
Newsletter
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Juni 2025
In eigener Sache, liebe Leser:innen!
Aus organisatorischen Gründen erscheint die nächste Ausgabe des Newsletters erst wieder zum 1. September und dann fortlaufend monatlich bis zum Jahresende. Wir bitten, die zweimonatige Pause zu entschuldigen! Beiträge für die nächste Ausgabe können gerne bis 20. August eingereicht werden unter kommunik☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de.
Lesefrohe Grüße, Ihr und euer Redaktionsteam

Neue Geschäftsführerin des Studierendenwerks besucht Hochschule
[ka] Die neue Geschäftsführerin des Studierendenwerks Heidelberg, Professorin Dr. Perizat Daglioglu, hat der Pädagogischen Hochschule Heidelberg einen Antrittsbesuch abgestattet. Im Gespräch mit Rektorin Professorin Dr.in Karin Vach wurde über die Möglichkeiten einer künftigen Zusammenarbeit gesprochen.
So wird die PHHD im kommenden Jahr nochmals eine Umfrage zur Mensa durchführen, die vor ein paar Jahren auf vegetarisch-vegane Kost umgestellt wurde. Das Studierendenwerk signalisierte großes Interesse am Feedback zu diesem bisher einmaligen Pilotprojekt. Zudem fasst die neue Geschäftsführerin eine enge Zusammenarbeit mit allen Hochschulen der Region im Bereich „Mental Health“ ins Auge – die PHHD hat hier bereits in einer Umfrage Daten zum psychischen Wohlbefinden der Studierenden erhoben.
„Das Studierendenwerk Heidelberg ist für uns ein wichtiger Partner, um Studierenden der PH Heidelberg ein attraktives und lebenswertes Umfeld bieten zu können“, sagte Rektorin Karin Vach. „Wir blicken hier bereits auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zurück – ich freue mich darauf, diese künftig noch zu vertiefen und wünsche der neuen Geschäftsführerin alles Gute für ihre neue Aufgabe.“
Professorin Dr.in Perizat Daglioglu ist promovierte Betriebswirtschaftlerin und war in führenden Positionen in der Bildungs- und Sozialwirtschaft tätig. Als ehemalige Präsidentin der Hochschule der Wirtschaft für Management bringt sie Erfahrung aus dem Hochschulkontext und der Studierendenbetreuung mit. Der Verwaltungsrat des Studierendenwerks hat sie für eine Amtsdauer von sechs Jahren bestellt.
Mehr Informationen unter https://www.stw.uni-heidelberg.de/de
Foto: PHHD/Karbe
Professorin Kuhn über hilfreiches Coaching bei Personalführung
[ka] Personalführung ist anspruchsvoll und herausfordernd. Um ihre Führungskräfte zu unterstützen, bietet die Pädagogische Hochschule Heidelberg die Möglichkeit, Führungskompetenzen in persönlichen Coachinggesprächen weiterzuentwickeln. Wie das Coaching helfen kann, die vielfältigen Aufgaben einer Führungskraft unter einen Hut zu kriegen, erzählt Professorin Dr. Melanie Kuhn im Interview mit Antje Karbe.
Melanie Kuhn ist Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Bildung und Ungleichheit an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Sie leitet die Arbeitsstelle Antiziganismusprävention, ist Co-Leiterin der Servicestelle Forschungsmethoden, stellvertretende Leiterin des Masterstudiengangs Bildungswissenschaften und war vier Jahre Studiendekanin der Fakultät I.
Frau Kuhn, warum haben Sie sich entschieden, ein Coaching zu machen?
Ich habe das Coaching genutzt, um meine eigene Rolle als Führungskraft zu reflektieren: Wir werden vor dem Hintergrund unserer Lehr- und Forschungserfahrung auf Professuren berufen – doch man bringt keine Führungserfahrung mit, wenn man aus dem wissenschaftlichen Mittelbau kommt. Deshalb finde ich solche Angebote gerade in der Wissenschaft wichtig. Zudem ging es darum, die Teamkonstellation in meinem Arbeitsbereich zu klären.
Und haben die Gespräche Klarheit gebracht?
Ja, zum einen haben sie mir sehr geholfen, unsere Teamarbeit systematischer in den Blick zu nehmen. Wir haben danach selbstorganisiert einen Tag für das ganze Team durchgeführt, moderiert von einer Coachin. Wir konnten gemeinsam Rollen und gegenseitige Erwartungen besprechen und auch, wo wir stehen, was wir geleistet haben und wo wir vielleicht mehr hätten tun können. Das war total produktiv und es war gut, dass eine Moderatorin für Ablauf und Gruppendynamik verantwortlich war – so war ich von der Moderationsverantwortung entlastet und konnte mich anders einbringen. Für mich persönlich ging es unter anderem um klassische Fragen von Arbeitsorganisation und Zeitmanagement sowie um mein Führungsverständnis: Wo sehe ich mich als Ermöglicherin, wie direktiv möchte ich eigentlich sein? Will ich Aufgaben delegieren oder Verantwortung? Es gibt gute Gründe für beides, doch so konnte ich das nochmal für mich klären und später auch im Team besprechen.
Wie muss ich mir den Weg dorthin, also den Ablauf eines Coachings, vorstellen?
In einem Vorgespräch lernt man sich kennen, klärt den Bedarf und gegenseitige Erwartungen. Dann folgen drei Einzelgespräche von je ein bis zwei Stunden, in jeder Sitzung wird einzeln vereinbart, um was es aktuell gehen soll. Der Beratungsprozess wird auf Flipcharts visualisiert und auch dokumentiert. Diese Visualisierung, sozusagen ein „sich vor Augen führen“, ist extrem hilfreich und klärt vieles.
