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Pädagogische Hochschule Heidelberg
Juli 2023


Neues Netzwerk: Nachhaltigkeitskompetenzen im Studium
[velo] Die Hochschule war bei dem Förderprogramm „Transformative Skills für Nachhaltigkeit“ erfolgreich: Sie wurde mit 19 anderen deutschen Hochschulen ausgewählt, ab Juli 2023 das gleichnamige Netzwerk zu bilden. Dessen Ziel ist eine bessere Vermittlung und Verankerung von Nachhaltigkeitskompetenzen im Studium. Der Stifterverband, die Carl-Zeiss-Stiftung und die Deutsche Stiftung Umwelt haben das Netzwerk initiiert und fördern es sowohl finanziell als auch ideell.
„Wir alle müssen uns zunehmend mit Fragen nach der Zukunft unserer Gesellschaft, mit unserer Wirtschafts- und Lebensweise beschäftigen oder damit, wie Frieden, Gerechtigkeit und Lebensqualität im Einklang mit der Natur gelingen können. Es sind zentrale Zukunftsfragen, über Regionen und Generationen hinweg. Ihnen müssen wir uns gerade als bildungswissenschaftliche Hochschule stellen: Da Bildung ein zentraler Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung ist, brauchen wir Lehrkräfte, die Schülerinnen und Schüler die notwendigen Kompetenzen vermitteln, um die notwendigen Transformationen unserer bisherigen Lebens und Arbeitsweisen nachhaltiger zu gestalten“, sagt Professor Dr. Alexander Siegmund.
Der Prorektor, der an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg unter anderem den Bereich Nachhaltigkeit verantwortet, weiter: „Genau hier setzt die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) an. Sie befähigt Menschen dazu, (nicht) nachhaltige Prozesse zu erkennen, fundierte Lösungswege für mehr Nachhaltigkeit zu entwickeln sowie die eigenen Positionen und Handlungen kritisch zu reflektieren. Wir verfolgen daher das Ziel, bis 2030 zu einer Modellhochschule für nachhaltige Entwicklung zu werden, an der BNE nicht nur in den Handlungsfeldern Lehre, Forschung, Transfer gelehrt und gelernt, sondern Nachhaltigkeit in Betrieb und Governance auch erlebt und mitgestaltet werden können. Mittel- bis langfristig wollen wir so über unsere Studierenden auch gesamtgesellschaftlich wirksam werden.“
Professor Dr. Karl-Heinz Dammer, Prorektor für Studium, Lehre und Internationalisierung, erläutert: „Um insbesondere angehende Lehrkräfte zu BNE-Expert:innen zu qualifizieren, wollen wir die Bildung für nachhaltige Entwicklung weiterentwickeln und entsprechende Studienangebote konsequent in unseren Curricula verankern. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten wir an der Entwicklung neuer BNE-Lehrmodule sowie an der Weiterentwicklung bestehender Angebote. Wir freuen uns, dass wir diesen Weg ab sofort als Teil einer exzellenten ‚Community of Practice‘ gehen.“
Alle Mitglieder des nun gegründeten Netzwerkes „Transformative Skills für Nachhaltigkeit“ haben bereits konkrete Herausforderungen bei der Entwicklung neuer Lern- und Lehrkonzepte für die Vermittlung von Nachhaltigkeitskompetenzen definiert. „Wir suchen zum Beispiel nach Lösungen, wie Lehrende bei der Entwicklung und Optimierung von BNE-Lehrveranstaltungen bestmöglich unterstützt werden können“, erklärt Dammer. Siegmund ergänzt: „Diese und andere Fragestellungen wollen wir in dem Netzwerk diskutieren, um ins konkret Handeln zu kommen. Dabei werden die Impulse, Anregungen und Erfahrungen aus der Community in unseren Prozess einfließen. Durch das BNE-Zentrum unserer Hochschule und vielfältige andere Expertise bringen wir unserer langjährigen Erfahrung gerade in der Lehrkräftebildung auch in das Netzwerk ein. Gemeinsam wollen wir so substanziell zu notwendigen Transformationsprozessen auch über unsere Hochschule hinaus beitragen.“
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/nachhaltigkeit.
Wanderausstellung des DKFZ zur HPV-Infektion
Gegen manche Krebsarten lässt sich durch eine Schutzimpfung vorbeugen. Zum Beispiel gegen solche, die von „Humanen Papillomaviren“ (HPV) ausgelöst werden. In der Hochschule hat im Juni die Wanderausstellung „HPV hat viele Gesichter!“ des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFS) 2 Wochen Halt gemacht: Sie stellt Betroffene in einfühlsamen Fotocollagen vor, die aufgrund einer Infektion mit HPV erkrankt sind, und klärt über die Infektion auf.
Die Ausstellung wurde auf Anregung von Gesundheitsmanagerin Gabi Schulze-König vom DKFZ initiiert und vom Studentischen Gesundheitsmanagement der Hochschule unter Leitung von Chiara Dold organisiert.
Humane Papillomaviren (HPV) sind weit verbreitet und können verschiedene Krebsarten auslösen. Die Entdeckung des Zusammenhangs zwischen einer HPV-Infektion und der Entstehung bestimmter Krebsarten (u.a. Gebärmutterhalskrebs) brachte Prof. Dr. Harald zur Hausen vom DKFZ 2008 den Medizinnobelpreis ein. Die Schutzimpfung wird trotz guter Verträglichkeit und hoher Wirksamkeit jedoch noch immer viel zu wenig in Anspruch genommen. Lehramtsstudierende sind einerseits selbst meist noch im impffähigen Alter, andererseits können Sie als Multiplikator:innen ihr Wissen an Schulen weitertragen. Das DKFZ stellt hierfür kostenlose Unterrichtsentwürfe zum Thema HPV und Krebsprävention zur Verfügung.
Die eigentlichen Stars der HPV-Präventionskampagne waren bei der Eröffnung jedoch die engagierten Studierenden, die sich dem Thema kreativ zugewendet haben. Tim Strahl und Julia Krimitzas haben mit dem HPV-Song einen Ohrwurm komponiert, der in sieben unterhaltsamen Strophen über HPV und die Schutzimpfung aufklärt. Fachlich supervidiert wurde der Songtext von Dr. Nobila Ouédraogo, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stabstelle Krebsprävention des DKFZ. Für die rhythmische Begleitung des Duos sorgte Jonah Höver.
Begeistert zeigten sich nicht nur Rektorin Prof. Dr. Karin Vach, Kanzlerin Stefanie Wiese-Hess, anwesende Mitarbeiter:innen und das studentische Publikum, sondern auch Dr. Claus Köster, Arzt und Geschäftsführer der Preventa-Stiftung, der im Anschluss einen Workshop zu Gesundheitserziehung am Beispiel HPV leitete. Begleitet wurde die Ausstellung von der Techniker Krankenkasse, ein Partner des Studentischen Gesundheitsmanagements.
Rektorin Karin Vach verwies in ihrem Grußwort auch auf die aktuelle Episode des PHeelGood Podcasts, der im Kontext der Wanderausstellung entstanden ist: Dr. Ouédraogo als Experte und Sabrina Scherbath als Betroffene und CancerSurvivor wurden hier von ELMEB-Student Moritz Kaimann interviewt. Reinhören lohnt sich! Der Podcast ist auf allen gängigen Portalen abrufbar.
Text: Chiara Dold

