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Pädagogische Hochschule Heidelberg
Februar 2024

Ein Zeichen für Demokratie setzen!
[velo] Vor dem Hintergrund immer unverhohlener rechtsradikaler, antidemokratischer Bestrebungen und damit verbundener Menschenverachtung stellen wir klar: Die freiheitliche demo-kratische Grundordnung ist die unverrückbare Säule unseres Landes und seiner Institutionen. So auch für die Pädagogische Hochschule Heidelberg. Denn: Menschenwürde, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind wesentliche Voraussetzungen für unsere Hochschule! Diese Werte sind unsere Orientierung, nach diesen Werten leben wir unsere Hochschulgemeinschaft.
Der umfassende rechtliche Schutz der Wissenschaftsfreiheit, wie ihn unser Grundgesetz vorsieht, ist die Basis für den Erfolg unserer Forschung. Nicht zuletzt tragen unsere Forschungsvorhaben zur Aufklärung, Wissensvermittlung und sozialem Miteinander bei. Unsere Wissenschaftler:innen müssen Forschungsthemen frei wählen und bearbeiten können, um ihr ganzes Potenzial für unsere Gesellschaft entfalten zu können.
Unsere Lehre darf nicht zu politischen Zwecken instrumentalisiert werden – sie hat vielmehr das Ziel, frei und kritisch denkende Menschen zu bilden, die diese Kompetenz an andere Menschen außerhalb der akademischen Welt weitergeben. Die Auseinandersetzung mit den Konzepten Diversität und Inklusion ist an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg fest in den Curricula aller Studiengänge verankert. Unsere Studierenden und Absolvent:innen leisten in Schulen, Organisationen und Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Demokratie.
Der im Grundgesetz verankerte Schutz vor Diskriminierung ist ein weiterer Pfeiler unserer Leistungsfähigkeit in Wissenschaft und Verwaltung und unserer akademischen Gemeinschaft. Nur eine Hochschule, die alle Talente zu fördern weiß, ist zukunfts- und wettbewerbsfähig: An unserer Hochschule sind daher alle Menschen willkommen, unabhängig etwa von ihrer Herkunft oder geschlechtlichen Identität. Diese Grundhaltung ist unantastbar!
In Heidelberg leben Menschen aus über 160 Ländern und auch wir bekennen uns dazu, dass Forschung und Lehre nicht an der Landesgrenze enden! Wir sind ein weltoffener Campus, der durch die Perspektive anderer Kulturen bereichert wird. Wir fördern zudem die Mobilität von unseren Studierenden und Mitarbeitenden, damit sie internationale Erfahrungen sammeln und diese als Weltbürger:innen weitergeben können.
Wir sind stolz auf unsere Studierenden, Mitarbeiter:innen und Alumni, die sich beruflich wie privat für eine pluralistische, weltoffene und menschenfreundlichen Gesellschaft einsetzen!
Dass so viele von Ihnen die aktuell vielerorts stattfindenden Demonstrationen unterstützen, macht Mut und freut uns sehr. Bitte nutzen Sie auch weiterhin sämtliche Möglichkeiten, die Ihnen in unserer Demokratie zur Verfügung stehen, und demonstrieren Sie zum Beispiel online bzw. auf der Straße für unsere Werte oder gehen Sie am 9. Juni 2024 zur Kommunal- bzw. zur Europawahl!
Das Rektorat der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
2. Heidelberger bildungspolitisches Gespräch
[red] Am 13. März findet das 2. Heidelberger bildungspolitische Gespräch statt. Wir bringen erneut Akteur:innen aus Wissenschaft, Politik und Schule mit dem Publikum ins Gespräch. Die IQB-Bildungstrends bzw. die PISA-Ergebnisse stehen im Mittelpunkt: Demnach sind Schüler:innen der 9. Klasse so schlecht in Deutsch wie noch nie - mit gravierenden Auswirkungen auf alle Fächer, da Deutsch Unterrichtssprache ist. Gemeinsam wollen wir nach Lösungen suchen, die dieser Entwicklung entgegenwirken.
Sie wollen dabei sein und sich einbringen? Dann melden Sie sich für die Teilnahme vor Ort bis zum 10. März und für die Teilnahme im Live-Stream bis zum 12. März 2024 an. Wir freuen uns auf Sie!
Die Keynotes und das Podium sind übrigens hochkarätig besetzt: Daniel Hager-Mann, Ministerialdirektor im Kultusministerium, und Professor Dr. Michael Becker-Mrotzek, Mitglied der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der KMK und ehemaliger Leiter des Mercator-Instituts für Sprachförderung, werden miteinander und mit dem Publikum diskutieren. Ebenso haben die bildungspolitischen Sprecher:innen Dr. Timm Kern MdL (FDP), Thomas Poreski MdL (SPD) und Katrin Steinhülb-Joos MdL (GRÜNE) sowie Myrle Dziak-Mahler (ehemalige Leiterin des Zentrums für LehrerInnenbildung Uni Köln) und Thomas Speck (Vorsitzender des Landesschulbeirat) zugesagt.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/hbg.

Interkulturelle Sensibilität ausbilden
Wie kann die Internationalisierung der Lehrer:innenbildung weiter voran gebracht werden? Dr. Feruzan Gündogar ist Professorin an der türkischen Marmara Universität in Istanbul in der Abteilung DaF/DaZ oder Deutsche Sprache und ihre Didaktik. Im Projekt ProMobiLGS engagiert sie sich seit Projektbeginn 2019 und bringt zudem ein Lehrangebot zur Mehrsprachigkeit an der PH Heidelberg aus. Über das Projekt und dessen Wirkungen auf die Internationalisierung in der Lehrer:innenbildung spricht sie in diesem Interview.
Anja Bast-Schneider (A.B.-S.): Herzlich willkommen! Wir sind heute hier anlässlich unseres Projekts ProMobiLGS im Rahmen von Lehramt International vom DAAD zusammengekommen und wir freuen uns, dass Professorin Feruzan Gündogar bei uns ist und von ihrer Gastdozentur berichten wird, die sie im Rahmen unseres Projekts gemacht hat. Dann übergebe ich das Wort an dich, liebe Feruzan. Wir freuen uns, dass du hier bist. Vielleicht erzählst du ein bisschen von dir, von deiner Person, von deiner Lehrveranstaltung.
