Ausgabe 3 - April 2020
[red] Die Ausbreitung des Coronavirus und die Maßnahmen zu seiner Eindämmung prägen den Beginn des Sommersemesters 2020. Sie führten zur Verschiebung des Vorlesungsbeginns, zur Absage aller jetzt anstehenden Prüfungen und Veranstaltungen und zu Herausforderungen bei der Planung eines Semesters, für das viele Rahmenbedingungen völlig offen sind. Die allermeisten Mitglieder der Hochschule bleiben in diesen Tagen im Homeoffice. Wie sieht das eigentlich aus? Machen Sie doch mal ein Foto und schicken es an uns! Oder schildern Sie Ihre Erfahrungen. Mehr dazu im Beitrag #wirbleibenzuhause! Und ansonsten finden Sie im April-Newsletter viel Lesenswertes über die Hochschule – weit über Covid-19 hinaus.
Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung gegründet
Pioniervorhaben für Erforschung der Bildungsarbeit und der Beschäftigung von Bildungsfachkräften
[velo] Der Senat der Hochschule hat die Einrichtung des Annelie-Wellensiek-Zentrums für Inklusive Bildung (AW-ZIB) beschlossen. Das Zentrum soll als hochschulische Einrichtung an der Fakultät für Erziehungs- und Sozialwissenschaften als Inklusionsabteilung angesiedelt werden. Seine Aufgabe wird die landesweite Sensibilisierung für das Thema Inklusion mit besonderem Schwerpunkt auf der Lehrerbildung sein. Die Hochschule knüpft damit nahtlos an das Projekt "Inklusive Bildung Baden-Württemberg" an: In dessen Rahmen werden sechs Menschen mit geistiger Behinderung zu Bildungsfachkräften qualifiziert.
Die Bildungsfachkräfte werden voraussichtlich ab dem 1. November 2020 als Mitarbeitende des Zentrums dem Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg unterstellt und erhalten sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Das AW-ZIB ist damit ein Novum in der deutschen Hochschullandschaft; ein Pioniervorhaben ist es auch im Hinblick auf die umfassende Erforschung der Bildungsarbeit und der Beschäftigung von Bildungsfachkräften.
Inklusion konsequent umsetzen ist das Ziel des Projekts "Inklusive Bildung Baden-Württemberg". Männer und Frauen mit geistiger Behinderung werden von 2017 bis 2020 dazu qualifiziert, sich in die hochschulische Lehre einzubringen und den Studierenden die Lebenswelt und Bedarfe von Menschen mit Behinderung direkt und persönlich zu vermitteln. Diese Qualifizierung wird durch die Johannes-Diakonie Mosbach und das Institut für Inklusive Bildung in Kiel getragen und durch die Dieter Schwarz-Stiftung maßgeblich finanziert.
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg begleitet die Qualifizierung der baden-württembergischen Bildungsfachkräfte von Anfang an. Mit der Gründung des Annelie-Wellensiek-Zentrums für Inklusive Bildung schafft die Hochschule die Struktur, die Arbeitsplätze der Bildungsfachkräfte über ihre Qualifizierung hinaus zu sichern. Nach erfolgreichem Abschluss der Qualifizierung erhalten die Bildungsfachkräfte eine sozialversicherungspflichtige Anstellung an der Hochschule und werden somit fester Teil des Wissenschaftssystems. Das Zentrum wird zudem für die nachhaltige landesweite Organisation, Koordination und Weiterentwicklung der Bildungsarbeit und den Transfer der Bildungsangebote zuständig sein. Am Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung sollen ferner die Forschungsvorhaben "Untersuchung der Wirkungen der Bildungsarbeit", "Evaluation und Weiterentwicklung der Bildungsangebote" sowie "Evaluation und Weiterentwicklung der Qualifizierung" bearbeitet werden.
Das Zentrum soll im kommenden Sommersemester aufgebaut und im Oktober 2020 eröffnet werden. Die Namensgebung erfolgt zu Ehren der 2015 verstorbenen ehemaligen Rektorin der Hochschule, Professorin Dr. Annelie Wellensiek, der das Thema Inklusion im Bildungsbereich ein besonderes Anliegen war. Die Familie Wellensiek unterstützt das Vorhaben ebenso wie das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/aw-zib.
Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus
Täglich aktualisierte Informationen unter www.ph-heidelberg.de/coronavirus
[red] Im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus wurde der Beginn der Lehrveranstaltungen des Sommersemesters 2020 vorerst auf den 20. April verschoben. Die Beratungstage für Erstsemester finden vom 6. bis 9. April ausschließlich in digitaler Form statt. Die Gebäude sind bis auf Weiteres für Besuchende geschlossen. Zugangsberechtigt sind lediglich Mitglieder der Hochschule. Ansprechpartner für wichtige Fragen sind der Rektor (Schwerpunkt Wissenschaft) und die Kanzlerin (Schwerpunkt Verwaltung). Täglich aktualisierte Informationen und FAQs zum Vorgehen an der Hochschule finden sich unter www.ph-heidelberg.de/coronavirus.
#wirbleibenzuhause
Leben im Homeoffice und Erfahrungen in Coronazeiten – Leserinnen und Leser geben Einblicke
[hop] Die Ausbreitung des Coronavirus hat den Alltag auf den Kopf gestellt. Wie gehen Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit dieser neuen Situation um? Wie sieht Ihr Homeoffice aus? Welche besonderen Erfahrungen haben Sie gemacht – z.B. in der Hochschule, im Kollegium, in der Familie, beim Einkaufen oder in der Freizeit? Schicken Sie uns bis zum 19. April ein Foto Ihres Homeoffice-Arbeitsplatzes oder einen Schnappschuss zu Covid-19, es können auch ein paar Zeilen sein über ein Thema, das Sie bewegt. Nutzen Sie bitte folgende Adresse: kommunik☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de (inklusive angehängter Einverständniserklärung [PDF]). Im Mai-Newsletter veröffentlichen wir Ihre Einsendungen: Wir freuen uns darauf!
Beratungstage nicht nur für Erstsemester
Anfang April gestaltet die Pädagogische Hochschule Heidelberg ihre Beratungstage.
Das Rektorat hat am 17. März beschlossen, die Beratungstage auf die Karwoche (6. bis 9. April 2020) zu verlegen. Die Angebote werden in digitalen Formaten vorbereitet. Weitere Informationen folgen rechtzeitig unter www.ph-heidelberg.de/coronavirus sowie unter www.ph-heidelberg.de/beta.
Die Beratungstage zum Start in das Sommersemester 2020 finden vom 6. bis 9. April statt. Die Tage werden gemeinsam von Studierenden, Lehrenden, Fachschaften und der Verwaltung organisiert.
Während der Beratungstage können Sie Ihre KommilitonInnen kennenlernen und sich über das Studium in Heidelberg informieren. Wir stellen Ihnen außerdem die Strukturen des Lehramtsstudiums vor und es präsentieren sich die einzelnen Fächer bzw. zentralen Einrichtungen. Es ist zudem eine Stundenplanberatung vorgesehen. Darüber hinaus gibt es spezielle Angebote für Studierende der höheren Semester.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.ph-heidelberg.de/beta.
Bei Fragen rund um das Studium an der PH Heidelberg helfen Ihnen gerne unsere Info- und Beratungsstellen weiter.
Neues Studienprofil "Alter, Bildung, Digitalisierung"
Profil wird im Masterstudiengang Bildungswissenschaften ab dem Wintersemester 2020/2021 angeboten
[velo] Im Masterstudiengang Bildungswissenschaften der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wird ab dem Wintersemester 2020/2021 das neue Profil "Alter, Bildung, Digitalisierung" angeboten. Es richtet sich erstmals an Personen, die sich auf wissenschaftlicher Basis mit dem Zusammenspiel zwischen Alter(n), Bildung und Digitalisierung beschäftigen wollen und eine Tätigkeit in der Alten- und Erwachsenenbildung anstreben. Die Leitung des Profils haben Professor Dr. Christian Rietz und Dr. Anna Schlomann inne (Institut für Erziehungswissenschaft). Eine Bewerbung für den Studienstart im Oktober ist zwischen dem 15. April und dem 15. Mai möglich.
"Bildung ist ein lebenslanger Prozess, der in jeder Lebensphase durch unterschiedliche Lern- und Bildungsbedürfnisse geprägt ist", sagt Professorin Dr. Vera Heyl, Prorektorin für Studium, Lehre und Weiterbildung. "Das neue Profil 'Alter, Bildung, Digitalisierung' betrachtet dabei die Bedürfnisse älterer Menschen und die Möglichkeiten und Herausforderungen, die sich mit der zunehmenden Digitalisierung für sie ergeben. Mit Blick auf den demografischen und den digitalen Wandel kommt dem Thema eine besondere Aktualität zu und ergänzt das Studienangebot unserer Hochschule bestens."
Der neue Schwerpunkt "Alter, Bildung, Digitalisierung" ist das vierte Profil im Masterstudiengang Bildungswissenschaften. Dieser wird bereits seit 2011 angeboten und ermöglicht Studierenden einen wissenschaftlichen Zugang zu verschiedenen Aspekten von Bildung in außerschulischen Kontexten.
"Das nun eingerichtete Profil wendet sich an Personen, die sich mit bildungswissenschaftlichen Fragen im weiteren Bereich der Geragogik bzw. im Feld Alter und Digitalisierung beschäftigen wollen. Um das Zusammenspiel zwischen Alter(n), Bildung und Digitalisierung untersuchen und verstehen zu können, werden bildungswissenschaftliche, psychologische, soziologische, pflegerische und rechtliche Aspekte berücksichtigt", erklären Rietz und Schlomann. In dieser bundesweit einzigartigen Kombination werden den Studierenden neben Grundkenntnissen der Gerontologie und Geragogik auch theoretisches und forschungspraktisches Wissen dazu vermittelt, wie die Digitalisierung lebenslange Lernprozesse ermöglichen, alterskorrelierte Einschränkungen kompensieren und eine selbstbestimmte Lebensführung und gesellschaftliche Teilhabe bis ins hohe Alter unterstützen kann. Die Anbindung an Forschungs- und Anwendungsprojekte im Bereich der Alterns- und Bildungsforschung bietet die Möglichkeit für einen Forschungsaufenthalt im Ausland und gegebenenfalls die Anfertigung einer Masterarbeit im Rahmen internationaler Arbeitsgruppen.
Die Absolventinnen und Absolventen des neuen Profils verfügen über Kompetenzen für Leitungsaufgaben in der Alten- und Erwachsenenbildung mit einem Schwerpunkt auf Digitalisierungsprozessen. Das Studium befähigt somit unter anderem für Tätigkeiten in der Beratung von Verbänden der Altenhilfe und deren Trägern sowie zur Entwicklung gerontologischer Konzepte zur Begleitung von Innovations- und Digitalisierungsprozessen in unterschiedlichen Kontexten. Das Masterstudium qualifiziert zudem für eine wissenschaftliche Laufbahn an Hochschulen.
Weitere Informationen auch zu den Zulassungsvoraussetzungen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/ma-bildungswissenschaften.