Verraten Sie uns, bei welchen Themen Ihnen das konkret weitergeholfen hat?
Wissenschaft ist der privilegierteste und schönste Beruf, den es für mich gibt, und es ist toll, zu den Themen forschen, lehren und schreiben zu können, die ich gesellschaftlich relevant und zentral für die Lehrer:innenbildung finde. Aber er ist auch „entgrenzt“ und passt nicht so recht in eine 40-Stunden-Woche. Manchmal ist es schwer, ein Ende zu finden: Wann ist die Lehre ausreichend vorbereitet, wann der Drittmittelantrag oder Artikel gut genug? Da muss man schauen, wie man seine Ressourcen verteilt und welche Grenzen man ziehen möchte. Dies in einem vertrauensvollen Kontext besprechen zu können, habe ich als unglaublich fruchtbar erlebt. Ich konnte einen neuen Blick auf eingeschliffene Routinen werfen.
Und was hat sich danach für Sie geändert?
Ich strukturiere meinen Arbeitsalltag anders, beispielsweise bearbeite ich E-Mails nicht mehr sofort, sondern gebündelt zu bestimmten Zeiten. Vorher habe ich mich wochentags um die Lehre, Gremienarbeit und Begutachtungen gekümmert und mir die eher kreative Schreibarbeit für Drittmittelanträge und eigene Publikationen am Wochenende vorgenommen. Doch da war ich eigentlich oft erschöpft und erholungsbedürftig. Das habe ich umgestellt und erledige jetzt mehr kreative Schreibarbeit in der regulären Arbeitszeit und bevorzugt vormittags. Artikel, die für meine Forschung oder Lehre interessant sind oder auch Abschlussarbeiten kann ich hingegen gut samstags Zuhause lesen. Diese Strategie funktioniert für mich sehr gut.
Würden Sie wieder ein Coaching machen?
Ich habe sehr davon profitiert und hätte nichts dagegen, so etwas regelmäßig in Anspruch zu nehmen. Ich finde großartig, dass die PHHD dieses tolle Angebot für eine gesunde Produktivität ermöglicht, das ist nicht selbstverständlich. Es würde mich freuen, wenn noch mehr Kolleg:innen in den Genuss kommen.
Hinweis: Das kostenlose Angebot steht Führungskräften aus Wissenschaft und Verwaltung offen. Derzeit sind wieder freie Plätze zu vergeben, Informationen und Anmeldung bei Sebastian Stumpf unter www.ph-heidelberg.de/weiterbildung.
Foto: PHHD/Hohenester
Future Festival – Nachhaltigkeit. gemeinsam. gestalten.
[red] Save the Date: Im Rahmen der PH-Days findet in diesem Jahr das Future Festival am 2. Juli von 11 bis 15 Uhr im Innenhof des PH-Altbaus statt. Alle Hochschulangehörigen, Freund:innen und Interessierte sind herzlich eingeladen, regionale Akteur:innen aus dem Bereich Nachhaltigkeit kennenzulernen und sich zu vernetzen.
Wie können wir gemeinsam eine nachhaltige Zukunft gestalten? Angesichts aktueller Herausforderungen wie dem Klimawandel, Umweltverschmutzung oder Ressourcenknappheit ist es erforderlich, dass wir gemeinsam Verantwortung übernehmen und uns aktiv für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen. Doch wie könnte eine nachhaltige(re) Zukunft aussehen und wie kann ich mich an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft beteiligen?
Das „Future Festival – Nachhaltigkeit. gemeinsam. gestalten.” bietet eine Plattform, um sich zu informieren, zu vernetzen und auszutauschen. Zentraler Bestandteil des Festivals ist ein Markt der Möglichkeiten, auf dem sich regionale Initiativen und Akteur:innen vorstellen, die sich für eine nachhaltigere Zukunft engagieren. Außerdem werden Workshops rund um nachhaltiges Handeln und Gestalten angeboten.
Wer mitmachen und eine Aktion anbieten oder seine Arbeit einem breiten Publikum präsentieren möchte, kann sich bis zum 07.06.2025 hier anmelden.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an das Heidelberger Zentrum Bildung für nachhaltige Entwicklung (bnezentrum☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de).
Foto: PHHD/Presse
Prof. Dr. William McConnell: International Teaching Fellowship
[velo] Im Sommersemester 2025 begrüßte die Pädagogische Hochschule Heidelberg (PHHD) Professor Dr. William J. McConnell als achten International Teaching Fellow. Der mehrfach ausgezeichnete Wissenschaftler von der Virginia Wesleyan University (VWU), USA, war mehrere Wochen zu Gast in Heidelberg und engagierte sich in Lehre, Forschung und Nachwuchsförderung. Die erfolgreiche Zusammenarbeit soll auch über das Fellowship hinaus fortgeführt werden.
Engagement in Lehre und Forschung
Während seines Aufenthalts bot Professor McConnell, der frühkindliche Bildung studierte und zur Umweltwissenschaft promovierte, unter anderem ein englischsprachiges Seminar zu den Dimensionen der Bildung für nachhaltige Entwicklung an. Darüber hinaus referierte er im Fach Englisch über die Historie der Geschichtsausbildung in den Vereinigten Staaten. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Geographie und Geokommunikation entwickelte er zudem neue Ideen zur Förderung des internationalen Studierendenaustauschs.
