended public lectures, seminars and workshops on teaching German and English, music and psychology. Campus-tour was arranged at the university library, students had an opportunity to work with catalogues and electronic databases of dissertations, textbooks and monographs.
As the practical part of programme there was arranged a visit to the museum of science and the German comprehensive school, where students were able to observe the contemporary achievements of science, the educational process, the structure of the school and modern teaching methods.
Copyright: http://www.kaznpu.kz/en/9446/news/
Stipendien für Praktika und Studienaufenthalte
PROMOS-Ausschreibung für 2020 – jetzt bewerben! Text: Sabine Franke
Ab sofort können sich Studierende aller Fächer für selbstorganisierte Praktika, Studienaufenthalte und Abschluss-/ Studienarbeiten im Ausland bewerben. Gefördert werden Praktika ab sechs Wochen und Studienarbeiten ab vier Wochen im außereuropäischen Ausland. Die Aufenthalte werden mit einer Reisekostenpauschale und einem monatlichen Teilstipendium gefördert. Neu sind die drei Bewerbungstermine: 15.12.2019 für Vorhaben ab Januar 2020, 15.01.2020 für Vorhaben bis 30.06.2020 und 30.06.2020 für Vorhaben bis zum Ende des Jahres 2020. Die Bewerbungsunterlagen finden Sie auf der Homepage des AAA, weitere Informationen erhalten Sie bei Sabine Franke.
Unterstützung für Studienreisen ins Ausland
Neue PROMOS-Förderung: für 2020 Aufenthaltspauschalen beantragen! Text: Sabine Franke
Neu ist die Ausschreibung für Studienreisen. Es können voraussichtlich ein bis zwei Studienreisen von bis zu 12 Tagen mit Aufenthaltspauschalen von 30 – 45 € pro Studierende/ Begleitperson und Tag gefördert werden. Die Beantragung erfolgt durch den Leiter der Studienreise. Neben der Vermittlung fachbezogener Kenntnisse und landeskundlicher Einblicke muss die Begegnung mit ausländischen Studierenden und Wissen-schaftlern vor Ort im Mittelpunkt stehen. Weitere Fördervoraussetzung ist die Anerkennung der durch die Studienreise erworbenen Kompetenzen (Anzahl LP). Nähere Informationen erhalten Sie bei Henrike Schön, die Bewerbungsunterlagen sind auf der AAA-Homepage.
Informationstreffen: Studierendenaustausch mit Kolumbien
Die Veranstaltung findet am 12. Dezember statt
Das Angebot richtet sich zum einen an Personen, die mehr über die Partnerschaft der Pädagogischen Hochschule Heidelberg mit zwei Einrichtungen in Kolumbien wissen möchten. Zum anderen wendet es sich an Studierende, die nach Kolumbien reisen möchten, um dort zu studieren, Südamerika kennenzulernen oder um vor Ort ein eigenes Studienprojekt durchzuführen. Darüber hinaus sind auch Kolumbianer und Menschen, die sich für Land und Leute begeistern und sich austauschen möchten, herzlich willkommen.
Das Treffen findet am Donnerstag, 12. Dezember um 18.00 Uhr im Neubau statt (Raum B.107). Kolumbianische Gaststudentinnen sowie eine Studentin der Hochschule, die gerade in Medellín/Kolumbien war, werden den Abend mit gestalten. Henrike Schön, Leiterin des Akademischen Auslandsamtes, wird zudem über mögliche Stipendien informieren.
Um eine Anmeldung per E-Mail an Professorin Dr. Manuela Welzel-Breuer (welzel@ph-heidelberg.de) bis zum 10. Dezember wird gebeten.
Weitere Informationen zu möglichen Auslandsaufenthalten finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/auslandsamt.
Wie geht’s, wie steht’s?
Abschlusstagung des Projekts Kopf-Stehen – über 100 Teilnehmende bei bewegungsaktivem Veranstaltungsprogramm
[hop] „Wie geht’s, wie steht’s?“ Der Titel der Abschlusstagung des seit 2017 von der Techniker Krankenkasse geförderten Projekts Kopf-Stehen am 24. Oktober war programmatisch: Über 100 Teilnehmende erfuhren beim „Key Note Walk“ und in konsequent bewegten Workshops viel Wissenswertes über bewegungsaktives Lehren und Lernen in Hochschule und Schule. Projektleiter Dr. Robert Rupp und Koordinatorin Chiara Dold freuten sich, mit Spaziergangsforscher Volker Zander, Gesundheitswissenschaftler Prof. Dr. Jens Bucksch sowie Sportwissenschaftlerin Dr. Birgit Wallmann-Sperlich ausgewiesene Expertise im Bereich Bewegungsförderung für den Kongress gewonnen zu haben.
Fachlicher Auftakt der Veranstaltung, die von zahlreichen Mitgliedern aus dem Gesundheitsmanagement, Hochschulangehörigen und Studierenden aus ganz Deutschland besucht wurde, war der Vortrag von Prof. Dr. Jens Bucksch und Dr. Birgit Wallmann-Sperlich zum Thema "Tagsüber Sitzmarathon, abends Hochschulsport - eine gesundheitswissenschaftliche Betrachtung". Der anschließende „Key Note Walk“, als kreativer Lernspaziergang durch den Stadtteil Neuenheim angekündigt, wurde von Moderator Volker Zander dank der technischen Unterstützung durch eine Personenführungsanlage, die auch bei Reisegruppen Verwendung findet, professionell gestaltet. Der Lernspaziergang stand exemplarisch für das Konzept der gesamten Tagung, betonte Projektleiter Dr. Robert Rupp: „Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit Bewegungsförderung an Hochschulen war uns wichtig, die Tagung selbst als eine „bewegte Tagung“ zu realisieren, die neue Maßstäbe setzt. Über innovative Bewegungsformate wie den Key Note Walk wurden nicht nur die Köpfe der Teilnehmenden, sondern auch deren Körper konsequent in den Tagungsablauf miteinbezogen, um neue Wege der Bewegungsförderung mit Körper und Geist erfassen zu können. Die positiven Rückmeldungen der Tagungsteilnehmenden bestätigen uns, dass das bewegte Tagungskonzept voll aufgegangen ist. Das freut uns sehr“.
Viel Zulauf hatten denn auch die nachmittäglichen Workshops an unterschiedlichen Standorten der Hochschule: Während im Transferzentrum Synergiechancen von Studentischem und Betrieblichem Gesundheitsmanagement erarbeitet wurden, hielt Dr. Robert Rupp im „Active Learning Center“ passend zu diesem bewegungsaktivierenden Raum einen Workshop zu bewegter Lehre ab. Das „Heidelberger Kompetenztraining“ zeigte Entwicklungsmöglichkeiten mentaler Stärke auf.
In den Pausen lockte eine umfangreiche Ausstellung rund um den bewegten Hochschulalltag: von „Laufbandschreibtischen“, „Deskbikes“, selbstgebauten Stehtischaufsätzen des Fachs Technik über ein digitales und gleichzeitig bewegungsförderndes Didaktiktool bis hin zum hochschuleigenen Projekt TRANSFER TOGETHER gab es viel zu entdecken. Ein energetisierender Auftritt der Theaterpädagogikstudierenden, der vor allem die Lachmuskeln der Tagungsgäste in Bewegung versetzte, schloss das innovative Tagungsformat ab.
Kopf-Stehen ist nicht nur auf der Tagung gut angekommen; das Projekt ist bei einem internationalen Wettbewerb, dem ENAS-Award des „European Network of Academic Sports Services“, unter die drei Finalisten gekommen und durfte sich im November auf einer internationalen Tagung von ENAS in Trento präsentieren. Das Netzwerk ENAS umfasst über einhundert europäische Hochschulen.
Das Projekt wird ab Mitte 2020 für weitere drei Jahre von der Techniker Krankenkasse unter dem Schwerpunkt „Studentisches Gesundheitsmanagement“ weiter gefördert. Es wird an das Heidelberger Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (HD:ZPG) der Hochschule angegliedert und die Projektkoordination wird Chiara Dold obliegen.
Weitere Informationen: www.ph-heidelberg.de/kopf-stehen.html Ein Kurzfilm über die Tagung findet sich hier: https://www.youtube.com/watch?v=MKcvgX_WA90&feature=youtu.be
Fridays for (which) Future?
„Bildung bitte!“-Diskussionsveranstaltung zur sozialen Bewegung zum Thema Klimawandel mit Expertinnen und Experten sowie einem informierten Publikum. Text: Teresa Ruckelshauß
Am 5. November fand an der Hochschule eine öffentliche Diskussionsveranstaltung zum Thema "Fridays for (which) Future?" statt. Als Teil der Veranstaltungsreihe "Bildung bitte!", wurde der Abend von Rektorat, BNE-Zentrum und Professional School der Pädagogischen Hochschule gemeinsam mit dem Heidelberg Center for the Environment (HCE) der Universität Heidelberg organisiert. Nach Begrüßungen durch Prof. Dr. Alexander Siegmund (Direktor BNE-Zentrum) und Prof. Dr. Werner Aeschbach (HCE) gab es zwei Impulsvorträge als Grundlage der nachfolgenden Diskussion. Dabei stellte Sander Frank (Fridays for Future Baden-Württemberg) die Bewegung Fridays for Future (FFF) vor und skizzierte dabei die Entstehung sowie die Struktur und ihre Forderungen.