Über 50 % der Schüler haben psychosomatische Beschwerden
Neue Ergebnisse der HBSC-Studie zu Kinder- und Jugendgesundheit in Deutschland liegen vor
[hop] Für den Befragungszeitraum der HBSC-Studie 2017/18 zum Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland liegen erste Ergebnisse vor. Prof. Dr. Jens Bucksch, Studiengang Prävention und Gesundheitsförderung, ist Mitglied des HBSC-Studienverbunds, der die Forschungen verantwortet. Es ergaben sich folgende Befunde: Mehr als die Hälfte der Befragten leidet unter regelmäßig auftretenden psychosomatischen Beschwerden. Fast jeder vierte Junge im Alter von 15 Jahren hat bereits mindestens einmal Cannabis konsumiert. Nur zehn Prozent der Mädchen und 17 Prozent der Jungen ist ausreichend körperlich aktiv entsprechend WHO-Empfehlung.
HBSC steht für „Health Behavior in Schoolaged Children“ (zu Deutsch: Gesundheitsverhalten von Kindern im Schulalter). Die Studie, die unter der Schirmherrschaft der WHO durchgeführt wird, wird in Deutschland seit 2015 vom Institut für Medizinische Soziologie der Universitätsmedizin Halle (Saale) koordiniert und in einem Team von sechs Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen bundesweit durchgeführt. International wird die HBSC-Studie mittlerweile in 49 Ländern Europas und Nordamerika durchgeführt und ist damit eine der größten Studien zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen weltweit. Erfasst werden neben Fragen zur Ernährung, zur körperlichen Aktivität oder zu gesundheitlichen Beschwerden auch solche zum Konsumverhalten von Tabak, Cannabis oder Medien.
Die aktuellen Ergebnisse der HBSC-Studie Deutschland zeigen dabei unter anderem folgende Befunde: Ein erheblicher Teil der Schülerinnen (34 Prozent) und Schüler (20 Prozent), das heißt also mehr als die Hälfte der Befragten, leidet unter regelmäßig auftretenden psychosomatischen Beschwerden. „Regelmäßig heißt, dass mindestens zwei Beschwerden pro Woche in dem halben Jahr vorm Befragungszeitpunkt aufgetreten sind“, sagt Prof. Dr. Matthias Richter, Direktor des Instituts für Medizinische Soziologie. Fast jedes vierte Kind (23 Prozent) habe Einschlafprobleme angegeben. Weitere Beschwerden sind Kopfschmerzen (14 Prozent), Rückenschmerzen (13 Prozent) und Bauchschmerzen (zehn Prozent).
„Bei den Mädchen zeigt sich, dass die Beschwerden mit dem Alter deutlich zunehmen“, so Richter. Dies kann zum einen mit einer höheren Sensibilität von Mädchen für ihren eigenen Körper und zum anderen auch auf das Einsetzen der Menstruation zurückgeführt werden, die sich in häufigeren Bauch-/Rückenschmerzen und/oder Gereiztheit widerspiegelt. Während bei den Elfjährigen die Quote noch bei etwa einem Viertel der Mädchen liege (26 Prozent), seien es bei den 15-Jährigen schon fast die Hälfte (42 Prozent), die psychosomatische Beschwerden haben. Bei den Jungen ist diese Entwicklung hingegen nicht zu beobachten.
Weiterhin wurde in der Studie festgestellt, dass fast jeder vierte Junge (23 Prozent) im Alter von 15 Jahren bereits mindestens einmal in seinem Leben Cannabis konsumiert hatte. Das sind damit deutlich mehr als bei den Mädchen in diesem Alter (16 Prozent).
Hinsichtlich der Bewegungsaktivität haben die Forschenden herausgefunden, dass nur zehn Prozent der Mädchen und 17 Prozent der Jungen, und damit eine Minderheit, in den vergangenen sieben Tagen vor der Befragung ausreichend körperlich aktiv waren. Zugrunde gelegt wird dabei die WHO-Empfehlung von mindestens 60 Minuten pro Tag.
Außerdem sehen die Medizinsoziologen deutlichen Verbesserungsbedarf bei der Mundhygiene der Kinder und Jugendlichen: „15 Prozent der Mädchen und 25 Prozent der Jungen gaben an, ihre Zähne nur einmal täglich oder seltener zu putzen“, so Richter.
Für die über viele Jahre angelegte HBSC-Studie waren im Zeitraum 2017/18 mehr als 4.000 Heranwachsende aus 146 allgemeinbildenden deutschen Schulen der Klassenstufen 5, 7 und 9 mit einem international standardisierten, selbstauszufüllenden Fragebogen befragt worden. Die Studienergebnisse aus gesundheitsrelevanten Bereichen wie Substanzkonsum, Ernährung, Essverhalten, Körperbild oder Mobbing sind einzelnen Faktenblättern zu entnehmen, die eigens dafür erstellt wurden. Ein weiteres Faktenblatt klärt zudem über die Methodik der Studie auf.
Der HBSC-Studienverbund Deutschland setzt sich aus den Standorten Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Leitung und Koordination, Prof. Dr. Matthias Richter); Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (Prof. Dr. Ludwig Bilz); Pädagogische Hochschule Heidelberg (Prof. Dr. Jens Bucksch); Universität Bielefeld (Prof. Dr. Petra Kolip); Universität Tübingen (Prof. Dr. Gorden Sudeck MPH); Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer MPH) zusammen.
Hintergrund: Die Studie wurde 1982 von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus England, Finnland und Norwegen entwickelt und seither im Vier-Jahres-Rhythmus in einer wachsenden Zahl von Ländern durchgeführt. Deutschland nahm erstmals 1993 teil, allerdings nur mit einer regionalen Stichprobe (Nordrhein-Westfalen). Bei der Erhebungswelle 2013/14 sind erstmals Daten für alle 16 deutschen Bundesländer erhoben worden; 2017/18 wurden zudem parallel zur bundesweiten Erhebung zwei repräsentative Befragungen in Brandenburg und Sachsen-Anhalt durchgeführt.
Weitere Informationen:
http://hbsc-germany.de/downloads (Download der Faktenblätter)
http://www.hbsc.org (Informationen zur Gesamtstudie)
Quelle: Cornelia Fuhrmann Medizinische Fakultät / Universitätsklinikum Halle (Saale), Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 06.03.2020
Auf den Punkt gebracht: Mit Schokolade geht mehr
Testmaterialien für Taubblinde und Hörsehbehinderte entwickelt
[red] In Zusammenarbeit mit der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn entwickelt eine Gruppe von Sonderpädagogen an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Testmaterialien. Mit deren Hilfe können Lehrer oder Erzieher feststellen, ob und in welchem Maße bei Kindern und Jugendlichen mit zusätzlichen komplexen Behinderungen eine Taubblindheit und Hörsehbehinderung vorliegt. Darüber berichtet die Stiftung in einer Pressemitteilung:
An einen Lampenschirm lässt der Kunststofftrichter denken, den Ines Weber mitgebracht hat. Das milchig weiße Gebilde hat im Zusammenspiel mit einer Taschenlampe tatsächlich mit Licht zu tun, wenn auch nicht mit der Bündelung, sondern der Verteilung der Strahlen. Der so genannte Nef-Trichter ist Teil eines Werkzeugkastens, den die bei der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn angestellte Sonderpädagogin ihren Kollegen des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum Sehen (SBBZ) vorstellt.
Weber demonstriert, wie die große Öffnung vor das Gesicht einer sehbehinderten Person gehalten wird, während eine weitere Person die punktförmige Lichtquelle außen auf der Schirmoberfläche entlangführt. Der Blick durch die kleine Öffnung des Trichters ermöglicht zu erkennen, ob und in welchem Umfang die Testperson auf das Lichtfeld reagiert.
Die Sonderpädagogin und Spezialistin für taubblinde Kinder und Jugendliche ist Teil einer Forschungsgruppe an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Unter der Leitung der ersten Professorin für Taubblindenpädagogik, Professor Dr. Andrea Wanka, entwickelt das Team dort Testverfahren, die Lehrern und Erziehern ermöglichen, festzustellen, ob bei Kindern und Jugendlichen neben einer geistigen oder körperlichen Behinderung eine zusätzliche Taubblindheit und Hörsehbehinderung vorliegt, und wie stark ausgeprägt diese ist.
Je nach Ergebnis können sie dann individuell beraten und gefördert werden. „Wir wollen Handwerkszeug für Lehrer und Fachleute entwickeln, das eine schnelle Identifizierung einer Taubblindheit oder Hörsehbehinderung ermöglicht“, umreißt Weber das Hauptziel ihrer Arbeit mit dem Titel Identifizierung von Kindern und Jugendlichen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung (IKI-TAU). „Das ist wichtig, um zu sehen, ob die Kinder das passende Bildungsangebot erhalten.“
Erste Tests an 30 Kindern
Bei einer ersten Testreihe an 30 Kindern in drei sonderpädagogischen Einrichtungen der Nikolauspflege in Stuttgart erprobte die achtköpfige Gruppe aus Sonderpädagogen und Studenten im vergangenen Oktober bereits am Markt befindliche Testgeräte zur Messung des Gesichtsfeldes und der Sehschärfe: besagten Nef-Trichter, weiße Tafeln mit einem strichförmigen Gesichtsschema oder schwarzweiß gestreifte Paddles in Form von Tischtennisschlägern.
Um das Hörvermögen einzuschätzen, konzipierte die Gruppe gemeinsam mit einem Heidelberger Unternehmen eigens eine App. Sie arbeitet mit Alltagsgeräuschen wie dem Brummen eines Staubsaugers oder dem Klappern von Geschirr genauso wie mit Lieblingsmusik. Alle Geräusche, Stimmen, Töne oder Melodien können in unterschiedlichen Lautstärken abgespielt werden.
Es gehe vor allem darum, Geräusche zu produzieren, die Kinder kennen und benennen können und die unabhängig von Sprache und Sprachverständnis sind, erklärt Weber. Vor allem sollten die Tests interessant und abwechslungsreich sein, um nicht zu ermüden. Vieles bereits Erprobte sei zu langweilig oder müsse weiterentwickelt werden, stellt sie fest.
So zeigten sich Kinder an schwarzen Punkten auf gelben Tafeln solange uninteressiert, bis auf dem schwarzen Punkt eine Schokolade auftauchte. Zudem müssten die Testwerkzeuge für die hörsehbehinderten Kinder auch zum Anfassen interessant sein. Etwa durch verschiedenartige Oberflächen. Solche so genannten taktilen Elemente machen Dinge leichter begreiflich. Auch hier entwickeln die Heidelberger Sonderpädagogen und Studenten bereits bestehende Materialien weiter.
Anregungen aus der Praxis
In Heiligenbronn wollen sich Ines Weber und ihre Teamkollegin Lea Maurer neue Anregungen von Kollegen aus der Praxis holen. Schließlich ist die Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn landesweit das einzige Kompetenzzentrum für Menschen mit Taubblindheit. 18 Sonderpädagogen aus den Sonderpädagogischen Bildung- und Beratungszentren Sehen in Heiligenbronn und Baindt mit der Spezialisierung für taubblinde und hörsehbehinderte Kinder lädt Weber ein, ihre Erfahrungen aus dem Unterrichtsalltag in die Überlegungen der Forschungsgruppe einfließen zu lassen.