Neben der Lehrtätigkeit war McConnell in zahlreiche wissenschaftliche Aktivitäten eingebunden. So hielt er zwei öffentliche Fachvorträge: Einen zu seiner Forschung zur Reduzierung des Wärmeinseleffekts – ein Phänomen, das in dicht besiedelten Gebieten zu deutlich höheren Temperaturen als in ländlichen Umgebungen führt – sowie einen weiteren zu seiner Studie, wie Lehrkräfte in den USA den Umgang mit kontroversen Themen derzeit wahrnehmen und welche Handlungsoptionen sie für sich sehen. Wertvoll war auch sein Beitrag zur Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses der PHHD, dem er gezieltes Feedback aus internationaler Perspektive gab.
"Gerade in einer Zeit, in der globale Herausforderungen gemeinsame Lösungen erfordern, ist der internationale wissenschaftliche Dialog wichtiger denn je", betonte Henrike Schön, Leiterin des Akademischen Auslandsamts der PHHD. "Der Besuch von Professor McConnell im Rahmen unseres Fellowship-Programms unterstreicht, wie sehr Universitäten Orte des grenzüberschreitenden Denkens und des interkulturellen Austauschs sind. Solche Begegnungen fördern nicht nur die akademische Zusammenarbeit, sondern stärken auch das gegenseitige Verständnis unserer Gesellschaften."
Internationale Partnerschaft wird fortgesetzt
Die PHHD und die VWU verbindet eine langjährige, erfolgreiche Partnerschaft. Gemeinsam engagierten sich beide Hochschulen unter anderem im Projekt ProMobilGS zur Förderung der internationalen Mobilität im Grundschullehramt. Im Rahmen dieses vom Deutschen Akademischen Austauschdienst ("Lehramt.International") geförderten Programms wurden strukturierte Mobilitätsfenster für Studierende eingerichtet. Erbrachte Studienleistungen im Ausland konnten vollständig anerkannt werden, was auch dem Engagement von Professor McConnell zu verdanken war.
Diese erfolgreiche Kooperation soll auch über das Fellowship hinaus fortgeführt werden: Auch im Studienjahr 2025/2026 werden Studierende, gefördert durch das Baden-Württemberg-STIPENDIUM, im Austausch an den beiden Standorten in Heidelberg und Virginia Beach studieren. Gemeinsam mit dem Heidelberger Zentrum für Bildung für nachhaltige Entwicklung und dem Center for International Teacher Education plant McConnell darüber hinaus ein Format, in dem deutsche und internationale Studierende einen Dialog über komplexe globale Themen führen. Diese Initiative soll als Grundlage für eine gemeinsam verfasste wissenschaftliche Publikation dienen, die sich mit interkulturellem Lernen und studentischen Perspektiven auf globale Herausforderungen beschäftigt.
Weitere Informationen zum Fellowship-Programm finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/international.
Foto: PHHD/Karbe
Marmara-Universität Istanbul und Hochschule bauen Kooperation aus
[ka] Die Marmara-Universität Istanbul und die Pädagogische Hochschule Heidelberg (PHHD) verbindet eine langjährige Partnerschaft. Im Mai war nun erstmals Professor Dr. Seyfi Kenan, Dekan der erziehungswissenschaftlichen Atatürk-Fakultät der Marmara-Universität, zu Gast in Heidelberg. In Gesprächen mit dem Rektorat und verschiedenen Fachbereichen wurden unter anderem weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit ausgelotet.
Dabei blickte man auch auf die bisherigen Austauscherfahrungen zurück: Die Hochschulen waren Partner im Projekt ProMobiLGS (2019-2024), einem Mobilitätsprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für das Grundschullehramt. Sie kooperieren aktuell beim Studierendenaustausch im Fachbereich Deutsch im Rahmen des EU-Programms Erasmus+ und in einer "Germanistischen Institutspartnerschaft", ebenfalls durch den DAAD gefördert.
Begleitet durch Henrike Schön, der Direktorin des International Office, besichtigte der Dekan die unterschiedlichen Standorte der PHHD und erhielt Einblicke in die Schwerpunkte in Forschung und Lehre. Für die Anbahnung neuer gemeinsamer Projekte informierte er sich insbesondere zum Bereich der Bildung für Nachhaltige Entwicklung, besuchte einzelne Lehrveranstaltungen und führte Gespräche mit den Fachbereichen Kunstdidaktik und Schulpädagogik.
"Die Pädagogische Hochschule Heidelberg pflegt seit vielen Jahren gute Beziehungen zur Marmara-Universität - unsere Austauschprogramme ermöglichen Studierenden und Lehrenden beider Hochschulen wertvolle Auslandserfahrungen und Einblicke in internationale Bildungssysteme", sagte Professor Dr. Karl-Heinz Dammer, Prorektor für Studium, Lehre und Internationalisierung. "Wir freuen uns darauf, diese gewinnbringende Zusammenarbeit in den kommenden Jahren nochmals zu vertiefen."
Die Marmara-Universität ist mit 62.000 Studierenden die zweitgrößte Universität der Türkei, allein in der Atatürk-Fakultät für Erziehungswissenschaft sind rund 6000 Studierende eingeschrieben. Sie bietet Lehre in fünf Sprachen an, darunter auch Deutsch.