Im Anschluss nahm Prof. Dr. Timo Goeschl (Universität Heidelberg) diese Forderungen auf und kommentierte sie aus umweltökonomischer Perspektive. Die Vorträge boten eine geeignete Basis für die darauffolgende „Fishbowl-Diskussion“ inklusive digitale Anwendung „Pigeonhole“ mit dem Publikum. Die Fishbowl war mit Prof. Dr. Werner Aeschbach (Umweltphysik), Sander Frank (FFF BW), Prof. Dr. Timo Goeschl (Umweltökonomik) und Prof. Dr. Thomas Vogel (Erziehungswissenschaften) divers besetzt, was zu kontroversen Diskussionen führte.
Einigkeit herrschte darüber, dass FFF das Thema Klimaschutz in die Breite der Bevölkerung gebracht hat. Mehr Kontroversen löste die Frage aus dem Publikum aus, inwieweit die Demonstrierenden genug Wissen aufbringen, um die komplexen Zusammenhänge rund um den Klimawandel nachvollziehen zu können. Eine Mehrheit bescheinigte den jungen Menschen jedoch diese Fähigkeit. Zudem wurde darauf verwiesen, dass eine Überlassung der Thematik an Experten und Expertinnen bzw. "Eliten" gefährlich sei, da dies die Spaltung der Gesellschaft vorantreiben würde. Thematisiert wurde außerdem die Frage nach individuellem oder politischem Handeln. Große Herausforderungen wie die Klimakrise müssten von der Politik gelöst werden, so Werner Aeschbach, individuelles Handeln sei wichtig, aber weniger entscheidend. Auch deshalb brauche es nicht nur Aufklärung, sondern schnelles Handeln, denn Zeit für „lange Reden“ sei nicht mehr vorhanden, betonte Aktivist Sander Frank.
Grundsätzlich sei es aber wichtig, so Thomas Vogel, dass, auch um mehr Akzeptanz in der Bevölkerung zu erreichen, ein anderes Wohlstandsmodell geschaffen werden müsse. Ein neues „Narrativ“ sei notwendig, was ein „lebenswertes Leben“ ausmache. Umweltökonom Timo Goeschl fügte hinzu, dass eine Veränderung von Konsummustern nicht über Verbote geregelt werden solle, sondern über veränderte Rahmenbedingungen, etwa indem Waren und Dienstleistungen zu ihrem "echten" Preis angeboten werden, in dem die Folgen für Umwelt und Mitmenschen eingepreist sind. Auch über die Frage, inwieweit Technologien eine Rolle bei der Erreichung der Klimaziele spielen könnten, wurde kontrovers diskutiert. Diese seien notwendig, aber für sich genommen nicht hinreichend und müssten somit mit anderen Maßnahmen komplementiert werden. Darüber hinaus müssten sie von der Politik gefördert werden. Die angeregte Diskussion führten sowohl die Referierenden als auch das Publikum nach dem formalen Abschluss der Veranstaltung in lockerer Atmosphäre bei Getränken und Häppchen fort.
Studieren mit gesundheitlicher Beeinträchtigung
Kooperationsveranstaltung von Pädagogischer Hochschule und Universität Heidelberg. Text: Alicia Hanf
25 Teilnehmende haben am 7. November die Informationsveranstaltung „Studieren mit gesundheitlicher Beeinträchtigung“ besucht, die von der Behindertenbeauftragten Dr. Barbara Bogner der Pädagogischen Hochschule in Kooperation mit Carolin Pfisterer-Weik, Beauftragte für behinderte und chronisch kranke Studierende der Universität Heidelberg, organisiert worden war. Informiert wurde über Teilhabemöglichkeiten im Studium, Beratungsangebote an Universität und Pädagogischer Hochschule und es gab Gelegenheit, mit Ansprechpersonen ins Gespräch zu kommen.
Zunächst beschrieb Dr. Bogner Beratungsangebote in ihrer gesamten Bandbreite. Die Möglichkeit, Unterstützung im Studium in Anspruch nehmen zu können, mache sich, so Bogner, nicht am Grad der Behinderung im Schwerbehindertenausweis fest. Vielmehr entstehe eine nicht-gleichberechtigte Teilhabe am Studium durch die Wechselwirkung von körperlichen, seelischen, geistigen oder Sinnesbeeinträchtigungen mit Barrieren in der Umwelt und der Einstellung anderer Menschen. Somit richten sich die Beratungsangebote ebenso an Studierende mit chronischen Erkrankungen, die nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. Hierunter fallen beispielsweise Diabetes, Epilepsie, Multiple Sklerose oder psychische Erkrankungen.
Im zweiten Schritt stellte Carolin Pfisterer-Weik die verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten für Studierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung vor. Diese werden individuell auf die Studienbedürfnisse des jeweiligen Studierenden zugeschnitten. Möglich sind beispielsweise der Einsatz technischer Hilfsmittel in Lehrveranstaltungen und Prüfungen, Nachteilsausgleiche in Form von Frist- oder Bearbeitungszeitverlängerungen oder die Beantragung einer Studienassistenz für Lehrveranstaltungen und Praktika. Weiterhin ist es möglich, Urlaubssemester oder ein Teilzeitstudium in den Lehramts-Masterstudiengängen zu beantragen. Pfisterer-Weik appellierte an die Anwesenden, sich frühzeitig mit den Behindertenbeauftragten in Verbindung zu setzen, um Möglichkeiten und Bedarfe auszuloten. Weiterhin verfassen die Behindertenbeauftragten auch Stellungnahmen für Sozialamt und Eingliederungshilfe.
Oliver Baier, Mitarbeiter des Studierendenwerks Heidelberg, informierte über BAföG-Möglichkeiten für Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderung. Leider gebe es keine zusätzlichen Mittel für Studierende mit Beeinträchtigung, jedoch sei es möglich, so Baier, dass die Regelstudienzeit bei entsprechenden Nachweisen um bis zu 100 Prozent verlängert werden kann. Doris Gärtner von der Sozialberatung des Studierendenwerks wies darauf hin, dass Studierende mit Beeinträchtigung Unterstützung bei allen Fragen rund ums Studieren und Leben in Heidelberg erfragen können. Zusätzlich besteht für alle Studierenden die Möglichkeit, psychologische Beratung zu den verschiedensten Themen in der psychosozialen Beratungsstelle kostenlos in Anspruch zu nehmen. Die offene Sprechstunde findet jeden Tag zwischen 10.30 Uhr und 11 Uhr statt.
Weitere Informationen und Beratung erhalten Studierende mit Behinderungen oder chronischer Erkrankung bei der Behindertenbeauftragten der Pädagogischen Hochschule, Dr. Barbara Bogner. Während der Vorlesungszeit findet immer dienstags von 13-14 Uhr eine offene Sprechstunde statt (Raum 226, alte PH). Weitere Termine sind nach Anmeldung per Mail unter studium-behinderung☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de möglich.
Bildungspläne kreativ gestalten!
Zweites BNE-Café des Heidelberger Zentrums Bildung für nachhaltige Entwicklung. Text: Teresa Ruckelshauß
Wie lässt sich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Unterricht verwirklichen? Unter dieser Fragestellung fand das zweite BNE-Café am 29. Oktober im BNE-Zentrum statt. Zwölf Teilnehmende diskutierten BNE-Unterrichtsbeispiele von anderen Studierenden, entwarfen eigene Stunden und lernten Angebote von außerschulischen BNE-Akteuren kennen. Zum ersten Mal nahmen auch internationale Austauschstudierende teil. Fazit: BNE ist ein wichtiges Thema für alle zukünftigen Lehrkräfte und kann in jedem Unterrichtsfach umgesetzt werden!
Einig waren sich die Teilnehmenden darüber, dass BNE ein verpflichtender Bestandteil des Lehramtsstudiums werden sollte, damit Lehrkräfte von Morgen gut auf diese Aufgabe vorbereitet sind. Wer zukünftige BNE-Cafés mitgestalten möchte, kann sich gerne an Ann-Kathrin Schlieszus (schlieszusa☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de) wenden.
Mit Worten unterwegs
Bundesweiter Vorlesetag zum Thema „Auf Reisen“ im Heidelberger Mehrgenerationenhaus - Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule. Text: Heike Heinemann und Andrea Brunner
Am 15.11.2019 veranstaltete das Mehrgenerationenhaus Heidelberg (MGH) den 16. bundesweiten Vorlesetag und hieß Menschen jeden Alters und aller Art herzlich willkommen. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule statt: Die Lehrenden Heike Heinemann und Andrea Brunner gestalteten gemeinsam mit Studierenden ein inklusives Programm unter dem Motto “Mit Worten unterwegs”. Der Tag startete mit chorischem Sprechgesang zum Ensemblestück "Fuge der Geographie" und setzte sich mit Beiträgen zu „Reiselyrik“ in einem Lyrikcafé fort. Es wurden ausgewählte Gedichte und Auszüge aus Büchern vorgelesen, die das Thema des Vorlesetages aufgriffen: Das Reisen.