Feruzan Gündogar (F.G.): Herzlichen Dank, Anja. Ich fühle mich hier sehr willkommen, da passt eigentlich dieser berühmte Satz: Ich habe mein Herz in Heidelberg verloren! Ich bin mit fünf Jahren nach Deutschland gekommen, habe meine gesamte schulische Laufbahn und auch das Studium in Deutschland absolviert. Ich habe dann noch eine zusätzliche Ausbildung als Bibliotheksassessorin für den höheren Bibliotheksdienst gemacht. Zuletzt habe ich an der Niederӓchsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen und anschließend beim GBV Göttingen (gemeinsamer Bibliotheksverbund) als Projektkoordinatorin gearbeitet. Dann habe ich aus persönlichen Gründen die Stelle an der Universität Marmara angenommen und zwar an der Abteilung DaF/DaZ oder Deutsche Sprache und ihre Didaktik und bin dort Professorin. Als solche leite ich das Institut für Fremdsprachen und ihre Didaktik, an dem es drei Lehramtsstudiengänge gibt: für Deutsch (DaF/DaZ), für Englisch und für Französisch. Zusätzlich leite ich auch die Abteilung für Deutsche Sprache und ihre Didaktik.
Nach Heidelberg pflegen wir schon über vielen Jahren gute Kontakte. Ganz am Anfang hatten wir ein Projekt, im Laufe dessen wir die Lehrer:innenbildung in der Türkei reformiert haben und in diesem Zusammenhang war auch Henrike Schön eingeladen. Das war unser erster Kontakt, der seitdem nicht abgebrochen ist. Das zweite war ein EU-Comet-Projekt, während dessen – das war etwa 2018/2019 – wir mit Anne Sliwka, die damals als Professorin an der PH Heidelberg tätig war, zusammengearbeitet haben.
2018-2019 wurde, unter der Federführung von Professorin Havva Engin, eine Gastprofessur beim Deutschen Akademischen Austauschdienst DAAD beantragt. Nach Abschluss der Gastprofessur hat sich die Möglichkeit ergeben, eine Blockveranstaltung zum Thema: Mehrsprachigkeit in der Schule, insbesondere im Bereich der Primarstufe, anzubieten.Im Projekt ProMobiLGS führe ich dieses Seminar als zusätzliches Lehrangebot im Institut für Erziehungswissenschaften durch und freue mich über die gute Resonanz der Studierenden.
A.B.-S Kurze Rückfrage noch: Wie lange bist du jetzt an der Marmara Universität?
F.G.: Mit Unterbrechungen sind es jetzt 23 Jahre.
Claudia Eckhardt (C.E.-K.): Eine lange Zeit! Ich würde gerne wissen, was dich zur Mitarbeit im Projekt ProMobiLGS veranlasst hat und auch, was dich daran immer noch reizt und motiviert.
F.G.: Gerne. Also die Kooperation im Rahmen der DAAD-Ausschreibung Lehramt.International ist für meine Begriffe beispielhaft für Kooperationen in diesem Konzeptrahmen. Es geht ja um die Internationalisierung der Lehrer:innenbildung, insbesondere im Bereich der Primarstufe. Ziel ist es, angehenden Grundschullehrer:innen die Möglichkeit zu geben, andere Bildungssysteme kennenzulernen, und dies ohne Studienzeitverlängerung und unter vollständiger Anerkennung der Leistungen. Das ist für den deutschen Bildungskontext insofern sehr wichtig, als in Deutschland in ganz vielen Regionen und Schulen der Anteil der Lernenden mit Migrationsbiografie oder Zuwanderungsgeschichte zunimmt.
Die Umsetzung von Lehramt.International ist für meine Begriffe eine authentische und konkrete Umsetzung in Richtung Internationalisierung der Lehrer:innenbildung. Dazu gehören die curriculare Anpassung, die Expert:innenendiskurse zu aktuellen Themen und ganz wichtig der aktive Beitrag der Lehramtsstudierenden von allen Partneruniversitäten.
Wir als DaF/DaZ-Abteilung der Marmara Universität profitieren auf allen diesen Ebenen von den Kolleg:innen der Partneruniversitäten. Die relativ stark auf die inländischen wie auch regionalen Heraus- und Anforderungen zugeschnittene Lehrer:innenbildung in jedem Land bekommt so eine weitreichende Perspektivenerweiterung.
A.B.-S.: Sehr interessante Aspekte! Wir haben uns noch einige andere Fragen überlegt: Welchen Gewinn siehst du durch die Kooperation im Projekt für die Studierenden und auch für dich persönlich? Den Gewinn für die Studierenden hast du ja eben schon erläutert: Vielleicht kannst du das noch ein bisschen weiter ausführen?
F.G.: Gerne: Sowohl für die Studierenden als auch für uns Lehrende ist es einfach eine einmalige Möglichkeit, uns intensiv und fundiert mit anderen Bildungssystemen auseinanderzusetzen. Und ja, Bildungssysteme unterscheiden sich in jedem Land, sind sogar manchmal von Region zu Region ein wenig anders, und das nimmt uns allen tatsächlich ein Stück weit die Möglichkeit, hier einen regen Austausch zu realisieren. Erasmus+ reicht da nicht! Der Austausch über Erasmus+ stößt an gewisse Grenzen, auch bei uns an der Universität Marmara. Studierende belegen Kurse, die nur teilweise an der Heimatuniversität anerkannt werden können, weil es kein Äquivalent gibt. Das hält natürlich viele Studierende davon ab, diesen Austausch anzutreten, weil sich dann gegebenenfalls ihr Studium verlängern würde.
Deshalb sehe ich einen ganz, ganz großen Gewinn für Studierende darin, dass jetzt im Rahmen von Lehramt.International durch das Projekt ProMobiLGS ganze Module an anderen Universitäten belegt werden können, die dann durch vorherige Absprache und den curricularen Abgleich auch so, wie sie belegt wurden, angerechnet werden. Das ist ein ganz, ganz großer Vorteil und ein Gewinn für die Studierenden. So lernen die Studierenden andere Bildungssysteme kennen, sie bilden eine interkulturelle Sensibilität aus oder entwickeln diese weiter, es bilden sich neue Freundschaften für die Studierenden, usw.