Foto: PHHD/Karbe
Spannende Geschichten vom Campus
[hop] Der campusblog hat wieder spannende Geschichten aus der Hochschule gesammelt: Über das Engagement unserer Alumna Lara im Mentoring-Programm KinderHelden, „behind the scenes“ beim Webrelaunch und über das Hochschulsport-Angebot Klettern. Diese und viele weitere Themen gibt es auf https://ph-heidelberg.blog/. Wer einen Beitrag einreichen möchte, findet unter „Kontakt“ weitere Infos. Foto: privat

Repair & Prepare-Café der Didaktischen Werkstatt Technik
[red] Reparieren statt wegwerfen, selber machen statt kaufen: Unter diesem Motto hat das Fach Technik in seiner Didaktischen Werkstatt ein Repair & Prepare Café für Studierende eröffnet. Ziel ist es, gemeinsam defekte Alltagsgegenstände wieder funktionstüchtig zu machen und das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu fördern. Die Tutor:innen Julia, Sabrina, Paul und Markus sind immer dienstags und mittwochs von 16 bis 20 Uhr in der Technikwerkstatt und freuen sich auf Besuch!
Das Repair Café versteht sich nicht nur als praktische Werkstatt, sondern auch als Ort der Begegnung, des Austauschs und des Lernens. Im Mittelpunkt steht die Idee, Reparatur- und Gestaltungskompetenzen zu teilen und gemeinsam Lösungen zu finden – ganz im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Dabei greifen wir auch aktuelle politische Entwicklungen auf: Die Europäische Union arbeitet derzeit mit Nachdruck an Regelungen, die die Reparierbarkeit von Produkten verbessern und Verbraucher:innen ein „Recht auf Reparatur“ einräumen sollen. Dies zeigt, wie relevant das Thema auch über den Hochschulkontext hinaus ist.
Du hast etwas, das kaputt ist – und willst es nicht einfach wegwerfen? Oder du hast eine Idee für ein Projekt, weißt aber nicht genau, wie du’s umsetzen sollst? Dann bist du bei uns genau richtig! Wir helfen dir dabei, Dinge wieder in Schuss zu bringen – und neue zu bauen.
Egal ob…
dein Fahrrad einen Platten hat,
ein Stuhlbein wackelt,
du ein Regal für dein WG-Zimmer bauen willst oder
Materialien für deinen Unterricht herstellen möchtest –
…wir stehen dir mit Rat, Werkzeug und Erfahrung zur Seite.
Nur Geräte mit Netzspannung reparieren wir nicht – Sicherheit geht vor!
Willkommen im Repair & Prepare-Café der Didaktischen Werkstatt Technik
Immer dienstags und mittwochs von 16 bis 20 Uhr in der Technikwerkstatt laden wir alle Studierenden herzlich ein, mit Neugier, Kreativität und Mut die Dinge (wieder) in die Hand zu nehmen. Wir – Julia, Sabrina, Paul und Markus – sind deine Tutor:innen in der Werkstatt. Gemeinsam mit dir tüfteln, reparieren und bauen wir, was das Zeug hält. Unsere Hilfe ist kostenlos. Nur, wenn Material gebraucht wird, kann ein entsprechender Beitrag anfallen.
Foto: PHHD/Presse
Hochschulgremienwahlen vom 24. bis 26. Juni
[red] Bald ist es wieder soweit: von Dienstag, 24. Juni 9:00 Uhr bis Donnerstag, 26. Juni 16:00 Uhr sind alle Studierenden und Promovierenden der Hochschule eingeladen, ihre Vertretungen im Senat, in den Fakultätsräten und im Studierendenparlament zu wählen. Die Wahl wird als reine Online-Wahl mit Bindung an die vorgeschlagenen Bewerber:innen durchgeführt. Der Einstiegspunkt zur Teilnahme an den Wahlen wird wieder das Campusportal sein. Foto: PHHD/Presse

Nachwuchskolloquium ermöglicht Blick über den Tellerrand
[ka] Von der Alltagskultur bis zur Physik: Die Fächer der Fakultät für Natur- und Gesellschaftswissenschaften decken eine große Bandbreite an Themen ab. Wer interessiert ist, woran die Kolleg:innen derzeit forschen, konnte sich beim Nachwuchskolloquium Mitte Mai 2025 Einblick verschaffen. Bereits zum zweiten Mal bot die Fakultät III hier ein Forum an, in dem Nachwuchswissenschaftler:innen verschiedener Disziplinen ihre Promotionsthemen vorstellen und diskutieren.
Insgesamt elf Promovierende hatten beim Nachwuchskolloquium je 15 Minuten, ihre Forschung zu präsentieren. Anschließend war kurz Zeit für Fragen und eine längere Kaffeepause gab dann Gelegenheit zum ausführlichen Plausch. Denn vor allem soll das Kolloquium einen Raum für Austausch schaffen, wie Prodekanin Prof. Dr. Claudia Hildebrandt erklärte, die durch den Tag führte: "Die Idee ist, dass man Einblick erhält, woran andere Disziplinen arbeiten und welche Herangehensweisen und Methoden sie wählen. Genauso wichtig aber ist die Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen."
Interdisziplinarität und Vernetzung im Fokus
Hier werde interdisziplinär diskutiert, sagte Dekanin Prof. Dr. Manuela Welzel-Breuer, das sei das Besondere an diesem Format. "Man wirft einen Blick über den Tellerrand und sieht danach vielleicht auch das eigene Projekt mit anderen Augen." Und so wurde das Publikum durch so unterschiedliche Themen geführt wie die Erinnerungsdiskurse Deutschlands und Englands zur Kolonialzeit, eine zeitgemäße sexuelle Bildung, das Professionswissen von Chemielehrkräften oder Gesundheitsmanagement an deutschen Hochschulen.