Escape Room: Essen und Trinken!
[hop] Spielend lernen: Ein Escape Room voller Rätsel rund um Essen und Trinken und die Wissenschaft dahinter ist noch im Juli zu Gast an der Hochschule. Schüler:innen, Studierende und alle Mitglieder sind eingeladen, den Escape Room zu bespielen! Er ist im Neubau in Raum A 236. Ein Spiel dauert ca. 1 Stunde und bis zu 6 Personen können spielen. Die Buchung ist bis 24 Stunden vorher möglich. Der Escape Room “Booster Game” wurde von der TU Dresden mit Unterstützung der Volkswagen Stiftung entwickelt. Hier geht es zur Anmeldung.


Aufgeklärt: HPV-Infektionen
[hop] HPV-Infektionen, sexuell übertragen, sind oft harmlos, können aber auch verschiedene Krebsarten auslösen. Was viele nicht wissen: Es gibt eine wirksame Impfung. In dieser PHeelGood Episode haben Gesundheitsmanagerin Chiara Dold und Student Moritz Kaimann den Experten Dr. Nobila Ouedraogo vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) sowie die Betroffene Sabrina Scherbarth zu Gast, die umfassend über HPV aufklären. Der Podcast des Studentischen Gesundheitsmanagements ist auf allen gängigen Portalen abrufbar.

Progress Nights in der Bibliothek
[red] Alle Studierenden sind am 25. Juli, 27. Juli und am 31. Juli eingeladen, bis Mitternacht in der Zentralbibliothek eine Nachtschicht für die Klausurvorbereitung oder zum Verfassen der Abschlussarbeiten einzulegen. Mit Kaffee und einer guten Arbeitsatmosphäre sollte der Schreib-Flow nicht auf sich warten lassen. Das Studentische Gesundheitsmanagement PHeel Good kümmert sich um Pausen mit Wohlfühlfaktor. Und wenn das Wetter für eine laue Sommernacht sorgt, kann mit den ausleihbaren Picknickdecken auch draußen gearbeitet werden.

Binationaler Austausch des Graduiertenkollegs EFFORT
[hop] Vom 7. bis 9. Juni 2023 fand die 6. Konferenz des binationalen Graduiertenkollegs EFFORT (Empirisch-Fachdidaktische Forschung & Transfer) der Pädagogischen Hochschulen Heidelberg und Luzern im schweizerischen Weggis statt. Ziel der Veranstaltung ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Das seit 2018 jährlich durchgeführte "Scientific Retreat" steht unter der Leitung von Prof. Dr. Dorothee Brovelli und Prof. Dr. Markus Wilhelm, PH Luzern, sowie Prof. Dr. Markus Rehm von der PH Heidelberg und JProf. Dr. Hendrik Lohse-Bossenz, PH Heidelberg und Universität Greifwald. Insgesamt wirkten dieses Mal 40 Personen mit, davon neun Professor:innen, drei Expert:innen für Forschungsmethoden, zwei Postdoktorand:innen und 26 Doktorierende.
Das Angebot, das im Gebiet der Fachdidaktiken Natur, Mensch, Gesellschaft durch swissuniversities gefördert wird, hat sich für den wissenschaftlichen Nachwuchs und die Betreuungspersonen des binationalen Graduiertenkollegs EFFORT als wichtiger Anlass etabliert. Als Beratungskonferenz konzipiert, stellen die Doktorand:innen ihre Forschungsprojekte in einem interdisziplinären Umfeld vor und erhalten die Gelegenheit, diese anschließend zu diskutieren. Neben den Projektpräsentationen finden jeweils auch Workshops zu qualitativen und quantitativen Analysemethoden statt.
Interdisziplinärer Austausch
Die Resonanz auf die Tagung war auch in diesem Jahr sehr gut: "Ich schätze an der Doktorierendentagung ganz besonders die fast schon familiäre Atmosphäre, in welcher man sowohl fachlich mit Gleichgesinnten in die Diskussion kommen kann als auch auf sehr angenehmer Ebene sich mit Fachkolleg:innen über den aktuellen Stand der Forschungsprojekte austauschen kann. Ich freue mich jedes Jahr wieder darauf, Einblicke in die Arbeiten der anderen Teilnehmenden bekommen zu dürfen und mich in wirklich sehr angenehmen informellen Diskussionen und Pausengespräche auszutauschen, was die Doktorierendentagung auf eine einzigartige Art und Weise auflockert und entspannt", sagt Mathias Lutz, Doktorand der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.
Susanne Lütolf, Doktorandin der PH Luzern, hebt besonders hervor: "Die Teilnahme ermöglicht es mir, Anregungen, Inputs und Feedback zu meinem Dissertationsprojekt aus verschiedensten Perspektiven zu erhalten. Ich schätze die unkomplizierte, inspirierende Atmosphäre in wunderschöner Umgebung und empfinde den Austausch in diesem Rahmen als sehr wertvoll und bereichernd."
Weitere Informationen und Kontakt: Prof. Dr. Markus Rehm, rehm☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de
Gartenwissen für Schüler:innen
Die Jahrestagung der „Europa Minigärtner“ hat am 23. Juni an der Pädagogischen Hochschule stattgefunden. Seit rund fünf Jahren wirkt die Hochschule an der Initiative mit, bei der Schulkinder gemeinsam mit Profis aus den „Grünen Branchen“ die Berufsbilder von Gärtner:innen, Landschaftsgestalter:innen oder Obst- oder Gemüsebäuer:innen kennenlernen. Die Didaktik wird im Beirat der Europa Minigärtner von Prof. Dr. Lissy Jäkel vertreten.
Die Kinder entwickeln in der Initiative Gartenwissen als Kompetenz: Sie legen Flächen an, gestalten Biotope, topfen Kräuterpflanzen, pikieren Tomaten oder fertigen Steckhölzer zur Vermehrung von Johannisbeeren und Feigen. Sie portionieren geerntete Pflaumen und Äpfel oder legen Gartenwege an, pflegen Gewürzkräuter und vieles mehr.
Die Europa Minigärtner wurden von der Insel Mainau initiiert, Bettina Gräfin Bernadotte auf Wisborg ist die Gründerin und Geschäftsführerin. Gemeinsam mit einem Team werden Freizeitangebote für Schulkinder organisiert. Einmal im Monat finden sich die Kinder in Regionalgruppen oder Schulgruppen mit jeweils einer ehrenamtlichen pädagogischen Begleitung in einer Stadtgärtnerei oder bei einer/einem Landwirt:in ein. Sie erhalten praktische Einblicke in deren Arbeit, indem sie an den professionellen Tätigkeiten teilhaben.
Studierende der PH Heidelberg arbeiten als regionale Gruppenleiter: innen, so z.B. Dorothea Weinmann oder Christoph Passoth aus dem Studienfach Biologie. Auch Biologiedozentinnen springen gelegentlich als Gruppenleiterinnen ein. Die derzeitige Heidelberger Gruppe der Europa Minigärtner sowie zwei Mannheimer Gruppen der Europa Minigärtner sind auf dem Schulgarten der BUGA aktiv – in Kooperation mit dem Team Ökogarten der PH Heidelberg. Aber natürlich beschränkt sich die Wirksamkeit der Gruppen nicht nur auf das Rhein-Neckar-Dreieck, Minigärtnergruppen gibt es weit über das Land Baden-Württemberg hinaus, auch wenn hier der Ursprung liegt. Es war für die Hochschule daher eine große Ehre, dass Aufsichtsrat und Beirat am 23. Juni an der PH Heidelberg tagten und auch den Ökogarten besuchten.
Wir freuen uns bereits auf die Jubiläumsfeier im Sommer 2023 auf der Mainau und eine Fortsetzung der Arbeit mit vielen Kindern. Denn wenn ein sinnvoller Umgang mit Biodiversität eine Voraussetzung der nachhaltigen Entwicklung ist – dann hat die Expertise im grünen Bereich eine große Zukunft.
Text: Dr. Lissy Jäkel
Foto: Bewässerung des Gartenfeldes auf der Spinelli-Brache