Dietmar Stephan, Schulleiter des SBBZ Sehen Heiligenbronn ist froh über diese intensive Zusammenarbeit mit Professor Wanka. Die Grundlagenforschung sei immens wichtig, um die Gruppe der Taubblinden – in Deutschland geschätzt zwischen 2500 und 13.000 Menschen – genauer zu erfassen und zu unterstützen. Er verweist etwa auf einen jungen Afghanen, der vor wenigen Jahren nach Heiligenbronn kam. Bereits in seinem Herkunftsland und auch in Deutschland wurde Abdullah als geistig behindert eingestuft und jahrelang ungünstig gefördert.
In Heiligenbronn erhielt der junge Mann erstmals auf ihn und seine Behinderungen zugeschnittenen Unterricht. Inzwischen hat er den Sprung in die Bildungseinrichtung der Werkstatt für Menschen mit Sinnesbehinderung in Heiligenbronn geschafft. Solche Erfolgsgeschichten demonstrieren den Stellenwert der Forschung, die Ines Weber und ihre Kollegen betreiben, um letztlich Eltern, Erzieher und Betreuer passend zu beraten und den Kindern die bestmögliche Förderung zukommen zu lassen.
Quelle: NRWZ Neue Rottweiler Zeitung, 10.3.2020
Bildunterschrift: Gemeinsam entwickeln sie Testmaterialien zur Erkennung taubblinder Kinder und Jugendlicher: Dietmar Stephan, Leiter des SBBZ Sehen Heiligenbronn, Sonderpädagogin Ines Weber, Studentin Lea Maurer und Ann-Katrin Staiger, Koordinatorin für Taubblindenarbeit bei der Stiftung (von links). Foto: Elke Reichenbach
Erfolgreiche Promotion über frühkindliche Bildung
Pädagogische Hochschule und Hochschule Esslingen kooperieren bei Promotionskolleg – Lucie Kluge von Stipendium der Heinz und Heide Dürr Stiftung unterstützt
[red] Die Esslinger Wissenschaftlerin Lucie Kluge hat vor kurzem ihre Dissertation erfolgreich abgeschlossen. Sie hat bei Prof. Dr. Nina Kölsch-Bunzen von der Hochschule Esslingen und bei Prof. Dr. Jeanette Roos von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg promoviert. Lucie Kluge hat ein Promotionsstipendium der Heinz und Heide Dürr Stiftung erhalten, die in Kooperation mit der Hochschule Esslingen die Forschung im Bereich des pädagogischen Ansatzes „Early Excellence“ (Frühkindliche Bildung) unterstützt.
Die Promovendin stellt in ihrer Dissertation die Frage, ob das in Großbritannien im Zusammenhang mit frühkindlicher Bildung praktizierte Programm der familienaufsuchenden Dienste (Family Outreach Service) für Einrichtungen in Deutschland ein bedeutendes Betätigungsfeld darstellen könnte. Es geht also darum, ob und inwieweit der vorbeugende Ansatz der britischen Einrichtungen auf deutsche Einrichtungen der frühen Bildung übertragbar sein kann. Im Rahmen ihres Dissertationsprojektes legt Lucie Kluge eine qualitative Studie vor, die dieser Frage auf der empirischen Basis von Interviews und Hospitationen in britischen und deutschen Kindertageseinrichtungen nachgeht.
Quelle: Christiane Rathmann, Referat Kommunikation, Hochschule Esslingen, idw 07.02.2020.
Jetzt bewerben: ProMobiLGS (DAAD/Lehramt.International)
Vollstipendien für Wintersemester 2020/21 – Bewerbungsfrist verlängert bis 30.04.2020
Für Studierende des Studiengangs B.A. Bildung im Primarbereich (Bezug Lehramt Grundschule) stehen Stipendien zur Förderung von Studienaufenthalten im Rahmen des Projekts ProMobiLGSProgramm zur [Förderung der] internationalen Mobilität im Lehramt GrundSchule zum Wintersemester 2020/2021 bereit. Gefördert werden Studienaufenthalte mit Vollstipendien an ausgewählten Partnerhochschulen in der Schweiz und der Türkei mit vollständiger (angestrebt) Anerkennung der im Ausland erbrachten Studienleistungen. Die vollständigen Bewerbungsunterlagen sind in Papierform dem Auslandsamt zuzusenden. Aufgrund der aktuellen Situation ist die Bewerbungsfrist bis zum 30.04.2020 verlängert.
Das Projekt "Programm zur [Förderung der] internationalen Mobilität im Lehramt GrundSchule" (ProMobiLGS) wird im Rahmen des Programms "Lehramt.International" des Deutschen Akademischen Austauschdienstes bis Dezember 2022 gefördert. Primäres Ziel ist es, strukturierte Mobilitätsfenster für angehende Grundschullehrkräfte einzurichten und somit im Ausland erbrachte Studienleistungen erstmals vollständig anzuerkennen.
Die Projektleitung obliegt dem Center for International Teacher Education (CITE); es arbeitet in der Projektgruppe ProMobiLGS eng mit der Hochschulleitung, den beteiligten Fächern sowie der Stabsstelle Qualitätsmanagement zusammen. Weitere Partner sind derzeit vier Hochschulen in der Schweiz und in der Türkei. Weitere Partner u. a. in den USA sollen im Projektverlauf unter besonderer Berücksichtigung des englischsprachigen Raums folgen.
Alle Informationen zur Ausschreibung sowie die Bewerbungsunterlagen stehen ab dem 17.02.2020 im Download Center des Akademischen Auslandsamts sowie auf der Homepage des Center for International Teacher Education (CITE) zur Verfügung.
Kontakt, Information und Beratung:
Henrike Schön (Projektleitung): hschoen@vw.ph-heidelberg.de Zi. 153, Durchwahl – 544
Anja Bast-Schneider (Koordination): anja.bast-schneider@vw.ph-heidelberg.de Zi. 200, Durchwahl – 482
Leonie Exarchos (Koordination): leonie.exarchos@vw.ph-heidelberg.de Zi. 221, Durchwahl -174
Ausführliche Informationen zum DAAD-Programm Lehramt.International sind hier nachzulesen.
Neu im Verleih: Dokumentenkamera
Inhalte per Beamer visualisieren. Text: Holger Meeh
Im Medienzentrum kann ab sofort für Lehrveranstaltungen eine Epson-Dokumentenkamera mit HDMI-Anschluss ausgeliehen werden. Mit einer Dokumentenkamera können in Verbindung mit einem Beamer direkt Inhalte aus Büchern und Zeitschriften, Bilder und andere zweidimensionalen Quellen, aber auch dreidimensionale Objekte für alle Teilnehmenden gezeigt werden. Weitere Informationen: mez@ph-heidelberg.de.
Videoreihe des Medienzentrums: Gaming und Schule
Medienzentrum zeigt die für Lehrkräfte relevanten Aspekte von Gaming
[red] Im ersten Teil der Videoreihe werden die verschiedenen Genres von Videospielen vorgestellt. Teil zwei dreht sich um das Thema Altersbeschränkungen, die Unterhaltungssoftware-Selbstkontrolle (USK) und Verantwortlichkeiten. Im dritten Teil geht es um psychische und physische Auswirkungen von Gaming auf den Spielenden. Als Expertin wurde dazu Jun.-Prof. Dr. Katajun Lindenberg vom Institut für Psychologie interviewt. Der letzte Teil zeigt Anwendungsbeispiele im Unterricht und Tipps zur Umsetzung im Schulalltag. Die Videoreihe gibt es im Moodle-Kurs „Infopoint des Medienzentrums“ sowie auf YouTube.
Gemeinsam Coronazeiten gestalten
Anregungen, wissenschaftliche Hilfestellungen und individuelle Impressionen zum Umgang mit COVID-19 und seinen Folgen
[hop] Es ist Ende März, der erste Corona-Schock ist vorüber - aber das #wirbleibenzuhause-Gebot bis auf Weiteres in Kraft. Neue Fragen stellen sich: Wie von zuhause arbeiten, wenn man sonst ins Büro geht? Wie trotz stündlich neuer Corona-Nachrichten mental stark bleiben? Wie mit Kindern die Zeit gestalten? Wir haben auf der Homepage eine neue Corona-Seite ins Leben gerufen: Auf ihr werden wissenschaftliche Hilfestellungen sowie Anregungen aus Projekten auf solche und andere Fragen gegeben. Auch Sie können die Seite mitgestalten: Haben Sie Beobachtungen und Gedanken, ein Foto, einen interessanten Link für uns? Wunderbar! Wir freuen uns über Ihre Rückmeldung bei Ansprechpartnern auf dieser Seite.
Forum Mitarbeitende & Jubiläen
Login erforderlich
Wir platzieren die Mitteilungen im Passwort-geschützten Bereich des Newsletters, da es sich großenteils um hochschulinterne Informationen handelt. Wer bei den Jubiläen nicht genannt werden möchte, teile uns dies bitte im Vorfeld unter kommunik☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de mit.
red
Konstante Veränderungen in Marokko
Drei Jahre nach der Klimakonferenz von Marrakesch: Was bleibt von den Impulsen zur Nachhaltigkeit? Text: Lissy Jäkel
Die Studienfahrt des Faches Biologie vom 24. Februar bis 5. März 2020 nach Marokko stand unter dem Zeichen von Umweltbildung/BNE, schließlich ist die Hochschulpartnerschaft zwischen Heidelberg und Essaouira vor etwa 18 Jahren aus den Impulsen der Agenda 21 heraus entstanden. Die 17 internationalen Ziele der Nachhaltigkeit sind geradezu Kenngrößen dieser interkulturellen Zusammenarbeit. Es geht vorrangig um gute Bildung, soziale Gerechtigkeit, Leben an Land und im Wasser sowie sinnvolle wirtschaftliche Entwicklungen im Einklang mit der Ökologie. Die Studienfahrt wurde vom Freundeskreis der Hochschule unterstützt und von den Dozentinnen Dr. Ulrike Kiehne und Prof. Dr. Lissy Jäkel begleitet.
Einige Spuren der internationalen Klimakonferenz von 2016 in Marrakesch sind deutlich sichtbar: Solarmodule an verschiedenen Moscheen, der Cyberpark mit digitalen Informationen über vom Königshaus geförderte Umweltschutzprojekte mitten in der Millionenstadt Marrakesch oder der vollständige Verzicht auf Plastiktüten. Auch die zunehmende Achtsamkeit im Umgang mit Wertstoffen oder die konsequentere Müllentsorgung zeigen positive Effekte. Die Produktion von hochwertigem Arganöl durch Frauenkooperativen hat wirtschaftlich Fuß gefasst. Anderes hat sich weniger umweltgerecht entwickelt in den vergangenen drei Jahren: Da wird der frisch gepresste Orangensaft auf dem weltberühmten Djemaa el Fna (UNESCO-Weltkulturerbe) nun „to go“ im Plastikbecher angeboten statt wie bisher im Mehrwegglas. Auch Trinkhalme aus Plastik sind leider weit verbreitet.
