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Pädagogische Hochschule Heidelberg
Februar 2025

Empfang für neue Professor:innen
[hop] 357 neue Professor:innen haben an den baden-württembergischen Hochschulen 2024 ihre Arbeit aufgenommen. Mit fast 40 Prozent weiblichen Neuberufenen liegt das Land wieder deutlich über dem Bundesdurchschnitt von rund 29 Prozent. Auch die neuen Professor:innen der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Dr. Carolyn Blume und Dr. Jan-Henning Ehm in Begleitung von Rektorin Prof.in Dr.in Karin Vach, waren beim feierlichen Empfang im Neuen Schloss in Stuttgart dabei. Juniorprofessor Dr. Florian Schindler war leider verhindert.
Prof. Dr. Carolyn Blume ist am Institut für Fremdsprachen zuständig für die Didaktik der englischen Sprache, Literatur und Kultur. Der berufliche Werdegang von Blume zeichnet sich durch eine große Bandbreite an Erfahrung in den Vereinigten Staaten von Amerika und Deutschland aus. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt dabei im Bereich der Digitalisierung im Englischunterricht sowie der Diversität. Ihre internationale Ausrichtung wird etwa in einem Drittmittelvorhaben sichtbar, bei dem Blume gemeinsam mit Wissenschaftler:innen aus Österreich, Norwegen, Griechenland, England und der Türkei Maßnahmen zur Stärkung der Forschungskompetenz und des englischsprachigen wissenschaftlichen Schreibens von angehenden Fremdsprachenlehrkräften entwickelt.
Dr. Jan-Henning Ehm hat seit April 2024 die Professur für Entwicklungs- und Pädagogische Psychologie mit Schwerpunkt im Bereich der Frühen Bildung inne. Die Forschungsschwerpunkte von Ehm liegen im Bereich der individuellen Voraussetzungen bzw. Bedingungen von Lern- und Entwicklungsprozessen von Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter sowie den professionellen Kompetenzen frühpädagogischer Fachkräfte. Er hat etwa zur Interaktion zwischen Kindern und Fahrkräften in Kindertageseinrichtungen, zu Überzeugungen und Kenntnissen von Kita-Fachkräften zu Fördermaßnahmen und ihren beruflichen Kompetenzen sowie in umfangreicher und profunder Weise zur Sprachförderung und dessen Evaluation in Kindertageseinrichtungen geforscht. Ehm beschäftigt sich zudem mit dem Übergang von der Kita in die Grundschule.
Die Hochschule hat Dr. Florian Schindler im September 2024 zum Juniorprofessor "Inklusive Bildung" ernannt. Die Brückenprofessur ist dem Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung (AW-ZIB), dem Institut für Erziehungswissenschaften und dem Institut für Sonderpädagogik zugeordnet. Dr. Florian Schindler ist äußerst engagierter Wissenschaftler aus der Praxis: Im Anschluss an sein erstes und zweites Staatsexamen hat er seine wissenschaftliche Laufbahn parallel zur Tätigkeit als Lehrer für Sonderpädagogik und Gesamtschulrektor verfolgt. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Professionsforschung in inklusiven Settings und bei inklusiven Lehr-Lern-Prozessen, insbesondere im Kontext des Mathematiklernens unter erschwerten Bedingungen.