Forscherstation: Geometrie im Alltag
Geometrie im Alltag entdecken: Pädagogische Fachkräfte aus 27 Kitas der Metropolregion Rhein-Neckar haben mit 365 Kindern beim Wettbewerb der Forscherstation mitgemacht. Die besten acht Einreichungen wurden bei Explore Science, den naturwissen-schaftlichen Erlebnistagen der Klaus Tschira Stiftung, am 23. Juni ausgezeichnet. PH-Professor Dr. Markus Rehm, fachlicher Leiter der Forscherstation, lobte den vorbildlichen Einsatz der Fachkräfte.
Beim diesjährigen Kindergarten-Wettbewerb der Forscherstation stand die Mathematik vier Wochen im Mittelpunkt. Kindergarten-Kinder entdeckten in ihrem Alltag auf spielerische Weise Figuren, Körper und Räume mit Bauklötzen. Sie erkannten geometrische Formen von Häusern, Treppen oder Fenstern, beschäftigten sich mit der Regelmäßigkeit von Mustern etwa einer Tischdecke oder malten Muster in Mandalas aus. Die Erkenntnis dabei: ihr Alltag steckt voller Mathematik.
Daran haben die pädagogischen Fachkräfte in den vielen Wettbewerbsbeiträgen hervorragend angeknüpft, indem sie die Ideen der Kinder aufgriffen. Die Kinder gestalteten zum Beispiel eine eigene Figur als Freund:in für den Bauklotzmann „Kai Klötzchen“. Dabei waren die Fachkräfte äußerst kreativ im Umgang mit den Impulsen, die sie den Kindern für die Gestaltung gegeben haben, so dass die Kinder das Thema Mathematik zu ihrem eigenen Thema machen konnten, sogar bis in ihren Alltag zu Hause.
Markus Rehm, fachliche Leitung der Forscherstation hebt hervor: „Besonders eindrucksvoll ist, wie sensibel und vielfältig die pädagogischen Fachkräfte bei dem Thema Impulse zur Lernbegleitung gesetzt haben und so den Forscherdrang der Kinder unterstützt haben. Ihre Rolle bei früher naturwissenschaftlicher Bildung ist kaum zu überschätzen.“
„Die Vielfalt der Einreichungen zeigt eindrucksvoll, wie sich Kita-Kinder aus ihrem Alltag heraus dem Thema Mathematik nähern“, sagt Petra Gürsching, Geschäftsführerin der Forscherstation. Die Forscherstation gratuliert allen teilnehmenden Kindergärten zu den eindrucksvollen Projekten zum Thema Mathematik!
Die Preisträger:innen
2023 geht Platz 1 an das Kinderhaus Sentapark in Mannheim. Dort haben Kinder zwischen fünf und sechs Jahren ihre Umgebung genau beobachtet und dabei mathematische Figuren entdeckt. Diese wollten sie in einer Töpferarbeit nachbilden, was sich allerdings als sehr herausfordernd herausstellte. Doch am Ende blieb die Erkenntnis: Es hat sich gelohnt, die Figur mehrmals anzugehen, bis sie wirklich perfekt war! Dem Kinderhaus Sentapark war es besonders wichtig, die Kinder in einem demokratischen und transparenten Prozess in den Wettbewerb einzubeziehen. Damit haben die pädagogischen Fachkräfte einen besonders themenübergreifenden Beitrag gestaltet. Als Preisgeld erhält das Kinderhaus 500 Euro. Der mit 300 Euro dotierte 2. Preis geht an den Evangelischen Kindergarten Eberbach, den 3. Preis und damit 200 Euro erhalten dieses Jahr die Kita Schmetterlingsgarten in Koblenz und die Kita Guter Hirte in Mannheim. Jeweils 100 Euro Preisgeld erhalten für den 4. Platz der Katholischer Kindergarten St. Franziskus in Malsch und das Katholische Kinder- und Familienzentrum, Mainz. Der ebenfalls mit 100 Euro ausgezeichnete 5. Platz geht an die Kita St. Paulus in Ingelheim und den Zipfelmützen e.V. in Walldorf.
Text und Foto: Forscherstation