Was aber konstant geblieben ist – das sind die ständigen Veränderungen. Die Lehrerbildung ist nach Aussagen des Leiters des Lehrerbildungsinstituts CRMEF Essaouira weiter in Umgestaltung. Marokko selbst ist eine große Baustelle: Es werden Hochgeschwindigkeitstrassen für den TGV ausgebaut, die Städte vergrößern sich und die Preise der Museen für Besucherinnen und Besucher aus dem Ausland steigen deutlich. Marrakesch erlebt in diesem Jahr einen sehr trockenen und heißen Frühling; 30°C Ende Februar sind auch für diese Millionenstadt in Marokko eher untypisch.
Das freundliche Gespräch mit Kooperationspartner El Moda, Leiter des CRMEF Essaouira, die gastliche Atmosphäre in der historisch so wertvollen Stadt Essaouira am Atlantik (ebenfalls UNESCO-Welterbe), das Kamelreiten am Strand als Wirtschaftsförderung, die seltsame Pflanze Mäusedorn (Ruscus) oder die kunstvollen Saadiergräber in Marrakesch, die reizvolle Zoologie und Botanik am Atlantik oder in den faszinierenden Parks in Marokko werden den Teilnehmenden sicher lange in Erinnerung bleiben und das Interesse an interkulturellem Austausch wachhalten.
Stolper·steine in Heidelberg
Erinnern an Naziopfer
In Heidelberg gibt es besondere Steine.
Die Steine sind vor manchen Häusern.
Die Steine sind im Boden.
Sie haben eine goldene Farbe.
Einfach Heidelberg erklärt: • Warum gibt es die Steine?
Vignettenbasiertes Lernen in der Lehrerbildung
Fachdidaktische und pädagogische Perspektiven. Herausgegeben von Friesen, Marita Eva; Benz, Jasmin; Billion-Kramer, Tim; Heuer, Christian; Lohse-Bossenz, Hendrik; Resch, Mario
Der Band klärt theoretische Hintergründe, gibt methodische Anregungen und präsentiert kommentierte Praxisbeispiele zum Einsatz von Vignetten in den verschiedenen Phasen der Lehrerbildung. Für die Professionalisierung von Lehrpersonen spielt die Reflexion fachdidaktischen und pädagogischen Handelns eine zentrale Rolle. Die Arbeit mit authentischen Szenen aus dem Unterrichtsalltag, sogenannten Vignetten, gilt hierfür als besonders geeignet.
Durch kommentierte Praxisbeispiele aus der Pädagogik sowie unterschiedlichen Fächern wird gezeigt, wie verschiedene Vignettenformate (z. B. Text, Comic, Video) und begleitende Arbeitsaufträge eingesetzt werden können. So können professionelle Kompetenzen von Lehrpersonen entwickelt und gefördert werden.
Verlag: Beltz Juventa (2020), 183 S., ISBN-13: 978-3-7799-6070-6, ISBN E-Book: 978-3-7799-5370-8, Preis: 29,95 €.
Meike Engelhardt ist erste Stipendiatin der Stiftung Leben pur
Jahresstipendium für Promotionsvorhaben im EU-Forschungsprojekt INSENSION
[velo] Meike Engelhardt (Institut für Sonderpädagogik) ist die erste Nachwuchswissenschaftlerin, die ein Stipendium der Stiftung Leben pur erhalten hat: Ihr Promotionsvorhaben im Rahmen des EU-Forschungsprojektes INSENSION, das das Leben von Menschen mit schwerer Behinderung verbessern will, wird für ein Jahr mit monatlich 650 Euro gefördert. Mit der Vergabe des Jahresstipendiums soll zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Frage, wie das Leben von Menschen mit komplexer Behinderung verbessert werden kann, angeregt werden. Finanziert wird das Stipendium von der Stiftung Wohnhilfe.
Das innovative Forschungsprojekt INSENSION will mittels moderner Technik die Selbstständigkeit von Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung verbessern, die nicht über Lautsprache oder mithilfe von Symbolen kommunizieren. Eben dieser Zielgruppe widmet sich das Promotionsprojekt Engelhardts; es fokussiert dabei ein ganz spezifisches Szenario: die Interaktion zwischen zwei (vergleichsweise) unvertrauten Personen. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Frage, ob bzw. inwieweit Technologien die Betreuung von Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung durch unvertraute Personen verbessern kann: "Für unvertraute Betreuende wie zum Beispiel eine Vertretungslehrkraft stellt das Wahrnehmen und Deuten der hoch individuellen Verhaltenssignale von Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung eine große Herausforderung dar. Insbesondere dann, wenn keine Möglichkeit besteht, auf Hinweise naher Bezugspersonen zurückzugreifen", erklärt Engelhardt. "Umgekehrt ist es beispielsweise für Eltern, die diese Verhaltenssignale durch langjährige Erfahrung kennen, eine Herausforderung, ihr Kind mit schwerer und mehrfacher Behinderung von einer vergleichsweise unvertrauten Person betreut zu wissen."
Die Sonderpädagogin erarbeitet daher im Rahmen einer Grounded Theory Studie inwieweit Technologien einen Beitrag zur Qualitätssicherung in der Betreuung durch unvertraute Personen leisten können. Hierfür befragt Engelhardt Angehörige und pädagogische Fachkräfte bezüglich ihrer Erfahrungen sowie zu Strategien und Wünschen für die Bewältigung ebensolcher Situationen. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse will sie ein Konzept für eine assistive Technologie zur Unterstützung der Betreuenden entwickeln. Langfristiges Ziel ist es, dadurch die Betreuungsqualität für Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung zu steigern.
Weitere Informationen finden Sie unter www.insension.eu.
Hochschulrat Prof. Dr. Trumpp erhält Deutschen Krebspreis
Würdigung für Forschung zum Verständnis der Krebsentstehung und der Ausbreitung von Krebs im Körper
[velo] Der Deutsche Krebspreis, gestiftet von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung, zählt zu den höchsten Auszeichnungen in der deutschen Krebsmedizin. Professor Dr. Andreas Trumpp, Abteilungsleiter Stammzellen und Krebs am Deutschen Krebsforschungszentrum und Hochschulrat der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, hat den Preis dieses Jahr in der Sparte "Experimentelle Forschung" erhalten. Damit wird seine Arbeit gewürdigt, die wesentlich zum Verständnis der Krebsentstehung und der Ausbreitung von Krebs im Körper beigeträgt. Die Verleihung fand am 19. Februar 2020 auf dem Deutschen Krebskongress in Berlin statt.
Krebsstammzellen bei verschiedenen Krebsarten identifizieren, ihre Schwachstellen aufspüren und mit diesen Erkenntnissen die Ausbreitung und Therapieresistenz von Tumoren eindämmen - das sind die Ziele, die Andreas Trumpp mit seiner Forschung verfolgt. Mit seiner grundlegenden Arbeit untermauert er laut den Preisstiftern das Konzept der Tumorstammzellen und hat dadurch wesentlich zum Verständnis der Krebsentstehung und der Ausbreitung von Krebs im Körper beigetragen.
Trumpp konnte demnach unter anderem zeigen, dass sich Blutstammzellen oft in einem schlafähnlichen Zustand befinden und dabei multiresistent sind; aktiviert werden sie erst durch den Verlust von reiferen Blutzellen oder Entzündungsprozesse. Diese Regulationsprozesse der normalen Blutbildung übertrug Trumpp auf Leukämiestammzellen und fand heraus, dass das MYC-Onkogen darüber entscheidet, ob die Leukämiestammzellen gerade aktiv sind oder sich in einer Ruhephase befinden. Diese Erkenntnis ist für die klinische Praxis deshalb wichtig, weil aktivierte Krebsstammzellen sich durch eine Chemotherapie bekämpfen lassen, während ruhende Stammzellen darauf nicht ansprechen.
Hintergrund
Der Deutsche Krebspreis wird von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung jährlich für wegweisende Arbeiten in der Onkologie verliehen. Er besteht aus drei Sparten: experimentelle onkologische Grundlagenforschung, translationale Forschung sowie Tumordiagnostik und -behandlung. Jede Kategorie ist mit 7.500 Euro dotiert.
Wessolly holt bei Deutschen Hallenmeisterschaften Gold
PH-Studentin läuft Jahresbestzeit über 200 Meter
[velo] Nach Bronze 2018 und Silber 2019 holte Jessica-Bianca Wessolly nun bei den Deutschen Hallenmeisterschaften erstmals die Goldmedaille. Die Studentin der Pädagogischen Hochschule Heidelberg lief über die 200 Meter nicht nur ihre Saisonbestleistung, sondern auch die deutsche Jahresbestzeit! Zweite in Leipzig wurde Amelie-Sophie Lederer, Bronze ging an die Leverkusenerin Louisa Grauvogel. Die Hochschule wünscht Jessica-Bianca Wessolly für ihren weiteren Weg als Spitzensportlerin sowie als Studentin alles Gute und weiterhin viel Erfolg.
Friede Springer Stiftung ist Wissenschaftsstiftung des Jahres
Deutschlandweit erste Stiftungsprofessur für Taubblinden- / Hörsehbehindertenpädagogik an der Hochschule
[velo] Die Friede Springer Stiftung ist diesjährige Trägerin des Preises "Wissenschaftsstiftung des Jahres", den die Deutsche Universitätsstiftung und der Stifterverband gemeinsam ausgelobt haben. Die Stiftung fördert insbesondere wissenschaftliche, künstlerische und kulturelle Vorhaben und finanziert zurzeit sieben Stiftungsprofessuren. Eine davon ist die deutschlandweit erste Stiftungsprofessur für Taubblinden- / Hörseh-behindertenpädagogik, die an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg eingerichtet wurde. Die nun vergebene Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert und wird der Stiftungsgründerin Dr. h.c. Friede Springer im Rahmen der "Gala der Deutschen Wissenschaft" überreicht.
"Wir konnten dank der Friede Springer Stiftung eine Stiftungsprofessur einrichten, die uns erstmals ein tiefgründiges Verständnis für die spezifischen Bedarfe taubblinder Kinder und Jugendlicher ermöglicht. Für diese Kinder und Jugendlichen werden unsere Absolventinnen und Absolventen zu kompetenten Kommunikations- sowie für betroffene Familien zu versierten Ansprechpartnern. Für diese Möglichkeit danken wir der Friede Springer Stiftung sehr und gratulieren zu der Auszeichnung als 'Wissenschaftsstiftung des Jahres'", sagt Professor Dr. Hans-Werner Huneke, Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.