Für mich persönlich ist der enge Austausch mit allen Kolleg:innen der Partneruniversitäten von ganz besonderer Bedeutung, da sich insbesondere durch den Abgleich der Bildungskonzepte neue Perspektiven eröffnen. Und ferner habe ich im Projekt die Möglichkeit bekommen, in Form einer Gastdozentur eine Veranstaltung für die Studierenden hier an der PH Heidelberg durchzuführen. Und das ist ja auch ein großer Schritt in Richtung Internationalisierung.
A.B.-S.: Definitiv, weil das ja auch etwas Nachhaltiges ist, was auch nach Beendigung des Projekts hoffentlich weitergeführt werden kann, weil es einfach ein toller Zugewinn ist.
C.E.-K.: Das klingt ja alles sehr positiv. Gibt es Wünsche für die Zukunft? Wie soll es weitergehen?
F.G.: Ich wünsche mir auf jeden Fall die Fortsetzung dieser Zusammenarbeit. Der DAAD ermöglicht uns mit Lehramt.International eine exzellente Plattform für eine vielseitige Zusammenarbeit, in Form von Symposien, Tagungen und Konferenzen zu aktuellen Themen, was ich in dieser Form der Synergieerzeugung aus anderen Kontexten nicht kenne.
A.B.-S.: Und die Anerkennung der im Ausland erbrachten Studienleistungen ist ja ganz essentiell, wie wir von unseren international mobilen Studierenden immer wieder hören.
F.G.: Das möchte ich ausdrücklich unterstreichen. Ich finde, dass die PH Heidelberg hier mit den internationalen Partnern etwas Großartiges leistet. Das sollte unbedingt weitergeführt werden.
A.B.-S.: Wir hätten noch eine abschließende Frage: Erinnerst du dich an irgendetwas ganz Besonderes, das dir in dieser Kooperation widerfahren ist? Vielleicht eine Situation, die dir besonders positiv oder als erstaunlich in Erinnerung geblieben ist? Irgendetwas, das dich in besonderer Weise berührt hat?
F.G.: Es gibt zwei Dinge, die eigentlich miteinander zusammenhängen: Wir haben ja der Autumn School zum Thema „Möglichkeiten der Anerkennung außerschulischen gesellschaftlichen Engagements der Studierenden“ im Herbst 2020 teilgenommen. Auf dieser Veranstaltung haben Studierende der teilnehmenden Hochschulen Projekte vorgestellt, die sie jeweils an ihren Hochschulen oder auch außerhalb der Hochschulen ehrenamtlich durchgeführt haben. Die Begeisterung der Studierenden, ihre Motivation, ihr Engagement und die Bereitschaft, an Projekten mitzuwirken, über alles das hinaus, was sie ohnehin im Studium leisten müssen, war ansteckend, und beeindruckend, Das zweite ist, dass wir beim Follow-Ups zu dieser Autumn School an der Marmara Universität über die „Außeruniversitäre Projektarbeit und soziales Engagement” im DaF-Lehramtsstudium berichtet und im Anschluss daran auch recherchiert haben, ob es weitere Projekte dieser Art an der Marmara Universität gibt. Dabei sind wir auf zahlreiche interessante Projekte gestoßen, die an unserer Universität durchgeführt worden sind, einige davon preisgekrönt! Das hat uns neue Impulse zu weiteren interdisziplinären Vorhaben gegeben!
A.B.-S.: Und das ist doch genau das, was man sich wünscht: dass Impulse gesetzt, neue Möglichkeiten geschaffen, neue Formen der Anerkennung entwickelt werden. Wir haben damals auch gemeinsam diskutiert, in welcher Form man eben dieses hochschulische soziale Engagement wertschätzen kann, ob mit Credits oder mit freier Zeit oder ähnlichem.
F.G.: Das sind ganz tolle Impulse, die wir mitgenommen haben, und wir versuchen fortan, mit den anderen Fakultäten zusammenzuarbeiten. Es sind nachhaltige Projekte, wie zum Beispiel die Einführung von Blindenschrift u.a. an Türen oder Projekte zum Klimaschutz. Oder die Studierenden engagieren sich in Institutionen, in denen ältere Menschen mit Demenz behandelt werden. Oder auch Projekte zum Tierschutz: Wie ihr wisst, gibt es in Istanbul viele freilaufende Tiere, die kein festes Zuhause haben Dieses Projekt haben die Studierenden der Marmara Universität maßgeblich initiiert, es wird heute von den Studierenden-Fachschaften erfolgreich fortgesetzt. Freilaufende Tiere werden sowohl auf dem Campus als auch im gesamten Stadtbezirk Kadiköy regelmӓßig versorgt, auch medizinisch. Das hat uns sehr beeindruckt und erst in der Auseinandersetzung mit dem Thema durch die Teilnahme an der Autumn School haben wir im Detail von dem Projekt erfahren.
A.B.-S.: Und das ist ja auch genau Sinn und Zweck, dass man durch solche Projekte auch Dinge sichtbar macht, die sonst weniger wahrgenommen werden. Liebe Feruzan, herzlichen Dank für dieses Interview und natürlich für dein Engagement im Projekt ProMobiLGS im Lehramt.International. Wir freuen uns sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit dir.
F.G.: Das große Dankeschön möchte ich auch zurückgeben, ganz besonders natürlich an Henrike Schön, die das Projekt initiiert, auf den Weg gebracht hat und erfolgreich in die zweite Phase geführt hat! Ganz herzlich Dank an euch drei!
[Das Interview führten Anja Bast-Schneider, M.A. und Dr. Claudia Eckhardt; Redaktion: Henrike Schön]

campusblog für Ihre Geschichten!
[hop] Der „campusblog“ ist seit seinem Start im November 2023 erfolgreich angelaufen. In mittlerweile 12 Beiträgen erzählen Menschen aus ihrem Hochschulleben. Ob Karin Vach Sie mit auf eine Reise durch ihren Rektorinnenalltag nimmt oder Tim Strahl, Vorsitzender des Studierendenparlaments, über sein Schulpraktikum in Kanada berichtet: Die Texte berühren. Entdecken Sie auf https://ph-heidelberg.blog/ auch die anderen Themen. Wenn Sie selbst einen Beitrag einreichen möchten, finden Sie unter „Kontakt“ alle weiteren Informationen.