4x4 Frauenchor erfolgreich beim Deutschen Chorwettbewerb
Der 4x4 Frauenchor der Hochschule unter der Leitung von Musikdozentin Heike Kiefner-Jesatko hat beim Deutschen Chorwettbewerb in Hannover in der Kategorie Frauenchöre den 2. Preis ersungen und das Prädikat „mit sehr gutem Erfolg teilgenommen“ erhalten. Der Austausch mit anderen Chören war neben dem Erfolg ein Anlass zu großer Freude. Der Mannheimer Frauenchor Carré Chanté lag sehr knapp vor den Heidelbergerinnen und hat den ersten Platz belegt.
Kurz vor Weihnachten 2021 kam erstmals die Idee auf, sich einem solchen Chorwettbewerb zu stellen. „Überlegt und diskutiert mal untereinander, ob das nicht ein tolles Ziel für uns sein könnte“, schrieb Heike Kiefner-Jesatko an ihre Sängerinnen. Genau das nahmen diese sich zu Herzen und beschlossen dann im Mai 2022 gemeinsam, die Anmeldeunterlagen einzureichen und die Arbeit an einem Wettbewerbsprogramm aufzunehmen. Dafür müssen verschiedene Anforderungen erfüllt werden: Neben einem gesetzten Pflichtstück, das die präzise Vergleichbarkeit der verschiedenen Chöre einer Kategorie ermöglicht, muss ein einstimmiges Volkslied, ein Werk aus Renaissance oder Barock und ein Stück aus dem 20. oder 21. Jahrhundert auf dem Programm stehen.
Es folgte eine sehr intensive Probenarbeit mit verlängerten Probenzeiten, Probewochenenden, zahlreichen Konzerten und Stimmproben. All das zahlte sich dann beim Landesvorentscheid in Böblingen im November 2022 aus - 4x4 gewann den 1. Platz und wurde somit zum deutschen Chorwettbewerb nach Hannover weitergeleitet.
In Hannover war die Konkurrenz groß: Insgesamt acht Chöre traten in der Kategorie der Frauenchöre an. Ein Fokus von 4x4 lag neben der technischen Präzision auf dem Ausdruck, klanglicher Vielfalt, einem gemeinsamen Klangideal und auf einer Emotionalität, die sich auf das Publikum überträgt. Mit großer Begeisterung konnte 4x4 die gesteckten Ziele während dem Wertungssingen verwirklichen. Dieser Eindruck wurde dem Ensemble durch das im Anschluss stattgefundene Jurorengespräch zusätzlich bestätigt. So war die Freude darüber, dass sich die intensive Probenarbeit ausgezahlt hatte, entsprechend groß.
Im weiteren Verlauf des Wettbewerbs hatte das Ensemble die Möglichkeit, andere Wertungssingen und Sonderkonzerte zu hören, die lange Nacht der Chöre selbst mitzugestalten, ein spontanes Flashmob Video in Hannovers Fußgängerzone zu drehen und in Austausch mit anderen Chören aus ganz Deutschland zu treten. Durch die gemeinsame Freude am Singen war es ein Leichtes, neue Freundschaften zu knüpfen. Die Reise mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken ist für das gesamte Ensemble eine Bereicherung gewesen. Neben dem musikalischen Aspekt und dem gemeinsam erreichten 2. Preis hat durch den Chorwettbewerb auch die Gemeinschaft des Ensembles sehr in Bezug auf seinen Zusammenhalt profitiert.
Text: Ellen Grau Stenzel, Mareike Walther