Konservativen Schätzungen zufolge haben bundesweit rund 1.300 Kinder und Jugendliche taubblinden-spezifische Unterstützungs- und Bildungsbedürfnisse. Aufgrund der komplexen Rahmenbedingungen stellt deren Bildung und (Früh-)Förderung eine besondere Herausforderung dar. Gleichwohl fehlte es im deutschsprachigen Raum bislang an entsprechend qualifizierten Lehrkräften. Erst das besondere Erweiterungsfach "Taubblinden- / Hörsehbehindertenpädagogik", das im Wintersemester 2018/2019 an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg eingerichtet wurde, ermöglicht (zukünftigen) Lehrkräften der Sonderpädagogik ein Studium der spezifischen Bedarfe von taubblinden Kindern und Jugendlichen.
Einen wesentlichen Beitrag hierzu liefert die Forschungsarbeit von Professorin Dr. Andrea Wanka: Die ausgewiesene Expertin für Taubblindheit hat die Stiftungsprofessur seit dem 1. Oktober 2018 inne und forscht seitdem insbesondere zu Kommunikation, zu Teilhabe sowie zu Taktilität. Die Pädagogische Hochschule Heidelberg ist damit bundesweit die erste Hochschule, die sich institutionell der Forschung im Bereich Taubblinden- / Hörsehbehindertenpädagogik widmet.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/taubblind.
Hintergrund
Die Auszeichnung "Wissenschaftsstiftung des Jahres" wird zum siebten Mal vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius sowie die Carl-Zeiss-Stiftung. Die öffentliche Würdigung und Hervorhebung einer Wissenschaftsstiftung soll als "Best Practice"-Beispiel dienen, motivierend auf potentielle Stifter, Förderer, Zustifter, Erblasser und Sponsoren wirken und zur Nachahmung und Gründung von Stiftungen anregen.
Michael Haus neuer HSE-Direktor
Mitglied im zweiköpfigen Direktorium der Heidelberg School of Education. Text: Universität Heidelberg
Der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Michael Haus vertritt künftig die Universität Heidelberg im Geschäftsführenden Direktorium der Heidelberg School of Education (HSE) – einer gemeinsamen Einrichtung der Ruperto Carola und der Pädagogischen Hochschule, die die wissenschaftliche und professionsorientierte Lehrerbildung am Standort Heidelberg fördert und ausbaut. In seiner Funktion als einer von zwei HSE-Direktoren übernimmt Prof. Haus für die Universität auch die Leitung aller hochschul-übergreifenden Projekte, die an der HSE angesiedelt sind. Seitens der Pädagogischen Hochschule ist weiterhin die Soziologin Prof. Dr. Petra Deger im Direktorium der Heidelberg School of Education vertreten.
Michael Haus ist Professor für Moderne Politische Theorie am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Heidelberg und hat bereits in den Gremien der HSE sowie im heiEDUCATIONCluster Gesellschaft und Gesundheit mitgewirkt. „Mit den Strukturen und Zielsetzungen der Heidelberg School of Education ist Michael Haus damit bestens vertraut“, betont Prof. Dr. Anja- Désirée Senz, Prorektorin für Studium und Lehre der Ruperto Carola. „In einer zunehmend heterogenen, globalisierten und digitalisierten Gesellschaft wachsen die Herausforderungen im Lehrberuf ständig und die Lehrerbildung ist gefordert, Antworten auf diese Entwicklungen zu finden“, so Prof. Haus. Großes Potenzial sieht der Wissenschaftler insbesondere in den Bereichen Forschung und Internationalisierung. Hier habe die HSE bereits wichtige Anstöße gegeben, die weiter ausgebaut werden sollen. Prof. Haus folgt in der Funktion des HSE-Direktors auf Prof. Dr. Beatrix Busse, seitens der Universität Gründungsdirektorin der Heidelberg School of Education.
Informationen im Internet:
HSE – https://hse-heidelberg.de
Michael Haus – www.uni-heidelberg.de/politikwissenschaften/personal/haus/index.html
Englischdidaktiker mit enormer fachlicher Bandbreite
Zum Tod von Professor Dr. Hartmut Breitkreuz, M.A. Nachruf: Prof. Dr. Johannes Timm
Das Fach Englisch sowie das Institut für Fremdsprachen und ihre Didaktik der Pädagogischen Hochschule Heidelberg sowie seine ehemaligen Kolleginnen und Kollegen betrauern den Tod von Professor Dr. phil. Hartmut Breitkreuz, M.A., der von 1973 bis 2002 als Dozent bzw. Professor für Englische Sprache und Literatur sowie Fachdidaktik Englisch an der Pädagogischen Hochschule lehrte. Er ist am 17. Februar 2020 nach langer Krankheit wenige Tage vor seinem Geburtstag gestorben.
Hartmut Breitkreuz wurde am 20. Februar 1937 in Mainz geboren. Seine ersten Lebensjahre verbrachte er in Mainz und Wiesbaden, dann in Marienwerder (Westpreußen) und Hildburghausen (Thüringen). Nach der Flucht der Familie in den Westen machte er sein Abitur in Recklinghausen, studierte Anglistik, Amerikanistik, Pädagogik, Geographie und Sportwissenschaft in Münster und Göttingen sowie für ein akademisches Jahr am King's College in Newcastle upon Tyne und am Cambridgeshire College of Arts and Technology in Cambridge.
Seinen akademischen Studienabschluss zum M. A. legte Hartmut Breitkreuz in Münster (1965) ab, die beiden Staatsexamina für das Lehramt an Gymnasien 1964 bzw. 1966; dazwischen war er Studienreferendar in Kassel, dann Studienassessor sowie Studienrat am Max-Planck-Gymnasium in Göttingen. 1973 wurde er als Dozent für Englische Sprache und Literatur sowie Fachdidaktik Englisch an die Pädagogische Hochschule Heidelberg berufen und bereits 1974 zum Professor ernannt. In dem zu Beginn der 1970er Jahre schnell wachsenden Team des Faches Englisch vertrat Hartmut Breitkreuz – neben der Gründerin des Faches, Prof. Dr. Lieselotte Weidner – insbesondere den Schwerpunkt Didaktik und Methodik des Englischunterrichts mit Forschungsschwerpunkten auf der englischen Unterrichtssprache und dem Frühen Fremdsprachenlernen ab Klasse 1, dem sogenannten „Grundschulenglisch“. In diesem Kontext gründete und leitete er mehrere Jahre die an der Hochschule angesiedelte „Clearingstelle Englisch an Grundschulen in Baden-Württemberg“.
Fachsprecher und Senatsbeauftragter
Innerhalb der Hochschule war Professor Breitkreuz mehrfach Fachsprecher Englisch, von 1998 bis 2002 Senatsbeauftragter für Auslandsbeziehungen (USA) sowie Beauftragter für das European Credit Transfer System. Neben seiner Tätigkeit an der Hochschule war er 1997 Research Fellow des American Biographical Institute in Raleigh, North Carolina. Außerdem war er Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften wie Deutscher Anglistenverband, Deutsche Shakespeare-Gesellschaft, Gesellschaft für Angewandte Linguistik, Deutsche Gesellschaft für Fremdsprachenforschung, World Education Fellowship sowie Humboldt-Gesellschaft für Wissenschaft, Kunst und Bildung.
Einen schönen Überblick über die große Bandbreite der Forschungs- und Publikationstätigkeit von Professor Dr. Breitkreuz bietet die von der polnischen Fremdsprachendidaktikerin Maria Dakowska im Jahr 2000 veröffentlichte Festschrift mit dem Titel English in the Modern World, mit der 25 Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Großbritannien, Polen, Russland und Ungarn ihm zu seinem 60. Geburtstag gratulierten. Einen Namen in der Fachwelt machte er sich insbesondere mit seinen Beiträgen und Büchern über False Friends und Pseudo-Anglizismen, die – ebenso wie seine beiden mit seinem Heidelberger Kollegen René Bosewitz veröffentlichten Taschenbücher über Phrasals und Idiomatic Verbs – ein breites Lesepublikum fanden.
„It’s easy to say“
Auch auf anderen Themenfeldern war Hartmut Breitkreuz aktiv. Zusammen mit seinem Kollegen Prof. Manfred Liedtke veröffentlichte er 1977 unter dem Titel It's easy to say ein kleines Kompendium zum Classroom English für einen kommunikativen Englischunterricht. 1981 folgte die Neuherausgabe von Helmut Kisslings Lexikon der englischen Unterrichtssprache. Neben anderen fremdsprachendidaktischen Themen wie Projekt-Methode, Kollokationales Lernen, Ganzheitlicher Englischunterricht, Arbeit mit Picture Stories sowie Analyse von Unterrichtsaufzeichnungen des Hochschulinternen Fernsehens erschienen ab 1994 mehrere Publikationen zum Thema Fremdsprachen in der Grundschule (auch als „Paradigma des Lernens für Europa“). Außerhalb der Fremdsprachendidaktik erschienen von ihm Aufsätze u. a. über die Angry Young Men (Kingsley Amis, John Wain und Alan Sillitoe) sowie über Malcolm Bradbury, William Empson, Samuel Taylor Coleridge und Richard Hurd, daneben eine Vielzahl von kleineren Beiträgen zur Märchen-, Erzähl-, Proverbial- und Zitatforschung. Professor Breitkreuz' Forschungsarbeiten kulminierten schließlich in seiner monumentalen, von Prof. Konrad Schröder betreuten Dissertation „Studien zur frühen Fehlerforschung in Deutschland: Hermann Weimers Kleine fehlerkundliche Schriften. Einführung – Textedition – Anmerkungen“ (Frankfurt a. M. u. a.: Verlag Peter Lang, 2009), mit der ihn die Universität Augsburg 2009 zum Dr. phil. promovierte – eine Arbeit über die Frühphase der Fehlerkunde und Fehlerforschung in Deutschland.
Neben seinen Meriten als Hochschullehrer und Autor bleibt den Kolleginnen und Kollegen sowie seinen ehemaligen Studierenden Professor Dr. Breitkreuz' offenes und freundliches Wesen, seine Weltläufigkeit und sein Stilbewusstsein in Erinnerung – wesentlich mitgetragen und geprägt von seiner Frau Helga, die seinen beruflichen Alltag jahrzehntelang unterstützte.
Neue Kooperation will Lehre mit Design Thinking verbinden
Gemeinsames Projekt der Professional School und der Hopp Foundation
[velo] Lehrende der Hochschule können sich in den nächsten zwölf Monaten bei der Anwendung des Innovationsansatzes Design Thinking in eigenen Lehrveranstaltungen coachen lassen; ihnen steht zudem ein umfangreiches Workshop-Angebot offen. Ermöglicht wird das Angebot durch eine Zusammenarbeit der Hochschule mit der Hopp Foundation aus Weinheim: Die beiden Organisationen wollen zum einen Lehrenden sowie angehenden Lehrkräften einen ersten Kontakt mit dem Ansatz ermöglichen. Darüber hinaus wollen sie gemeinsam der Frage nachgehen, ob und unter welchen Bedingungen Design Thinking grundsätzlich eine Bereicherung für die lehramtsbezogene Hochschullehre darstellen kann.
Das Vorhaben wird von der Professional School der Pädagogischen Hochschule koordiniert und von der Hopp Foundation finanziert.