Brücken bauen
[red] Elf Studierende bilden die erste Kohorte des Studiengangs Gebärdensprachdolmetschen (GSD) an der PH Heidelberg. Mit ihrem tauben Dozenten Markus Fertig und Studiengangleiterin Prof. Dr. Uta Benner waren die angehenden Gebärdensprach-dolmetscher:innen zu Gast am Heidelberger Institut für Theore-tische Studien (HITS). Sie waren einen Tag an diesem inter-disziplinären Grundlagenforschungsinstitut, um die Vorträge von Wissenschaftler:innen live zu „gebärden“ – eine tolle Gelegenheit, das bereits Erlernte aus dem Studiengang anzuwenden.
Zustande gekommen ist der Kontakt über die Studentin Anna Cap, die Gebärdensprachdolmetschen studiert und gleichzeitig als Hilfskraft in der Kommunikationsabteilung des HITS arbeitet. Die Presseabteilungen der beiden Einrichtungen haben die Verantwortlichen zusammengebracht, so dass der Besuch rasch und unkompliziert geklappt hat.
Anna Cap war bei Doktorand Leif Seute im Einsatz: Er erklärte im Fritz Haber Hörsaal des Studios Villa Bosch, wie man KI mithilfe von maschinellem Lernen dazu bringen kann, maßgeschneiderte Proteine zu designen, die bestimmte Aufgaben erfüllen können. „Zum Glück haben wir vorher auf Sign2Mint geschaut, wie man Aminosäure gebärdet“, sagt Anna. Sie stand bei seinem Vortrag neben Leiff und verdolmetschte seine Erklärungen zum Proteinaufbau in Deutsche Gebärdensprache (DGS).
Auch die Kolleg:innen Angela Michel, Marisa de Sá Almeida und Dr. Peter Saueressig aus des HITS-Kommunikationsteam waren mit dabei, als die Studierenden und die Wissenschaftler:innen, die aus über 40 Ländern zusammenkommen, miteinander gearbeitet haben. Anna betont begeistert: „Welten, die mir wichtig sind und die mich prägen, treffen plötzlich aufeinander und zwischen ihnen müssen Brücken gebaut werden. Zwischen Fachleuten und Laien, zwischen Hören und Taubsein, zwischen Gebärdensprache und Wissenschaft. Die Brücke, die wir als angehende Gebärdensprachdolmetscherinnen zwischen tauber und hörender Welt bauen, ist im Moment wohl noch eher eine wackelige und sehr abenteuerliche Hängebrücke. Aber mit jeder Erfahrung, die wir machen, werden die Tragseile ein wenig stabiler und rüsten uns für unsere Hauptaufgabe als Dolmetschende, Welten miteinander zu verbinden. HITS ist dafür das ideale Übungsfeld“.
Welche weiteren Erfahrungen Anna und ihre Kommiliton:innen am HITS noch gemacht haben, darüber berichtet sie in ihrem Beitrag auf „campusblog“, dem offiziellen Blog der Hochschule: https://ph-heidelberg.blog.
Ziel des Bachelorstudiengangs Gebärdensprachdolmetschen (GSD) ist es, Menschen dazu zu qualifizieren, kompetent zwischen gehörlosen und hörenden Menschen zu dolmetschen und zu übersetzen. Die Gründung des Studiengangs hier in Heidelberg soll langfristig dem massiven Mangel an Gebärdensprachdolmetschenden im südlichen Raum Deutschlands entgegenwirken. Der Bachelorstudiengang wurde erstmals zum Wintersemester 2021/2022 angeboten. Der Studiengang knüpft an das vorhandene, stark ausgeprägte sonderpädagogische Profil der Hochschule an. Er ist der erste seiner Art in Baden-Württemberg und der achte in Deutschland.

4 exzellente Masterarbeiten geehrt
[velo] Sophie Mosch, Hannah Sturm, Lukas Pfister und Mario Kunert sind die Preisträger:innen des Höchstetter-Stiftungspreises für das Wintersemester 2023/2024. Mit diesem würdigen die Pädagogische Hochschule Heidelberg und die Klaus Höchstetter Stiftung jedes Semester exzellente Leistungen bei wissenschaftlichen Abschlussarbeiten im Masterstudium. Der Preis ist mit jeweils 500 Euro dotiert. Die Laudatio hielt Professorin Dr.in Karin Vach, Rektorin der Hochschule, im Rahmen der Verabschiedung der Absolvent:innen.
Sophie Mosch hat an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg den Masterstudiengang Lehramt Grundschule absolviert. Bei ihrer Abschlussarbeit zum Thema „(Re)Produktion von Gender“ handelt es sich um eine qualitative Studie, in der Mosch Grundschulkinder zu ihren Geschlechtskonstruktionen interviewt. Laut Vach, die selbst lange als Grundschullehrerin tätig war, ist dies ein sowohl methodisch als auch ethisch herausforderndes Vorhaben: „Mosch nimmt zum einen die Kinder als eigenständige Akteur:innen in den Blick. Darüber hinaus überzeugt ihre Arbeit durch einen breiten, interdisziplinär ausgerichteten und anspruchsvollen Theorierahmen. In der Kombination gelingt es Sophie Mosch Erkenntnisse zu generieren, die über den pädagogischen Diskurs zur Kindheits- und Jugendforschung hinausgehen.“
Hannah Sturm und Lukas Pfister sind beide Absolvent:innen des Master of Education Lehramt Sekundarstufe I; sie teilen sich den Preis der Fakultät für Kultur- und Geisteswissenschaften.
Für Rektorin Vach ist die Arbeit von Sturm idealtypisch für die Pädagogische Hochschule Heidelberg: „Hannah Sturm verbindet – bezogen auf ein zentrales Thema der Deutschdidaktik – eine gründliche theoretische Auseinandersetzung mit einem praktischen Ansatz der Leseförderung. Innovativ ist dabei nicht nur die differenzierte und reflektierte Vorgehensweise selbst, sondern auch der inhaltliche Akzent: Während die Lautleseförderung sich für gewöhnlich primär mit der Leseflüssigkeit befasst, wendet sich Sturm der prosodischen Artikulation zu.“ Dass die akustisch wahrnehmbaren Ausdrucksformen des Sprechens nicht minder relevant sind, beweise die angehende Lehrerin im Rahmen ihrer empirischen Studie überzeugend.