Die Zusammenkunft verschiedener Generationen und Persönlichkeiten mit und ohne Beeinträchtigung prägte das Lyrikcafé, wo gekrabbelt, gespannt zugehört, gelacht und eifrig kommentiert wurde.
Kulinarische Versorgung boten Mitglieder der Vereinigung „Vegan Heidelberg e.V.“ mit frisch gebackenen Waffeln, Muffins und Kaffee. Mit dem Beginn der Workshops füllte sich das Haus noch mehr mit Eltern, Kindern, Studierenden, Austauschschülerinnen und -schülern, Mitgliedern und Freunden des Mehrgenerationenhauses. Die Gäste konnten sich in Tanz und Bewegung, im kreativen Schreiben, im Wörterstempeln zum Buch "Die große Wörterfabrik" und in einer Hörspielproduktion ausprobieren.
In der kürzlich erbauten "Jurte", einer gemütlichen Holzhütte mit Kamin und Sitzkissen, fanden sich im Anschluss der Workshops alle Teilnehmende zusammen. Es konnte einem Live-Hörspiel gelauscht werden, das seine Lebendigkeit durch stimmliche Untermalung einer Kindergruppe erhielt, etwa in Form von Tier- oder Sirenengeräuschen während eines Feuerwehreinsatzes. Ein junges Mädchen präsentierte seine historische, detailreiche Geschichte, die von internationalen Gegenständen im Schreibworkshop inspiriert wurde. Ein orientalisch gemustertes Tuch, das es während seiner Geschichte hochhielt, assoziierte es mit einer Marktsituation in Israel.
Das anschließende abendliche Programm in der Holzjurte bestand in einem Vorlesemarathon, bei dem unterschiedliche Personen aus dem Buch "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry vorlasen. Nicole Pollakowsky bot als Abschluss des Programms "Shared Reading" an, eine Form des gemeinsamen Lesens mit integrierten Gesprächsgelegenheiten. Als Dank erhielten alle, die den Vorlesetag im Mehrgenerationenhaus mitgestaltet haben, eine Lese-Urkunde und die eifrigen Zuhörerinnen und Zuhörer eine Zuhör-Urkunde der Stiftung Lesen.
ArTmut: Eine Kunst·ausstellung über Armut
In Heidelberg gibt es eine Kunst·ausstellung. Die Kunst·ausstellung heißt: ArTmut. Die Ausstellung zeigt: Manche Menschen haben wenig Geld. Sie haben Angst vor Armut.
Dr. Schnirch erhält Forschungsförderpreis für Informatik-Projekt
Entwicklung einer professionellen Lernumgebung zur Vermittlung informatischer Kompetenzen im fächerübergreifenden Kontext
[velo] Dr. Andreas Schnirch (Institut für Mathematik und Informatik) ist der diesjährige Preisträger des Forschungsförderpreises der Hochschule. Mit der Auszeichnung würdigt die Hochschule innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die beispielsweise gesellschaftlich besonders relevante Themen behandeln: So erhält Schnirch den Preis für die Erforschung und Entwicklung der Lernumgebung "MicroBerry", mit der Schülerinnen und Schülern informatische Kompetenzen in einem fächerübergreifenden Kontext vermittelt werden. Die Hochschule würdigt zudem die vorbildliche Integration der Studierende in das Projekt.
Die Verleihung fand am 13. November 2019 im Rahmen der Eröffnung des Akademischen Jahres 2019/2020 statt. Den Preis überreichte Professor Dr. Christian Spannagel, Prorektor für Forschung, Transfer und Digitalisierung: "Digitale Anwendungen sind aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Grundkompetenzen in Informatik werden immer wichtiger und müssen Eingang in den regulären Schulunterricht finden. Die von Herrn Dr. Schnirch entwickelte Lernumgebung ermöglicht das Verständnis der Wirkungsmechanismen von Informatiksystemen, welche die Alltags- und Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen prägen."
In seiner Laudatio betonte Spannagel zudem die besondere Einbindung der Studierenden in das Projekt: So wurde die Lernumgebung zum einen gemeinsam mit Studierenden entwickelt. Seit 2017 unterrichten die angehenden Lehrkräfte zudem regelmäßig in der MPDV-Junior Akademie, einem von Schnirch mitbegründeten, außerschulischen Lernort, die Schülerinnen und Schüler in Informatik. Die Studierenden sammeln dabei nicht nur Lehrerfahrung, sondern können sich auch in die Begleitforschung einbringen bzw. ihre eigene Forschung im Rahmen wissenschaftlicher Hausarbeiten durchführen. Zwei Studierende, Nadine Ridinger und Felix Weschenfelder, haben überdies gemeinsam mit Schnirch ein Lehrbuch zu der Lernumgebung verfasst, das in Kürze publiziert wird.
Die Evaluation zeigt, dass die Lernumgebung bei den Schülerinnen und Schülern ein hohes Interesse erzeugt: "Insbesondere die Arbeit im Team wird sehr positiv aufgenommen. Und was uns besonders gefreut hat: Wir konnten keine geschlechtsspezifischen Unterschiede feststellen - unsere Lernumgebung spricht demnach Mädchen und Jungen gleichermaßen an", erklärt Schnirch. Für ihn ist das Projekt eine Win-Win-Situation für alle: "Die Schülerinnen und Schüler erhalten Raum und Zeit, selbst zu forschen und zu experimentieren. Gleiches gilt für die Studierenden, die zudem praktische Lehrerfahrung sammeln. Die beteiligten Netzwerkpartner können frühzeitig Kontakt zu potenziellen MINT-Fachkräften aufbauen und wir als Wissenschaftler erhalten wichtige Erkenntnisse aus der Praxis, die unmittelbar in unsere Forschungsarbeit einfließen."
Das mit der Auszeichnung verbundene Preisgeld will er für die Entwicklung einer Lehrerfortbildung nutzen: "Wir wollen Lehrkräfte in die Lage versetzt, die MicroBerry-Lernumgebung in ihr jeweiliges Fach einzubinden, um noch mehr Schülerinnen und Schüler für die eigenständige Gestaltung und kritische Nutzung digitaler Anwendungen zu begeistern."
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/mathematik.
Dr. Witzigmann mit dem Goldenen Zugvogel 2019 ausgezeichnet
Vorbildliche Unterstützung von Studierenden bei Studienaufenthalten in Frankreich
[velo] Dr. Stéfanie Witzigmann (Institut für Fremdsprachen) erhält den Goldenen Zugvogel 2019 der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Der Preis wird auf Vorschlag von Studierenden vergeben und würdigt Lehrende, die sich für international mobile Studierende engagieren und sie exzellent betreuen. In diesem Jahr wird das persönliche Engagement Witzigmanns geehrt, mit dem sie Studierende, die einen Studienaufenthalte in Frankreich absolvieren, unterstützt.
In ihrer Nominierung heben die Studierenden hervor, mit welchem außergewöhnlichen Engagement Witzigmann sie auf das Studium im Ausland vorbereitet und ihnen während des Aufenthaltes in Frankreich Rat gebend zur Seite steht. Es zeige sich immer wieder, so die Studierenden, wieviel Kraft, Energie und Gedanken sie in ihre Arbeit stecke: "Frau Witzigmann zögert nicht, auch nachts eine Idee zu entwickeln, sodass wir am nächsten Morgen wissen, wie wir weiter vorgehen können. Nur durch ihre Hilfe werden wir mit solch wertvollen 'goldenen' Erfahrungen wieder nach Deutschland zurückkehren."
Professor Dr. Hans-Werner Huneke, der als Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg auch den Bereich Internationalisierung verantwortet, sagte in seiner Laudation: "Eine qualitätsvolle Lehramtsausbildung soll den Herausforderungen der globalisierten Welt Rechnung tragen und angehende Lehrkräfte auf eine zunehmend von Diversität geprägte Schulwirklichkeit vorbereiten. Damit unsere Studierenden die hierfür notwendigen interkulturellen Kompetenzen erwerben können, braucht es so engagierte Menschen wie Dr. Stéfanie Witzigmann. Es ist mir daher eine besondere Freude, ihren persönlichen Einsatz heute mit dem Goldenen Zugvogel zu würdigen."
"Sehr gerne engagiere ich mich für unsere Studierende des Faches Französisch", so Witzigmann. "Insbesondere der intensive Studienaufenthalt im Ausland ermöglicht den angehenden Französischlehrkräften eine Begeisterung für die Sprache, für das Land und für die Menschen zu entwickeln, die grundlegend für die Vermittlung der Sprache an unsere Schülerinnen und Schüler ist. Mir ist es ein großes Anliegen, unseren Studierenden genau dieses Verständnis von Sprachvermittlung mit auf ihren weiteren Weg als Lehrerin und Lehrer zu geben".
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/zugvogel.