Landesamateurtheaterpreis für Theatergruppe
[velo] 122 Bewerbungen aus ganz Baden-Württemberg sind für den Landesamateurtheaterpreis "LAMATHEA" 2023 eingegangen; davon alleine 47 in der Kategorie "Innenraum". Durchsetzen konnte sich die Theatergruppe der Pädagogischen Hochschule Heidelberg unter Leitung von Nicholas Humphrey (Institut für Kunst, Musik und Medien): Sie wurde für ihre letztjährige Inszenierung "Sansibar oder der letzte Grund" ausgezeichnet.
Der Preis wird von Expert:innen des deutschen Amateurtheaters sowie Vertreter:innen professionellen Theaterszene vergeben; das Preisgeld von 2.000 Euro stellt das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst zur Verfügung.
"Es ist ein starkes Comeback: Die Amateurtheater in Baden-Württemberg zeigen hier eindrücklich, dass sie auch über eine Pandemie hinweg ausgezeichnete Produktionen erarbeiten. Aus den Herausforderungen gestalten sie neue Wege und Möglichkeiten und tragen so zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst honoriert mit diesem Preis dieses künstlerische und gesellschaftliche Engagement", sagte Kunststaatssekretär Arne Braun.
Die Theatergruppe hat "Sansibar oder der letzte Grund" im Juni 2022 aufgeführt und spürte mit ihrer Bühnenadaption des gleichnamigen Romans von Alfred Andersch den unausgesprochenen Konflikten und Sehnsüchten der Figuren nach. Das Publikum war dabei in ein immersives Theatererlebnis eingeladen, um sich gemeinsam den dem Menschen ureigenen Fragen "Wer ist Freund und wer ist Feind?", "Was will ich wirklich?" und "Was bin ich bereit, dafür zu opfern?" zu stellen.
Die Hochschule gratuliert ihrer Theatergruppe und Nicholas Humphrey herzlich zu der LAMATHEA-Auszeichnung! Und toi toi toi für die aktuelle Aufführung von "Momo" nach Michael Ende. Diese wird ab Sonntag, 11. Juni im Altbau der Hochschule gezeigt.
Weitere Informationen auch zum Kartenverkauf finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/theaterpaedagogik.
Kooperationsprojekt Garten³ ausgezeichnet
[velo] Das Projekt Garten3, an dem der Ökogarten der Hochschule maßgeblich beteiligt ist, wurde mit dem Deutschen Award für Nachhaltigkeitsprojekte ausgezeichnet. Initiatoren des Awards sind der Nachrichtensender ntv, das Deutsche Institut für Service-Qualität und das DUP UNTERNEHMER-Magazin. Schirmherrin Brigitte Zypries, Bundesjustiz- und Bundeswirtschaftsministerin a. D., betonte den Leuchtturmeffekt der ausgezeichneten Projekte.
Ziel des Vorhabens Garten3 ist es, Kinder in Kindergärten und Grundschulen für gesunde Ernährung, regionale Produkte und Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Die Federführung hat der Gewinnsparverein der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg inne. Die begleitenden Lern- und Begleitmaterialien wurden maßgeblich vom Ökogarten der Pädagogischen Hochschule Heidelberg konzipiert. Die Ministerien Kultus, Jugend und Sport bzw. Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz unterstützen das Vorhaben.
Garten³ bringt Hochbeete, Insektenhotels und Sämereien für blühende Wiesen in Kindergärten und Grundschulen. Damit verbunden ist das Ziel, Kindern die Gelegenheit zu geben, Pflanzen in ihrer Entwicklung von der Keimung bis zur Ernte zu beobachten. Das Projekt trägt zudem zur Ernährungsbildung bei, indem die über die Hochbeete gewonnenen Lebensmittel im Unterricht weiterverarbeitet werden. Durch die Insektenhotels und Blumenwiesen wird ferner Artenvielfalt erlebbar gemacht und Verantwortung für nachhaltiges Handeln und den Artenschutz gelehrt.
Einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg des Projektes hat der Ökogarten der Pädagogischen Hochschule Heidelberg geleistet: Das Team um Professorin Dr. Lissy Jäkel und Dr. Ulrike Kiehne hat seine langjährige Expertise als außerschulischer Lernort in das Vorhaben eingebracht und die Lern- und Begleitmaterialien zu Hochbeeten und Wildbienen konzipiert. Bei den Materialien zu Insektenwiesen wirkte das Team vom Ökologischen Lerngarten der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe mit. Durch die Kooperation ist es den beteiligten Kindergärten und Schulen möglich, das Thema Bildung für Nachhaltige Entwicklung didaktisch sinnvoll in ihre Arbeit zu integrieren, auch wenn kein eigener Schulgarten vorhanden ist.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/oekogarten.

Internationale Publikation erhält den schweizer ADC Goldwürfel 2023
[velo] Die Reihe "Punkt für Punkt: Alex und Lilani entdecken die Welt der Buchstaben" wurde mit dem "ADC Goldwürfel 2023 - Sonderkategorie ADC-ESG" ausgezeichnet. Dieser wird von der Vereinigung der führenden Kreativen der Kommunikations-wirtschaft vergeben und würdigt u.a. Produktionen, die nicht nur „Werbung verbessern, sondern auch die Welt“.
Entwickelt und gestaltet wurde das erste inklusive und wissenschaftlich evaluierte Lernmittel "Punkt für Punkt" von einem internationalen Forscherteam der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und der Hochschule der Künste Bern. Ziel der 9-bändige Heftreihe ist es, Vorschulkinder mit Blindheit sowie mit und ohne Sehbeeinträchtigung auf einen modernen Schriftspracherwerb vorzubereiten. Hierzu findet – integriert in kindgerechte und handlungsorientierte Geschichten – die Auseinandersetzung mit Braille- und Schwarzschrift anhand von visuellen und haptischen Aufgabenstellungen statt.
Bei der Umsetzung der Heftreihe hat das Projektteam unter der Leitung von Professor Dr. Markus Lang (Heidelberg) und Professor Andréas Netthoevel (Bern) unter anderem an formale Konventionen von Heften oder Büchern für Sehende angeknüpft, um die visuelle Barriere so klein wie möglich zu halten. Aus diesem Grund werden die Hefte mit einer Fadenbindung zusammengehalten. Diese ermöglicht es, eine Doppelseite ganz zu öffnen, ohne dass bei dem Mit-der-Hand-über-die-Seiten-Gleiten im Bund eine haptische Irritation stattfindet.
Um eine wirtschaftliche Produktion der Lernmittelreihe garantieren zu können, wurde der Schwerpunkt auf integrierte Förderaspekte zum Schriftspracherwerb mit eröffnenden Handlungsmöglichkeiten im Text gelegt und nicht auf eine umfangreiche Materialsammlung. Damit dennoch die für die Sensibilisierung des Tastsinnes notwendige Material- bzw. Handlungsvielfalt gewährleistet werden kann, liegt jedem Band eine Anleitung bei. Diese halten angewandte Spiel- und Übungsanregungen für vor- und mitlesende Bezugspersonen bereit. Kompakt zusammengehalten werden die neun Bände in einer Aufbewahrungs-Box inklusive Braille-Würfel.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/blinden-und-sehbehindertenpaedagogik.

Transfer von Bildungskonzepten im regionalen Kontext
[red] Mit außer(hoch)schulischen Partnern gesellschaftliche Probleme lösen: Das ist der Kerngedanke von Transfer in den Geistes-, Gesellschafts- und Bildungswissenschaften. Das Buch bündelt Best Practices und gibt Impulse für diese „Third Mission“. Es ist kostenfrei als E-Book erhältlich unter diesen Link: https://www.beltz.de/fachmedien/erziehungswissenschaft/produkte/details/49974-transfer-von-bildungskonzepten-im-regionalen-kontext.html
Als BMBF-geförderte »Innovative Hochschule« hat die Pädagogische Hochschule Heidelberg in den Sektoren »Interkulturelle Bildung«, »Prävention und Gesundheitsförderung«, »Bildung für nachhaltige Entwicklung« und »MINT-Bildung« bildungswissenschaftliche Innovationen u.a. mit Unternehmen und Kommunen erprobt und weiterentwickelt. Für eine Stärkung des Netzwerkmanagements, von Open Science und Social Media sowie von Innovations- und Gründungsberatung hat sie zudem ein Transferzentrum gegründet.
Transfer von Bildungskonzepten im regionalen Kontext, herausgegeben von Imola Stark, Timo Petersen, Max etterauer und Christian Spannagel, Beltz Juventa, 227 Seiten, ISBN:978-3-7799-7291-4, PDF kostenfrei, gebunden 44,00 €