Gleichermaßen überzeugt hat die Arbeit von Lukas Pfister zur transkulturellen Bildung, deren theoretisches Gehalt laut Vach weit über gewöhnliche Masterarbeiten hinaus geht und die durch ihre sprachliche Elaboriertheit beeindruckt. Pfister leistet eine systematische Kritik an dem bislang relativ schwach bearbeiteten Konzept der „Transkulturalität“ und verschafft dessen „im Kern berechtigten Anliegen gleichsam eine bildungsphilosophisch und migrationspädagogisch anspruchsvolle Grundlage“, so Vach. Hierfür setzt sich der Absolvent kritisch und zugleich konstruktiv mit der Kulturphilosophie von Ernst Cassirer und dem „Dritten Raum“ von Homi Bhabba auseinander.
Mario Kunert ist wie Mosch Absolvent des Master of Education Lehramt Grundschule. Unter dem Titel „Mehr als nur Dreck!“ hat er eine Unterrichtseinheit entwickelt, bei der Grundschüler:innen erstmals mehr über Boden und Klimawandel lernen. Auch diese Arbeit verbindet aktuelle Forschungsergebnisse idealtypisch mit den Alltagsvorstellungen von Schüler:innen: „Die beteiligten Kinder können einen hohen Erkenntnisgewinn verzeichnen und haben gleichzeitig praktische Handlungsalternativen gelernt. Durch seine innovative Herangehensweise hat Mario Kunert zudem ein Paradigma geschaffen, das von seiner Anlage her auf andere Themen und Lernsituationen übertragbar ist“, erklärte Rektorin Vach abschließend.
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg sowie die Klaus Höchstetter Stiftung gratulieren Sophie Mosch, Hannah Sturm, Lukas Pfister und Mario Kunert herzlich zu der Auszeichnung. Sie wünschen den Absolvent:innen für ihren weiteren Weg alles Gute.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/hoechstetter-stiftungspreis.
Abschlussarbeiten im Sachunterricht ausgezeichnet
[velo] Für ihre herausragenden Abschlussarbeiten wurde der Sachunterrichtspreis 2023 an Alexandra Dalkidou und Daniel Wellenreuther (Bachelor) sowie an Melisa Karaca und Nicola Gottschalk (Master) verliehen. Mit diesem Preis würdigt das Institut für Sachunterricht jedes Jahr Arbeiten, die sowohl das weite Spektrum als auch den interdisziplinären und integrativen Charakter des Sachunterrichts widerspiegeln. Das Preisgeld von je 200 Euro wird von einem privaten Spender gestiftet.
Alexandra Dalkidou hat in ihrer Bachelorarbeit Möglichkeiten für eine didaktisch fundierte methodische Umsetzung der umfangreichen Thematik „Nationalsozialismus und Holocaust“ in der Grundschule erarbeitet. Dabei führt Dalkidou das Konzept des „Historischen Lernens an Biografien“ von Andrea Becher mit dem Konzept von Matthias Heyl zusammen, dem es um eine soziologische Betrachtung der nationalsozialistischen Verfolgung ging. Dalkidou zeige, so Dr. Anette Hettinger (Geschichte), die Fähigkeit auf, geschichts- wie sachunterrichtsdidaktische Fragestellungen selbständig, problemorientiert, kritisch abwägend und reflektiert zu bearbeiten.
Daniel Wellenreuther analysiert und evaluiert in seiner Bachelorarbeit einen Unterrichtsentwurf zur Herz-Lungen-Wiederbelebung durch Grundschüler:innen. In seiner Laudation hob Valentin Kleinpeter (Biologie) die Forschungsmethode des Studenten und sein großes Engagement hervor: Wellenreuther, der selbst im Rettungsdienst arbeitet, habe vorbildlich mit den Kindern gearbeitet und die erhobenen Daten äußerst sauber ausgewertet. Mit seiner Arbeit leistet Wellenreuther einen Beitrag dazu, ein Forschungsdesiderat zu schließen sowie die Relevanz von erster Hilfe ins Bewusstsein zu rücken.
Auch Melisa Karaca trägt dazu bei, ein Forschungsdesiderat zu schließen: In ihrer Masterarbeit beschäftigt sie sich mit dem sozial-emotionalen Lernen, das zwar im Allgemeinen gut beforscht ist; recht wenig bekannt ist jedoch über dessen Bedeutung für Kinder mit Migrationsbiografie. Karaca hat ein entsprechendes Unterrichtskonzept entwickelt, es in einer Vorbereitungsklasse durchgeführt und anschließend daraufhin evaluiert, ob das Konzept tatsächlich den angestrebten Benefit erzielt. Laut Dr. Karin Friedrich (Grundschulpädagogik) überzeugt Karaca insbesondere durch ihre gründliche und genaue Arbeitsweise sowie ihr hohes Reflexionsvermögen.
Die Masterarbeit von Nicola Gottschalk greift sowohl den für den Sachunterricht relevanten Inhalt „Natur“ als auch die aktuell in der Sachunterrichtsdidaktik bedeutsamer werdende Methode des Philosophierens mit Kindern auf. Diese beschreibt Gottschalk zunächst umfassend und zeigt dann, wie Philosophieren mit Kindern in der Praxis eingesetzt werden kann, um mit Schüler:innen über gesellschaftsrelevante und vielschichtige Begriffe nachzudenken. Die Kombination aus zielgruppenspezifischer Unterrichtsmethode und gleichzeitiger Erhebung von Daten, die Lehrenden Hinweise auf die Vorstellungen von Kindern über „Natur“ geben, mache die Arbeit besonders gelungen, so Viktoria Rieber (Naturwissenschaftlich-technischer Sachunterricht) in ihrer Laudatio.
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg gratulieren Alexandra Dalkidou, Daniel Wellenreuther, Melisa Karaca und Nicola Gottschalk herzlich zu der Auszeichnung. Sie wünschen den Absolvent:innen für ihren weiteren Weg alles Gute.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/institut-fuer-sachunterricht.