Forscher:innen sind Vorbilder
Wissenschaftsministerin Petra Olschowski unterstrich die Bedeutung der Funktion von Wissenschaftler:innen für die Gesellschaft insgesamt: „Wir brauchen unsere Forscherinnen und Forscher als Katalysatoren für Innovation, als Vorbilder für die jungen Menschen, denen sie ihr Fachwissen, ihre Expertise vermitteln und deren Zukunft sie ganz wesentlich mitgestalten und mitprägen“. Eine qualitativ hochwertige und inspirierende Lehre, die offen für neue Themen ist und experimentelle Formate integriert, bildet die Grundlage für herausragenden wissenschaftlichen Nachwuchs und stärkt die Attraktivität unseres Hochschulstandorts. Die Forschung an unseren Hochschulen sei ein wichtiger Baustein für die Zukunft Baden-Württembergs, fügte Petra Olschowski hinzu: „Die Erkenntnisse, die die Forschenden durch ihre Arbeit gewinnen, die Fragestellungen, denen sie nachgehen, die Ergebnisse, die sie im Labor, am Rechner, bei der Feldforschung gewinnen, sind die Basis für Fortschritt. Sie ist ein wesentlicher Faktor für die Innovationskraft unseres Landes.“
Dabei sei auch der Blick von außen wichtig. Von den berufenen Wissenschaftler:innen kommen 42 aus dem Ausland und 115 aus anderen Bundesländern. Der feierliche Empfang für die Neuberufenen fand in diesem Jahr zum zehnten Mal statt. Er wurde im Jahr 2014 von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer ins Leben gerufen.
Quelle: Landesportal Baden-Württemberg, Foto: privat
Bildunterschrift (MWK): Professor Jan-Henning Ehm, Professorin Carolyn Blume und Rektorin Karin Vach in der 2. Reihe 3. – 5. von links.
Alumnimanagement neu am Start
[hop] Die Pädagogische Hochschule Heidelberg hat ihre Alumniarbeit weiter professionalisiert. Seit dem Wintersemester 2024/2025 betreut Alumnimanagerin Alexandra Gräber diesen Arbeitsbereich. Der offizielle Startschuss war die Absolvent:innenfeier Ende Januar 2025, auf der die ehemaligen Studierenden feierlich in ihren neuen Lebensabschnitt entlassen wurden.
Alexandra Gräber hatte sich für die Abschlussfeier etwas ganz Besonderes ausgedacht. Sie wollte den Absolvent:innen etwas mitgeben, womit sie sich hoffentlich lange an die Hochschule zurückerinnern würden: eine kleine Pflanze. Denn sie hat Potenzial – genau wie die Alumni. Natürlich wächst sie nicht über Nacht, sondern benötigt Zeit, Pflege, aber vor allem auch einen guten Nährboden, um zu gedeihen. So wie das Wissen den Alumni ihren persönlichen und beruflichen Weg ebnen wird – dank der guten Basis, die sie mit ihrem Studium an der Hochschule bekommen haben. So wie die Pflanze soll auch das Alumni-Netzwerk weiterhin wachsen, neue Zweige und Blätter bilden und sich über die Jahre immer weiter vergrößern.
Für ein gut gedeihendes Alumni-Netzwerk setzt sich Alexandra Gräber auf unterschiedlichen Ebenen ein. Wer sich als Ehemalige:r im Alumni-Programm anmeldet, bleibt nach dem Studium auf dem Laufenden, was an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg passiert. In Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis der PH Heidelberg e.V., der Professional School und anderen Einrichtungen steht ein vielfältiges Angebot bereit, das stetig weiterentwickelt wird. So sorgen regelmäßige Alumni-Treffen dafür, mit Professor:innen, Mitarbeitenden, Kommiliton:innen und Absolvent:innen in Kontakt zu bleiben. Vernetzungs- und Weiterbildungsangebote ermöglichen aktuelle Einblicke in innovative Bildungsforschung.
Auch die Alumni haben der Hochschule viel zu geben. Nach ihrem Studium arbeiten sie u.a. als Lehrkräfte, Forscher:innen oder Pädagog:innen und bereichern mit ihrer Expertise die Bildungslandschaft der Zukunft. Das Alumni-Programm schafft einen Raum für einen lebendigen Austausch, der praktisches Know-how und theoretische Expertise der Alumni zurück an die Hochschule transferiert und sie damit bereichert.
Spannend ist außerdem, zu erfahren, welche Bildungs- und Lebenswege ehemalige Studierende eingeschlagen haben. Auch darüber erfährt man viel im Netzwerk. Alexandra Gräber hat bereits erste Biografien zusammengetragen und sie auf die Homepage gestellt. Ein Blick in die „Steckbriefe“ unter www.ph-heidelberg.de/alumni-netzwerk/alumni-steckbriefe/ lohnt sich!