1. Heidelberger Lernortmesse WoANDERS LERNEN
Mit dem Motto „WoANDERS LERNEN: Außer(hoch)schulische Lernorte“ hat sich die erste, fächer- und schulformübergreifende Heidelberger Lernortmesse zum Ziel gesetzt, Kooperationen zwischen außer(hoch)schulischen Lernorten und (Hoch)Schulen zu ermöglichen – und dies „digital, inklusiv und nachhaltig“. Schon jetzt vormerken: Sie findet am 15.11.2023 von 10:00 bis 17:00 Uhr im Altbau statt.
Die Organisator:innen Professorin Dr. Marita Friesen, Dr. Corinna Link und Professor Dr. Manfred Seidenfuß laden interessierte Dozierende an Hochschulen, Lehrkräfte an Schulen sowie Studierende und Akteur:innen außer(hoch)schulischer Lernorte herzlich zur Lernortmesse ein. In der Mehrzweckhalle des Altbaus der Pädagogischen Hochschule Heidelberg werden sich dabei nicht nur Ausstellende aus der Region präsentieren; Akteur:innen aus dem Feld berichten auch von ihren Erfahrungen in der Zusammenarbeit zwischen (Hoch)schulen und außer(hoch)schulischen Lernorten und bieten somit Good-Practice-Beispiele und Impulse für die eigene Arbeit.
Eine Anmeldung für interessierte Besucher:innen der Lernortmesse wird ab 01.10.2023 verfügbar sein. Weitere Informationen zur Anmeldung und zum Programm der Lernortmesse finden Sie auf der fortlaufend aktualisierten Veranstaltungswebsite unter: www.hse-heidelberg.de/lernortmesse
Text: Jennifer Bürk, M.A.

Partizipative Hochschullehre
[hop] Das Hochschuldidaktik-Zentrum Baden-Württemberg (HDZ) veranstaltet an der Hochschule einen Workshop am 28. September von 10:00 bis 13:30 Uhr zu Prinzipien der partizipativen Hochschullehre. Mitarbeiter:innen des Annelie-Wellensiek-Zentrums für Inklusive Bildung (AW-ZIB) werden mit den Teilnehmenden Barrieren in der Hochschuldidaktik identifizieren und konkrete Wege zur inklusiven Hochschul(lehr)e entwickeln.
Im Workshop stehen Themen wie die Sensibilisierung für die Diversität von Studierenden, die Berücksichtigung von konkreten Bedarfen der Studierenden in Didaktik und Methodik und diversitätssensible Sprache im Fokus. Die Bildungsfachkräfte berichten dabei von ihren eigenen Erfahrungen an der Hochschule.
Der Workshop ist Bestandteil des Veranstaltungsangebots des Hochschuldidaktik-Zentrums Baden-Württemberg (HDZ). Er kann auf das Ba-Wü-Zertifikat für Hochschuldidaktik (Modul II) angerechnet werden. Für die Teilnahme wird eine Gebühr von 25 Euro erhoben, die Sie sich als Lehrende der PH Heidelberg im Rahmen der jeweils gültigen Weiterbildungsregelung ihrer Fakultät erstatten lassen können.
Zur Anmeldung gelangen Sie über den Link: https://tcmanager.scc.kit.edu/hdz/result.jsp

Amphitheater in der Hochschule
Vom 11. bis 20. Juni brachte die Theatergruppe unter Leitung von Nicholas Humphrey gleich achtmal ihre Interpretation des Kinderliteraturklassikers „Momo“ von Michael Ende auf die Bühne. Schauplatz war die Mehrzweckhalle der Hochschule, die sich in völlig neuer Gestalt präsentierte: So befand sich in deren Mitte eine ausladende Tribüne, von welcher aus die zahlreichen Besucher:innen dem fesselnden Theatertreiben folgen konnten.
Es ist wohl eine der bekanntesten und beliebtesten kinderliterarischen Erzählungen überhaupt, welcher sich das PH-Theaterensemble in seiner neusten Produktion angenommen hat: Der Geschichte von Momo, einem furchtlosen Mädchen, das zur heldenhaften Retterin der Zeit wird. Und das, obwohl sie eigentlich völlig mittellos und verarmt ist. Schließlich lebt Momo allein in einem alten, zerfallenen Amphitheater. Trotz dieser ärmlichen Lebensumstände ist sie allerdings weitaus reicher als die meisten anderen. Denn Momo hat eine besondere Gabe: Sie kann den Menschen zuhören und schafft es dadurch ungewollt, jene für sich einzunehmen. So auch ihre zahlreichen Freunde – Gigi Fremdenführer, Beppo Straßenkehrer, Herr Fusi und Nino – welche ihr im tristen Amphitheater stets bereitwillig Gesellschaft leisten. Bis plötzlich die grauen Herren von der Zeitsparkasse auftauchen und Momos bis dahin treue Wegbegleiter dazu verleiten, ihre Zeit derart drastisch einzusparen, dass davon letztlich gar nichts mehr für das kleine Mädchen übrig bleibt. Doch es kommt noch schlimmer: Die grauen Herren wollen ebenso allen anderen Menschen ihre Zeit abziehen. Dies zu verhindern, liegt jetzt an Momo, die sich dafür mit Schildkröte Kassiopeia auf eine abenteuerliche Reise zu Meister Hora, dem Verwalter der Zeit, begibt.
Um die Zuschauer:innen auf diese mitnehmen zu können, bedurfte es einiger Anstrengungen seitens der PH-Theatergruppe, welche mit der Inszenierung des Kinderliteraturklassikers bereits seit Ende des vergangenen Jahres beschäftigt war. So stellte es sich als durchaus herausforderungsreich dar, ein solch vielgestaltiges Werk erfolgreich auf die Theaterbühne zu bringen. An der Erarbeitung der Bühnenfassung war schließlich das gesamte Theaterensemble beteiligt, das in tiefgreifenden Auseinandersetzungsprozessen mit der literarischen Vorlage gemeinsam aushandelte, welche Handlungselemente daraus in deren Theaterfassung übernommen werden sollen. Daran anknüpfend mussten die Mitglieder der Theatergruppe Überlegungen dazu anstellen, in welcher Kulisse sie das Stück präsentieren wollen. Diesbezüglich entschieden sie sich letztlich, jenes inmitten von kreisförmig angeordneten Tribünenbänken darzubieten, um den Eindruck des Amphitheaters nachzubilden, in welchem auch weite Handlungsteile des Originalwerkes spielen. Zur Realisierung dessen wurden eigens für die Theaterproduktion entsprechende Stadionbänke angemietet, wie Regieassistent Lennart Ries im persönlichen Gespräch darlegt. Ein beachtlicher Aufwand, der sich jedoch durchaus lohnte! Denn die Mehrzweckhalle war infolge ihrer umfänglichen Umgestaltung für das Theaterstück kaum wiederzuerkennen.
In ihren passend dazu ausgewählten Kostümen rundeten die Darstellenden die Szenerie schließlich vollends ab. Allem voran jedoch durch ihr hingebungsvolles, mitreißendes Schauspiel ließen sie die Geschichte von Momo erst richtig zum Leben erwecken. So gaben die Ensemblemitglieder im Rahmen der knapp zweistündigen Aufführung sichtlich alles, um ihr Publikum zu begeistern. Mit vollem Erfolg, wie tosender Applaus und Standing Ovations der Zusehenden nach Beendigung der Präsentation belegten. Die Schauspieler:innen verabschiedeten sich daraufhin mit einem Dank für die dem Theaterstück gewidmete Zeit. Dass diese immer etwas ganz Besonderes ist, macht Ensembleleiter Nicolas Humphrey im abschließenden Gespräch deutlich: „Theater ist etwas Vergängliches. Ein Stück wird auf die Bühne gebracht, dann ist es wieder weg – und es kommt nie wieder. Entweder hat man es gesehen oder nicht“. Ein Grund mehr, um auch künftig den großartigen Darbietungen der PH-Theatergruppe beizuwohnen!
Text: Larissa Schowalter