Design Thinking ist derzeit in aller Munde. Nicht nur Unternehmen und Non-Profit-Organisationen arbeiten vermehrt mit diesem Ansatz zur kreativen Entwicklung von Lösungen und Ideen, auch an Schulen und unter Lehrkräften findet er immer mehr Verbreitung. So erklärt Gepa Häusslein, dass sie im Rahmen ihrer Arbeit "sehr gute Erfahrungen mit dem Einsatz von Design Thinking bei der Gestaltung von Unterrichtseinheiten in der Schule machen". Laut der Geschäftsführerin der Hopp Foundation for Computer Literacy & Informatics gGmbH ermöglicht die spezielle Kombination von Prozessschritten, Methoden und Arbeitsweisen den Lehrkräften eine direkt umsetzbare Struktur. Mit dieser könnten Lehrerinnen und Lehrer Arbeitsweisen wie eine positive Fehlerkultur, einen respektvollen Umgang mit Andersartigkeit oder die Begegnung auf Augenhöhe unmittelbar in ihrem Unterricht verankern.
In Bezug auf den Einsatz von Design Thinking in der Hochschullehre hat die Professional School der Pädagogischen Hochschule Heidelberg erste gute Erfahrungen gemacht: Im Rahmen von einem Pilotprojekt haben sich Lehrende wie Christian Mühleis (Abteilung Politikwissenschaft) im Sommersemester 2019 entsprechend coachen lassen. Die fachliche Gestaltung des Seminares oblag dabei weiterhin dem Dozenten, bei der didaktischen Gestaltung wurde er von der Agentur Mindshift.One aus Mannheim beraten. "Die Zusammenarbeit mit der Coachin Laura Ricke war ausgesprochen fruchtbar. Ich habe noch einmal eine ganz neue methodische Herangehensweise kennengelernt und meine methodisch-didaktischen Kompetenzen insgesamt weiterentwickelt", sagt Mühleis.
Um weiteren Lehrenden und damit mehr Studierenden einen Einblick in den Innovationsansatz ermöglichen zu können, kooperiert die Hochschule mit der Hopp Foundation. "Uns geht es nicht unbedingt darum, aus einer Lehrveranstaltung einen kompletten Design Thinking Prozess zu machen oder einsatzfertige Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln", erläutert Antje Schröder-Schulz, die das Vorhaben als Geschäftsführerin der Professional School koordiniert. "Dies bietet sich zwar zum Beispiel für didaktisch orientierte Seminare, bei denen Unterrichtsmaterialien erarbeitet werden, durchaus an. Es lassen sich aber auch einzelne Bestandteile des Ansatzes für bestimmte Seminareinheiten herausgreifen und kombinieren."
Bei der Umsetzung können sich die Lehrenden der Hochschule im Sommersemester 2020 sowie im Wintersemester 2020/2021 coachen lassen. In Ergänzung finden kürzere Einführungsworkshops an der Hochschule statt; die Lehrenden können zudem kostenfrei an dem umfassenden Workshop-Angebot teilnehmen, das die Hopp Foundation für Lehrkräfte bereithält. Nach einem Jahr sollen die Erfahrungen reflektiert und geprüft werden, ob bzw. wie ein "Design Thinking"-Coaching und -Workshops sinnvoll in die lehramtsbezogene Hochschullehre integriert werden können.
Lehrende der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, die sich für das Vorhaben interessieren, können sich ab sofort per E-Mail an die Professional School wenden.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/professional-school.
Dozent (m/w/d) für die Erwachsenenbildung in Pforzheim
Vollzeitstelle für Bewerbungs- und Motivationstrainings, Unterstützung im Umgang mit der Jobbörse und ähnliches
Zur Betreuung unserer Teilnehmer U25 in Pforzheim suchen wir einen Dozenten (m/w/d) in Vollzeit. Die anfallenden Aufgaben sind Bewerbungstraining im Gruppencoaching, Motivationstraining, Unterstützung im Umgang mit der Jobbörse der BA, beim Abbau von Hemmnissen und bei der Stellensuche. Wir stellen folgende Anforderungen an den Bewerber: Berufs- oder Studienabschluss und einschlägige Berufserfahrung, Meisterprüfung oder Ausbildereignung oder Ergänzungsstudiengänge oder vergleichbare Zusatzqualifikationen.
Wir erwarten von Ihnen zudem Einfühlungsvermögen, Kommunikationsstärke, Motivationsfähigkeit, Freude im Umgang mit jungen Menschen und Teamfähigkeit.
Donner + Partner ist ein Dienstleister in Sachen Ausbildung, Weiterbildung, Coaching und Integration auf dem ersten Arbeitsmarkt. Wir unterstützen seit 1982 Organisationen, Institutionen, Vereine, Verbände, klein- und mittelständische Unternehmen nachhaltig im Bereich der Personalgewinnung, Personalentwicklung und Personalführung. Für Einzelkunden haben wir individuelle Coachingkonzepte – für Beruf und Persönlichkeit – entwickelt.
Kontaktdaten:
Donner+ Partner GmbH
Herr Gero Italiano
Telefonnummer: +49 (72 31) 1 55 97 19
E-Mail: italiano.pf☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜donner-partner☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de
Jobangebote für Studierende finden Sie übrigens auch
- auf dem schwarzen Brett in StudIP
- in der Jobbörse des Studierendenwerks Heidelberg
- in der Jobbörse der Uni Mannheim
- Bei der Bundesagentur für Arbeit:
Studentenservice der Agentur für Arbeit
Heidelberg, Kaiserstr. 69-71
Tel: 0 62 21 / 52 44 43 (Jobangebote werden nur vor Ort ausgegeben)
Wichtige Informationen rund um Jobs für Studierende befinden sich auf den Webseiten des Deutschen Studentenwerks.
Studierende: Anträge auf Qualitätssicherungsmittel stellen
Anträge bis 10. Mai beim Studierendenparlament einreichen
[red] Das Studierendenparlament der Pädagogischen Hochschule Heidelberg hat das Verfahren zur Findung des studentischen Vorschlags über die Verwendung der Qualitätssicherungsmittel (QSM) für das Wintersemester 2020/2021 eröffnet. Studierende der Hochschule haben demnach ab sofort wieder die Möglichkeit, Anträge auf Gelder zu stellen, mit denen die Qualität im Bereich Studium verbessert werden soll.
Insgesamt steht ein Betrag in Höhe von rund 152.000 Euro zur Verfügung, welcher zu je einem Viertel auf die drei Fakultäten sowie die Zentralen Einrichtungen verteilt wird. Es können nur Anträge berücksichtigt werden, die den Bewilligungszeitraum vom 1. Oktober 2020 bis 31. März 2021 betreffen.
Anträge müssen unter Berücksichtigung des Antragsformular bis 10. Mai 2020 bei dem Studierendenparlament eingegangen sein. Die fristgerecht eingegangenen Anträge werden dann zunächst von den studentischen Fakultätsratsmitgliedern priorisiert und daraufhin im QSM-Ausschuss gegengeprüft sowie beschlossen.
Weitere Informationen finden Sie unter stupa.ph-heidelberg.net.
Hochschule vergibt erneut Deutschlandstipendien
Bewerbungen bis 12. Mai
[red] An der Hochschule werden erneut Studierende mit dem Deutschlandstipendium unterstützt. Für das Studienjahr 2020/2021 stehen insgesamt 15 Stipendien zur Verfügung: Als Förderer neu gewonnen werden konnten die Sparkasse Heidelberg sowie die Dr. Rainer Wild Stiftung; damit stehen erstmals auch für den Bachelorstudiengang Prävention und Gesundheitsförderung sowie den Masterstudiengang E-Learning und Medienbildung Deutschlandstipendien bereit. Fünf weitere Stipendien für Studierende aller Studiengänge kommen erneut von der Klaus Höchstetter Stiftung, die sechs Stipendien der Vector Stiftung richten sich wieder an MINT-Studierende im Lehramt der Sekundarstufe.
Alle Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten - unabhängig von Einkommen oder BAföG - jeweils ein Jahr lang monatlich 150 Euro von der jeweiligen Stiftung und weitere 150 Euro vom Bund. Interessierte Studierende mit überdurchschnittlichen Studienleistungen und sozialem Engagement können sich ab dem 15. März und bis zum 10. Mai 2020 bewerben.
Ein Anliegen der Stiftungen ist die Förderung der Persönlichkeitsbildung junger Menschen. Dieses Ziel verfolgt auch die Pädagogische Hochschule Heidelberg, die seit 2011 am Deutschlandstipendium teilnimmt. Sie richtet ihr Lehr- und Lernangebot daher konsequent an den zu erlangenden Kompetenzen der Absolventinnen und Absolventen aus und legt besonderen Wert auf die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und sich gesellschaftlich zu engagieren. Eine Eigenschaft, die auch bei der Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten berücksichtigt wird. Eine weitere Voraussetzung für die Vergabe sind exzellente fachliche Leistungen, entweder im Studium oder in den Schulzeugnissen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/stipendien.
Neuer Schul-Wettbewerb prämiert sprachsensiblen Unterricht
Aufbau von Sprachkompetenz für mehr Bildungsgerechtigkeit - Prof. Dr. Birgit Werner erforscht die Ursachen und das Bedingungsgefüge schulischer Lernschwierigkeiten. Text: Cornelsen Verlag
Um sprachliche Barrieren abzubauen und Bildungsbenachteiligung zu verringern, schreibt Cornelsen jetzt den mit 6.000 Euro dotierten Wettbewerb „Sprachsensibilität im Unterricht“ aus. „Wenn wir im Klassenzimmer nicht stärker den Umgang mit Sprache fördern, wird ein großer Teil der Schülerinnen und Schüler in den nächsten Jahren abgehängt“, sagt Dr. Christiane Kallenbach. Sie ist überzeugt: „Sichere Sprachkenntnisse sind die Schlüsselkompetenz für Bildungserfolg.“ Seit vielen Jahren gibt sie mit ihrem Expertenteam Lehrwerke für Realschulen, Hauptschulen und Gesamtschulen heraus.
Es sind Schulbücher mit digitalen Lern- und Förderangeboten, die vor allem eins tun: differenzieren. Sie holen Lernende dort ab, wo sie stehen, und lassen schnelle Lerner sowie Nicht-Muttersprachler und Schüler mit Lernschwierigkeiten auf verschiedenen Lernniveaus an ein und demselben Thema arbeiten. Für diese Konzepte wurde Cornelsen schon mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt mit dem Schulbuch des Jahres und dem Europäischen Schulbuchpreis BELMA. Um sprachliche Barrieren abzubauen und Bildungsbenachteiligung zu verringern, schreibt Cornelsen jetzt den mit 6.000 Euro dotierten Wettbewerb „Sprachsensibilität im Unterricht“ aus.