Weitere Informationen finden sich auf der Homepage unter www.ph-heidelberg.de/alumni-netzwerk und wer Kontakt aufnehmen möchte, kann sich unter alumni☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de melden.
Foto (Presse/PHHD): Alumni-Managerin Alexandra Gräber und Absolventin Jasmin Traum
Qualitätssiegel für die Professional School
[red] Die Professional School der Hochschule hat am 5. Dezember 2024 das Qualitätssiegel für wissenschaftliche Weiterbildung erhalten. Dr. Aletta Hinsken von der EVALAG-Agentur übergab dem Team die Urkunde anlässlich der Tagung „Qualität in der wissenschaftlichen und künstlerischen Weiterbildung“ im Heidelberg Congress Center. Das Qualitätssiegel bestätigt die ausgezeichneten Standards der Weiterbildungsangebote der Professional School, u.a. hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit.
Seit Februar 2024 hatte das Team der zentralen Weiterbildungseinrichtung der Hochschule rund um Leiterin Prof. Dr. Karin Vogt und Geschäftsführerin Antje Schröder-Schulz an den Unterlagen gearbeitet, um im Rahmen eines verkürzten Verfahrens für systemakkreditierte Hochschulen das Siegel zu erhalten.
Die „Zukunftswerkstatt Weiterbildung“ mit Beteiligung zahlreicher Einrichtungen an der Hochschule schuf wichtige Grundlagen für die Zertifizierung. Die Tagung mit der Verleihung des Qualitätssiegels bildete den Abschluss des Projekts Hochschulweiterbildung@BW als Teil der landesweiten, ressortübergreifenden Qualifizierungsoffensive WEITER.mit.BILDUNG@BW.
Foto (Sabine Arndt): v.l. Meike Habicht, Antje Schröder-Schulz, Dr. Aletta Hinsken, Prof. Dr. Karin Vogt
Spannende Geschichten vom Campus
[hop] Der campusblog hat wieder spannende Geschichten aus der Hochschule gesammelt: Über den studentischen Nebenjob als Straßenbahnführer, über eine interkulturelle Lernbegleiterin und über ein beeindruckendes und ausverkauftes Kindermusical über Piraten, das interdisziplinär viele Studierende eingebunden hat. Diese und noch mehr Themen gibt es auf https://ph-heidelberg.blog/. Wer einen Beitrag einreichen möchte, findet unter „Kontakt“ weitere Infos. Foto: Presse/PHHD

Student Service Center in der vorlesungsfreien Zeit
[red] Das Student Service Center (SSC) ist die zentrale Anlauf-stelle für Anliegen rund um das Studium. In der vorlesungsfreien Zeit ist das SSC an folgenden Terminen zur Abgabe von Abschlussarbeiten geöffnet: 13.02., 14.02., 13.03., 14.03., jeweils von 10:00 bis 14:00 Uhr. Alternativ können sie per Post an das Prüfungsamt gesendet werden. Die Telefonhotline 06221 477-555 ist in der vorlesungsfreien Zeit unverändert montags bis donnerstags 8-15 Uhr und freitags 8-12 Uhr erreichbar.
Im Online-Beratungsportal OBP werden darüber hinaus schnell und kompetent individuelle Fragen beantwortet (https://www.ph-heidelberg.de/obp). Schauen Sie vorbei!
Ab dem 14.04.2025 ist das SSC wieder zu den regulären Sprech- bzw. Öffnungszeiten für Studierende und Studieninteressierte erreichbar. Weitere Informationen entnehmen Sie der Homepage www.ph-heidelberg.de/ssc.
Weitere Informationen
Die geschulten studentischen Mitarbeiter:innen des SSC beantworten Fragen und leiten Sie bei Bedarf an die zuständigen Fachabteilungen wie das Studienbüro oder Prüfungsamt weiter. Im SSC können Abschlussarbeiten angemeldet, eingereicht und nach der Begutachtung abgeholt werden. Hier befindet sich auch das Fundbüro. Das SSC ist im Altbau, Erdgeschoss, Raum 012a (Keplerstraße 87).