Erfolgreicher "International Day"
[hop] Am 22. Juni hat wieder der alljährliche International Day stattgefunden. Henrike Schön, Leiterin des Akademischen Auslandsamts, hat mit engagierten Mitarbeitenden und Studierenden aus dem In- und Ausland viele Infoangebote über Hochschulpartnerschaften und Möglichkeiten, im Ausland zu studieren, zusammengestellt. Das Hochschulensemble Polyphonics unter Leitung von Dr. Matthias Schillmöller sorgte für den musikalischen Spirit.

White Horse Theatre zu Gast
Im Mai war das White Horse Theatre mit dem Stück „Tyrant’s Kiss“ zu Gast bei der Theaterpädagogik der Hochschule. Beim Format „ZEP-talks“ hatten sich Interessierte aus Studium, Referendariat und Berufsleben zusammengefunden, um sich im Nachgespräch mit den Schauspieler:innen und Regisseur Michael Dray über diese moderne Adaption des Stückes ‚Pericles‘ von Shakespeare sowie über Theater an der Schule und anderes auszutauschen.
White Horse Theatre ist ein pädagogisches Tourneetheater, das englischsprachige Theaterstücke an deutschen Schulen aufführt. Inzwischen ist White Horse Theatre zur europaweit größten professionellen Theatergruppe dieser Art geworden. Pro Jahr sehen sich ca. 400.000 Schüler die Aufführungen des Theaters an.
Die prall gefüllte ZEP 3 zeigte abermals, dass die „ZEP-talks“ inzwischen neben den Seminaren und den Theater-Produktionen zu einem festen Bestandteil des Angebots der Theaterpädagogik-Abteilung gehören. Im Rahmen der ZEP-talks werden verschiedene Menschen aus der Welt des Theaters eingeladen, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen über Theater an der Schnittstelle zwischen Kunst und Pädagogik. Der stark praktisch ausgelegte Erweiterungsstudiengang wird so durch ein neues Format gewinnbringend ergänzt.
Im Geiste der ZEP-talks steht auch das neueste Format aus der Theaterpädagogik: ‚ZEP-talk – Der Podcast‘. In diesem sprechen zwei Studierende pro Folge mit einer oder einem Lehrenden der Abteilung über deren Seminare und Projekte. Neue Folgen gibt es alle zwei Wochen sonntags um 20.15 Uhr auf spotify.
Text: Theaterpädagogik, Foto: White House Theatre


Teilhabe im Fokus: Arbeitsassistenz für Bildungsfachkräfte
Hartmut Kabelitz und Helmuth Pflantzer nehmen ihr Recht auf Arbeitsassistenz wahr, die ihnen aufgrund ihrer Behinderung zusteht. Seit Juni 2023 assistiert ihnen Ellen Barty bei ihrer Arbeit am AW-ZIB. Durch die Arbeitsassistenz sollen Selbstbestimmung und Teilhabe in Arbeit, Aus- und Weiterbildung gefördert sowie die Chancengleichheit von Menschen mit Behinderung beim Zugang zum allgemeinen Arbeitsmarkt verbessert werden.
Arbeitsassistent:innen unterstützen, ohne dabei in den Kernbereich der Arbeit der Assistenznehmer:innen einzugreifen. Wer einen Anspruch auf Arbeitsassistenz hat, ist im § 49 des Sozialgesetzbuches (SGB IX) festgehalten. Doch was bedeutet eine Arbeitsassistenz in der Praxis?
Hartmut Kabelitz wurde von Juli 2021 bis März 2023 von Marlon Colbert unterstützt. Durch seine Schädigung (Schädel-Hirn-Trauma) fällt Kabelitz unter anderem das Erinnern schwerer. Hier unterstützte Colbert durch direkte oder auch indirekte Hinweise und aktivierende Fragen, um sein Erinnerungsvermögen zu fördern. „Herr Colbert bewirkte eine Verkleinerung meiner Problematiken im Arbeitsalltag. Durch meinen Assistenten konnte ich effizienter am Geschehen teilhaben“, so Kabelitz.
Und genau darin liegt einer der wichtigsten Aspekte einer Arbeitsassistenz: Barrieren überwinden und Brücken bauen, um die aktive Teilhabe von Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu fördern. So kann Kabelitz unter anderem durch Schreibassistenz, der Unterstützung bei der Strukturierung seines Arbeitsalltags oder dem Sortieren und Abheften von Unterlagen selbstbestimmter am Arbeitsleben teilhaben. „Ich finde eine Assistenz ist eine gute und hilfreiche Option, um für mehr Chancengleichheit im Arbeitsleben zu sorgen“, so die Bildungsfachkraft.
Gute Zusammenarbeit funktioniert jedoch nicht von heute auf morgen. Für eine gute Zusammenarbeit muss man sich aufeinander einstellen und das benötigt Zeit. Darüber hinaus ist es im Fall einer Arbeitsassistenz auch wichtig, als Assistenznehmende:r die eigenen Bedarfe gut zu kommunizieren. Nur so ist es möglich, effektiv zusammenzuarbeiten. Seit Juni 2023 unterstützt Ellen Barty die Bildungsfachkräfte Hartmut Kabelitz und Helmuth Pflantzer bei ihrer Arbeit am AW-ZIB. Pflantzer stellt fest: „Ich muss selbst noch besser lernen, wie ich kurze und knappe Anweisungen gebe, was ich brauche.“ Ellen Barty beschreibt ihre ersten Arbeitstage wie folgt: „Von Anfang an fühlte ich mich bei meinem neuen Job mit den Menschen im AW-ZIB verbunden. Es macht mich glücklich, dass ich als Arbeitsassistentin einen Beitrag zur Verbesserung hin zu einer gerechten und inklusiven Gesellschaft leisten kann.“ Wir wünschen allen eine gute Zusammenarbeit!
Text: AW-ZIB