Sprachsensibler (Fach-)Unterricht
Lesen, Schreiben, Zuhören, Sprechen – die Konferenz der Kultusminister beschreibt die Vermittlung dieser Kompetenzen als pädagogisches Einmaleins für eine erfolgreiche Schullaufbahn. In ihren „Empfehlungen zur Bildungssprache Deutsch und zum sprachsensiblen Unterricht“ schildern die Kultusminister die herausragende Bedeutung dieser Kompetenzen im Hinblick auf die Verbesserung von Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit. Dabei fordern sie die Entwicklung sprachlicher Fähigkeiten in allen Fächern, um Teilhabe am Unterricht sowie in anderen Kontexten zu sichern. Sichere Deutschkenntnisse sind demnach nicht nur im Deutsch-, sondern gerade auch im Fachunterricht wichtig. „Gerade für Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Zweitsprache und/oder auch bei Lern- und Sprachschwierigkeiten sind sprachlich angemessene, kompetenzfördernde Lernarrangements für den Lernerfolg entscheidend“, weiß auch Prof. Dr. Birgit Werner. Die Erziehungswissenschaftlerin erforscht die Ursachen und das Bedingungsgefüge schulischer Lernschwierigkeiten an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Mit einem Team von Wissenschaftlern aus Hochschulen und Universitäten sowie Lehrerbildungseinrichtungen in Hamburg, Heidelberg, Freiburg und Wuppertal entwickelte sie einen Kriterienkatalog zur Sprachsensibilität. Anhand von 56 Kriterien zum Beispiel zur Wort- und Satzproduktion und -rezeption aber auch zu Aspekten der Textgestaltung können Lehrwerke auf ihr Potenzial zur Förderung kommunikativer Kompetenzen aller Schülerinnen und Schüler geprüft werden.
Zertifizierung von Lehrwerken
Um Lehrerinnen und Lehrer mit der Vielfalt der sprachlichen Voraussetzungen im Klassenzimmer nicht allein zu lassen, kommt Schulbüchern eine wichtige Funktion zu. Sie leiten und begleiten den Unterricht. Anhand des „Kriterienkatalogs zur Zertifizierung von Materialien für den sprachsensiblen Unterricht“ kann geprüft werden, ob Schulbücher sprachliche Hürden vermeiden und den Aufbau sprachlicher Kompetenzen fördern. Lehrwerke, die diesen Kriterien entsprechen, erhalten ab sofort ein Siegel. Ergänzende Materialen geben Hinweise, den Unterricht unter sprachlichen Gesichtspunkten sensibler zu gestalten. Erstes zertifiziertes Lehrwerk ist das „Deutschbuch 5“ aus dem Cornelsen Verlag. Christiane Kallenbach: „Das Gütesiegel macht uns stolz, ist aber auch Ansporn, weiterzumachen und noch mehr Titel – gerade auch aus der Mathematik oder den Naturwissenschaften sprachsensibel zu gestalten.“ Mit der Initiative „Gemeinsam stark“ setzt Kallenbach ihr Engagement fort. Die Initiative will den Unterricht an den mittleren Schulformen stärken. Den Auftakt macht ein neuer Schulwettbewerb zum Umgang mit Sprache.
Wettbewerb prämiert Ideenreichtum von Lehrkräften
Viele Lehrerinnen und Lehrer engagieren sich bereits und vermitteln intensiv Sprachkenntnisse, damit ihre Schülerinnen und Schüler den Unterrichtsstoff besser verstehen, reflektieren und aktiver mit Sprache umgehen. Der Wettbewerb „Sprachsensibilität im Unterricht“ prämiert diese Umsetzungen und verschafft gelungenen Beispielen eine breite Öffentlichkeit. Gleichzeitig will Cornelsen mit der Ausschreibung einen Anreiz schaffen, mehr Augenmerk auf Sprache im Fachunterricht zu lenken. Insgesamt werden 6.000 Euro vergeben. Dabei entfallen 3.000 Euro auf den 1. Preis, 2.000 Euro auf den 2. Preis und 1.000 Euro auf den 3. Preis. Einsendeschluss ist der 30. Juni 2020.
Informationen zum Wettbewerb und ein Fachartikel zum sprachsensiblen Unterricht unter: cornelsen.de/gemeinsam-stark
Für das Wissen entscheiden
Kampagne der Deutschen Forschungsgemeinschaft – sich jetzt mit Veranstaltung, Vorlesung oder anderen Formaten bewerben
[hop] Die Deutsche Forschungsgemeinschaft führt im Jahr 2020 eine große Kampagne durch: „Für das Wissen entscheiden“ (Hashtag: #fürDasWissen). Hochschulen können sich mit eigenen ganz unterschiedlichen Aktionen beteiligen. Dies können beispielsweise Podiumsdiskussionen, Science Lunchs, Science Slams oder ähnliche Formate sein. Außerdem sind Online-Aktionen in verschiedenen Formaten (z.B. Video, Audio) zum Thema „Für das Wissen entscheiden“ möglich. Darüber hinaus können in sogenannten „Streitbars“ mindestens zwei Forscherinnen und Forscher gegensätzliche Meinungen zu einem wissenschaftlichen Thema vertreten und dazu in eine Kontroverse gehen.
Wenn Aktionen mit der Kampagne DFG2020 verbunden werden, so können sie mehr Aufmerksamkeit erhalten und ggf. auch mehr teilnehmende Personen. Daher möchten das Transferzentrum, das Forschungsreferat und die Abteilung Presse & Kommunikation alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule ermuntern, sich an der Kampagne DFG2020 zu beteiligen.
Falls Sie eine Aktion in die Kampagne DFG2020 einbetten möchten, oder falls Sie ein Thema haben, das „streitbar“ ist (und insofern Gegenstand einer Streitbar werden könnte), dann nehmen Sie bitte mit den Transferzentrum unter transfer☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de Kontakt auf und lassen Sie sich bei Ihrem Vorhaben unterstützen.
Mehr Informationen zur Kampagne gibt es hier: https://dfg2020.de
Inspirationen für eigene Beteiligungsformate: https://dfg2020.de/gemeinsam-fuer-das-wissen/#mitmachinfos
Campus Heidelberg
Dieses Bild haben wir auf dem Campus der Hochschule aufgenommen - aber wo? Die Auflösung gibt's im nächsten Newsletter.
Auflösung zum Februar-Newsletter:
Das Student Service Center (SSC) im Altbau der Hochschule
Veranstaltungen in Coronazeiten
Ein Hinweis in eigener Sache
[hop] Üblicherweise finden sich an dieser Stelle die Veranstaltungen und Termine der Hochschule im aktuellen Zeitraum. Bedingt durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus wurden – bis auf online durchführbare Termine - nahezu alle Veranstaltungen abgesagt. Da bei Redaktionsschluss Ende März nicht absehbar war, welche Veranstaltungen möglicherweise Ende April (wieder) aufgelegt oder neu hinzukommen, bitten wir Sie, auf der Homepage im Kalender den jeweiligen tagesaktuellen Stand abzurufen.
Hochschulinterne Informationsveranstaltung am 8.4.
Veranstaltung des Rektorats findet Corona-bedingt online statt
Zum Semesterbeginn lädt der Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Professor Dr. Hans-Werner Huneke, die Lehrenden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschule zu einer obligatorischen internen Informationsveranstaltung ein. Diese findet am Mittwoch, 8. April 2020 Corono-bedingt online statt. Weitere Informationen finden Sie - nach Login - unter www.ph-heidelberg.de/mimi.
Bilanz: Vergabe von Leistungsbezügen an Hochschulen
Ergebnisse der Überprüfung der Besoldungsreform
Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst wird sich künftig die Vergaben von Leistungsbezügen an Hochschulen im Einzelnen anzeigen lassen. Das kündigte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am 6. März in Stuttgart an. Dies sei keine einfache Entscheidung gewesen, immerhin werde damit die Praxis der vergangenen 15 Jahre korrigiert.
Hintergrund der Entscheidung ist eine erste Bilanz des im vergangenen September neu geschaffenen „Referats für Besoldungsrecht, Leistungsbezogene Vergütung, Nebentätigkeitsrecht - Beratung, Compliance und Aufsicht“: Bei einer aktuell durchgeführten Stichprobe an 12 Hochschulen wurden Vergabeentscheidungen aus den Jahren 2005 bis 2011 überprüft. Dabei wurde festgestellt, dass die rechtssichere Vergabe von Leistungsbezügen in den Anfangsjahren des Übergangs in die neue Besoldungsstruktur nicht verlässlich in jedem Einzelfall gelungen ist.
Theresia Bauer: „Dank unserer neuen Personalkapazitäten sind wir nun in der Lage, tiefergehend als bisher zu prüfen und Sachverhalte zu recherchieren.“ Dabei seien auch viele Zusammenhänge klarer geworden. Die Besoldungsreform 2002–2005 habe in den Duktus der Zeit gepasst. Es sei um mehr Wettbewerb, um Unterschiedlichkeit und um individuelle Leistungsmessung gegangen. Dies sei ein echter Systembruch gewesen: Die Grundgehälter der Professoren wurden abgesenkt. Wer dasselbe verdienen wollte wie zuvor, musste plötzlich nachweisbare und messbare Zusatzleistungen erbringen. Freiheit und Wettbewerb stärken, staatliche Kontrolle und Detailsteuerung reduzieren - das sei damals die Devise gewesen. "Die Konflikte an den Hochschulen waren enorm. Grundsätzlich war der Systemwechsel ein Gewinn für die Wissenschaft. Man hat den Rektoraten aber auch eine komplexe Verantwortung übertragen und sie dann mit den Konflikten allein gelassen. Mit dem Blick von heute würde ich sagen, hätte eine engere Begleitung geholfen. So hätte man vermeiden können, dass sich Fehler bei der Vergabe einschleichen, ohne dass es jemand mitbekommt.“ Diese Kontrolle habe man damals im Geist des Rückbaus staatlicher Steuerung und der Entfaltung wettbewerblicher Potenziale an den Hochschulen bewusst nicht eingezogen. Künftig werde das MWK sich die einzelnen Vergaben nun anzeigen lassen und die formale Rechtmäßigkeit überprüfen.
„Einführung leistungsorientierter Vergütung war richtige Entscheidung“
„Die Einführung der leistungsorientierten Vergütung war dennoch ein wichtiger Impuls für das deutsche Wissenschaftssystem. Es ist nun die Aufgabe des Wissenschaftsministeriums, das richtige Maß an Begleitung und Kontrolle zu finden, sodass die Vergabe von Leistungsbezügen durch die Rektorate entlang der rechtlichen Vorgaben verläuft, ohne die Freiheit der Hochschulen zu beschneiden.“
Fälle werden kontinuierlich aufgearbeitet
Bei der Stichprobe des zuständigen neuen Referats an 12 Hochschulen haben sich insbesondere folgende Fehlertypen bei der Vergabe von Leistungsbezügen im Zusammenhang mit dem Wechsel von Professorinnen und Professoren von der C- in die W-Besoldung gezeigt:
- Gewährung von besonderen Leistungsbezügen ohne individuelle Leistungsbeurteilung
- Gewährung von Bleibeleistungsbezügen ohne nachgewiesene Bleibeverhandlungen
- Gewährung von verschiedenen Leistungsbezügen für identische Leistung
- Gewährung von besonderen Leistungsbezügen vor dem Wechsel in die W-Besoldung
- Gewährung von Leistungsbezügen mit unrichtiger Deklaration gegenüber LBV
Insgesamt wurden 12 Hochschulen abgefragt. In neun dieser Hochschulen lagen im abgefragten Zeitraum Wechselfälle von der C- in die W-Besoldung vor, bei denen es nach gegenwärtigem Stand an 6 Hochschulen zu Fehlern kam. Von 94 Fällen sind nach derzeitigem Stand rund ein Drittel fehlerhaft. Die einzelnen Sachverhalte werden nun, wie bislang auch, gemeinsam mit den Hochschulen weiter geprüft und Einzelfall für Einzelfall aufgearbeitet. Dies entspricht der Verfahrensweise bei allen bislang vorliegenden Fällen.