Foto: Presse/PHHD
Nachteilsausgleich: Hilfe im Studium
[hop] "Ich weiß ja nicht, ob das für mich in Frage kommt“. Oft hört Barbara Bogner, Beauftragte für Studierende mit chronischer Erkrankung und Behinderungen, diesen Satz. Denn mit vielen gesundheitlichen Einschränkungen hat man Anspruch auf einen Nachteilsausgleich im Studium. Was Nachteilsausgleich ist und wie man ihn erhält, darum geht es in der neuen Folge des PHeelGood-Podcast. Dieser ist auf der Homepage und über alle gängigen Podcastanbieter erhältlich.
Philine, studentische Beauftragte für Studierende mit chronischer Erkrankung und Behinderungen, informiert darüber, wo und wie Studierende Hilfe finden, wenn sie studien- und prüfungserschwerende Beeinträchtigungen haben. Wer nicht sicher ist, anspruchsberechtigt zu sein und denkt: "Ach, ich weiß nicht, ich habe ja keine Behinderung sondern nur...", sollte erst recht unbedingt reinhören.
Übrigens: Wer eine (oder mehrere) chronische Erkrankung(en) hat, kann beim Versorgungsamt einen Schwerbehindertenausweis beantragen. Das wirkt sich auch nicht negativ auf die Verbeamtung aus. Infos hierzu finden sich unter den folgenden Links: https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/soziales/menschen-mit-behinderungen/feststellung-der-behinderung/ und https://www.selbsthilfe-heidelberg.de/eutb/.
Hier geht es zu den zwei sympathischen Ansprechpersonen: https://www.ph-heidelberg.de/behindertenbeauftragte/startseite/ und https://www.instagram.com/phhd.stud.beeintraechtigung/. E-Mails können direkt an Barbara Bogner: studium-behinderung☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de und Philine Sirrenberg: studierenmitbundce☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜stupa-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de gerichtet werden.

Vorreiter in der frühen naturwissenschaftlichen Bildung ausgezeichnet
[red] Im Jahr 2024 wurden 85 Kitas und Grundschulen mit der Forscherstations-Plakette ausgezeichnet: „Dieses Jahr zeigt erneut, welchen hohen Stellenwert die frühe naturwissen-schaftliche Bildung für die Kitas und Grundschulen hat und wie wir sie dabei erfolgreich unterstützen können“, betont Geschäfts-führerin Petra Gürsching. Das Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung von der Klaus Tschira Stiftung wird von PH-Chemieprofessor Dr. Markus Rehm fachlich geleitet.
Der Weg zur Forscherstations-Plakette kann dabei vielfältig sein. Zahlreiche Kitas und Grundschulen haben Fortbildungen besucht. Die Lindenschule aus Nußloch z.B. ist nach einem Kennenlern-Termin 2024 mit den modularen Fortbildungen für Grundschule gestartet. Zwei Lehrkräfte dort haben ein besonders anschauliches Beispiel für die gelungene Umsetzung naturwissenschaftlicher Bildung im Alltag gezeigt. Sie entwickelten eine Lernumgebung, die Kinder spielerisch mit dem Prinzip des Hebels vertraut macht. In den Gesprächen mit den Schüler:innen wurde deutlich, dass viele überrascht waren, als sie herausfanden, dass beispielsweise auf einer Wippe „der Schwere unten ist“. Diese Erkenntnis bildete den Ausgangspunkt für die Konzeptentwicklung einer interaktiven Lernumgebung, die auf den Erfahrungen der Kinder aufbaut und ihre Neugier gezielt fördert.