Andere Promotionen arbeiten an Modellen, mit denen sich die Informatikkompetenzen von Schüler:innen verbessern oder die Professionalität von Pädagog:innen in der frühen naturwissenschaftlichen Bildung messen lassen. Auch die Verwendung eines "Mixed Methods Forschungsdesigns" selbst war Thema einer Doktorarbeit: Wie objektiv oder subjektiv kann Forschung sein, je nach gewählter Perspektive? Überhaupt waren Forschungsmethoden immer wieder Thema interessierter Nachfragen und es gab bei Bedarf auch praktische Tipps, beispielsweise für die Akquirierung von Studienteilnehmer:innen.
Gastgeber des Nachwuchskolloquiums waren in diesem Jahr Prof. Dr. Mario Dräger und sein Team aus dem Fach Geschichte. Die Veranstaltung soll regelmäßig und in verschiedenen Fachbereichen fortgeführt werden. Man habe ein Format gesucht, das einer "Minitagung" entspreche und eine Vernetzung über Fächergrenzen hinweg anstoße, erklärte Doktorand Johannes Keller aus der Geographie, der das Kolloquium im ersten Jahr auf Anregung des Fakultätsvorstands umgesetzt hatte. Wer wolle, könne die Nachmittage als Starthilfe nutzen: "Der Kontakt ist hergestellt und man kennt sich jetzt."
Foto: PHHD/Hohenester
Mentoring-Programm für Nachwuchswissenschaftlerinnen*
[red] Bis zum 12. Juli 2025 haben Doktorandinnen und Wissenschaftlerinnen in der Post-Doc-Phase wieder die Gelegenheit, sich beim „Menta-Programm“ zu bewerben. Nachwuchswissenschaftlerinnen werden hierbei ein Jahr lang von einer Professorin einer anderen Hochschule begleitet und in Bezug auf ihre wissenschaftliche Professionalisierung unterstützt und beraten. Zugleich dient diese Kooperation einer besseren Vernetzung unter Wissenschaftlerinnen.
Dieses Angebot des Gleichstellungsbüros -nach dem Vorbild des Menta-Programms der PH Freiburg - ist als Ergänzung des bestehenden Mentoringprogramms der Graduate School konzipiert. Es richtet sich speziell an Frauen; selbstverständlich können auch trans* Personen am Programm teilnehmen (Anmerkung: Sie müssen kein Mitglied der Graduate School sein, können es aber natürlich gerne werden oder bereits sein).
Alle notwendigen Informationen zum Mentoring-Programm und zur Bewerbung finden sich auf der Seite des Gleichstellungsbüros (https://www.ph-heidelberg.de/gleichstellung-und-diversitaet/karrierefoerderung-von-nachwuchswissenschaftlerinnen.html). Ansprechpartner für weiterführende Fragen ist Gleichstellungsreferent Dr. Wolfgang Schultz (schultz☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle ein @ ein ☜ph-heidelberg☞ Bitte fügen Sie an dieser Stelle einen Punkt ein ☜de).
Foto: PHHD/Hohenester


Ehrenamt für die Inklusion
[ka] Die Wissenschaftlerin Dr. Stefanie Köb ist zur Aufsichtsratsvorsitzenden der Lebenshilfe Heidelberg gewählt worden. Schon lange ist sie dem Verein verbunden, der sich bundesweit für die Lebensqualität von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen einsetzt. Auch in ihrer Forschung an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg beschäftigt sich die Sonderpädagogin mit der Frage, wie Inklusion in Schulen und anderen Lebensbereichen gestaltet werden kann.
Wie konzipiert man gute inklusive Freizeitangebote? Stefanie Köb hat das schon als Jugendliche interessiert - damals engagierte sie sich ehrenamtlich in der Lebenshilfe Bodenseekreis. Die Thematik setzte sich in ihrem Sonderpädagogik-Studium und der Promotion an der PHHD für den schulischen Bereich fort. „In meiner Dissertation habe ich beispielsweise ausgelotet, wie Lehrkräfte zum Thema Inklusion eingestellt sind und welche Stellschrauben sich noch identifizieren lassen.“
Heute vertritt die 41-Jährige am Institut für Sonderpädagogik die Professur für „Pädagogik und Didaktik im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung“. Unter anderem lehrt sie zu Themen der kognitiven Entwicklung und pädagogisch-didaktische Fragen, beispielsweise beim Schriftspracherwerb: Wie lernen Kinder mit kognitiven Beeinträchtigungen Lesen und Schreiben? In ihrem Habilitationsprojekt nimmt sie zudem die soziale Teilhabe dieser Schüler:innen in inklusiven Klassen in den Blick. Fühlen sie sich akzeptiert und zugehörig? „Nicht automatisch“, sagt die Sonderpädagogin. Hier seien Lehrkräfte gefragt, Brücken zu bauen, vor allem wenn Kinder kaum verbal kommunizieren. „Sie können Gemeinsamkeiten herstellen und erlebbar machen – vielleicht haben Mitschüler:innen dieselben Interessen und kommen so in den Kontakt.“
Dafür braucht es Lehrer:innen, die Inklusion als ihren Auftrag verstehen, aber auch konkrete Konzepte für den Unterricht. Um Teilhabe für alle zu ermöglich, müssen mehrere Faktoren zusammenpassen, wie Köb erklärt, von der Haltung der Politik und aller Beteiligten bis hin zu den Rahmenbedingungen und Ressourcen. „Unsere Gesellschaft ist ein gutes Stück Weg gegangen. Trotzdem lohnt es, manche Bereiche nochmal anzusehen, um nachjustieren zu können.“ Forschung kann dabei mit ihren Erkenntnissen unterstützen. „Die PHHD zeichnet sich hier besonders durch ihre Nähe zur Schulpraxis aus“, findet die Wissenschaftlerin. „Wir sind alle an Bildungsprozessen interessiert und wollen diese bestmöglich gestalten – ohne Praxisnähe fände unsere Forschung aber im luftleeren Raum statt.“