Hochschule bestellt Dr. Brovelli zur Honorarprofessorin
Verdienste um die langjährige internationale Zusammenarbeit in der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung
[velo] Die Pädagogische Hochschule Heidelberg hat Professorin Dr. Dorothee Brovelli (Pädagogische Hochschule Luzern, Schweiz) als Honorarprofessorin berufen. Der Heidelberger Senat würdigt damit das internationale Wirken der Prorektorin für Forschung und Entwicklung im Bereich der Naturwissenschaftsdidaktik. Darüber hinaus werden mit der Bestellung die Verdienste Brovellis um die langjährige Zusammenarbeit zwischen den beiden Hochschulen insbesondere im Bereich der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung geehrt.
Die Verleihung der Urkunde fand am 13. November 2019 im Rahmen der Eröffnung des Akademischen Jahres 2019/2020 in Heidelberg statt. In seiner Laudatio betonte Professor Dr. Markus Vogel, Prodekan der Fakultät für Natur- und Gesellschaftswissenschaften, das akademische Renommee der Professorin: "Dorothee Brovelli geht mit ihrer Forschung innovative Wege im Bereich der Naturwissenschaftsdidaktik und ist eine über die Grenzen der Schweiz hinaus besonders anerkannte Vertreterin der Science Community."
Vogel verwies zudem darauf, dass Brovelli "konsequent das an den baden-württembergischen Pädagogischen Hochschulen verankerte Konzept der Fachwissenschaft in fachdidaktischer Perspektive vertritt." Als Fachleiterin für den Bereich der Naturwissenschaften an der Pädagogischen Hochschule Luzern habe sie einen breit rezipierten Studienansatz hinsichtlich Theorie und Praxis der Naturwissenschaftsdidaktik aufgebaut, von dem auch die MINT-Fächer in Heidelberg profitieren werden.
Brovelli sei zudem, so Vogel, international sehr gut vernetzt und fördere seit Jahren die enge Kooperation zwischen den beiden Hochschulen. So war sie unter anderem maßgeblich an der Einrichtung eines schweizerisch-deutschen Promotionskollegs beteiligt, bei dem die Promovierenden von einer Doktormutter bzw. einem Doktorvater aus Heidelberg und einer bzw. einem aus Luzern betreut werden.
Überreicht wurde die Urkunde von Vogel gemeinsam mit Professor Dr. Hans-Werner Huneke. Der Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg sagte: "Mit ihrer Expertise wird Professorin Brovelli das Forschungsprofil sowie die innovative Weiterentwicklung unserer MINT-Fächer stärken - insbesondere im Hinblick auf eine internationale Zusammenarbeit im Bereich der Science Education. Es ist mir daher eine besondere Freude, sie heute zur Honorarprofessorin zu bestellen."
Brovelli bedankte sich im Anschluss für die Ehrung: "Heute diese besondere Auszeichnung der PH Heidelberg verliehen zu bekommen, erfüllt mich mit außerordentlicher Freude und Dankbarkeit. Ich betrachte es als große Ehre, nun Teil dieser Hochschule zu sein, der ich mich seit Jahren verbunden fühle – durch Kontakte zu Forschenden, kooperative Dissertationsbetreuung, gemeinsame Projekte und einen regen wissenschaftlichen Austausch." Sie erhoffe sich für die Zukunft eine weitere Vertiefung dieser Forschungsbeziehungen und einen Ausbau der Hochschulkooperation.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/hochschule.
Zur Person
Dorothee Brovelli studierte Physik an der Universität Würzburg und der University of New Mexico in Albuquerque (USA). Im Anschluss war sie als wissenschaftliche Assistentin an der ETH Zürich (Schweiz) tätig, wo sie 1999 promoviert wurde. Brovelli wechselte dann an die Kantonsschule Reussbühl (Schweiz), wo sie einen Lehrauftrag für Physik und Informatik innehatte, und war zudem als Praktikumslehrerin an der ETH Zürich tätig. 2005 ging sie an die PH Luzern (Schweiz), wo sie zur Professorin ernannt wurde und seit September 2019 das Amt der Prorektorin Forschung und Entwicklung innehat.
14 Studierende der Hochschule erhalten Deutschlandstipendien
Klaus Höchstetter Stiftung, BBBank Stiftung sowie Vector Stiftung ermöglichen dieses Jahr die Förderung
[velo] An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg konnten sich auch dieses Jahr 13 Studentinnen und 1 Student über ein Deutschlandstipendium freuen. Ermöglicht wurden die Stipendien durch die Klaus Höchstetter Stiftung, die BBBank Stiftung sowie die Vector Stiftung. Vergeben wurden die Urkunden am 18. November 2019; der anschließende Empfang gab die Möglichkeit zum persönlichen Austausch.
Das Auswahlkonzept der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zur Zulassung auf einen (lehramtsbezogenen) Studienplatz gilt als bundesweites Referenzmodell: Die Hochschule berücksichtigt soziales Engagement wie zum Beispiel soziale Dienste, ehrenamtliche Tätigkeiten oder Vereinsaktivität im selben Umfang wie die Abiturnote; dies gilt deutschlandweit als einzigartig. Das Deutschlandstipendium deckt sich hiermit bestens, da es neben erstklassigen Noten auch gesellschaftliches Engagement und besondere persönliche Leistungen berücksichtigt - etwa die erfolgreiche Überwindung von Hürden in der eigenen Bildungsbiografie.
Für Professor Dr. Christian Spannagel (Prorektor für Forschung, Transfer und Digitalisierung) ist das Deutschlandstipendium daher ein Erfolgsmodell und er dankte sämtlichen Förderern: "Durch Ihre finanzielle und ideelle Unterstützung ermöglichen Sie es unseren Studierenden, weiterhin wissenschaftliche Spitzenleistungen zu erbringen und sich gleichzeitig gesellschaftlich zu engagieren." Die Stipendien, so Spannagel weiter, wirkten sich zudem positiv auf die Transferstrategie der Hochschule aus, geben sie doch Gelegenheit zum Austausch in der Region.
Die Förderer zeigten sich auch dieses Jahr wieder beeindruckt von den Leistungen der Stipendiatinnen und Stipendiaten. Dabei betonte zum Beispiel die Vector Stiftung die große gesellschaftliche Verantwortung insbesondere von Lehrkräften: Die Stuttgarter Stiftung fördert primär Studierende der MINT-Fächer, damit diese ihre zukünftigen Schülerinnen und Schüler für eine entsprechende Laufbahn begeistern können. Die Förderung erleichtere, so die Stiftung, die Bestreitung des Lebensunterhalts, sodass sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten auf ihre Ausbildung und Praxisprojekte konzentrieren können.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/stipendien.
Ökogarten erneut ausgezeichneter Lernort für Nachhaltigkeit
Bildungsministerium und Deutsche UNESCO-Kommission würdigten erneut den außerschulischen Lernort
[velo] Der Ökogarten der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wurde zum wiederholten Male als herausragende Bildungsinitiative für Nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) würdigten erneut den beispielhaften Beitrag des außerschulischen Lernortes zur Umsetzung der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und hob insbesondere die inklusive Arbeit des Lernorts hervor. Professorin Dr. Lissy Jäkel und Dr. Ulrike Kiehne nahmen die Urkunde am 20. November 2019 aus den Händen von Staatssekretär Christian Luft und der DUK-Präsidentin Professorin Dr. Maria Böhmer entgegen.
"Der Ökogarten der Pädagogischen Hochschule Heidelberg macht Bildung für nachhaltige Entwicklung hautnah erfahrbar", so die Auswahljury. Der Lernort gebe angehenden Lehrkräften sowie Pädagoginnen und Pädagogen Handlungskompetenzen und praktische Erfahrungen im Bereich Nachhaltigkeit an die Hand, heißt es in der Begründung. Und weiter: "Besonders zu würdigen ist die inklusive Arbeit des Lernorts: Das Team des Ökogartens fördert unter anderem benachteiligte Kinder und Jugendliche durch spezielle Angebote. Durch regionale und überregionale Vernetzung entwickelt die Pädagogische Hochschule zudem Strahlkraft und trägt BNE erfolgreich in die Breite."
Professor Dr. Hans-Werner Huneke, Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, sagt: "Dass der Ökogarten vom BMBF und der UNESCO nach 2017 nun bereits zum zweiten Mal als Lernort ausgezeichnet wird, der BNE besonders gelungen umsetzt, ist bemerkenswert! Die Würdigung zeigt, wie wichtig die Arbeit von Professorin Dr. Lissy Jäkel und ihrem Team ist: Der Ökogarten ermöglicht erfolgreiche Bildungsverläufe für alle und befähigt Menschen weit über die Metropolregion Rhein-Necker hinaus, einen Beitrag zur Erhaltung unseres Lebensraumes zu leisten. Er trägt damit maßgeblich zu der Vorbildfunktion, die unsere Hochschule im Bereich Bildung für Nachhaltige Entwicklung einnimmt, bei."