Ein Schlüsselmoment war die Beobachtung eines Kindes auf dem Spielplatz: Gemeinsam mit seinem Vater hatte es ausprobiert, wie man einen schwereren Partner überraschend leicht in die Luft heben kann: Wenn der Vater nämlich auf seiner Seite der Wippe weiter zur Mitte rückt, und dadurch der Hebel für das Kind im Verhältnis länger wird. Diese alltägliche, aber faszinierende Erfahrung lieferte nicht nur wertvolle Impulse für den Sachunterricht, sondern zeigte auch, wie Situationen aus dem Alltag der Kinder als Grundlage für naturwissenschaftliches Lernen genutzt werden können.
„Solche Beispiele zeigen, wie wichtig es ist, allen Kindern unabhängig von ihrer Herkunft den Zugang zu qualitativ hochwertiger naturwissenschaftlicher Bildung zu ermöglichen“, betont Prof. Dr. Markus Rehm, Fachlicher Leiter der Forscherstation. „Die Förderung von Bildungsgerechtigkeit beginnt in der frühen Kindheit und schafft die Grundlage für Chancengleichheit und ein lebenslanges Interesse an Naturwissenschaften.“
Weitere Informationen zur Forscherstation und ihren kostenlosen Angeboten unter www.forscherstation.info
Hintergrund
Die Forscherstation, Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung gGmbH mit Sitz in Heidelberg, wird von der Klaus Tschira Stiftung getragen. Ihr Ziel ist es, pädagogische Fach- und Lehrkräfte aus Krippe, Kita und Grundschule für Naturwissenschaften zu
Foto: Presse/PHHD

Absolventin Katrin Schweizer mit Höchstetter-Stiftungspreis geehrt
[velo] Katrin Schweizer ist die Preisträgerin des Höchstetter-Stiftungspreises für das Wintersemester 2024/2025. Mit diesem würdigen die Pädagogische Hochschule Heidelberg und die Klaus Höchstetter Stiftung jedes Semester exzellente Leistungen bei wissenschaftlichen Abschlussarbeiten im Masterstudium. Schweizer erhält den mit 500 Euro dotierten Preis für ihre Arbeit über unbezahlte Care-Arbeit und ihre Darstellung in Schulbüchern.
Die Laudatio hielt Professor Dr. Karl-Heinz Dammer, Prorektor für Studium, Lehre und Internationalisierung, im Rahmen der Verabschiedung der Absolvent:innen.
Katrin Schweizer hat an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg den Master of Education Lehramt Sekundarstufe I absolviert. In ihrer Abschlussarbeit hat sich Schweizer mit der Frage beschäftigt, wie unbezahlte Care-Arbeit in den zugelassenen Schulbüchern der schulischen Ernährungs- und Verbraucherbildung dargestellt wird. Die Arbeit zeichnet sich laut Prorektor Dammer durch ihr hohes sprachliches Niveau sowie durch ihre fundierte wissenschaftliche Qualität aus: So beleuchtet Schweizer zunächst die theoretischen Hintergründe für ihre erkenntnisleitende Fragestellung sowohl umfassend als auch interdisziplinär. „Sie kommt dabei nicht nur zu pädagogisch, sondern auch zu historisch und gesellschaftlich bemerkenswerten Erkenntnissen über die Bedeutung unbezahlter Care-Arbeit“, so Dammer.
Ihre literaturbasierte Analyse führt Schweizer zudem zu der Hypothese, dass haushaltsbezogene Care-Arbeit auch in Bildungskontexten nicht entsprechend ihrer gesellschaftlichen Relevanz verankert ist. Ausgehend von dieser Annahme hat die Masterabsolventin eine äußerst detaillierte, empirisch ertragreiche und methodisch exzellent begründete Analyse der beiden für das Unterrichtsfach Alltagskultur, Ernährung und Soziales in Baden-Württemberg eingesetzten Schulbücher durchgeführt. Die angehende Lehrerin hat so ein gleichermaßen detailliertes wie nachvollziehbares Bild der Darstellung von haushaltsbezogenen Versorgungs- und Fürsorgetätigkeiten herausgearbeitet.