Kooperative Freizeitangebote ausbauen
Mitten in der Praxis findet Stefanie Köb sich auch bei der Lebenshilfe wieder. Ihre drei Kinder haben dort einen inklusiven Kindergarten besucht und sie engagiert sich ehrenamtlich im Aufsichtsrat, den sie künftig leitet. Das Gremium begleitet die Entwicklung des Vereins und bringt externe Perspektiven dazu ein. Der in den 50er Jahren gegründete Elternverein hat bundesweit Angebote wie Werkstätten, Wohnheime und Schulen aufgebaut. „Eine Mammutleistung, in die viel Energie engagierter Eltern geflossen ist“, sagt Köb. „Aktuell geht es stärker darum, wie sich der Verein weiter in die Gesellschaft hinein öffnen kann.“
Gerade im Freizeitbereich gibt es Bedarf, wie die Sonderpädagogin aus einer gemeinsamen Studie mit der Bundesvereinigung der Lebenshilfe weiß. „Ein Ergebnis war, dass sich viele Jugendliche mit kognitiven Beeinträchtigungen einsam fühlen und mehr kooperative Freizeitangebote wünschen.“ Die Lebenshilfe habe bereits tolle Angebote mit Jugendtreffs auf die Beine gestellt. „Die Frage ist nur, wie gut diese wahrgenommen werden, auch von Jugendlichen ohne Beeinträchtigung – das ist ein Prozess.“
Die Heidelberger Stadtgesellschaft sei da sehr offen, findet Köb. Das sei nicht selbstverständlich, denn nach wie vor gebe es keine wirkliche Lobby für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen. „Ich wünsche mir, dass uns die Lebensqualität dieser Menschen auch künftig ein Anliegen bleibt, in allen Lebensbereichen. Und, dass wir weiterhin auf eine wertschätzende Offenheit in Gesellschaft, Politik und Wissenschaft zählen können. Letztlich brauchen wir für eine gelungene Inklusion die ganze Gemeinschaft.“
Foto: PHHD/Presse

Gestaltung von Biologieunterricht in Förderschulen
[hop] Das Fach- und Lehrbuch, herausgegeben von PH-Biologieprofessor Dr. Armin Baur und Kollegen, thematisiert die Gestaltung von Biologieunterricht in Förderschulen und Inklusionsklassen aus wissenschaftlicher und schulpraktischer Sicht. Die Zielgruppen sind Lehrkräfte, Studierende, Referendar:innen sowie Fachdidaktiker:innen.
Im Buch werden bewährte Ziele und Prinzipen des Unterrichts aus Sicht der Biologiedidaktik und der Sonderpädagogik dargestellt und durch ein Planungsmodell in Verbindung gebracht. Der Schwerpunkt liegt auf Hilfen und Anregungen für die methodische und didaktische Umsetzung von Biologieunterricht. Erstmals werden in einem Fach- und Lehrbuch Synergien beschrieben, von denen der Biologieunterricht sowohl in Regelschulen als auch in Förderschulen profitiert.
Inklusiver Biologieunterricht und sonderpädagogische Förderschwerpunkte, herausgegeben von Armin Baur, Marcus Hammann, Christoph Thyssen und Till Bruckermann, Beltz Juventa Weinheim 2025, 342 Seiten, E-Book/pdf (PDF) ISBN:978-3-7799-8617-1, kostenfreier Download unter https://www.beltz.de/fachmedien/paedagogik/produkte/details/56672-inklusiver%20%3E%20-biologieunterricht-und-sonderpaedagogische-foerderschwerpunkte.html , als Buch 54,00 €
Jahresbericht 2024 erschienen!
[hop] Der Jahresbericht der Pädagogischen Hochschule Heidelberg für den Zeitraum vom 1. Oktober 2023 bis zum 30. September 2024 ist gerade erschienen. Nach dem erfolgreichen Relaunch im letzten Jahr präsentiert er wieder im handlichen Taschenbuchformat die wichtigsten Entwicklungen in Forschung, Studium und Lehre, Weiterbildung, Internationales, Kooperationen und Veranstaltungen.
Spezielle Rubriken heben Schwerpunkte hervor: Die „Highlights“ etwa führen durchs Berichtsjahr, die Fakultäten informieren über wichtige Entwicklungen sowie Projekte und die Auszeichnungen präsentieren besondere Leistungen der Hochschulmitglieder. Im Faktenteil finden sich Informationen über Studierendenzahlen, Finanzen und Organisation.
Der Bericht, für dessen Erstellung allen Beteiligten sehr herzlich gedankt sei, ist online zu lesen unter www.ph-heidelberg.de/jahresbericht. Ein gedruckter Jahresbericht ist erhältlich bei den Leiter:innen der unterschiedlichen Institute, wissenschaftlichen und organisatorischen Abteilungen, die deshalb mehrere Exemplare erhalten haben. Auch die Pressestelle hält noch Berichte bereit.
Foto: PHHD/Hohenester

Internationale Delegation zu Gast Kooperationsschulen
[ka] Die enge Zusammenarbeit von Hochschule und Ausbildungsschulen für angehende Lehrer:innen ist ein Herzstück der Pädagogischen Hochschulen. Doch wie kann sie gut gelingen? Das war Kernfrage eines Projekttreffens, bei dem Schweizer Lehrerinnen vom 13. bis zum 16. Mai zu Gast an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg waren.