Mentoring-Programm für junge Wissenschaftlerinnen*
Das Gleichstellungsbüro hat ein neues Angebot für Doktorandinnen* und Wissenschaftlerinnen* in der Post-Doc-Phase: Junge Nachwuchswissenschaftlerinnen* werden hierbei über ein Jahr von einer Professorin* einer anderen Hochschule begleitet und in Bezug auf ihre wissenschaftliche Professionalisierung unterstützt.
Zugleich dient diese Kooperation einer besseren Vernetzung unter Wissenschaftlerinnen*. Dieses Angebot an der PH Heidelberg ist nach dem Vorbild des erfolgreichen „Menta“-Programms der PH Freiburg entwickelt worden und ergänzt das bestehende Mentoringprogramm der Graduate School. Es richtet sich speziell an Frauen; selbstverständlich können auch trans* Personen am Programm teilnehmen.
Bewerben können sich an der PH Heidelberg angenommene Doktorandinnen* und Wissenschaftlerinnen* in der Post-Doc-Phase (Bewerbungsfrist: 9.7.2023). Alle notwendigen Informationen zum Mentoring-Programm und zur Bewerbung finden sich auf der Seite des Gleichstellungsbüros (https://www.ph-heidelberg.de/gleichstellung-und-diversitaet/karrierefoerderung-von-nachwuchswissenschaftlerinnen.html). Ansprechpartner für weiterführende Fragen ist unser Gleichstellungsreferent Dr. Wolfgang Schultz (schultz☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de).
Text: Dr. Wolfgang Schultz

Queerer Hochschultreff
[red] Am 10. Juli um 16 Uhr findet zum dritten Mal ein gemütliches Beisammensein statt, das die Möglichkeit bietet, sich als Teil der LSBTIQ*-Community mit anderen queeren Menschen zu vernetzen. Treffpunkt sind die Räumlichkeiten des Gleichstellungsbüros (Altbau 019). Für Knabbereien und Getränke wird gesorgt. Das Angebot richtet sich an Studierende wie Mitarbeitende. Bei gutem Wetter besteht die Möglichkeit, das Treffen auch nach draußen zu verlagern.

Tagung im Oktober – Anmeldung gestartet
Das Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung veranstaltet am 13. und 14. Oktober 2023 in Kooperation mit dem Deutschsprachigen SUI-Netzwerk, dem Aktionsbündnis Teilhabeforschung und der Lebenshilfe Heidelberg eine Tagung zum Thema "Expert:innen in eigener Sache in Forschung, Lehre und beruflicher Bildung". Eine Anmeldung zur Tagung ist ab sofort bis zum 31.07.2023 unter diesem Link möglich.
Expert:innen in eigener Sache sind Menschen, die persönliche Erfahrungen aus ihrer Lebenswelt und mit Unterstützungsangeboten reflektieren. Ihre Erfahrungen können sie in Diskussionen und Prozesse für die Lehre und Forschung sowie die berufliche Bildung einbringen.
In vielen Einrichtungen der Erwachsenenbildung steht bis heute vor allem theoretisches Wissen im Zentrum. Dieses Wissen entwickeln in der Regel wissenschaftliche Mitarbeiter:innen in der Forschung und geben dies über hochschulische Lehre oder Publikationen an Lernende und die Fachwelt weiter. Darüber hinaus setzen sich Lernende auch mit eigenen Erfahrungen in der Berufspraxis auseinander – dem Praxiswissen. Expert:innen in eigener Sache und deren Erfahrungsexpertise spielen an Hochschulen bisher hingegen kaum eine Rolle.
Die Ziele der Tagung sind:
- Lehrende, Forschende und Expert:innen in eigener Sache an Hochschulen und in der beruflichen Bildung miteinander in den Austausch kommen zu lassen.
- Verknüpfungsmöglichkeiten von theoretischem Wissen, Praxiswissen und Erfahrungswissen zu diskutieren.
- mögliche Potentiale auszuloten, die der Einbezug von Expert:innen in eigener Sache für Bildung und Empowerment verspricht.
- darüber in Austausch zu kommen, welche (zusätzlichen) Ressourcen für den Einbezug von Expert:innen in eigener Sache notwendig sind.
Die Tagung richtet sich an Expert:innen in eigener Sache, hochschulische Akteure (z. B. Forschende, Lehrende und Studierende), Anbieter:innen beruflicher Bildung, potenzielle Förder:innen von Projekten, welche den Einbezug von Expert:innen in eigener Sache vorantreiben und umsetzen wollen sowie alle am Thema interessierten Personen.
Weitere Informationen in schwerer sowie einfacher Sprache sowie das ausführliche Programm finden Sie unter https://www.ph-heidelberg.de/aw-zib-tagung/ueber-die-tagung/.
Text: AW-ZIB


PH-Days 2023: Austausch - Vielfalt - Nachhaltigkeit
https://www.ph-heidelberg.de/ph-days/aktuelles/
Heidelberger bildungspolitisches Gespräch: "Grundschullehramt auf neuen Wegen"
https://www.ph-heidelberg.de/hpg/ueber-das-hbg/