„Hervorzuheben sind abschließend“, sagt Dammer, „die professionsbezogenen Überlegungen zum reflektierten Einsatz von Schulbüchern und dazu, wie eine care-sensible Bildung im Unterricht im Hinblick auf die Lebensführung umgesetzt werden kann.“ Die Masterarbeit erweist sich somit nicht nur als das mustergültige Ergebnis eines Studiums an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, sondern leistet zudem einen relevanten Beitrag zum fachdidaktischen Diskurs in der haushaltsbezogenen Ernährungs- und Verbraucherbildung.
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg sowie die Klaus Höchstetter Stiftung gratulieren Katrin Schweizer herzlich zu der Auszeichnung. Sie wünschen ihr für ihren weiteren Weg alles Gute.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/hoechstetter-stiftungspreis.
Foto: Presse/PHHD


Persönlichkeitsbildung in Zeiten von Digitalisierung
[red] Die Artikel leuchten in humanistisch-pädagogisch begründeter Ressourcenorientierung Möglichkeiten und Chancen im Verhältnis von Persönlichkeitsbildung und Digitalisierung aus. Dieser neue Band der „Schriftenreihe zur Humanistischen Pädagogik und Psychologie“ wurde u.a. von den PH-Wissenschaftlerinnen Prof. Dr. Ulrike Graf und Dr. Katja Staudinger herausgegeben.
In theoretischen, empirischen, konzeptionellen und praxisbezogenen Perspektiven werden dabei Spannungslagen sowie Begrenzungen entlang von Themen wie dem Innovationspotenzial für die Gestaltung des eigenen Lebens und professioneller pädagogischer Räume oder Dynamiken verselbstständigter Algorithmen reflektiert. Dass diese Aspekte nur mit Sinn- und Wertreflexionen bezüglich Autonomie, Interaktionsgestaltung, Gerechtigkeit und Demokratie diskutiert werden können, greifen die Beiträge ebenfalls auf.
Weitere Informationen
Persönlichkeitsbildung in Zeiten von Digitalisierung, herausgegeben von Ulrike Graf, Telse Iwers, Katja Staudinger, Nils Altner, Schriftenreihe zur Humanistischen Pädagogik und Psychologie, Verlag Julius Klinkhardt, 2024 Bad Heilbrunn, ISBN 978-3-7815-6073-4, ISBN 978-3-7815-2619-8 print, digital doi.org/10.35468/6073.

Das geheime Leben der Piraten
[hop] Käpt‘n Danton und seine Piraten dümpeln in lauen Gewässern. Nichts zu tun, kein Schiff zu kapern, keine Beute zu machen. Vor Langeweile droht schon Meuterei – aber was ist das? Eine Flaschenpost! Schnell eingeholt und reingeschaut. Eine Schatzkarte! Am 31. Januar hat das Konzertpädagogische Produktionsseminar unter Leitung von Wessela Kostowa-Giesecke das Kindermusical „Das geheime Leben der Piraten“ auf die Bühne gebracht. In der ausverkauften Festhalle hat die Kooperation mit der Landhausschule für viel Begeisterung gesorgt.
Die Crew der „Esmeralda“, begleitet von ihren Gefangenen, Prinzessin Filomena und ihrer Gouvernante Donna Dolores, erlebt auf der Suche nach der geheimnisvollen Schatzinsel schreckliche Gefahren und einige Überraschungen.
Das konzertpädagogische Produktionsseminar, von Musikprofessor Dr. Stefan Zöllner-Dressler begleitet und unterstützt, wird von Wessela Kostowa-Giesecke bereits seit 16 Jahren immer im Wintersemester durchgeführt. Im Seminar können Studierende vielfältige Kindermusicals kennenlernen und Ideen für den eigene Unterricht sammeln. In der gemeinsamen Arbeit werden kreative Gesangs- und Instrumentalinhalte entwickelt, die mit der szenischen Gestaltung zu einer Gesamtinszenierung abgestimmt werden.