Das Zentrum für schulpraktische Studien (ZfS) hatte das Treffen im Rahmen des Projekts "ExPiTe³ – Trinational Exchange on School Practice for Teacher Education" organisiert, in dem sich Ausbildungslehrkräfte aus Partnerschulen der PHHD, der PH Zug (Schweiz) und der Saxion University (Niederlande) austauschen. Dabei bilden die Teilnehmer:innen für zwei Jahre internationale Tandems und erhalten über Hospitationen und Projekttreffen Einblick in die Arbeit der Kolleg:innen und Partnerhochschulen.
Schweizer Lehrerinnen lernen PHHD kennen
Bei ihrem Besuch an der PHHD lernten Lehrerinnen aus der Schweiz die Anforderungen und Strukturen kennen, die an Kooperationsschulen der Pädagogischen Hochschule Heidelberg gestellt werden, wie Projektleiterin Dr. Sabina Staub von der PH Zug erklärte. Im Zentrum stand die Teilnahme an Unterrichtsnachbesprechungen, die von Hochschuldozierenden mit den Studierenden im Integrierten Semesterpraktikum durchgeführt wurden. Diese fachdidaktische Begleitung der Lehramtsstudierenden direkt an der Praktikumsschule gilt als ein Qualitätsmerkmal der Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg.
Zudem erhielten die Schweizer Gäste vertieften Einblick in die Strukturen und Angebote der PHHD. Unter anderem nahmen sie an erziehungswissenschaftlichen und fachdidaktischen Begleitseminaren teil, die Bestandteil der schulpraktischen Studien sind, und lernten das Konzept der digitalen Portfolioarbeit kennen, mit denen die Praxisphasen reflexiv begleitet werden. Zudem wurden die hochschulinternen Beratungsangebote vorgestellt, die Lehramtsstudierende während ihres Studienverlaufs unterstützen.
"Der persönliche und fachliche Austausch der Lehrkräfte ist für das Projekt wesentlich", sagte Dr. Isolde Rehm, Leiterin des ZfS. Das Gespräch über verschiedene Ansätze des schulpraktischen Studiums sei entscheidend, der Blick von außen sehr wertvoll. "Das hilft uns, mögliche blinde Flecken zu erkennen, und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln – wir lernen dabei alle voneinander."
Der Gegenbesuch ist für November 2025 geplant, dann werden Tandems aus Heidelberg und den Niederlanden die PH Zug besuchen. Das internationale Weiterbildungsangebot wird von der Schweizerischen Nationalagentur für Austausch und Mobilität Movetia finanziert und läuft noch bis zum 31. Juli 2026.
Foto: Presse/Hohenester

"Segel setzen – Professionell handeln": Tagung am Bodensee
"Nicht die Gehörlosigkeit behindert, sondern das Umgehen der Gesellschaft mit diesem Thema." Dieses Fazit zog SPD-Politikerin Heike Heubach in ihrem Grußwort auf der Bodenseeländertagung 2025 (BOTA) in Friedrichshafen. Die erste gehörlose Abgeordnete im Deutschen Bundestag war Schirmherrin der Fachtagung, die von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg mit ausgerichtet wurde.
Unter dem Motto "Segel setzen – Professionell handeln" tauschten sich vom 23. bis 25. April rund 200 Menschen mit und ohne Hörbehinderung zu aktuellen Entwicklungen im Bereich "Hören und Kommunikation" aus. Sie kamen aus den Bereichen Schule, Beruf, Hochschule, Seminarausbildung, Hörtechnik, Politik und Gesellschaft.
PHHD richtet Fachtagung mit aus und beteiligt sich aktiv
Forscher:innen des Instituts für Sonderpädagogik der PHHD waren mit Vorträgen und Workshops an der Programmgestaltung beteiligt. So skizzierte Professor Dr. Johannes Hennies im Eröffnungsvortrag fachliche Perspektiven "über sich wandelnde Zeiten". Professor Dr. Florian Kramer sprach in seiner Keynote über herausforderndes Verhalten von Schüler:innen mit Hörbehinderung und Dr. Anja Gutjahr, Dr. Barbara Bogner sowie Ann-Kathrin Böhm gestalteten einen Workshop zu digitaler, barrierefreier Lehre.
Der Wandel zugunsten tauber Menschen hat erst seit etwa einem Jahrzehnt richtig Fahrt aufgenommen, wie Hennies sagte. Seitdem würden Mehrsprachlichkeit und die Verwendung von Gebärdensprache als Ziele ernst genommen. „Hier tragen auch Schulen und Hochschulen eine historische Verantwortung, die sich lange wenig bis gar nicht für die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit einer Hörbehinderung eingesetzt haben“, meinte Hennies. „Heute haben Kinder mit einer Hörbehinderung deutlich bessere Bildungschancen und damit auch die Chance auf Teilhabe an der Gesellschaft.“
Bodenseeländertagung als Forum zu Hörbehinderung
Die BOTA findet seit 1956 alle drei Jahre in einem der an den Bodensee grenzenden Staaten bzw. Bundesländer statt. Sie bietet ein länderübergreifendes Forum für Themen aus den Bereichen Bildung, Förderung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen mit einer Hörbehinderung. Ziel ist es, die Interessen von Menschen mit Hörbehinderung zu wahren und ihnen bestmögliche Entwicklungs- und Teilhabechancen bereitzustellen.