HTWG Konstanz nahezu vollständig aufgearbeitet
Die HTWG Konstanz stellt aufgrund der hohen Zahl fehlerhaft vergebener Leistungsbezüge und Zulagen einen Sonderfall dar, der im MWK bereits seit Februar 2017 in Beabeitung ist. Letztlich waren dort 91 rechtswidrig vergebene Forschungszulagen aufzuarbeiten. In allen Fällen wurden inzwischen Rücknahmeprüfungen durchgeführt. Dabei wurde lediglich in zwei Fällen aus Vertrauensschutzgesichtspunkten keine Rücknahme vorgenommen. In 89 Fällen nahm die Hochschule die Bewilligungsbescheide hingegen ganz oder teilweise zurück. Auch in den anderen Fallkonstellationen an der HTWG Konstanz wurden die Fallbearbeitungen nahezu abgeschlossen. Dies betrifft insbesondere die Komplexe:
- Fehlerhaft vergebene Leistungsbezüge
- Fehlerhafte Ausgleichsleistungsbezüge für Funktionsträger oder Wechselfälle von der C- in die W-Besoldung
- Berufungsleistungsbezüge an Professorinnen und Professoren im Angestelltenverhältnis
Forschungszulagenthematik an HAW weitestgehend abgeschlossen
Die vom Rechnungshof im Jahr 2018 beanstandeten 350 Fälle der Vergabe von Forschungszulagen im Bereich der HAW mit einem Gesamtvergabevolumen von 1,7 Mio. € stehen kurz vor dem vollständigen Abschluss. 75 % der Fälle (Volumen 1,37 Mio. €) konnten vollständig geheilt werden, rund 280.000 € wurden von Hochschulen zurückgefordert, rund 40.000 € aus Vertrauenschutzgründen belassen und an zwei Standorten sind Rücknahmeprüfungen im Umfang von rund 20.000 € noch nicht abgeschlossen.
Weitere Begleitung und Prüfungen durch das MWK
Auf die bekannt gewordenen Fälle fehlerhafter Vergabeentscheidungen hat das Wissenschaftsministerium mit zahlreichen Maßnahmen reagiert: Die Rechtmäßigkeit der Vergaberichtlinien der Hochschulen wird seit 2018 vom Ministerium vorab geprüft, es wurden Handreichungen zur Vergabe von Forschungs- und Lehrzulagen (incl. Projektblättern und Checkliste), zum Umgang mit fehlerhaften Vergabeentscheidungen sowie zur Erstellung von Vergaberichtlinien und zur Vergabe von Leistungsbezügen zur Verfügung gestellt. An den Hochschulen werden themenspezifische Workshops durchgeführt.
Das Wissenschaftsministerium werde diese Aktivitäten zur Sicherstellung einer rechtskonformen Vergabe von Leistungsbezügen fortsetzen und weiterentwickeln, aber auch weiterhin Stichproben an den Hochschulen durchführen, erklärte Bauer. Über die Ergebnisse sowie weitere Verfahrensschritte in der Bearbeitung aufgetretener Fälle von nicht rechtskonform vergebenen Zulagen werde das Ministerium die Öffentlichkeit stets informieren. Darüber hinaus ist aus Sicht der Wissenschaftsministerin erforderlich, die juristische Expertise der Hochschulen zu stärken. „Wenn Verantwortung übertragen wird, dann gehört dazu auch die Befähigung und die personelle Ausstattung, um diese Verantwortung adäquat wahrnehmen zu können“, sagt Bauer. Die Voraussetzungen dazu sollen im Rahmen der neuen Hochschulfinanzierungsvereinbarung ab dem Jahr 2021 geschaffen werden.
Hintergrund zur Besoldungsreform:
Die Professorenbesoldung wurde im Jahr 2001 von der damaligen Forschungsministerin Edelgar Bulmahn angestoßen. 2005 wurde sie in Baden-Württemberg unter Wissenschaftsminister Peter Frankenberg in Landesrecht überführt. Die Grundgehälter wurden in den Besoldungsordnungen W im Vergleich zur früheren Bundesbesoldungsordnung C deutlich abgesenkt und altersunabhängig. Sie können aber seither in den Besoldungsgruppen W 2 und W 3 um so genannte Leistungsbezüge erhöht werden. Möglich sind Leistungsbezüge
- aus Anlass von Berufungs- und Bleibeverhandlungen;
- für besondere Leistungen in Forschung, Lehre, Weiterbildung, Kunst und Nachwuchsförderung;
- für die Übernahme von Funktionen in der akademischen Selbstverwaltung (z. B. Dekan, Prorektor usw.)
Der Wechsel in die W-Besoldung war für Professorinnen und Professoren freiwillig. Neue Professorinnen und Professoren steigen hingegen grundsätzlich direkt in der W-Besoldung ein, sodass das alte System der C-Besoldung allmählich ausläuft. Derzeit gibt es rund 7500 Professoren in Baden-Württemberg. Davon befinden sich inzwischen grob 5.200 in der W-Besoldung.
Video-Livestream und Wochenplan
Wie zwei Schulen in Zeiten von Corona ihren Unterricht umbauen
[red] Zwei Schulen, zwei Konzepte für die Corona-Krise: Während ein Gymnasium auf digitales Lernen setzt, vertraut eine Grundschule auf eigenverantwortliches Arbeiten. Beide Experimente könnten das Lernen in der Zukunft verändern. Paul Aurin, Lehrer für Mathematik und Informatik am Marie-Curie-Gymnasium in Hohen Neuendorf (Oberhavel), scheint sich fast zu freuen auf die Herausforderung der kommenden Wochen: "Eine Möglichkeit ist, die wir ausgewählt haben, dass wir per Video-Livestream hier mit einer Kamera im Klassenraum sitzen: Unterricht vor leeren Schulbänken. Und die Schüler können einen sehen und Fragen stellen."
Andere Kollegen arbeiten mit digitalen Klassenräumen. In diesen können Aufgaben heruntergeladen, in einer bestimmten Zeit bearbeitet und Fragen gestellt werden. Alle Schüler müssen sich um 7:50 Uhr einloggen, mit einer kleinen Toleranzzeit für technische Probleme. Dann wird losgearbeitet, sagt Schulleiter Thomas Meinecke: "Ich würde gern den Überblick behalten: Wer ist denn noch am Arbeiten, wer nicht? Wir möchten auch einen sanften Druck ausüben, dass man in der Zeit auch wirklich arbeitet. Das ist eine Hilfestellung, eine Struktur. Der Tag hat weiterhin Struktur für die Kinder."
"Klassiker", "Fortgeschrittene" und "Pioniere"
Meinecke hat Anfang März mit der Erstellung des Notfallplans begonnen, so war er vorbereitet. Trotzdem arbeitet er nach eigener Aussage derzeit rund um die Uhr, um Fragen von Kollegen, Eltern und Schülern zu beantworten, "weil es eben immer wieder unterschiedliche Informationen gibt".
Das Kollegium hat er in drei Kategorien geteilt: "Klassiker", "Fortgeschrittene" und "Pioniere". "Pioniere" arbeiten mit der neusten Technik, "Fortgeschrittene" – die meisten Kollegen - nutzen Lernplattformen und Chats, "Klassiker" den E-Mail-Verteiler. Niemand solle sich jetzt verbiegen, sagt Meinecke. Eines allerdings gibt es nicht: allgemeine Arbeitsaufträge für die nächsten zweieinhalb Wochen. Meinecke: "Ich glaube, das überfordert Kinder; jetzt zwei Wochen lang irgendwelche Aufgabentypen durchzuwühlen und abrechenbar zu bearbeiten. Das geht nicht."
Von den Schülerinnen und Schülern gibt es positive Rückmeldung, wie von Svenja aus der 10. Klasse: "Es ist ganz gut, dass wir nicht einfach den Hefter in die Hand gedrückt bekommen, mit allen Aufgaben." Sorgen mache sie sich allerdings um ihren mittleren Schulabschluss: "Ein bisschen unvorbereitet. Ich versuche mich halt privat vorzubereiten." Robin aus der 12. Klasse gibt sich dagegen gelassen. "Besonders in der Abiturvorbereitung ist es blöd, dass es genau jetzt ist", sagt er. "Aber ich glaube, dass wir es trotzdem hinkriegen, besonders weil wir relativ gute technische Möglichkeiten haben."
Die Krise als Chance für eigenverantwortliches Arbeiten
Weniger digital, aber ebenfalls gut vorbereitet geht es an der angrenzenden Wald-Grundschule zu. Auch hier sollen die Kinder täglich lernen. Jede Klasse habe einen eigenen Wochenplan, sagt Schulleiter Holger Mittelstädt: "In diesem Wochenplan sind alle Aufgaben für die aktuelle Woche und dann auch für die nächsten beiden Wochen aufgeschrieben, sodass die Schülerinnen und Schüler selbstständig mithilfe dieses Wochenplans die Themen, die sie betreffen, erarbeiten können."
Die Kinder sollen ein Lerntagebuch führen. Mittelstädt versucht, die Krise als Chance zu sehen: "Um eben im Bereich eigenverantwortliches Arbeiten einen Schritt weiterzukommen." Was die Informationspolitik des Bildungsministeriums angeht, fühlen sich beide Schulleiter in Hohen Neuendorf gut versorgt. Klar ist aber auch: Jeder Notfallplan muss individuell erarbeitet werden, wie gut er ist, hängt von der jeweiligen Schulleitung ab.
Quelle: Rbb24, 17.03.20, Dominik Lenz; Foto: Dieter Schütz / pixelio.de
Spaziergang mit Ziege
Ausgangssperre in Spanien macht erfinderisch
Um während der Ausgangssperre frische Luft schnappen zu dürfen, sind einige Spanier kreativ geworden. Weil es weiterhin erlaubt ist, mit einem Haustier vor die Tür zu gehen, seien Bürger unter anderem mit Ziegen, Schweinen und Kanarienvögeln gesichtet worden, schrieb die Zeitung "La Vanguardia". Auch ein Mann mit Stoffhund an der Leine wurde entdeckt. Die katalanische Polizei bat die Menschen, vernünftig zu sein und zu Hause zu bleiben.
Quelle: Spiegel online Wissenschaft, 21.3.2020