HSE-Podcast zur Klimakrise
[red] Wie kann man ein komplexes Thema wie die Klimakrise so kommunizieren, dass alle dazu sachlich fundierte Entscheidungen treffen können? Auch Lehrkräfte stehen vor der Herausforderung, solche Wissenszusammenhänge für Schüler:innen aufzubereiten. HSE-Mitarbeiter Dr. Dennis Dietz diskutiert die Fragen daher auch mit einem Fokus auf die Ausbildung von Lehrkräften. Er spricht in dieser Folge des HSE-Podcast Tafelrunde mit der Journalistin und Mitbegründerin des Netzwerks Klimajournalismus Sara Schurmann.
Religionslehrer:in im 21. Jahrhundert
[red] Der schulische Religionsunterricht befindet sich im Umbruch: Er hat es mit einer wachsenden religiös-weltanschaulichen Heterogenität der Schüler:innen zu tun und regiert darauf – regional unterschiedlich – mit deutlichen Veränderungen in der Didaktik und den organisatorischen Rahmenbedingungen. Dies spiegelt sich in wachsenden Kompetenzerwartungen an den Beruf »Religionslehrer:in« und deren Aufbau in Studium, Referendariat und Fortbildung.
Eine Konsultation mit Teilnehmenden aus diesen drei Phasen der Lehrer:innen-Bildung hat auf Einladung des Evangelisch-Theologischen wie des Katholisch-Theologischen Fakultätentages, der Konferenz der Institute für Evangelische Theologie und der Studienreformgremien aus Universitäten und Kirchen in Geschäftsführung der Evangelischen Kirche in Deutschland im September 2022 Problemkreise und Lösungsansätze diskutiert. Der vorliegende Band dokumentiert die Beiträge und bietet so einen dichten Einblick in die anstehende Überprüfung und Neugestaltung theologisch-religionspädagogischer Bildung.
Religionslehrer:in im 21. Jahrhundert. Transformationsprozesse in Beruf und theologisch-religionspädagogischer Bildung in Studium, Referendariat und Fortbildung, hg. von Martin Hailer, Andreas Kubik, Matthias Otte, Mirjam Schambeck, Bernd Schröder und Helmut Schwier, 1. Auflage 2023, Veröffentlichungen der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie (VWGTh), Band 74, utb.elibrary, erschienen im
OPEN ACCESS: https://elibrary.utb.de/doi/book/10.36199/9783374074570


Fachtagung: "digi@school"
[red] Die diesjährige Fachtagung mit dem Thema "KI in der Schule - Verstehen, Hinterfragen, Anwenden!" bietet wiederum neue Möglichkeiten der Partizipation: Ermöglicht wird die Teilnahme in Präsenz-, Online- und Hybridform. Die Tagung findet mittwochs und donnerstags am 17. und 18. April 2024 statt.
In diesem Jahr findet die "digi@school" zum vierten Mal statt. Ihren Ursprung hat die Fachtagung in der regionalen Veranstaltung "tablet at school". Im Jahr 2021 hat das Organisationsteam auf die neuen Anforderungen durch die Covid-Pandemie reagiert und die ursprüngliche Präsenzfachtagung erstmals komplett online angeboten. Die sehr große deutschlandweite Teilnahme zeigte einerseits das gestiegene Interesse und die vielen Errungenschaften und andererseits die „Not“ der Lehrkräfte und Schüler:innen, die mit der plötzlichen Umstellung auf Fernunterricht verbunden waren. Es folgten in 2022 und 2023 erneut zweitägige Online-Fachtage zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten.
Die Tagung findet mittwochs und donnerstags am 17. und 18. April 2024 statt. Die Präsenzteile der Veranstaltung werden im Karlstorbahnhof Heidelberg (Am Karlstor 1, 69117 Heidelberg) ausgetragen. Die Anmeldung zu "digi@school" ist bis zum 24. Februar 2024 möglich.
Weitere Informationen zu Anmeldung und Programm finden Sie unter www.digiatschool.de.

Digitale Kompetenzen für Lehrkräfte
[red] In dieser Onlineveranstaltung am 27. Februar um 16.00 Uhr geht es um „Digitale Kompetenzen für alle Lehrkräfte“. Der Vortrag von Dr. Annette Schulze und Holger Meeh A.R. (Institut für Kunst, Musik und Medienbildung) erläutert Ziele, Inhalte und didaktisches Konzept des Grundlagenmoduls Medienbildung an der Hochschule. Zudem wird beschrieben, wie eine digitale Lernumgebung technisch und didaktisch optimalerweise gestaltet wird, um diese gewinnbringend in großen Lerngruppen einsetzen zu können.
Im Online-Angebot "BildungsBits" der Pädagogischen Hochschule Heidelberg erhalten Sie kurz und kompakt forschungsbasiertes Wissen sowie Impulse zur weiterführenden Beschäftigung mit der jeweiligen Thematik. Die Organisation obliegt der Professional School.
Das Angebot richtet sich an Lehrkräfte aller Schularten. Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldung wird allerdings gebeten. Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/bildungsbits.

Mini-Fußball und Roundnet im Sportunterricht
[red] Im Fach Sport findet am 9. März die Fortbildung "Sportunterricht Update" zu den Themen Mini-Fußball und Roundnet statt. Ziel ist die Vermittlung didaktisch-methodischer Ideen zu aktuellen curricularen Kompetenzen im Sportunterricht der Grundschule und der Sekundarstufe 1 nach Maßgabe der Unfallkasse Baden-Württemberg. Die ausgewählten Inhalte werden praxiserprobtsowie mit Blick auf typische Lernhandlungen und Lernprobleme der Schüler:innen aufbereitet.
Die Fortbildung, die von Prof. Dr. Peter Neumann und Timo Weber vom Fach Sport durchgeführt wird, richtet sich an alle Sportlehrkräfte der Primar- und der Sekundarstufe I. Auch können alle Sportlehrkräfte, die sich aktuell im Vorbereitungsdienst befinden, an dieser Veranstaltung teilnehmen. Die Teilnahme ist kostenfrei, aber insgesamt auf 20 Plätze pro Schulform begrenzt. Die Anmeldung erfolgt über die Homepage des Fachs Sport bei Frau Kugel und ist bis zum 05.03.24 möglich. E-Mail: kugel☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de, Tel.: 06221-477 605.
Weitere Informationen finden sich im angehängten Flyer (PDF, ca. 0,4MB).

Über 500 Kinder staunen über 100 Mitwirkende auf der Bühne!