"Segel setzen – Professionell handeln", mit diesem Anspruch setze sich der BDH-Berufs- und Fachverband Hören und Kommunikation für die Teilhabe junger Menschen mit Hörbehinderung ein, so Christiane Stöppler, Vorsitzende des ausrichtenden BDH-Landesverbandes Baden-Württemberg. Wie alle Vorträge wurde ihre Eröffnung von Dolmetscherinnen in die Deutsche Gebärdensprache (DGS) übersetzt. Bei Schirmherrin MdB Heike Heubach lief die Übersetzung selbstverständlich umgekehrt, von DGS in Lautsprache. Inklusion sei nicht teuer, wenn sie von Anfang an mitgedacht würde, konstatierte die SPD-Politikerin. "Auch das Bildungswesen muss so ausgestattet sein, dass jeder seinen Platz findet und eine echte Chance hat, seine Talente und sein Können in die Gesellschaft einzubringen."
Gelebte Teilhabe auf dem Podium
Dass bei der Podiumsdiskussion erstmals die Vertreter:innen der Gemeinschaft tauber Menschen auf dem Podium in der Überzahl waren, sei ein gutes Zeichen und habe ihn gefreut, sagte Hennies. "Das zeigt, wie gut sich die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure entwickelt hat."
Quelle: BDH-Landesverband Baden-Württemberg
Redaktion: Antje Karbe, Foto: Rolf Schultes


AW-ZIB beim sozialpolitischen Frühstück im Landtag
Am 21. Mai 2025 war das Annelie-Wellensiek-Zentrum für inklusive Bildung (AW-ZIB) zu Gast beim sozialpolitischen Frühstück des baden-württembergischen Landtags. Das Format des Sozialausschusses ermöglicht einen informellen und zugleich konzentrierten Austausch zwischen Landtagsabgeordneten und Vertreter:innen gesellschaftlich relevanter Projekte.
Begleitet wurde die Runde auch von Mitgliedern des Wissenschaftsausschusses – ein starkes Zeichen für die Bedeutung inklusiver Bildung an Hochschulen. Die Delegation des AW-ZIB präsentierte dem politischen Publikum Struktur und Zielsetzung der Einrichtung: Als bundesweit erste Inklusionsabteilung einer Hochschule verfolgt das AW-ZIB seit seiner Gründung 2020 das Ziel, die Inklusionskompetenz von Lehramtsstudierenden zu stärken und damit langfristig die Qualität inklusiven Unterrichts zu verbessern.
„Inklusiv – kompetent – bedeutsam“ – gelebte Teilhabe in der Lehre
Im Zentrum des Treffens standen die authentischen Erfahrungsberichte von Helmuth Pflantzer und Thilo Krahnke. Beide haben eine dreijährige Qualifizierung zur Bildungsfachkraft durchlaufen und arbeiten heute als Lehrende an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.
„Ich möchte die Bilder in den Köpfen verändern“, so Helmuth Pflantzer, der in seinen Seminaren über seine Behinderungserfahrungen berichtet und mit Studierenden Themen wie Barrieren, Selbstbestimmung und Teilhabe diskutiert. Besonders bewegend war seine Aussage: „Ohne meine Behinderung wäre ich nicht da, wo ich heute bin – nämlich vor Ihnen, um meine Meinung zu sagen und für andere Menschen mit Behinderung einzustehen.“
Thilo Krahnke gab einen Einblick in seinen Weg von der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) an die Hochschule – einen Weg, der von institutionellen Hürden, aber auch persönlichem Mut geprägt war. Die fehlende Selbstbestimmung in der Werkstatt, eine medizinisch geprägte Leistungsbewertung durch die Agentur für Arbeit und bürokratische Blockaden machten seinen Übergang auf den ersten Arbeitsmarkt zu einer Herausforderung. „Es war eine Sauerei, dass über meinen Kopf hinweg entschieden wurde – ohne mit mir zu sprechen“, sagte Krahnke sichtlich bewegt. Dass er heute an der PH Heidelberg lehrt, ist für ihn nicht nur ein persönlicher Erfolg, sondern auch ein gesellschaftliches Signal: „Ich will ein Vorbild sein – dass man Ziele erreichen kann, auch wenn man dafür Umwege gehen muss.“
Politische Resonanz: Wertschätzung und Handlungsbedarf
Die Landtagsabgeordneten zeigten sich sichtlich beeindruckt von der Professionalität und dem gesellschaftlichen Mehrwert der Arbeit des AW-ZIB. Thomas Poreski (Grüne) betonte: „Ich bin überzeugt, dass der Beitrag, den das Annelie-Wellensiek-Zentrum leisten kann, für die Lehrerbildung sehr erfolgversprechend ist – egal ob in der Sonderpädagogik oder den anderen Lehramtsstudiengängen.“Dorothea Kliche-Behnke (SPD) unterstrich: „Die Arbeit des AW-ZIB ist wichtig für eine inklusive Gesellschaft! Diese Expertise wird dringend gebraucht – an Schulen, Hochschulen und auf dem Arbeitsmarkt.“
Fazit
Der Besuch im Landtag war nicht nur eine Gelegenheit zur Präsentation, sondern vor allem ein Austausch auf Augenhöhe. Dass Menschen mit Behinderung nicht nur über Inklusion sprechen, sondern sie aktiv mitgestalten, war an diesem Vormittag deutlich zu spüren. Das AW-ZIB konnte zeigen, wie Lehre, Forschung und Transfer ineinandergreifen – und wie Inklusion an Hochschulen nicht nur möglich, sondern auch bereichernd ist.
Text und Foto: AW-ZIB


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