Jäkel zeigt sich über die Auszeichnung ebenfalls erfreut: "Wir sehen diese Würdigung als besonderen Anreiz, unsere wichtige Arbeit fortzusetzen. Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt sind nämlich wichtige Grundlagen für das menschliche Wohlergehen. Und mit Blick auf die Zukunft unserer Gesellschaft wollen wir nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern Menschen jeden Alters und Bildungshintergrunds für die Wertschätzung von Biotopen und der Artenzusammensetzung sowie für das Naturschutzhandeln aktivieren und sensibilisieren."
Die Professorin für Biologie und ihre Didaktik bedankt sich ausdrücklich bei ihrem Team aus studentischen Tutorinnen und Tutoren, Dozentinnen und Ehrenamtlichen. Gemeinsam haben sie im Heidelberger Stadtgebiet Grün- und Freiflächen mit heimischen und für das Gebiet spezifischen Arten zu sogenannten Naturbildungspunkten gestaltet, die über die Jahreszeiten hinweg biologische Zusammenhänge vermitteln.
In ihrem Mittelpunkt steht der Ökogarten am Klausenpfad: In dem "Garten der Vielfalt" lernen angehende Lehrkräfte seit über 25 Jahren, Menschen dazu zu motivieren, selbst aktiv zu werden und die eigene Lebensumwelt kompetent und möglichst nachhaltig zu gestalten. Ihr Wissen geben sie im Rahmen von speziellen Angeboten an über 900 Schülerinnen und Schüler pro Jahr weiter; dazu kommen zahlreiche Besucherinnen und Besucher, die den Ökogarten regelmäßig erkunden. "Wir arbeiten zudem eng mit anderen Bildungseinrichtungen, Unternehmen und städtischen Ämtern der Metropolregion Rhein-Neckar zusammen, damit neue BNE-Konzepte unmittelbar zum Tragen kommen und bestmöglich wirksam werden", so Jäkel abschließend.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/oekogarten.
Bund und UNESCO zeichnen Geographen für Nachhaltigkeit aus
Abteilung erhält Auszeichnung insbesondere für die vorbildliche Verankerung der BNE im Leitbild
[velo] Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) haben die Abteilung Geographie - Research Group for Earth Observation Abteilung Geographie der Pädagogischen Hochschule Heidelberg als ausgezeichneten Lernort für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) prämiert. Die Abteilung erhält die Auszeichnung insbesondere für die vorbildliche Verankerung der BNE in ihrem Leitbild. Der Staatssekretär Christian Luft und die DUK-Präsidentin Professorin Dr. Maria Böhmer überreichten die Urkunde am 20. November 2019 stellvertretend an Alina Kuthe sowie weitere Akademische Mitarbeiterinnen der Abteilung Geographie.
Die Abteilung Geographie der Pädagogischen Hochschule Heidelberg habe die Bildung für nachhaltige Entwicklung vorbildhaft in ihrem Leitbild verankert, heißt es in der Begründung der Jury: "Bildung für nachhaltige Entwicklung ist Querschnittsthema in Forschung und Lehre des Lernortes und wird durch seine gute Vernetzung auch über die Hochschule hinaus vorbildhaft weitergetragen."
Der Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Professor Dr. Hans-Werner Huneke, gratulierte der Abteilung Geographie zu der Auszeichnung: "Die BNE gilt als Schlüsselfaktor, um weltweiten wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und in den Grenzen der ökologischen Belastbarkeit des Systems Erde zu gestalten. Mit der Gründung des Heidelberger Zentrums Bildung für nachhaltige Entwicklung im vergangenen Jahr haben wir uns auch strukturell zu dieser Verantwortung bekannt. Die Abteilung Geographie trägt nicht nur das BNE-Zentrum maßgeblich mit, sondern setzt sich auch darüber hinaus vorbildlich für die Umsetzung der BNE ein. Dass die Abteilung nun vom BMBF und der Deutschen UNESCO-Kommission als Lernort ausgezeichnet wird, der BNE besonders gelungen verankert, freut mich außerordentlich."
"Die Förderung nachhaltiger Entwicklung ist das Ziel, Bildung stellt hierfür den zentralen Schlüssel zum langfristigen Erhalt unseres Lebensraums dar", erklärt Professor Dr. Alexander Siegmund, Leiter der Abteilung Geographie und Inhaber des dortigen UNESCO-Lehrstuhls für Erdbeobachtung und Geokommunikation von Welterbestätten und Biosphärenreservaten. Siegmund, der zurzeit Studien in der Atacama-Wüste Chiles durchführt, weiter: "Wer versteht, wie sich das eigene Handeln auf zukünftige Generationen bzw. auf das Leben in anderen Weltregionen auswirken kann, ist eher bereit sein Verhalten zu ändern. Und wir alle müssen unsere Verhaltensweisen ändern, um die vielfachen Umweltprobleme weltweit - wie die Folgen des Klimawandels - in den Griff zu bekommen."
Die Abteilung Geographie setzt daher auf ein breitgefächertes Angebot, das sich nicht nur an Studierende, sondern auch an Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie Organisationen wie UNESCO-Welterbestätten und die breite Öffentlichkeit richtet. So werden hier zum einen zukünftige Lehrkräfte zu sogenannten "BNE-Agents" ausgebildet und dadurch Nachhaltigkeit dauerhaft im Bildungswesen verankert. In der Abteilung ist zudem der einzige UNESCO-Lehrstuhl in Baden-Württemberg angesiedelt, der den Einsatz moderner Methoden der Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung fördert. Die GIS-Station im Kontext digitaler Geomedien und das Geco-Lab für geoökologische Raumanalysen sind als Kompetenzzentren und Lehr-Lern-Labore Anlaufstationen unter anderem für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende und Studierende. Sie alle können sich hier zudem über die aktuellen Forschungsarbeiten der Heidelberger Geographen erkundigen, die zum Beispiel die Klimafolgen und nachhaltige Anpassungsstrategien in der Metropolregion Rhein-Neckar untersuchen und vermitteln.
Die Abteilung hat 2018 zudem ihr eigenes Umweltmanagement überprüft: "Wir haben viele Projekte, bei denen wir über Nachhaltigkeit sprechen und lehren. Da ist es gut, wenn wir uns dazu auch einmal selbst auf den Prüfstand stellen", berichtet Siegmund. "Um eine nachhaltige, das heißt ökologisch, ökonomisch und sozial verantwortliche, Arbeitsweise unser Abteilung zu ermöglichen, haben wir in Folge unter anderem unsere Laborsicherheit erhöht und die Materialwirtschaft optimiert." Die Erfahrungen aus dem Projekt haben die Wissenschaftler in Handlungsempfehlungen übertragen, die wiederum von anderen Organisationen genutzt werden können.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/geographie.
Prof. Jens Bucksch ist neuer Dekan der Fakultät III
Vorstand der Fakultät für Natur- und Gesellschaftswissenschaften konstituiert sich zudem aus Prof. Markus Vogel sowie apl. Professorin Nicole Marmé
[velo] Professor Dr. Jens Bucksch ist der neue Dekan der Fakultät für Natur- und Gesellschaftswissenschaften der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Der Professor für Prävention und Gesundheitsförderung folgt auf Professor Dr. Markus Vogel (Mathematik). Dieser wurde erneut in das Amt des stellvertretenden Dekans gewählt, das er bereits von 2012 bis 2018 innehatte. Als Studiendekanin im Amt bestätigt wurde Professorin apl. Dr. Nicole Marmé (Physik). Auch das Sekretariat der Fakultät ist unverändert mit Doris Schmitt besetzt.
Die Fakultät für Natur- und Gesellschaftswissenschaften der Pädagogischen Hochschule Heidelberg vereint in der Lehrerbildung die naturwissenschaftlich-technischen mit den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern; dazu kommt der nicht-lehramtsbezogene Studiengang Prävention und Gesundheitsförderung.
Ein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Bildung für Nachhaltige Entwicklung: Die Fakultätsmitglieder zeigen zum Beispiel Lehrkräften, wie sie das Thema Klimaschutz in ihren Unterricht einbinden können oder beschäftigen sich mit den Folgen des Klimawandels nicht nur für die Metropolregion Rhein-Neckar. Gleichfalls gesellschaftsrelevant ist die Arbeit von Einrichtungen wie der Arbeitsstelle Antiziganismusprävention, die für diese Diskriminierung sensibilisieren, die Antiziganismusforschung stärken und Betroffenen eine Anlaufstelle bieten will.
2019 neu dazugekommen ist das Heidelberger Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung, das zielgruppenspezifische Interventionsmaßnahmen entwickelt und diese in Studium und der Gesellschaft implementiert. Diese und weitere Themen werden unter dem Blickwinkel des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft und Gesellschaft auch in das hochschulweite Projekt TRANSFER TOGETHER eingebracht. Zudem sind auch der einzige UNESCO-Lehrstuhl in Baden-Württemberg, der im Fach Geographie angesiedelt ist, und der mehrfach als vorbildlicher außerschulischer Lernort ausgezeichnete Ökogarten als besondere Qualitäten der Fakultät hervorzuheben.