Für viele Kinder war es die erste Konzerterfahrung überhaupt. Umso schöner, dass sich manche am Ende der „Feindlichen Brüder“ gar nicht losreißen konnten und noch mit der Band mithüpften. Das Kindermusical von Gerhard Mayer war am 26.1. von Studierenden des Konzertpädagogischen Produktions-seminars von Wessela Kostowa-Giesecke sowie des Theaterseminars von Holger Metzner in zwei Aufführungen vor rund 500 begeisterten Kindern präsentiert worden.
Vor 15 Jahren hat Musikdozentin Wessela Kostowa-Giesecke die Tradition initiiert, dass die Pädagogische Hochschule Heidelberg am Ende des Wintersemesters eine Musik-Theater-Produktion für Grundschulkinder organisiert. Ermöglicht und weiterentwickelt wird diese Tradition durch eine langjährige Kooperation von gleich vier Seminarangeboten. Beim Konzertpädagogischen Produktionsseminar erarbeiten Studierende die Chorstücke, Orchesterpartien und Solostücke unter der Leitung von Wessela Kostowa-Giesecke. Die Schauspielrollen übernehmen Studierende der Abteilung Theaterpädagogik, geleitet von Theaterpädagoge Holger Metzner. Ergänzt wird die Aufführung von den Seminaren für Licht- und Tontechnik von den Lehrenden Sanne Walentin und Paul Stoltze.
Alle Beteiligten haben so die Möglichkeit, in verschiedenen Semestern je unterschiedliche Aspekte einer Theater- und Musikproduktion kennenzulernen und in der Praxis auszuprobieren. Eine ideale Vorbereitung auf die künstlerische Arbeit im Schulalltag! Zudem stehen die Studierenden nicht allein auf der Bühne, sondern werden, ebenfalls seit mehreren Jahren, unterstützt vom Kinderchor der Landhausschule unter der Leitung von Susanne Dressler. Die direkte Zusammenarbeit mit den über fünfzig Kindern ist ein Gewinn für beide Seiten. Über hundert Mitwirkende standen schließlich auf der Bühne.
In diesem Jahr wurde die fesselnde Geschichte von zwei Königssöhnen erzählt, die sich gegenseitig den Thron neiden. Als einer der beiden seinen Bruder in eine tödliche Falle locken will, hilft der sich mit dunkler Magie – und macht damit alles nur noch schlimmer. Gebannt folgten die rund 500 Kinder in der Mehrzweckhalle der Geschichte und spendeten erleichtert Szenenapplaus, als die Brüder am Ende endlich in Liebe zueinander finden. Begleitet von mitreißenden, poppig-rockigen Songs für Soli, Chor und Band, mit einer Prise Magie, viel Action und einem Schuss Fantasie siegt die Harmonie und sorgt für das erhoffte Happy End.
Text: Wessela Kostowa-Giesecke und Holger Metzner
Von Kopf bis Fuß aktiv
Am 16. November 2023 informierte Dozent Robert Rupp unter dem Titel „Von Kopf bis Fuß aktiv – Einführung in das Heidelberger Modell der bewegten Lehre“ über die Verknüpfung von gesundheitsfördernder Bewegung und der Lehre in Bildungseinrichtungen. Rupp erläuterte Themenbereiche der Gesundheitsförderung, Risikofaktoren des alltäglichen Sitzens und zeigte partizipatorische Übungen für den Unialltag. Das Fach Sprecherziehung hatte zum Vortrag eingeladen.
Durchschnittlich acht Stunden lang sitzen die meisten Studierenden auf einem Stuhl, ohne es überhaupt zu bemerken, erläuterte Rupp, Dies hat nicht nur gesundheitliche Folgen wie einem langfristig schmerzenden Körper, sondern wirkt sich auch kontraproduktiv auf die Konzentrations- und Denkfähigkeit der Betroffenen aus: Aus diesem Grund appelliert Robert Rupp für einen bewegungsintegrierenden Unterricht an Schulen. Anstelle Lehre und Bewegung separat voneinander zu betrachten, so der Dozent für Prävention und Gesundheitsförderung, sollte eine Kombination beider Komponenten in den Blick genommen werden, also eine „bewegte Lehre“. Zwar sei es ebenfalls gesundheitsfördernd, eine kurze Bewegungspause nach einer 30-minütigen Sitzsession einzuleiten, aber eine Lehre mit permanenter Unterbrechung ist nicht zielführend: Der Unterrichtsfluss läuft Gefahr, regelmäßig unterbrochen zu werden und auch die Arbeitsphasen innerhalb der Unterrichtsstunde müssten anders konzipiert werden.
Aber geht es nicht eleganter, die Bewegung in den Lehr-Lernprozess zu integrieren als mit Bewegungspausen? Das vom Dozenten selbst mitentwickelte „Heidelberg Modell der bewegten Lehre“ zeigt einen pädagogischen Ansatz, mithilfe dessen der Unterricht so gestalten werden kann, dass die Körperbedürfnisse erfüllt werden können, ohne dass Lernprozesse behindert werden. Das Modell setzt sich dafür ein, dass die Bewegung als integraler Bestandteil des Lernprozesses gesehen werden kann. Der typische sitzlastige Frontalunterricht wird durch dieses Modell erweitert bzw. dekonstruiert durch bewegende Methoden, welche Lernenden eine bewegungsaktive, häufig auch eigentätige Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand erlauben. Die Lernenden werden aktiv, gestalten ihren eigenen Lernprozess selbst mit und fördern kognitive Prozesse, welche das Lernen und die Gedächtnisleistung verbessern. Das Modell kombiniert Lernformen wie das Zuhören oder das Reflektieren mit Alternativen des Sitzens, wie etwa dem Stehen, dem Gehen oder dem „Stitzen“ – einer Kombination aus sitzen und stehen.
Auch die Teilnehmenden des Vortrags merkten die Vorteile der bewegten Lehre recht schnell, als sie von Robert Rupp dazu aufgefordert wurden, das Treppenhaus der Neuen PH einmal hoch und runter zu laufen, während sie eine Denkaufgabe lösen. Die Teilnehmenden sagten, dass sie sich besser konzentrieren und die Aufgabe gut lösen konnten. Eine Variation dieser bewegten „Denktour“ ist es, eine Aufgabe so zu gestalten, dass die Schüler:innen zur aktiven Bewegung animiert werden. Beispielsweise hängt die Lehrkraft die verschiedenen Lernblätter im gesamten Klassenraum auf, die Schüler:innen gehen von Blatt zu Blatt gehen, lösem die Aufgabe selbst aber am Platz, wodurch der Weg als Bewegungseinheit genutzt werden kann.