In diesem Jahr brillierte Luisa Leclipteux mit ihrer phantasievollen szenischen Inszenierung. Durch die langjährige Kooperation mit dem Kinderchor der Landhausschule unter der Leitung von Susanne Dressler waren auch wieder viele Grundschulkinder beteiligt. Das Seminar für Tontechnische Medien von Paul Stoltze hat die musikalische Professionalität des von Kostowa-Giesecke geleiteten Orchesters zusätzlich bereichert. Die Aufführung in der Festhalle war wie jedes Jahr ausverkauft: Über 300 Grundschulkinder ließen sich von den schwungvollen Melodien mitreißen.
Viele fotografische Eindrücke und weitere Informationen zum Kindermusical finden sich auch in einem Beitrag im campusblog der Hochschule unter ph-heidelberg.blog.
Foto: Presse/PHHD

Entscheidungsspiel "Quararo": Demokratie erleben
Anlässlich der Bundestagswahl stand am Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung (AW-ZIB) die Demokratie im Mittelpunkt. In einer Arbeitseinheit zur politischen Bildung beschäftigten sich die Bildungsfachkräfte mit demokratischen Entscheidungsprozessen. Unter Anleitung der studentischen Hilfskraft Jan Metzger wurde das kooperative Demokratie- und Entscheidungsspiel "Quararo" gespielt, das den Teilnehmenden verschiedene Methoden der Entscheidungsfindung näherbrachte.
Das Planspiel „Quararo“ bietet eine interaktive Herangehensweise an demokratische Entscheidungsfindung. Die Bildungsfachkräfte erprobten vier Methoden: Konsens, Mehrheitsentscheidung, systematisches Konsensieren und Parlamentsbildung. In jeder Spielrunde mussten sie sich mit unterschiedlichen Szenarien auseinandersetzen, eigene Werte vertreten und gemeinsam Handlungsoptionen entwickeln. Dabei wurde besonders deutlich, dass Demokratie mehr ist als eine einfache Mehrheitsentscheidung – sie lebt vom Austausch und der aktiven Teilnahme. „Man muss miteinander reden, um Entscheidungen treffen zu können“, stellte die angehende Bildungsfachkraft Louisa Kabbe treffend fest.
Ziel des Spiels war es nicht nur, die Diskussionsbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit im Team zu stärken, sondern auch ein tieferes Verständnis für demokratische Prozesse zu entwickeln. Eine zentrale Erkenntnis war, dass Demokratie alle Bedürfnisse berücksichtigen soll und dass Bestrebungen zu autokratischen Strukturen Einschnitte in die persönliche Entfaltung bedeuten könnten. „Demokratie ist sinnvoll und die beste Idee, die als Staatsform verwirklicht werden kann“, fasste Hartmut Kabelitz seine Einsichten zusammen.
Die Bildungsfachkräfte zeigten sich begeistert von der Erfahrung. Besonders das systemische Konsensieren – bei dem Zustimmung durch das Heben einer bestimmten Anzahl von Fingern visualisiert wird – wurde als mögliche Methode für künftige Entscheidungsprozesse im Forschungsplenum vorgeschlagen. Zudem wurde vielen Teilnehmenden bewusst, wie wertvoll die Freiheit ist, in der wir leben. „Mir ist klar geworden, wie gut wir es noch haben“, bemerkte Thilo Krahnke nachdenklich.
Die Arbeitseinheit am AW-ZIB hat eindrücklich gezeigt, dass Demokratie nicht nur ein politisches Konzept ist, sondern gelebt und erfahren werden muss. Solche praxisnahen Arbeitseinheiten sind essenziell, um das Bewusstsein für demokratische Prozesse zu stärken – gerade in Zeiten, in denen demokratische Werte zunehmend herausgefordert werden.
Text und Foto: Florian Kollmann


Tagung: Postrealistische Perspektiven in der Erziehungswissenschaft am 19.02.:
https://www.ph-heidelberg.de/ew-tagung-2025/startseite/
Weiterbildung: Save the Date: "digi@school" am 19./20.03.:
https://www.digiatschool.de/
Heidelberger bildungspolitisches Gespräch am 10.04..:
https://www.ph-heidelberg.de/hbg/termine/10-april-2025/