Man wolle, so der neue Vorstand, die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre fortsetzen. Dieser will sich insbesondere dafür einsetzen, das Lehrangebot bedarfsorientiert weiterzuentwickeln, um angehende Lehrerinnen und Lehrer sowie Fachkräfte der Prävention und Gesundheitsförderung auf ihre berufliche und gesellschaftliche Aufgabe optimal vorzubereiten. Hierbei sollen auch inhaltliche und fachliche Schnittmengen zwischen den Abteilungen und Fächern ausgelotet werden, die eine Integration von neuen nicht-lehramtsbezogenen Studiengängen an der Fakultät ermöglichen.
Gefördert werden Vorhaben zum Themenkomplex Nachhaltigkeit
Kontext: Projekt "Partizipation langfristig absichern, Chancen erweitern" (PLACE) von Universität und Pädagogischer Hochschule
Die Pädagogische Hochschule und die Universität Heidelberg fördern im Jahr 2020 im Rahmen des Projekts "Partizipation langfristig absichern, Chancen erweitern" (PLACE) Vorhaben, deren Schwerpunkt im Themenbereich "Nachhaltigkeit" liegt. Der Begriff Nachhaltigkeit wird im Brundtland-Bericht von 1992 als Zielbündel verwendet: Dauerhaft stabile Gesellschaften seien zu erreichen, indem ökologische, ökonomische und soziale Ziele nicht gegeneinander ausgespielt, sondern gleichrangig angestrebt würden. Es geht um das Zusammenspiel von Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft auch mit Blick auf nachfolgende Generationen.
Wertförmige Bezüge und Fragen der Gerechtigkeit sind in dem Zusammenhang ebenso bedeutsam. Dies schließt auch Aspekte derzeit prominent repräsentierter interdisziplinärer Querschnittsthemen wie "Digitalisierung" und "Internationalisierung" ein. Dieses weitgefasste Begriffsverständnis liegt der diesjährigen Ausschreibung des Programms "PLACE aktuell" zugrunde.
Die Projektvorhaben können sich auf Thematiken der gesamten Breite des Begriffs beziehen. Denkbar sind sowohl Vorhaben, die Anforderungsprofile an die Lehrerinnen und Lehrer kritisch in den Blick nehmen als auch solche, die sich mit einzelnen Aspekten befassen. Geistes- und lebenswissenschaftliche als auch sozial- und naturwissenschaftliche Fragestellungen sind ebenso möglich und erwünscht wie auch interdisziplinäre Verbünde. Die Antragsfrist für diese Ausschreibung ist der 26. Januar 2020.
Weitere Informationen auch zu den Fördervoraussetzungen finden Sie unter www.hse-heidelberg.de.
Campus Heidelberg
Dieses Bild haben wir auf dem Campus der Hochschule aufgenommen - aber wo? Die Auflösung gibt's im nächsten Newsletter.
Auflösung zum November-Newsletter:
Im Ökogarten: Apfelsaftpresse
"Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur": 3.12., 10.12. & 13.1.
Veranstaltungsreihe mit Beiträgen zur Weihnachtszeit, „Vom Suchen, Reisen und Rückkehren“ sowie Otfried Preußler
Das Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur der Pädagogischen Hochschule Heidelberg veranstaltet auch im Wintersemester 2019/2020 wieder einige Veranstaltungen von und für Studierende und Dozierende. Termine und Veranstaltungsorte finden Sie unter "Mehr erfahren". Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/zentrum-fuer-kinder-und-jugendliteratur.
- 03.12.2019, 18.00-19.30 Uhr, Lesesaal (Neubau INF 562)
"Schaurig schöne Weihnachtszeit"
Lesung mit Studierenden und Dozierenden - 10.12.2019, 18.00-19.30 Uhr, Raum 309 (Neubau INF 562)
"Vom Suchen, Reisen und Rückkehren - Aaron Beckers phantastische Bilderbuchtrilogie"
Vortrag mit Dr. Klarissa Schröder, Universität Koblenz-Landau - 13.01.2020, 16.15-17.45 Uhr, H001 (Hörsaalgebäude INF 562)
"Otfried Preußler neu erzählt - Eine praktische Vorführung"
Torsten Volk, PH Heidelberg
BNE-Ringvorlesung mit Terminen am 3.12., 17.12. & 7.1.
Themen: Glück im Kontext von BNE, umweltbezogenes Handeln und BNE in der Grundschule
Im Rahmen des Übergreifenden Studienbereichs der Pädagogischen Hochschule Heidelberg bietet das BNE-Zentrum im Wintersemester 2019/2020 eine hochschulweite Ringvorlesung "Bildung für nachhaltige Entwicklung". Diese findet dienstags von 18.15 bis 19.15 - sofern nicht anders angegeben - in Raum H.002 statt (Hörsaalgebäude, Im Neuenheimer Feld 560, D-69120 Heidelberg).
Folgende Vorträge sind vorgesehen:
- 3. Dezember 2019
"Glück im Kontext von BNE"
Prof. Dr. Ulrike Graf (Erziehungswissenschaften) - 17. Dezember 2019
"Umweltbezogenes Handeln: individuelles Handeln und kollektive Verantwortung sozialwissenschaftlich betrachtet"
Prof. Dr. Petra Deger (Soziologie) - 7. Januar 2020
"Sonne, Wind und Wasser - Anregungen für die thematische Umsetzung von BNE im Sachunterricht der Grundschule"
Prof. Dr. Manuela Welzel-Breuer und Marcus Bohn (Physik), Tanja Attree (Mathematik)
Die Vorlesung unter der Leitung von Prof. Dr. Alexander Siegmund und Prof. Dr. Thomas Vogel richtet sich insbesondere an die Lehramtsstudierenden (PO11 und BaPO15) der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.
Weiteren Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/bne-zentrum.
Weihnachtsfeier des Akademischen Auslandsamts am 4.12.
Herzliche Einladung zur traditionellen Veranstaltung!
Das Akademische Auslandsamt der Pädagogischen Hochschule Heidelberg informiert Studierende, Lehrende, Forschende und Mitarbeitende zum Thema Mobilität und insbesondere zu den Austausch- und Stipendienprogrammen. Am Mittwoch, 4. Dezember findet die Weihnachtsfeier der Zentralen Einrichtung statt. Veranstaltungsort ist die Aula im Altbau. Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/auslandsamt.
Symposium am 4.12.: "Arts and Crafts in the CLIL Classroom"
A Symposium on the Subject "Content and Language Integrated Learning"
Even though there are high amounts of visual input in almost all domains of our lives (school, workplace, leisure time), the potential of the school subject Arts and Crafts for "Content and Language Integrated Learning"-classrooms has not been fully recognized and hence not been fully exploited in a productive way.
Following an invitation of the Institute for Foreign Languages Professor Yasuko Fujii (Oita University/Japan) and Professor Atsushi Sumi (Toyama University/Japan) will come to Heidelberg University of Education to take part in the symposium "Arts and Crafts in the CLIL Classroom". This talk shows various ways of how Arts and Crafts can support foreign language learning and presents some linguistic results from CLIL classrooms. The participants also discuss some reasons from the field of the current educational policy which promote the integration of Arts and Crafts into the CLIL context.
The event will take place on Wednesday, 4th December 2019 from 4.15 to 6.45 p.m. The symposium venue is room 122 (Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg/Germany). Your contact partner at HUoE is Professor Dr. Jutta Rymarczyk.
Abstract
- Professor Yasuko Fujii (Oita University/Japan)
"Developing Arts and Crafts Teaching Introducing Basic English: Expression based on art work appreciation"
This presentation introduces a study which scrutinized the use of illustrations and visual images which are considered to effectively support language learning. We tried to find learning contents and methods for fostering both, creativity and English language competence, through art and crafts in a CLIL classroom. - Professor Atsushi Sumi (Toyama University/Japan)
"Multicultural symbiosis in art education – How children recognize different colors of the sun in their drawings"
This talk tries to identify the reason why most Japanese children draw the sun red. Possible reasons like language, national flag, and weather have never led to a clear answer. Finally, a picture book by Munari was focused on as it offered a tentative conclusion saying that Japanese children have a culture of drawing the sun red. – The color of the sun in a children’s drawing may not be considered such a big problem. However, postings such as "I was bullied because I drew a yellow sun" make us acknowledge the fact that cultural friction is occurring within Japanese classrooms in times of increasing international exchange. As a conclusion we propose that art education should include the topic of multicultural symbiosis, acknowledging the difference in drawing expression.
Offenes Netzwerktreffen: Transfer Treff am 5.12.
Dieses Mal schon um 12:00 Uhr: öffentliche Veranstaltung zum Thema Transfer
Das Transferzentrum der Pädagogischen Hochschule Heidelberg veranstaltet am Donnerstag, 5. Dezember ein offenes Netzwerktreffen zum Austausch über das Thema Transfer. Veranstaltungsbeginn ist dieses Mal bereits 12.00 Uhr im Transferzentrum (Bergheimer Straße 104, D-69120 Heidelberg). Das Programm sieht zunächst einen kurzen Input zu Thema vor, im Anschluss besteht die Möglichkeit zum Austausch. Die Veranstaltung ist öffentlich und es ist keine Anmeldung nötig. Weitere Informationen finden Sie rechtzeitig unter www.ph-heidelberg.de/transferzentrum.