Das Heidelberger Modell der bewegten Lehre basiert auf aktueller Forschung, wird regelmäßig evaluiert und sollte in der heutigen Unterrichtsgestaltung unbedingt mitgedacht werden. Für mehr Informationen rund um das Thema der bewegten Lehre bietet Robert Rupp das ÜSB 04 Seminar der bewegungsaktivierenden Schul- und Unterrichtsgestaltung an, in welchem die Inhalte des Gastvortrags mit weiteren Überlegungen und praktischen Übungen ergänzt und vertieft werden.
Text: Malte Borgfeldt

Stephanie Schleer und Kathrin Ludwig promovieren am AW-ZIB
Für die Forschung am Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung (AW-ZIB) ist für sechs Jahre eine Nachwuchsforschungs-gruppe eingerichtet worden. Diese Gruppe besteht aus einer Juniorprofessur und vier Doktorand:innen, genauer aus zwei mal zwei abgeordneten Lehrkräften. Auf Christina Mechler und David Dörrer, die von August 2020 bis Ende Januar 2024 abgeordnet waren und nun wieder in den Schuldienst zurückkehren, folgten zum 1. Februar 2024 Stephanie Schleer und Kathrin Ludwig.
Stephanie Schleer, die nach ihrer Ausbildung zur Physiotherapeutin an der PH Karlsruhe Lehramt für die Sekundarstufe I studiert hatte, unterrichtete bis zu ihrer Abordnung an das AW-ZIB an der Gemeinschaftsschule in Waghäusel. „Ich finde die Möglichkeit, am AW-ZIB eine Doktorarbeit zum Thema Inklusion und in Zusammenarbeit mit Menschen mit einer kognitiven und/oder körperlichen Beeinträchtigung zu schreiben, sehr spannend. Hier habe ich die Möglichkeit, aus erster Hand zu erfahren, wie Inklusion und Exklusion von den Bildungsfachkräften wahrgenommen werden, wo es Stellschrauben gibt und was das Bildungswesen zu einem besseren Miteinander beitragen kann.“
Das AW-ZIB leistet als wissenschaftliche Einrichtung der Fakultät für Erziehungs- und Sozialwissenschaften der Pädagogischen Hochschule Heidelberg einen wichtigen Beitrag zur Bildungsforschung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der inklusiven Bildung. Das Zentrum der Forschung bilden drei Forschungslinien. Schleers Promotionsvorhaben wird in Forschungslinie 1 (Wirkungen der Bildungsarbeit) verortet sein. Welche Wirkungen die Bildungsarbeit der Bildungsfachkräfte auf deren persönliche und professionelle Entwicklung hat, wird Gegenstand ihrer Forschung sein.
„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit allen Mitarbeiter:innen des AW-ZIB, auf neue Erfahrungen, spannende Erlebnisse, einen gewinnbringenden Austausch und die Möglichkeit, mich weiterzuentwickeln“, so Schleer.
Schleers neue Kollegin, Kathrin Ludwig, hatte zunächst an der PH Karlsruhe Grund- und Hauptschullehramt studiert und wechselte dann an die PH Heidelberg, um Sonderpädagogik zu studieren. Ludwig bringt viel Erfahrung aus den unterschiedlichsten Schulformen mit: So unterrichtete sie an einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) mit Schwerpunkt Lernen im Stammhaus und in der Inklusion, an einer Realschule und zuletzt an der Graf von Galen-Schule in Heidelberg, einem SBBZ mit Schwerpunkt Geistige Entwicklung. Dort war sie im inklusiven Setting tätig.
Ludwig wird ihre Arbeit zur Forschungslinie 2 (Evaluation der Bildungsangebote) aufnehmen. In der zweiten Forschungslinie wird untersucht, wie sich die Qualität der Bildungsangebote verbessern lässt. Konkret wird Ludwig die interaktionalen Gelingensbedingungen für eine diversitätssensible Gestaltung der Lehre analysieren, die zur Entwicklung einer inklusiven Hochschuldidaktik beitragen sollen. Darüber hinaus möchte sie Lehr- und Lernformate entwickeln, erproben und evaluieren, um Bildungsangebote im Sinne einer inklusiven Hochschullehre weiterzuentwickeln.
„Ich empfinde das Forschungsvorhaben am AW-ZIB als äußerst spannend. Ich bin motiviert, Inklusion aktiv weiterzuentwickeln und sehe, neben meiner bisherigen schulischen Tätigkeit, am AW-ZIB eine große Gelegenheit dazu. Weiterhin erhalte ich persönlich die Chance, mich weiterzubilden, indem ich mich auf wissenschaftlicher Ebene mit inklusiver Bildung auseinandersetzen kann. Auf das Kennenlernen des neuen Teams, die interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie die partizipative Forschung freue ich mich besonders.“
Das gesamte Team des AW-ZIB heißt Stephanie Schleer und Kathrin Ludwig herzlich willkommen und freut sich auf die Zusammenarbeit.
Weitere Informationen zur Forschung am AW-ZIB: https://www.ph-heidelberg.de/aw-zib/forschung/
Text: Nina Rudolph
Inklusionsforschung nachgefragt
[red] David Dörrer und Christina Mechler waren als abgeordnete Lehrkräfte dreieinhalb Jahre am Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung. Sie haben dort seit August 2020 mit den Bildungsfachkräften zusammengearbeitet und im Rahmen ihrer Doktorarbeiten über Inklusionsthemen geforscht. Im Interview mit ihrer Kollegin Nina Rudolph blicken sie auf die Zeit zurück und sprechen über Erwartungen, Highlights und Überraschungen. Und darüber, was bleibt. Hier geht es zum ausführlichen Interview (PDF, ca. 0,5MB).


Studienberatung auf der "Jobs for Future" vom 22.-24.2.
https://www.jobsforfuture-mannheim.de/home
HSE-Workshop: "Outdoorpädagogik" am 8.3.
https://www.hse-heidelberg.de/veranstaltungen/outdoorpaedagogik