Konzert: "Contemporary Jazz" am 5.12.
Ein Konzert mit Dara Navrodska, Paul Stoltze und Thilo Ruck
Dara Navrodska, Paul Stoltze und Thilo Ruck aus dem Fach Musik der Pädagogischen Hochschule Heidelberg geben am Donnerstag, 5. Dezember 2019 ein "Contemporary Jazz"-Konzert. Veranstaltungsbeginn ist 19.00 Uhr in der Festhalle (Keplerstr. 87, D-69120 Heidelberg). Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/musik.
"Klimawandel: Warum handeln wir wider besseren Wissens?"
Vortrag von Prof. Dr. Joachim Funke am 10.12. in der Reihe „Bildung bitte!“
Der Klimawandel ist derzeit in aller Munde. Während Ergebnisse wissenschaftlicher Studien schon seit geraumer Zeit die gebotene Dringlichkeit verdeutlichen, erhalten sie weltweit eindrucksvolle Unterstützung von jungen Menschen, die mit der Bewegung "Fridays for Future" Druck auf Politik und Wirtschaft auszuüben versuchen. Warum ist es so schwierig, den Kampf gegen den Klimawandel zu einer gesellschaftlichen Aufgabe zu machen und ihn in nachhaltige Handlungen zu überführen? Und wie kann es trotz der komplexen Problemlage und divergierenden Interessen der beteiligten Akteure gelingen?
Der Schlüssel liegt einmal mehr in einer wirkungsvollen Klimabildung und in wechselseitiger Kommunikation. Im Wintersemester 2019/2020 gibt die Pädagogische Hochschule Heidelberg deshalb in vier Vorträgen Einblick in den aktuellen Stand der Klimaforschung und Fragen der Kommunikation und Vermittlung. Sie stellt zudem daraus abzuleitende praktische Ansätze für Bildungseinrichtungen, Politik und Gesellschaft zur Diskussion. Kommen Sie vorbei, hören Sie zu und bringen Sie Ihren eigenen Standpunkt ein.
Am Dienstag, 10. Dezember 2019 spricht Prof. Dr. Joachim Funke zum Thema "Klimawandel: Warum handeln wir wider besseren Wissens?": Seit vielen Jahren weiß die Menschheit über die anstehenden bedrohlichen Veränderungen auf unserem Planeten im Zuge des menschengemachten Klimawandels. Unsere Handlungen dagegen stehen zum Teil in krassem Gegensatz zu dem, was nach unserem Kenntnisstand eigentlich nötig wäre. Wie kann man diesen eklatanten Widerspruch erklären? Wie ließe sich dieser Zustand ändern?
Veranstaltungsbeginn ist 18.15 Uhr in Hörsaal H.002 (Hörsaalgebäude, Im Neuenheimer Feld 561/562, D-69120 Heidelberg); der Eintritt ist frei. Um unverbindliche Anmeldung unter www.ph-heidelberg.de/bildungbitte wird gebeten.
Weihnachtsfeier der Sprecherziehung am 13.12.
Die Sprecherziehung lädt zur Weihnachtsfeier mit offener Bühne ein
Die Abteilung Sprecherziehung des Instituts für deutsche Sprache und Literatur lädt herzlich zu ihrer Weihnachtsfeier am 13.12. ab 16.00 Uhr in Raum A.306 ein (INF 561/562). Es wird eine offene Bühne geben, an der sich alle Hochschulmitglieder mit eigenen Beiträgen beteiligen können. Es darf rezitiert, vorgelesen, gesungen, gezaubert und "geslamt" werden... Es wird darum gebeten, Heike Heinemann und Andrea Brunner über eigene Beiträge vorab kurz zu informieren. Es wird ferner darum gebeten, Kissen und Decken als Sitzgelegenheit mitzubringen. Für das leibliche Wohl ist ausreichend gesorgt. Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/institut-fuer-deutsche-sprache-und-literatur.
Akademische Abschlussfeier am 10.1.2020
Feierliche Verabschiedung der Examinierten
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg verabschiedet traditionell ihre Studierenden mit einer akademischen Abschlussfeier: Die nächste akademische Abschlussfeier findet am Freitag, 10. Januar 2020 um 18.30 Uhr statt (Einlass: ab 18.00 Uhr). Veranstaltungsort wird die Festhalle im Altbau sein. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei (Zugang über Quinckestraße). Im Anschluss an die Veranstaltung lädt die Hochschule ihre Absolventinnen und Absolventen sowie deren Angehörige zu einem Sektempfang ein.
Hochschulchor: Werke von Gade und Grieg am 14.1.
Konzertabend unter der Leitung von Heike Kiefner-Jesatko unter Mitwirkung von Künstlerinnen und Künstlern der Hochschule
Am Dienstag, 14. Januar 2020 führt der Chor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg das Stück "Erlkönigs Tochter" von Niels W. Gade und das Klavierkonzert a-Moll von Edvard Grieg auf. Er wird - unter der Leitung von Heike Kiefner-Jesatko - von Antje Krause (Mezzosopran), Lena Jäkel (Sopran), Hans-Josef Overmann (Bariton) und Florian Stricker (Klavier) begleitet. Das Konzert findet in der Festhalle der Pädagogischen Hochschule statt (Keplerstraße 87, D-69120 Heidelberg). Konzertbeginn ist 20.00 Uhr. Die Karten kosten 6,- bzw. 10,- Euro. Weitere Informationen zum Hochschulchor finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/hochschulchor.
Digitalpaktmittel fließen nur langsam
Umfrage: Viel von den fünf Milliarden Euro haben die Schulen bisher nicht
Ein halbes Jahr nach Inkrafttreten des milliardenschweren "Digitalpakts Schule" fließen die Gelder für die Schulen bisher nur langsam. Das hat eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in allen 16 Bundesländern ergeben. Demnach wurden von den 5,5 Milliarden Euro für die Ausstattung mit schuleigenem Wlan, neuen Laptops oder digitalen Tafeln - sogenannten Smartboards - bisher rund 500.000 Euro abgerufen. Nur in Bremen, Hamburg und Sachsen ist bislang Geld geflossen.
Die Bildungsministerien der Länder erklären das damit, dass die Schulen zuerst schlüssige Medienkonzepte vorlegen und die Mittel dann durch die Kommunen oder Landkreise beantragt werden müssten. Voraussetzung ist zudem, dass die Länder zuerst die Bedingungen für die Vergabe der Mittel in sogenannten Förderrichtlinien festschreiben. Das hat in einigen Ländern bis in den Herbst hinein gedauert. Die Hamburger Bildungsverwaltung verwies auch darauf, dass Kommunen oder Landkreise für ihre Schulen nicht einfach so Tausende neue Laptops kaufen könnten. Solche großen Aufträge müssten öffentlich ausgeschrieben werden. Qualität gehe vor Schnelligkeit, sagte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. "Die Gelder fließen, wenn die Rechnungen da sind. Das ist das übliche Verfahren bei einer Finanzhilfe." Entscheidend sei, dass an den Schulen eine Bewegung entstehe. Und diese habe der Digitalpakt bereits ganz klar bewirkt. Am 17. Mai dieses Jahres war das Vertragswerk in Kraft getreten. Vorausgegangen war ein langer Streit zwischen Bund und Ländern, weil das Grundgesetz geändert werden musste, damit der Bund das Geld zur Verfügung stellen darf. In Bildungsfragen darf er den Ländern normalerweise nicht reinreden.
Der aktuelle Stand in den Bundesländern
Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg können die Schulträger seit Anfang Oktober Geld aus dem Digitalpakt beantragen. Rund rund 60 Anträge gingen nach Angaben des Kultusministeriums in Stuttgart seitdem ein und werden geprüft. Geld ausgezahlt wurde bisher nicht.
Bayern
Auch in Bayern ist die Digitalpakt-Kasse noch prall gefüllt. Die Unterlagen für die Beantragung der Mittel seien in der Endabstimmung, hieß es aus dem Münchner Kultusministerium. Der Freistaat verwies aber darauf, dass bereits ein ähnliches landeseigenes Programm laufe, über das die Schulen in digitale Technik investieren könnten.
Berlin
In der Bundeshauptstadt läuft das Antragsverfahren seit Anfang November. Bisher seien mehr als 200 Anträge eingegangen, sagte ein Sprecher der Bildungsverwaltung. Es wird davon ausgegangen, dass noch in diesem Jahr erste Schulen mit Technik beliefert werden können.
Brandenburg
Die Brandenburger Schulen oder ihre Träger halten sich bisher zurück. Seit Anfang September können Anträge bei der Investitionsbank des Landes gestellt werden. Ein Antrag ist der Bank zufolge bisher eingegangen, der noch nicht bewilligt und ausgezahlt sei.
Bremen/Bremerhaven
Das kleinste Bundesland ist neben Sachsen und Hamburg bisher das einzige, in dem tatsächlich Digitalpakt-Geld geflossen ist. Stand Anfang November waren in Bremen und Bremerhaven nach Angaben der Bildungsverwaltung 300.000 von 48 Millionen Euro abgerufen. Davon wurden unter anderem Tablets und Laptops gekauft.
Hamburg
Nach Angaben eines Sprechers der Bildungsverwaltung investiert Hamburg in Wlan und «Präsentations- und IT-Endgeräte». Fünf Schulen hätten bereits Endgeräte im Wert von 60.000 Euro gekauft. Noch dieses Jahr soll über weitere Anschaffungen entschieden werden.
Hessen
Keine Auszahlung bisher. Anträge können erst gestellt werden, wenn die Förderrichtlinie des Landes in Kraft getreten ist. Das hessische Kultusministerium rechnet damit, dass das noch in diesem Jahr passiert. Das Geld solle dann zeitnah nach einer Bewilligung fließen, sagte ein Ministeriumssprecher.
Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern bekommen die ersten 24 Schulen noch in diesem Jahr Geld, hieß aus dem Kultusministerium in Schwerin. Voraussetzung: Die Schule muss ans Glasfasernetz angeschlossen sein. Alle andere Schulen des Landes sollen später ebenfalls zum Zuge kommen. Es gibt einen festen Verteilungsschlüssel.
Nordrhein-Westfalen
In Nordrhein-Westfalen kann das Geld seit September beantragt werden. Nach Angaben des Schulministeriums gingen bislang 16 Förderanträge ein. Bewilligt worden sei noch keiner. Die Landesregierung rechnet damit, dass das noch in diesem Jahr passiert. NRW erhält als bevölkerungsreichstes Bundesland aus dem Digitalpakt gut eine Milliarde Euro.
Niedersachsen
In Niedersachsen werden zur Zeit mehr als 40 Anträge im Umfang von 930.000 Euro geprüft. Beantragt worden sei das Geld vor allem für Wlan und "digitale Anzeigegeräte", sagte ein Sprecher des Kultusministeriums in Hannover. Die ersten Mittel sollten noch dieses Jahr bewilligt werden.
Saarland
Es sei zu früh für eine erste Bilanz, sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums in Saarbrücken. Die Förderrichtlinie im Land sei erst seit Ende Oktober in Kraft. Zwei Grundschulen hätten bisher Anträge gestellt.
Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt können die Gelder seit Anfang Oktober beantragt werden. Bisher wurden nach Angaben eines Sprechers des Kultusministeriums keine Anträge gestellt und bewilligt. Damit wird in der Landeshauptstadt Magdeburg im ersten Quartal 2020 gerechnet.
Sachsen
Die Sachsen waren bei dem Thema die schnellsten: Schon seit Ende Juni können im Freistaat Fördermittel aus dem Digitalpakt online beantragt werden. Bislang wurden 13 Anträge genehmigt mit einer Fördersumme von knapp 5,5 Millionen Euro. Geflossen seien bisher 140.000 Euro, teilte eine Sprecherin mit. Weitere 15 Anträge von Schulträgern lägen vor.
Schleswig-Holstein
Im Norden läuft der Digitalpakt gerade erst an. Stand 12. November hätten zwei Anträge von Schulträgern vorgelegen, sagte eine Sprecherin in Kiel. Bewilligt werden könnte das erste Geld noch in diesem Jahr. Bis Ende 2022 hätten die Schulträger Zeit, ihnen zugewiesene Budgets auszuschöpfen.
Thüringen
In Thüringen stecken die Schulen nach Angaben des Bildungsministeriums noch mitten in der Konzeptionierungs- und Planungsphase. Deshalb seien bisher noch keine Anträge auf Gelder aus dem Digitalpakt gestellt worden.
Rheinland-Pfalz
Auch in Rheinland-Pfalz ist der Fördertopf noch prall gefüllt. Keine Auszahlungen bisher. Stand 7. November lagen laut Bildungsministerium zwei Anträge vor. Diese beträfen hauptsächlich die Wlan-Ausstattung, die Vernetzung von Schulgebäuden und "Anzeigegeräte".
Quelle: https://www.forschung-und-lehre.de/lehre/digitalpaktmittel-fliessen-nur-langsam-2297/ [23.11.2019]
Wissenschaftler in öffentlicher Debatte gefragt
Die Wissenschaft genießt das vergleichsweise größte Vertrauen der Bevölkerung
Politische Entscheidungen sollten auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Das findet rund die Hälfte der Deutschen. Berücksichtigen Politikerinnen und Politiker die Ergebnisse aus der Wissenschaft nicht, sollten sich Wissenschaftler in öffentliche Debatten einmischen. Das sagen drei Viertel der in einer Umfrage von "Wissenschaft im Dialog" befragten Deutschen. Dabei bezogen sie sich konkret auf die "Fridays for Future"-Bewegung.
Knapp 30 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sich die Wissenschaft in ausreichendem Maß in die Politik einmische. 44 Prozent ist der Einfluss zu gering, 21 Prozent zu stark. Demgegenüber sind 57 Prozent der Meinung, dass die Politik zu starken Einfluss auf die Wissenschaft nehme. Über die Wirtschaft sagen das 63 Prozent der Deutschen. Die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass das öffentliche Engagement von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern explizit zu deren Aufgaben gehöre. 29 Prozent sind anderer Meinung. Insgesamt genießen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verglichen mit anderen gesellschaftlichen Gruppierungen hohes Vertrauen. 46 Prozent der Befragten gaben an, Wissenschaft und Forschung zu vertrauen. Das sagten nur 17 Prozent über die Politik, 18 Prozent über die Medien und 27 Prozent über die Wirtschaft.
Forschung zu Klima und Energie besonders gefragt
61 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler selbst entscheiden sollten, worüber sie forschen. Dabei sagen zwei Drittel der Befragten, dass die Ergebnisse zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen sollten. Zum genau gleichen Anteil sind sie nämlich der Meinung, dass es die Wissenschaft ist, die Lösungen für diese finden kann. Einen Nutzen für ihr eigenes Leben erkennen 55 Prozent. Knapp 60 Prozent finden, dass nichtdestotrotz auch Forschung öffentlich gefördert werden sollte, wenn kein direkter gesellschaftlicher Nutzen erkennbar ist.
Viele wären gerne stärker an der Wissenschaft beteiligt. Knapp 50 Prozent würde gerne einmal mitforschen. 64 Prozent würden gerne erleben, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten. Rund die Hälfte der Befragten fühlt sich darüber nicht ausreichend informiert. Die Forschung im Bereich Klima und Energie ist den Deutschen insgesamt am wichtigsten. Das war auch schon 2017 der Fall, bevor die Themen durch die Proteste von "Fridays for Future" stark in die Öffentlichkeit rückten. 41 Prozent wünschen sich zu diesen Themen besonders viele Forschungsarbeiten. 39 Prozent sagen das über Studien zu Gesundheit und Ernährung. Nur sieben Prozent wünschen sich mehr wissenschaftliche Analysen zur Sicherheit.
Für das diesjährige "Wissenschaftsbarometer" wurden rund 1.000 Deutsche über Telefoninterviews befragt. Die Umfrage ist damit repräsentativ und wird seit 2014 im Auftrag von "Wissenschaft im Dialog" durchgeführt.
Quelle: https://www.forschung-und-lehre.de/zeitfragen/wissenschaftler-in-oeffentlicher-debatte-gefragt-2304/ [23.11.2019]
Geldscheine mit gefährlichen Bakterien
Ig-Nobelpreise zum 29. Mal in Harvard verliehen worden
Am 12. September 2019 sind die 29. Ig-Nobelpreise an der Universität Harvard vergeben worden. Ausgezeichnet wurden skurrile wissenschaftliche Arbeiten, die "Menschen erst zum Lachen, dann zum Nachdenken bringen". Unter den Preisträgern befanden sich auch deutsche Forscher. Professor Andreas Voß und sein Sohn Timothy gewannen gemeinsam mit dem Kollegen Professor Habip Gedik die Auszeichnung in der Kategorie Wirtschaft für die Entdeckung, dass Geldscheine aus den USA und Rumänien am Ehesten gefährliche Bakterien verbreiten.
Zudem gewann Professor Fritz Strack von der Universität Würzburg in der Kategorie Psychologie. Er hatte entdeckt, dass es Menschen zum Lächeln bringt und glücklicher macht, wenn sie einen Stift im Mund halten - um dann zu festzustellen, dass das doch nicht stimmt.
Der Preis, der seit 1991 vom Magazin Annals of Improbable Research in mehreren Kategorien vergeben wird, gilt als satirisches Gegenstück zu den höchsten aller wissenschaftlichen Ehren und ist ein Wortspiel: "Ignoble" heißt eigentlich unwürdig oder schmachvoll. Schämen muss sich jedoch zumeist niemand: Die Auszeichnungen nehmen "richtige" Nobelpreisträgerinnen und -preisträger vor stets ausverkauftem Haus in ausgelassener Stimmung vor.
Die komplette diesjährige Preisverleihung: https://www.youtube.com/watch?v=mfzs8ZIPVIA
Foto: Elise Amendola, dpa